Der Erfinder von HESY |
35 oder 40 Erfindungen, so genau weiß er das nicht mehr, hat sich Elektromeister Baltus schon patentieren lassen. Von einer Pumpe bis hin zu einem Kohlendioxid-Analysator für die Biergärung. 'Übrigens, mein schönstes Projekt', fügt er schnell hinzu und es ist nicht schwierig. sich dabei sein verschmitztes Grinsen vorzustellen. HESY (Handschriften-Erkennungs-System) nennt der Daniel Düsentrieb aus Bonn sein neustes Projekt. 'Von all meinen Erfindungen hat es wohl die größten Chancen, sich auf dem Markt durchzusetzen. Es ist einfach der richtige Zeitpunk', erklärt er. Greifbar nahe ist sein Ziel: Ein Low-Budget-Unterschriftenprüfer, der anstatt 4000 DM nur noch 500 Mark kosten soll. Bei dem System genügt es, ein handelsübliches Schreibutensil zur Hand zu haben. Die Unterschrift wird vom Schreibtableau über vier Standard-Wägezellen aufgenommen und abgespeichert. Aus der Information aus Druckdynamik werden Stiftposition und -geschwindigkeit, Druckverlauf, Länge, Breite, Schriftwinkel und Zeitablauf der Unterschrift errechnet und in Echtzeit mit den Referenzdaten verglichen. HESY, das Baltus zusammen mit dem Physik-Studenten Marc-Bernd Woop entwickelt hat, ist fälschungssicher und kann andere Identifikations- und Authentikationstechniken sofort ersetzen. 'Zumal es eine Unterschrift nicht zweidimensional, sondern vierdimensional erkennen kann', erklärt er mit wachsender Begeisterung. 'Anwendungen gibt es für ein solches System mehr als genug, aber', sprudelt es nach einem Bruchteil einer Sekunde weiter aus ihm heraus, 'die werde ich natürlich jetzt noch nicht verraten.' Und er weiß auch warum: Ein Italiener baut inzwischen eine Pumpe, die er entwickelt hat, aber nicht zum vollen Patent angemeldet hat. 'Aber', lacht er, 'ich bin kein weinerlicher Erfinder! Die Welt geht davon nicht unter!' (mm) Weitere Informationen:
Literaturhinweis für die Anmeldung von Patenten: Titel: Patente & Muster; Ein Buch mit Programm |