Ministerium
für ländliche Räume. Landwirtschaft,
Ernährung und Tourismus
Agrarverwaltung
Die
Trägerschaft für
die landwirtschaftlichen Fachschulen soll auf die
Kreise und kreisfreien Städte übertragen werden.
Dies ist ein Schwerpunkt im Rahmen des Konzeptes für
eine schlanke Agrarverwaltung. Durch diesen Schritt werden
für die zukünftigen Fachschülerinnen und
Fachschüler die Betriebs- und Wohnortnähe der
Schulen in der Fläche erhalten. Zusätzlich wird
das landwirtschaftliche Beratungs- und Versuchswesen in
Schleswig-Holstein neu geordnet, um Doppelarbeiten und
uneffiziente Verwendung von Landesmitteln zu
vermeiden.
Durch die
Neuorganisation der
Landwirtschaftsverwaltung mit der Gründung von
drei Ämtern für ländliche Räume zum 1.
Januar 1998 hat die Landesregierung einen weiteren Beitrag
zur Steigerung der Effizienz der landwirtschaftlichen
Verwaltung geleistet. Durch Außenstellen an den
bisherigen Ämterstandorten wird die fachliche Beratung
und Kompetenz für die Kunden gesichert.
Tourismus
Der Schwerpunkt der Tourismuspolitik im Jahre 1998 wird bei
der Umsetzung der Ende 1996 eingeleiteten Qualitäts- und
Dienstleistungsoffensive im Tourismus
Schleswig-Holsteins liegen. Ziel ist es, gemeinsam mit allen
Tourismusverantwortlichen die Wettbewerbsfähigkeit
schleswig-holsteinischer Urlaubsorte durch verbesserte
Servicequalität und noch stärkere
Kundenorientierung zu erhöhen. Insbesondere ist ein
Workshop zur Umsetzung der Qualitäts- und
Dienstleistungsoffensive im Februar sowie der Ausbau des
Buchungssystems auf örtlicher und überregionaler
Ebene sowie Aufbau eines hierzu kompatiblen,
kundenfreundlichen touristischen Informationssystems
vorgesehen.
Weiterhin
sollen in Dithmarschen sowie in Ostholstein/Plön
Tourismuskonzeptionen entwickelt und
umgesetzt werden. Notwendig ist außerdem eine
Intensivierung der Fortbildung der im Tourismus
Beschäftigten. Zusätzlich werden
Gästebefragungen in Tourismusorten zur Ermittlung der
Kundenwünsche erfolgen.
Flankierend zu diesen
Maßnahmen sollen auch die Qualität der
touristischen Infrastruktur verbessert, ein neues
Marketingkonzept der Tourismusverbände umgesetzt
(ÆDachmarkenkonzept' mit einheitlichem Werbeauftritt,
zentrale Informations- und Buchungsstelle, Zusammenarbeit
auf norddeutscher Ebene) sowie neue Perspektiven für
Kurorte diskutiert werden.
Küstenschutz
Die Landesregierung wird auch 1998 erhebliche Anstrengungen
unternehmen, um die Sicherheit der Küsten
Schleswig-Holsteins weiterhin zu gewährleisten und wo
erforderlich zu verbessern. Dazu gehören in erster
Linie Baumaßnahmen, wie die Fortführung des
Deichbaues in Glückstadt Süd (Gesamtvolumen:
weitere 19 Millionen Mark) und der Beginn der
Deichverstärkungsmaßnahme im
Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog (Gesamtvolumen rund 28
Millionen Mark), eine Deichverstärkung auf Fehmarn und
weitere Sandvorspülungen auf Sylt. Gleichzeitig werden
die Planungen und Planfeststellungen für Vorhaben
vorangetrieben, die 1999 beginnen sollen. Neben diesen
investiven Maßnahmen werden auch 1998 wieder für
die Instandhaltung der Küstenschutzanlagen und das
Vorlandmanagement erhebliche Summen aufgewendet.
Außerdem wird in diesem Bereich ein
personalwirtschaftlicher Schwerpunkt gesetzt, beispielsweise
durch Übernahme aller geeigneter
Nachwuchskräfte.
Ministerium
für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Arbeitsmarkt
Die
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, insbesondere der
Jugendarbeitslosigkeit, ist auch 1998 ein Schwerpunkt der
Landesregierung. So werden im Rahmen des Programms "Arbeit
für Schleswig-Holstein" (ASH) Langzeitarbeitslose unter
25 Jahren, die wegen fehlender schulischer und/oder
beruflicher Abschlüsse oder wegen anderer
schwerwiegender Vermittlungshemmnisse keine dauerhafte
Beschäftigung finden, in einer bis zu zweijährigen
kombinierten Beschäftigungs- und
Qualifizierungsmaßnahme gefördert. Auf diese
Weise soll die Eingliederung in das
Beschäftigungssystem und die Aufnahme einer Ausbildung
gefördert werden. Darüber hinaus werden Kurse zum
nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses,
einschließlich pädagogischer oder
sozialpädagogischer Betreuung, gefördert, um den
Teilnehmern die Aufnahme einer Ausbildung zu
ermöglichen. Mit der Initiative "Ausbildung statt
Sozialhilfe" soll für jeden zusätzlich
geschaffenen Ausbildungsplatz für junge
Sozialhilfeempfänger (bis zu 25 Jahren) der Arbeitgeber
für die Dauer der Ausbildung einen jährlichen
Zuschuß von 4.800 Mark aus Landesmitteln erhalten.
Gesundheit
Um den gesetzlichen Regelungsrahmen den Anforderungen eines
neuen modernen, präventiv orientierten
Gesundheitssystem anzupassen, will die Landesregierung das
Gesundheitsdienst-Gesetz (GDG) 1998 novellieren.
Sozialpolitische Entwicklungen und das zunehmend
wettbewerbsorientierte Gesundheitswesen machen es
erforderlich, den Öffentlichen Gesundheitsdienst als
dritte Säule des Gesundheitswesens zu stärken und
Aufgabenschwerpunkte neu zu formulieren:
-
Sicherung und Herstellung gesunder Lebensverhältnisse
und gleicher Gesundheitchance für alle;
- Schutz
des Einzelnen und der Allgemeinheit vor gesundheitlicher
Beeinträchtigung;
-
Stärkung der gesundheitsbezogenen Eigenverantwortung
und Kompetenz der Bürger und
-
Gewährleistung neutraler Sachverständigenfunktion
für andere Stellen.
Kindergarten
Der bundesrechtlich vorgeschriebene Rechtsanspruch auf einen
Kindergartenplatz und die praxisgerechte Anpassung an
Gerichtsurteile machen eine Änderung des
Kindertagesstättengesetzes notwendig. Die von der
Landesregierung vorgesehene Gesetzesänderung sieht vor,
daß die Gemeinden durch die örtliche
Bedarfsermittlung stärker als vorher verpflichtet
werden, für bedarfsgerechte Betreuungsangebote
(Kindergärten, Krippen, Horte, Ganztagsplätze) zu
sorgen und die Finanzierung von Kindertageseinrichtungen an
die Aufnahme in den Bedarfsplan geknüpft werden soll.
Für das Land, die Träger der öffentlichen
Jugendhilfe und die Eltern soll ein Finanzierungsanteil nach
festen Quoten bezogen auf die Kosten des pädagogischen
Personals bestimmt werden. Ferner bleibt eine
Kostenausgleichsverpflichtung erhalten, solange es noch
keine freien Plätze in einer Gemeinde gibt. Das Wunsch-
und Wahlrecht der Eltern bleibt bestehen. Bei Einrichtungen
mit einem hohen Anteil an Kindern aus anderen Gemeinden
übernimmt der Träger der örtlichen
Jugendhilfe den höchsten Anteil der ausfallenden
Gemeindeanteils für diese Kinder. Außerdem sieht
das Änderungsgesetz eine Verordnungsermächtigung
für eine landeseinheitliche Sozialstaffel vor, um die
Höhe der Elternbeiträge nach oben zu
begrenzen.
Ministerium
für Umwelt, Natur und Forsten
Ökologische
Modellregion
Schleswig-Holstein soll zu einer ökologischen
Modellregion entwickelt werden, in der eine vorsorgende
Umweltpolitik die natürlichen Lebensgrundlagen für
die jetzigen und künftigen Generationen erhalten soll.
Eine an den Prinzipien der Nachhaltigkeit orientierte
Umweltpolitik ist dabei kein Luxus für wirtschaftlich
gute Zeiten, sondern muß auch unter wirtschaftlich und
finanziell schwierigen Umständen fortgeführt
werden. Der ökologische Umbau soll mit dem Ziel
vorangetrieben werden, neue Perspektiven auf dem Weg zur
ökologischen Erneuerung aufzuzeigen und die
Umweltwirtschaft als Wachstumsbranche zu fördern. Dabei
sollen eine umfassende Öko-Audit-Initiative für
die schleswig-holsteinische Wirtschaft, die
Weiterentwicklung von Konzepten zum Energie- und
Stoffstrommanagement insbesondere in Gewerbegebieten und die
Förderung von Projekten zur Nutzung nachwachsender
Rohstoffe im Vordergrund stehen.
Abfallwirtschaft
1998 wird die Abfallwirtschaft endgültig auf neue
Grundlagen gestellt. Der Entwurf zur Änderung des
Landesabfallwirtschaftsgesetzes wurde dem Landtag zur
Beschlußfassung zugeleitet. Die Fortschreibung des
Abfallwirtschaftsprogramms mit dem neuen Schwerpunkt einer
ressourcenschonenden abfallvermeidenden Stoffwirtschaft soll
in der ersten Jahreshälfte vorgelegt werden. Bis zum
Herbst 1997 hatten die Kommunen und Verbände ebenfalls
Gelegenheit, sich zum Entwurf für einen neuen
Abfallwirtschaftsplan Siedlungsabfall zu äußern.
Mit diesem Plan sollen 1998 die Einzugsgebiete für die
Entsorgungsanlagen neu geregelt und an die neuen
abfallwirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepaßt
werden.
Landschaftsprogramm
Der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen darf sich
nicht auf Schutzgebiete beschränken, sondern muß
als Zielgröße die gesamte Landesfläche
umfassen. Die Ansprüche des Menschen an die Natur und
die Belange des Naturschutzes wurden 1997 erstmals im
Entwurf des Landschaftsprogramms als umfassendes und
langfristiges Planungsinstrument für den Naturschutz
zusammengefaßt und vorgelegt. 1998 sollen nach Ablauf
der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange
Ende Juli die Stellungnahmen ausgewertet und der Entwurf
entsprechend überarbeitet werden.
Nationalpark
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
Der Nationalpark als größtes und wichtigstes
Schutzgebiet in Schleswig-Holstein soll auch 1998
weiterentwickelt werden. Die Landesregierung wird die
Eckpunkte für die Novellierung des Nationalparkgesetzes
auf der Basis der Vereinbarung mit den Landräten der
Westküstenkreise und der zusammenfassenden
Stellungnahmen der Nationalparkkuratorien vorlegen. Das neue
Konzept für die dauerhafte Fortführung des
Nationalparkservice wird 1998 als wichtiger
ökonomischer und ökologischer Baustein
vorgestellt.
Staatskanzlei
Modernisierung der
Verwaltung
Die Modernisierung der
Landesverwaltung wird auch 1998 fortgesetzt. Ein Schwerpunkt
ist dabei die Umsetzung der mehr als 10.000
Einzelvorschläge allein im Bereich der obersten
Landesbehörden. Darüber hinaus wird diese Aktion
auch im nachgeordneten Verwaltungsbereich fortgeführt
und in einen kontinuierlichen Verbesserungsprozeß
überführt. Die Ministerien und die Staatskanzlei
werden im Laufe des Jahres 1998 auf der Grundlage der am 1.
Januar 1998 in Kraft getretenen neuen Gemeinsamen
Geschäftsordnung und der vom Kabinett kürzlich
beschlossenen neuen Ziel-Aufbau-Organisation eine neue
Struktur bekommen.
Die
Landesregierung wird im Frühjahr ein modernes
Personal-Entwicklungs-Konzept für die gesamte
Landesverwaltung insbesondere für die
Führungskräfte beschließen.
Die
Einführung neuer Steuerungselemente bleibt eine
zentrale Maßnahme für die nächsten Jahre.
Eine verbesserte Steuerung der immer knapper werdenden
finanziellen Ressourcen ist dringend notwendig; dies
läßt sich nur erreichen, wenn die hierfür
erforderlichen Daten zur Verfügung stehen. Im
Mittelpunkt müssen dabei die Leistungen der Verwaltung
stehen und was sie kosten. Das vom Kabinett beschlossene
Umsetzungskonzept zur Einführung einer Kosten- und
Leistungsrechnung in der gesamten Landesverwaltung wird
daher weiterhin zügig umgesetzt.
Medienpolitik
Im Jahr 1998 fallen in der Medienpolitik wichtige
Entscheidungen auf europäischer, bundes- und
landesweiter Ebene. Die EU-Kommission hat ein Grünbuch
zum Zusammenwachsen von Rundfunk und Telekommunikation
vorgelegt. Zu diesem Thema wird Anfang März in
Brüssel ein Medienworkshop der Landesregierung
stattfinden. Bundesweit sollen durch den 4.
Rundfunkänderungsstaatsvertrag die Bedingungen für
die digitale Zukunft des Fernsehens geschaffen werden,
insbesondere sind hierbei die Chancen für den
Marktzugang zu sichern. Noch vor der Sommerpause will die
Landesregierung dem Parlament ihren Entwurf für eine
Novellierung des Landesrundfunkgesetzes vorlegen. Dabei geht
es vor allem um die Fragen der Entwicklung des
Hörfunkmarktes und der Modernisierung der
Medienaufsicht.
EXPO
2000
Die registrierten Weltweiten Projekte der ersten
Auswahlrunde werden 1998 über das Internet,
Broschüren und Werbeaktionen der Öffentlichkeit
präsentiert und für Besucher geöffnet. Die
Weltweiten Projekte der zweiten Auswahlrunde, die die
Bundesjury am 30./31. März in Hannover begutachtet,
werden soweit entwickelt, daß es zur
Vertragsunterzeichnung kommt.
Ausgehend
von der Imagebefragung 1997 soll ein Imagekonzept für
das Land Schleswig-Holstein entwickelt werden. Im
wesentlichen soll ein Anstoß für einen
Identitätsbildungsprozeß gegeben werden.
Für
den Tourismus ergeben sich durch die Expo Chancen. Deshalb
ist vorgesehen, die aus Schleswig-Holstein stammenden
Weltweiten Projekte über Marketingmaßnahmen des
Tourismusverbandes im In- und Ausland zu vermarkten.
Landesentwicklungs-Gesellschaft
Die LEG plant für das Jahr 1998 unter anderem, mit der
Erschließung für zwei weitere Großvorhaben
zu beginnen. Dies sind die Baugebiete in Kiel-Neumeimersdorf
und in Kiel- Suchsdorf "An der Au". Dadurch werden in den
nächsten Jahren Grundstücke für rund 1.500
Wohneinheiten in Kiel erschlossen, die sukzessive durch
Bauträger und Einzelbauherren bebaut werden sollen.
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