Essen was anderswo übrigbleibt - im Treff der "Tafel"

Lebensmittel für Obdachlose und Drogenabhängige

Vom Buffet ist einiges übrig geblieben. Chefkoch Heiner Müller vom Restaurant Adler in Hannover weiß, was er mit den reichlichen Essensresten vom Geschäftsempfang tun wird. Er greift zum Telefonhörer und ruft das Rote Kreuz an. Kurze Zeit später sind die Mitarbeiter der ôHannöverschen Tafelö am Lieferanteneingang und nehmen viele Schnittchen in Empfang. In einer halben Stunde werden sie die Lachsstückchen und Käseröllchen an hungrige Obdachlose verteilen.

Projektbeschreibung

Im Rahmen seiner Hilfe für Obdachlose hat das Deutsche Rote Kreuz in Hannover die ôHannöversche Tafelö eingerichtet. Restaurants, Kantinen, Supermärkte und Großhändler melden sich beim Rotkreuz-Ortsverein Hannover City, wenn sie in ihrem Bereich nicht weiter verwendbare Lebensmittel abgeben wollen. Die Mitarbeiter der ôTafelö holen mit einem Lieferwagen das Essen ab und verteilen es an die Besucher von Notunterkünften für Obdachlose und Drogenabhängige sowie an das Frauenhaus.

Der Umsatz an Lebensmitteln liegt bei etwa 1,5 Tonnen pro Tag. Stadtweit werden weit über 1.500 Personen versorgt. Im Projekt arbeiten zur Zeit drei Hauptamtliche, die nach den Richtlinien des Bundessozialhilfegesetzes beschäftigt werden. Arbeitgeber ist der Rotkreuz-Kreisverband Hannover-Stadt.

Die Mitarbeiter kommen zum Teil aus dem Kreis der Obdachlosen der Stadt. Das Rote Kreuz verwirklicht damit das Prinzip der Selbsthilfe. Die ôHannöversche Tafelö existiert seit November 1994. Vorbild ist eine Einrichtung gleicher Art in Berlin. Angeschlossen ist eine Wärmestube für Obdachlose und andere Arme.

Ansprechpartner:

Wolfram Piwczyk,
ehrenamtlicher Leiter des Obdachlosenprojekts,
DRK-Ortsverein Hannover City,
Goethestraße 27,
30169 Hannover,
Tel.: 0511 - 15010,
Fax: 0511 - 1317307.

Spendenverwendung:

Ich m÷chte spenden Personal- und Sachkosten werden allein aus Spenden und Migliedsbeiträgen des Roten Kreuzes finanziert. Pro Jahr kostet die ôTafelö rund 150.000 Mark. Das Projekt ist somit dringend auf Spenden angewiesen.


(c) Deutsches Rotes Kreuz, Bonn, Generalsekretariat, 1997