Geheimtip: Einfach drauftreten!
Die andere Art, Schollen zu fischen...

   

Fische fΣngt man mit Netzen, mit einer Angel - und mit den Fⁿ▀en. Bei Schollen klappt das. Die Amrumer wissen es. Und das ist ihr Trick: Im Watt gibt es bei Ebbe einige nicht sehr tiefe Priele; und an machen solcher Orte, einige davon nahe der Insel Amrum, verbuddeln sich Schollen im Schlick. Der Fang geht nun ganz einfach. Einer stapft durch das Priel, hΣlt mit einem gezielten Tritt die Scholle fest, holt den Fisch mit der Hand raus - und ab damit in den Topf. Es soll Zeiten gegeben haben, da sind die Amrumer in Reihen durch solche Stellen gewatet, nebeneinander im Wasser - einer trat, griff und warf, der daneben fing auf und packte die Schollen in den Eimer.

Inzwischen ist die Pleuronectes platessa, wie Experten die Scholle gern nennen, vielleicht nicht mehr so hΣufig im Schlick anzutreffen - aber die Insulaner versichern glaubhaft, ihre Fangmethode funktioniere immer noch hervorragend.

Die Scholle hat nΣmlich die Angewohnheit, sich bei Ebbe in flachen Prielen und Pfⁿtzen zu sammeln, weil sie dort vor ihren gro▀en Fre▀feinden sicher ist (jedenfalls bis die Insulaner kommen, aber das wei▀ die Scholle nicht); au▀erdem lockt das Nahrungsangebot die flachen Fische in diese flachen WΣsser. Je Σlter die Schollen werden, umso seltener suchen sie ⁿbrigens diese Orte auf; dann ist ihr Lebensraum das tiefe Meer. Denn das Wattenmeer ist ihre Kinderstube.

Eine ausfⁿhrliche ErlΣuterung zu Schollen, Muscheln, Schnecken, Wⁿrmern und all den anderen Wattbewohnern aus 3235 Arten gibt es von Ulrich SchΣfer unter dem Stichwort ä╓kologie des Wattenmeers" an der Uni Lⁿneburg.

So, wer nun immer noch diese lieblichen Tierchen essen will - hier ist das versprochene Rezept: Gebratene Scholle auf Gurken-Kartoffelgemⁿse.

[ulg]