Ein obdachloses Kind verbringt die Nacht am Straßenrand

Hilfen für Straßenkinder in Argentinien

Noch muß José auf der Straße schlafen. Im Dreck. Wind und Wetter ausgesetzt. Und der Gefahr, von erwachsenen Männern mißbraucht zu werden. Aber in vier Tagen wird alles anders. Dann sind die Übernachtungshäuser fertig, die das Rote Kreuz für ihn und seine Freunde in der argentinischen Stadt Corrientes baut.

Projektbeschreibung

In der Hauptstadt der argentinischen Provinz Corrientes baut das Deutsche Rote Kreuz für Straßenkinder fünf Häuser. Die Schlafmöglichkeiten und Essensplätze sind für die 50 ärmsten Kinder auf den Straßen der Stadt gedacht, die den Kontakt zu ihren Eltern völlig verloren haben.

Die Kinder sollen die Anlaufstellen Nacht für Nacht aufsuchen können, bis die Betreuer der Häuser den Kontakt mit den Eltern wieder hergestellt haben. Anders als die schon bestehenden Kinderheime sollen die Unterkünfte ein für die Straßenkinder unverbindliches Angebot sein, unter einem Dach zu essen und zu schlafen. Den Kindern soll damit die Rückkehr in einen geregelten Lebensrhythmus ermöglicht werden.

Zusätzlich baut das Deutsche Rote Kreuz in Corrientes ein Ausbildungszentrum für rund 750 Straßenkinder, die nur in einer losen Verbindung zu ihrer Familie stehen. In Lehrwerkstätten sollen die Jugendlichen z. B. zu Schreinern und Maurern und im Elektrohandwerk ausgebildet werden. Mit den Maßnahmen beteiligt sich die deutsche Hilfsorganisation an einem auf fünf Jahre angelegten Aufbauprogramm seiner argentinischen Schwestergesellschaft, die ab 1997 eine bestehende Maßnahme ausbauen will.

Ansprechpartner:

Jürgen Heppe,
Regionalsachbearbeiter Lateinamerika,
Deutsches Rotes Kreuz,
Generalsekretariat, Friedrich-Ebert-Allee 71,
53113 Bonn,
Tel.: 0228 - 5411244,
Fax: 0228 - 5411428.

Ziel ist es, die insgesamt 2.500 Straßenkinder der Provinz betreuen zu können, sobald sie nicht mehr in der festen Obhut ihrer Familie stehen. Bisher versorgt das Argentinische Rote Kreuz in Corrientes etwa 30 bis 40 Kinder. Seit 1990 besuchen nach Absprache mit Behörden wie dem Jugendamt drei freiwillige Betreuer die Heranwachsenden an ihren Wohnplätzen in der Stadt und stehen ihnen als Ratgeber zur Verfügung. Als besonders wichtig gilt es, die Heranwachsenden zu versorgen, wenn sie straffällig geworden sind und im Gefängnis auf die Hilfe wohlmeinender Erwachsener angewiesen sind. Hier sind sie nämlich nach Rotkreuz-Beobachtung oft der Willkür erwachsener Mitgefangener und des Gefängnispersonals ausgesetzt.

Spendenverwendung:

Ich m÷chte spenden Rund 215.000 Mark kostet der Bau der Kinderhäuser und des Ausbildungszentrums . Die Einrichtung der Lehrwerkstätten ist zusätzlich auf 45.000 Mark angesetzt. In den Kinderhäusern sollen technische Geräte im Wert von 35.000 Mark aufgestellt werden. Das Deutsche Rote Kreuz benötigt zusätzlich Sachspenden wie Schreibmaterialien, Kopiergeräte und Maschinen für die Ausbildungswerkstatt.


(c) Deutsches Rotes Kreuz, Bonn, Generalsekretariat, 1997