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Therapeutisches Reiten für überängstliche KinderLisa streichelt sanft über einen Pferderücken. Vorsichtig tasten ihre Hände über den Körper des Tieres. Soviel Wärme zu spüren, hat sie nicht erwartet. Das überängstliche Mädchen blickt in die Gesichter der anderen Kinder, die an diesem Morgen an der Reitstunde im Rotkreuz-Kinderzentrum im Hamburger Vorort Neuenfelde teilnehmen. In diesem Kreis verliert sie langsam ihre Ängste. |
Drei Pferde stehen im Stall eines Kinderzentrums, das das Deutsche Rote Kreuz im Hamburger Stadtteil Neuenfelde betreibt. Rund ein Viertel der etwa 80 in der Tagesstätte betreuten Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren nutzen das Angebot des Zentrums, im täglichen Umgang mit den Pferden eine Nähe zur Natur zu erfahren.
Oft sind überängstliche Kinder aus dem schwierigen sozialen Umfeld der Nachbarschaft dabei. Für sie kommt das sogenannte therapeutische Reiten in Frage: Durch das Streicheln der Pferde und das Gefühl, daß sie auf den Tieren das Gleichgewicht halten können, gewinnen die Kleinen nach Beobachtung der Leiterin Vertrauen zu sich selbst. Bei der täglichen Pflege der Tiere lernen sie wie die anderen Kinder zudem, was es heißt, für ein Lebewesen Verantwortung zu tragen. | ![]() |
Ansprechpartnerin:Sabine Lau, |
Der Hamburger Stadtteil Neuenfelde liegt in einer ländlich wirkenden Region, in der sich eine große Werft und andere metallverarbeitende Industrien angesiedelt haben. Zum Einzugsbereich des Kinderzentrums gehört eine Siedlung am Ortsrand von Neuenfelde, in der türkische Werftmitarbeiter leben und Polen und Spätaussiedler in Häusern des öffentlichen Wohnungsbaus angesiedelt sind.
Die
Anschaffung der Pferde finanzierte das Kinderzentrum mit Spendenmitteln.
Vor zehn Jahren wurde zum Preis von tausend Mark ein Wallach gekauft. Vor
fünf Jahren erstand das Zentrum eine 500 Mark teure Stute. Derzeit
sammelt die Tagesstätte wieder Geld: Ein 1.000 Mark teures Fohlen
soll bezahlt werden, das bereits im Stall der Einrichtung steht. Spender
sind zumeist die Eltern der betreuten Kinder. Flohmarkterlöse finanzieren
die Tierarztkosten. Das Pferdefutter zahlt der Kreisverband des Roten Kreuzes
in Hamburg-Harburg.