Erste Hilfe im Schulsanitätsraum

Schulsanitätsdienst

Zehn Uhr 25, kurz vor der großen Pause. Durch die Räume der Theodor-Heuss-Realschule in Wülfrath geht eine Lautsprecherdurchsage. Der Schulsanitätsdienst soll sofort in die Sporthalle kommen. Die Türen von drei Klassenzimmern fliegen auf, ein 15jähriger Junge und zwei 16jährige Mädchen rennen in Richtung der Halle. Dort angekommen, sehen sie, was passiert ist: Beim Basketball ist eine Schülerin aus der Achten umgeknickt. Sie liegt am Boden und weint vor Schmerz. Schnell haben die Helfer die Stelle vereist und der Verletzten einen Verband angelegt, dann rufen sie ein Taxi für den Transport zum Krankenhaus.

Projektbeschreibung

An einer Realschule in Wülfrath bei Wuppertal gibt es seit 1991 einen vom Deutschen Jugendrotkreuz geförderten Schulsanitätsdienst.

Zu seinen Aufgaben gehört es, verletzte und erkrankte Schüler und Lehrer während aller schulischen Veranstaltungen sachgerecht zu versorgen und gegebenenfalls den Rettungsdienst zu rufen. Schüler der Klassen 9 und 10 versehen in den Pausen Wachdienste in einem Sanitätsraum und auf dem Schulhof. Während der Unterrichtsstunden halten sie sich in ständiger Rufbereitschaft. Derzeit hat die Sanitätsgruppe 18 Mitglieder. Sie sind in sechs Gruppen eingeteilt, die sich wochenweise in der Bereitschaft abwechseln.

Ansprechpartnerin in Wülfrath:

Marlies Buchner,
Sport- und Hauswirtschaftslehrerin,
Theodor-Heuss-Realschule,
Bergstraße 20,
42489 Wülfrath,
Tel.: 02058 - 923120,
Fax: 02058 - 923129.

Ansprechpartner beim Roten Kreuz:

Frank Danscher,
Projektleiter Jugendrotkreuz und Schule,
Deutsches Jugendrotkreuz,
Landesverband Nordrhein,
Auf´m Hennekamp 71,
40225 Düsseldorf,
Tel.: 0211 - 3104 156,
Fax: 0211 - 3104 188.

Darüber hinaus treffen sich die Sanitäter jede Woche in den Räumen des Jugendrotkreuzes Wülfrath zur gemeinsamen Freizeitgestaltung. Ein Teil der Schüler stellt sich samstags und sonntags für Wachdienste bei Sportveranstaltungen in Wülfrath zur Verfügung. Voraussetzung für die Mitarbeit im Schulsanitätsdienst ist ein erfolgreich abgeschlossener Erste-Hilfe-Kurs, den eine Lehrerin mit Schülern der achten Klassen in einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft durchführt.

Als Schüler der neunten Klasse werden die Jugendlichen Assistenten im Sanitätsdienst. Sie haben das ganze Schuljahr über Zeit, sich in den Alltag der Ersthilfebereitschaft einzuarbeiten. Eigenverantwortliche Entscheidungen lernen sie zu treffen, sobald sie als Schüler der zehnten Klasse in einem Dreierteam die Leitung übernehmen.

Die Realschule in Wülfrath ist eine von 52 Schulen in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf, die in Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz die an Schulen obligatorische Erste-Hilfe-Vorsorge als Schulsanitätsdienst gestalten. Der Landesverband fördert ihre Arbeit mit Seminaren und Kursen. So bietet er an, die Schüler zu Sanitätern und die Lehrer zu Leitern eines Sanitätsdienstes auszubilden. Von den Kreisverbänden werden Kleidung und Ausrüstungsgegenstände zur Verfügung gestellt. Das Jugendrotkreuz ist die Jugendorganisation des Deutschen Roten Kreuzes.

Spendenverwendung:

Ich m÷chte spenden Alle Mitglieder des Schulsanitätsdienstes arbeiten ehrenamtlich. Ihre Eltern haben Teile der Ausstattung des Sanitätsraumes mit Spendenmitteln finanziert. Die Stadt Wülfrath stellt pro Jahr 500 Mark für Verbrauchsmaterialien zur Verfügung. Übungsmaterialien zur Ausbildung, eine Übungspuppe und Sanitäterkleidung stammen vom Jugendrotkreuz. Die Sachkosten für den Schulsanitätsdienst im Landesverband Nordrhein belaufen sich im Jahr auf etwa 50.000 Mark. Das Land Nordrhein-Westfalen finanziert davon rund 6.000 Mark. Den Rest finanziert der Verband aus Erträgen des Spendenmailings des Generalsekretariats des Roten Kreuzes.


(c) Deutsches Rotes Kreuz, Bonn, Generalsekretariat, 1997