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Berliner BlutspendebusSylvia K. hat Herzklopfen. Sie beobachtet, wie eine Krankenschwester eine Nadel in ihren Unterarm führt. Blut läuft durch einen Plastikschlauch in einen Beutel. Sylvia K. versucht zu lächeln. Sie ist zum ersten Mal bei einer Blutspende. Tapfer schaut sie zu, wie ein halber Liter Blut in den Behälter neben ihr läuft. Nach zwanzig Minuten ist alles vorbei. Sie ist zufrieden: "So schlimm war das mit der Blutspende im Bus des Berliner Roten Kreuzes gar nicht." |
Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin besitzt zwei Omnibusse, mit denen regelmäßig Blutspendeaktionen im ganzen Stadtgebiet durchgeführt werden.
Jeder Bus
hat vier Entnahmeplätze, eine Arztkabine und einen Imbißbereich
an Bord. Zur Besatzung gehören der Fahrer, ein Arzt, ein
Verantwortlicher des Blutspendedienstes, eine Krankenschwester und eine
ehrenamtliche Helferin. Sie versorgt nach der Blutentnahme den Spender
mit einer kleinen Stärkung in Form von Kaffee, Tee, Obst und belegten
Brötchen.
Die rollenden Entnahmestellen sind Teil des Blutspendesystems des Roten Kreuzes in Berlin. Spendeaktionen werden auch in zentralen Rotkreuz-Einrichtungen und in Betrieben, Schulen und Universitäten durchgeführt. |
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Ansprechpartner:Helmut Warzecha, |
Nach Beobachtungen der Mitarbeiter senkt jedoch gerade das Angebot der Busse bei vielen Bürgern die Hemmschwelle zu einer Blutspende. Für jedermann an öffentlichen Plätzen zugänglich, wecken sie bei vielen Passanten spontan die Bereitschaft zur einer Blutabnahme. In der Regel ist jeder dritte Besucher ein Erstspender.
Einer der Busse, die beide nicht älter als drei Jahre sind, ist komplett mit Spendenmitteln des Rotkreuz-Landesverbands Berlin finanziert worden. Für den Kauf des zweiten wurden zu 60 Prozent Rotkreuz-Mittel benötigt, 40 Prozent konnten mit Spendenmitteln bestritten werden. Seit Mai 1996 sammelt der Landesverband Spendengelder für einen dritten Bus, um die Vielzahl der Haltestellen im Stadtgebiet öfter anfahren zu können. Ein für den Einsatz im Blutspendedienst ausgebautes Fahrzeug kostet rund 700.000 Mark.
Auftraggeber des Blutspendedienstes ist
der Berliner Senat. Er hat dem DRK die Verantwortung zugewiesen, den überwiegenden
Teil der Berliner Krankenhäuser mit Blutkonserven zu versorgen. Rund
800 Einheiten werden täglich für große Operationen und
zur Hilfe bei schweren Verletzungen gebraucht. 40 Prozent des Bedarfs kann
das Berliner Rote Kreuz durch Blutspenden decken, der Rest wird auswärts
gekauft.