Die Männer der Wasserwacht bergen einen verletzten Taucher

Wasserwacht an der Ostseeküste

Gischt spritzt auf. Hart schlägt der Bug des stahlverstärkten Schlauchbootes auf das Wasser der Ostsee. Der Mann am Steuer gibt Vollgas. Zwei 75-PS-Außenborder jagen das kaum fünf Meter lange Gefährt mit dem Rettungsteam der Kieler Wasserwacht auf einen Punkt in vierhundert Meter Entfernung zu. Dort kämpft ein Mann ums Überleben, den eine Windbö von seinem Segelboot gerissen hat. Fünf Minuten später ist alles vorbei. Der Mann ist wohlbehalten an Bord, sein Boot ins Schlepptau genommen. Wachtleiter Matthesius wird abends im Logbuch die nackten Daten des Einsatzes eintragen.

Projektbeschreibung

Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes in Kiel beaufsichtigt in den Sommermonaten vier Strände rund um die Kieler Förde und kommt zur Sicherung von Regatten wie der Kieler Woche und den Kieler Segelweltmeisterschaften zum Einsatz.

Ständig hält sich zudem ein Team von Rettungstauchern rufbereit. Die Mitarbeiter bieten auch Kurse für Rettungsschwimmer und Nichtschwimmer an. Durch die Präsenz an den Stränden rund um Kiel gewährleistet die Wasserwacht zusätzlich den Umweltschutz der ufernahen Gewässer.

1996 sorgten ein harter Kern von 20 Männern und mehr als 50 weitere Helfer für eine ständige Rufbereitschaft. Rund 18.000 Stunden waren die Mitarbeiter 1996 an den Stränden und bei Veranstaltungen im Einsatz. Zudem unterrichteten sie mehr als 5.000 Stunden in Erste-Hilfe-Kursen und in der Schwimmausbildung. Für die Arbeit im Wasser standen vier stahlverstärkte Schlauchboote mit Hochleistungsmotoren zum Einsatz in der Ostsee zur Verfügung, dazu sechs Boote mit flachem Kiel für schnelle Bewegungen in den seichten Gewässern in Strandnähe.

Ansprechpartner:

Manfred Matthesius,
Leiter der Kieler Wasserwacht,
Deutsches Rotes Kreuz,
Kreisverband Kiel,
Blocksberg 23,
24226 Kiel,
Tel.: 0431 - 590080,
Fax: 0431 - 5900817.

Hintergrund:

Die Wasserwacht verrichtet die Strandsicherung im Auftrag der Ortsgemeinden, zu denen das Ufergelände der Ostsee rund um Kiel gehört. Bei den Regatten bitten die Veranstalter die Wasserwacht um ihre Mitarbeit.

Spendenverwendung:

Ich m÷chte spenden Der Betrieb der Wasserwacht kostete 1996 exakt 180.000 Mark. Rund 127.000 Mark wurden aus den Beiträgen der Mitglieder des Kreisverbands Kiel bestritten. 30.000 Mark zahlten die Gemeinden für die Wachdienste am Strand. Das I-Tüpfelchen waren die rund 23.000 Mark, die an reinen Spendengeldern von Yachtclubs und Nutznießern der Dienste der Wasserwacht zusammenkamen. Davon kaufte die Wacht einen Bootsmotor, ein Seefunkgerät, salzwassertaugliche Kleidung und ein Atemgerät für ihre Taucher. Alle Mitarbeiter arbeiteten ehrenamtlich.


(c) Deutsches Rotes Kreuz, Bonn, Generalsekretariat, 1997