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Kindertagesstätte für behinderte KinderSilvio gluckst vergnügt. Der Vierjährige liegt in einem Holzkasten, der mit 6.000 Plastikbällen gefüllt ist. Wie der steinreiche Dagobert Duck in seinem Geldspeicher kann der Kleine darin regelrecht schwimmen. ôBällchenbadö heißt die Vorrichtung, in der Silvios ganzer Körper zur Wahrnehmung von Reizen angeregt wird. Silvio braucht solchen Kontakt für seine Entwicklung. Sein Tastsinn ist durch eine Behinderung eingeschränkt. ôBaden gehenö kann er, wann immer er will. Er besucht eine Rotkreuz-Kindertagesstätte für behinderte Kinder in Langen. Dort gehört das ôBällchenbadö zum umfangreichen Therapie-Angebot. |
In vier Gebäuden eines Schlosses in Langen bei Darmstadt hat das Deutsche Rote Kreuz eine Kindertagesstätte für behinderte Kinder eingerichtet. Sechs Erzieher, sechs Zivildienstleistende, eine Krankengymnastin, eine Bewegungstherapeutin, eine Sozialarbeiterin, eine Logopädin und drei Praktikantinnen betreuen bis zu 24 geistig und körperlich behinderte Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren.
Die pädagogische und therapeutische Betreuung zielt darauf ab, die Kinder so weit wie möglich zur Selbständigkeit zu erziehen und ihnen ein Gefühl für ihren Körper und die Mitmenschen in ihrer Umgebung zu vermitteln. Turngeräte und mit Plastikbällen gefüllte Holzkästen stehen bereit, um die Bewegungsfähigkeit der Kinder zu fördern. Musik- und Lichtanlagen sowie eigens gefertigte Holzkisten mit Bürsten, Fellen und Plastikschläuchen sprechen die Wahrnehmungssinne der Kinder an. | ![]() |
Ansprechpartnerin:Ilse Franz, |
Ein Fahrdienst sorgt dafür, daß die Kinder morgens zur Tagesstätte und nachmittags wieder nach Hause kommen. Frühstück und Mittagessen bilden die Eckpunkte im Tagesablauf. Einmal im Jahr steht eine zehntägige Ferienfreizeit auf einem Bauernhof im Odenwald auf dem Programm.
Schirmherrin der Rotkreuz-Kindertagesstätte für behinderte Kinder ist Margaret Prinzessin von Hessen und bei Rhein, Ehrenmitglied des Präsidiums des Deutschen Roten Kreuzes und ehemaliges Präsidiumsmitglied des Rotkreuz-Landesverbands Hessen. Aufgenommen werden behinderte Kinder aus den Kreisen Offenbach und Groß-Gerau.
Margaret Prinzessin von Hessen und bei
Rhein stellt der Kindertagesstätte die Gebäude in ihrer Schlossanlage
kostenlos zur Verfügung. Ein Patenschaftskreis aus dem Umfeld der
Schirmherrin spendet pro Jahr regelmäßig rund 20. bis 25.000
Mark. Damit werden die Ferienfreizeiten der Kinder im Odenwald finanziert.
Von Firmen und aus der Bevölkerung erhält die Tagesstätte
jährlich etwa 20.000 Mark. Für die Tagesstätte sind solche
Spenden sehr wichtig. Sie ermöglichen Anschaffungen, die mit normalen
Haushaltsmitteln nicht finanziert werden könnten: zusätzliche
behindertengerechte Ausrüstung und therapiegeeignetes Material wie
etwa ein Trampolin. Die Kosten für die teilstationäre Betreuung
der Kinder trägt der Landeswohlfahrtsverband Hessen.