Verkehrserziehung für Spätaussiedler in Raesfeld

Hilfen für Spätaussiedler aus Rußland

An der Wand hängt eine Deutschlandkarte. Wenn Ida Z. von ihrer Suppe aufschaut, fällt ihr Blick auf dieses vielfarbige Gebilde. Sie sitzt im Speisesaal des Migrationszentrums für Aussiedler. Sie nimmt an einem Wochenendkurs teil. Mit dabei sind ihr Mann, ihre drei Kinder und 45 andere Teilnehmer. Sie alle wollen wissen, wie sie sich in ihrer neuen Heimat besser zurechtfinden können.

Projektbeschreibung

Seit Oktober 1995 bietet der Landesverband Westfalen - Lippe des Deutschen Roten Kreuzes Spätaussiedlern aus Rußland eine besondere Eingliederungshilfe für das Leben in Deutschland an. Im Migrationszentrum in Raesfeld-Erle vermitteln Seminare den bis zu 60 Teilnehmern eines Kurses das Grundwissen über die sozialen Rahmenbedingungen in ihrer neuen Heimat. Rund 1.500 Spätaussiedler waren bislang in der Integrationsstätte zu Gast.

Bundesweiter Ansprechpartner:

Peter Gutwein,
Geschäftsführer,
Soziale Beratungs- und Betreuungsdienste GmbH,
DRK Westfalen - Lippe, Von-Stauffenberg-Straße 16,
48151 Münster,
Tel. 0251 - 972 200,
Fax 0251 - 972 2019.

Ansprechpartnerin im Kreis Borken:

Brigitta Malyszek,
Leiterin der Einrichtung,
Gemeinschaftsunterkunft Raesfeld-Erle,
Holten 70,
46348 Raesfeld-Erle,
Tel. 02865 - 8036 oder 1873,
Fax 02865 - 8812.

Zum vermittelten Einmaleins des öffentlichen Lebens in Deutschland gehören die Aufgaben des Arbeitsamts und der Krankenversicherungen, aber auch das Kreditwesen und die Gefahren einer Überschuldung. In Rollenspielen werden Situationen wie die Suche nach einer Wohnung oder die Bewerbung auf dem freien Arbeitsmarkt eingeübt. Menschen, die aus traditionell ländlichen Regionen stammen, werden in wenigen Tagen auf den Übertritt in eine moderne Industriegesellschaft vorbereitet. Dieser Gedanke steht auch hinter der Verkehrserziehung, die von zwei Polizeibeamten spielerisch durchgeführt wird. In der Kurseinheit lernen die Aussiedler und ihre Kinder, sich im deutschen Straßenverkehr ohne Angst zu bewegen.

Für die Kinder hat das Zentrum ein Zimmer voller Spielzeug eingerichtet. Ist etwa ein Lego-Kasten in der Zeit des Seminars zum neuen Lieblingsspielzeug geworden, dürfen die Kinder ihre Errungenschaft mit nach Hause nehmen. Zu den Freizeitangeboten für die Erwachsenen gehören eine Bar mit Billardtisch und ein Fernsehzimmer. Gearbeitet wird in drei Seminarräumen. Möglich sind Wochenendkurse und Seminare, die von Montag bis Freitag dauern.

Spendenverwendung:

Das Bundesinnenministerium finanziert die Arbeit des Migrationszentrums. Mit Hilfe von Spenden will das Rote Kreuz seine Dienste erheblich mehr Aussiedlern zur Verfügung stellen. Denn 1996 konnten neben den stets ausgebuchten Wochenendveranstaltungen nur 12 Seminare in der Zeit von Montag bis Freitag stattfinden, weil die vom Bundesinnenministerium zur Verfügung gestellten Gelder für eine größere Zahl nicht ausreichten. Die weniger kompakten Veranstaltungen von Montag bis Freitag sind aber nach Ansicht des Roten Kreuzes wünschenswert, weil die Teilnehmer in dieser Zeit besser Kontakte untereinander knüpfen können. 10.000 Mark kostet es das Migrationszentrum, 50 Personen eine Woche zu unterrichten. Ohne Spendengelder ist jedoch an eine erweiterte Nutzung der Integrationsstätte nicht zu denken.

Ich m÷chte spenden Bedarf hat das Zentrum auch für Sachspenden wie Spielzeug und Sportgeräte. Händeringend gesucht werden Kinderfahrräder für die Verkehrserziehung der Kleinen.


(c) Deutsches Rotes Kreuz, Bonn, Generalsekretariat, 1997