Ein junges Minenopfer lernt laufen Ein junges Minenopfer lernt Laufen mit Prothese

Prothesen und Krücken für Minenopfer in Afghanistan

Auf einmal war Yussuf schwarz vor den Augen geworden. Einen dumpfen Schlag habe er noch gehört, erzählt er stockend. Dann schweift sein Blick auf seine Beine oder das, was nach der Explosion einer Mine vor einem halben Jahr noch davon übrig blieb. Yussuf sitzt in einem Versorgungswerk des Roten Kreuzes in Afghanistan. Nachdem der Stumpf seines Beines abgeheilt ist, paßt ihm ein Orthophäde eine Beinprothese an. Tapfer lächelt der 17jährige den Besucher an, während er die Prozedur über sich ergehen läßt.

Projektbeschreibung

Das Deutsche Rote Kreuz beteiligt sich auch 1997 an den Kosten der Hilfsmittel für Minenopfer in Afghanistan. Bezahlt wird das Material für die Anfertigung von Prothesen, Beinschienen, Krücken und Rollstühlen, die vor Ort in vier Orthopädiezentren des Roten Kreuzes hergestellt werden.
Die Hilfsorganisation wird zudem einen Orthopädie-Techniker anstellen, der den Opfern in Afghanistan die Hilfsmittel anpassen wird. Zwei der Rotkreuz-Zentren liegen im Gebiet der Taliban-Milizen, die beiden anderen im Einflußbereich der alten Regierung.

Nach Schätzung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sind in Afghanistan rund 10 Millionen Minen ausgelegt. Jede ist geeignet, einen Menschen zu töten oder ihm die Arme und Beine abzureißen.

1995 betreute das Rote Kreuz rund 2.700 Minenopfer und gab für Hilfsmittel und physiotherapeutische Nachbehandlungen rund 2,3 Millionen Mark aus. Pro Monat stellten die Mitarbeiter in den Orthopädiezentren 150 Beinprothesen, 400 Krücken und 50 Rollstühle her. Eine Vielzahl von Opfern mußte für die Anpassung von Prothesen auf eine Warteliste gesetzt werden.

Ansprechpartner:

Hellmut Giebel,
Projektsachbearbeiter Asien,
Deutsches Rotes Kreuz,
Generalsekretariat,
Friedrich-Ebert-Allee 71,
53113 Bonn,
Tel.: 0228 - 5411332,
Fax: 0228 - 5411428
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Hintergrund:

Die Betreuung der Minenopfer ist Teil eines Programms des Roten Kreuzes zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung in Afghanistan, das allein 1995 rund 60 Millionen Mark kostete. Seit zehn Jahren engagiert sich das Deutsche Rote Kreuz bei der Hilfe für Afghanistan.

Spendenverwendung:

Ich m÷chte spenden Das Deutsche Rote Kreuz wird die Hilfe für Minenopfer allein aus Spendenmitteln finanzieren. Je größer der Ertrag der Spendenkampagne ist, desto mehr Menschen kann geholfen werden.


(c) Deutsches Rotes Kreuz, Bonn, Generalsekretariat, 1997