Freiwilliges Soziales Jahr: Hilfe von Mensch zu Mensch

Freiwilliges Soziales Jahr in Großbritannien

Über Liverpool liegt an diesem Morgen ein graublauer Himmel. Susanne Z. läuft dennoch zuversichtlich den Hügel von der zentralen U-Bahnstation hoch zum Haus einer Herberge für junge Erwachsene aus sozial schwierigen Verhältnissen. Langsam hat sie sich an die Arbeit mit den oft lauten und betrunkenen Besuchern des Hauses gewöhnt. Seit September ist sie in der nordenglischen Stadt am Ufer des Mersey. Sie leistet unter der Obhut des Roten Kreuzes ein Freiwilliges Soziales Jahr in Großbritannien ab.

Projektbeschreibung

Seit September 1995 bietet das Deutsche Rote Kreuz zusammen mit der Schwesternschaft Bonn und dem Britischen Roten Kreuz jungen Leuten im Alter zwischen 18 und 25 Jahren das Freiwillige Soziale Jahr in Großbritannien an.

Im ersten Durchgang 1995/96 nahmen an dem Programm 16 Frauen und zwei Männer teil. Zur Gruppe, die seit dem 1. September 1996 in England arbeitet, gehören 20 Frauen.Die Helferinnen arbeiten in der Region West-Kent unweit von London und im Raum Liverpool. Ihre Aufgaben sind vielfältig.

Sie betreuen behinderte Kinder in Wohnheimen und Schulen, arbeiten mit sozial vernachlässigten und obdachlosen Jugendlichen in Jugendzentren und versorgen ältere Menschen in Wohnheimen. So lernen sie die Anforderungen und Reize sozialpflegerischer Berufe kennen.

Ansprechpartner:

Hejo Held,
Referent für Freiwillige Soziale Dienste,
Deutsches Rotes Kreuz,
Generalsekretariat, Abteilung 2,
Referat Kinder-, Jugend- und Familienhilfe,
Friedrich-Ebert-Allee 71,
53113 Bonn,
Tel.: 0228 - 5411427,
Fax: 0228 - 5411485.

Das Freiwillige Soziale Jahr im Ausland bietet ihnen zudem die Chance, die Kultur im Gastland intensiv kennenzulernen und Freundschaften über die Grenzen Deutschlands hinweg zu schließen. Eine Fachkraft betreut die Freiwilligen pädagogisch. 200 Bewerber gab es 1996 für die 20 verfügbaren Plätze, im kommenden Jahr ist mit 300 Interessenten zu rechnen.

Spendenverwendung:

Der einjährige Aufenthalt der 20 Frauen im Großbritannien kostet 450.000 Mark. Zu 90 Prozent übernimmt das Bundesfamilienministerium die Kosten, zehn Prozent werden aus Spendenmitteln des Generalsekretariats des Roten Kreuzes finanziert.
Die Teilnehmerinnen bekommen ein Taschengeld sowie freie Unterkunft und Verpflegung. Weiter werden die Kosten für An- und Abreise erstattet. Zudem werden alle Beiträge für die Sozialversicherung in Deutschland übernommen.
Ich m÷chte spenden Im September 1997 will das Rote Kreuz wieder mindestens 20 Programmteilnehmer schicken. Sicher ist, daß das Bundesfamilienministerium seine Unterstützung einschränken wird. Das Rote Kreuz wird daher vermehrt auf Spendenmittel angewiesen sein. Um mehr als 20 Personen einen Einsatz in Großbritannien zu ermöglichen, hat das Rote Kreuz Privatpersonen, Unternehmen und Gemeinden aufgerufen, eine Patenschaft für einen jungen Menschen aus der Nachbarschaft oder der Gemeinde zu übernehmen. Der Bedarf liegt bei rund 20.000 Mark pro Person.


(c) Deutsches Rotes Kreuz, Bonn, Generalsekretariat, 1997