Willkommen bei XFolder!

XFolder wurde geschrieben, um der Arbeitsoberfläche einige Funktionen zu verleihen, die ich immer vermißt habe.

Meiner Meinung nach ist die Arbeitsoberfläche (Workplace Shell, WPS) immer noch das eine Merkmal, was OS/2 gegenüber anderen Betriebssystemen hervorstehen läßt. Während andere Betriebssysteme (vor allem Linux) inzwischen eine ebenso große, wenn nicht größere Stabilität erreicht haben, gibt es doch nichts, was in puncto Produktivität, Konfigurierbarkeit und überlegener Konzeption der WPS das Wasser reichen könnte.

Jedoch ist IBM -- auch seit dem letzten Update durch OS/2 Warp 4 -- bei einigen Dingen nach wie vor auf halber Strecke stehengeblieben:

Das OS/2-Konzept der Schablonen ist zwar sehr leistungsfähig, aber es ist nicht sehr praktisch, immer neue Objekte aus dem Schablonenordner ziehen zu müssen (vor allem, da dieser ewig lange braucht, bis alle Objekte angezeigt werden). Auch wenn Windows 95 ansonsten ein schlimmes Betriebssystem ist, haben doch die Ordner dort eine Funktion, die sehr praktisch ist: man kann Verknüpfungen in das Verzeichnis "\Windows\ShellNew" stellen, und diese können dann von allen Ordnern aus neu erstellt werden.
Das ansonsten hervorragend implementierte objektorientierte Konzept der WPS wird gerade bei Kontextmenüs nicht durchgehalten. Es gibt keine Funktion, um global für alle Objekte Menüs zu ändern.
Das gleiche gilt für das Sortieren von Ordnern.
OS/2 hat traditionell kein Verhältnis zu Tastenkombinationen.
Der OS/2-Systemabschluß ist zwar sinnvoll, kann jedoch nicht abgebrochen oder konfiguriert werden.
An vielerlei Stellen klemmt die WPS in Sachen Produktivität, weil man bestimmte Aktionen immer wieder nacheinander ausführen muß. Dazu gehört, daß man jedesmal, wenn man ein neues Objekt erstellt hat, anschließend den Titel ändern muß, daß man sich, um einen Ordner immer zu sortieren, durch achtzehn Menüseiten quälen muß, und daß sich Strukturanzeigen von Ordnern fast immer außerhalb des sichtbaren Ordnerfensters ausklappen.
Na ja, und Ordner-Statuszeilen wären auch eine praktische Sache, ohne daß man Zusatzprogramme laden muß, die das System langsamer machen.

XFolder löst diese Probleme, indem eine Reihe von WPS-Klassen ersetzt werden. Unter anderem ersetzt XFolder die WPS-Ordner-Klasse ("WPFolder"), um die vielen neuen Funktionen zur Verfügung zu stellen, die in dieser Online-Referenz beschrieben werden.

Die ersten Versionen von XFolder haben sich "nur" mit den Kontextmenüs beschäftigt; inzwischen hat sich XFolder zu einer Art erweiterter Serienausstattung für die Arbeitsoberfläche entwickelt, um die genannten Probleme zu beseitigen. Dazu war es erforderlich, inzwischen eine ganze Reihe von WPS-Klassen zu ersetzen. Jedoch sollten diese Ersetzungen für Sie vollkommen transparent sein: Sie sehen nur die neuen Funktionen und müssen sich nicht mit irgendwelchen WPS-Interna beschäftigen.

XFolder enthält genau die Funktionen, die mir beim täglichen Arbeiten mit OS/2 gefehlt haben; ich hoffe, daß XFolder Ihnen genauso nützlich erscheint.

XFolders Ziel ist nicht primär, andere beliebte WPS-Programme zu ersetzen. Er wurde geschrieben, um Lücken zu füllen, nicht um anderen Freeware-Programmen Konkurrenz zu machen. Es kann allerdings sein, daß Sie in XFolder Funktionen entdecken, die anderweitig nur in Shareware- oder kommerziellen Programmen zu bekommen sind, weil ich der festen Meinung bin, daß OS/2 mehr Freeware-Programme benötigt. Dies macht schließlich auch die Linux-Szene so lebendig.