Schüler aus Kamp-Lintfort sammeln für die Aktion

Jugendrotkreuzsammlung für Schulen in Bosnien

Der Lehrer schreibt wenig an die Tafel und er gibt kaum Diktate. Das ist der Alltag für die meisten Schüler in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo. Freuen können sie sich darüber nicht. Denn der Unterricht auf Sparflamme hat einen besonderen Grund: Seit dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien fehlt vielfach Papier und Kreide. Das Jugendrotkreuz Nordrhein will hier helfen. Seit dem Sommer vergangenen Jahres sammeln auf seine Anregung 60 Schulen in Nordrhein-Westfalen Geld und Schulmaterial, das den Kindern in Sarajewo wieder einen richtigen Unterricht ermöglichen soll.

Projektbeschreibung

1996 hat das Deutsche Jugendrotkreuz die weiterführenden Schulen im Arbeitsbereich des Landesverbands Nordrhein aufgerufen, Schreibwaren aller Art für Schulen in Sarajewo und in der Ukraine zu sammeln.

Ansprechpartner in Kamp-Lintfort:

Karl Hußmann,
Lehrer,
Städtische Gesamtschule Kamp-Lintfort,
Moerser Straße 167,
47475 Kamp-Lintfort,
Tel.: 02842 - 33660,
Fax: 02842 - 33664.

Ansprechpartner beim Roten Kreuz:

Klaus Huhn-Fischbach,
Referatsleiter für Jugendarbeit und Jugendbildung,
Deutsches Jugendrotkreuz,
Landesverband Nordrhein,
Auf´m Hennekamp 71,
40225 Düsseldorf,
Tel.: 0211 - 3104 159,
Fax: 0211 - 3104 188.

Rund 900 Haupt- und Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen, berufliche Schulen und Sonderschulen wurden gebeten, Kreide, Hefte und andere Utensilien sowie Geld zu spenden. Den Empfängern in Bosnien und der Ukraine sollte ermöglicht werden, den durch einen Mangel an Schulmaterial erschwerten Unterricht wieder voll aufzunehmen. Der Jugendverband schlug vor, Pakete mit dem Schulbedarf für jeweils eine Klasse von vierzig Kindern zu schnüren. Der Wert eines Pakets wurde auf 200 bis 250 Mark veranschlagt.

60 Schulen sagten zu, sich an der Aktion zu beteiligen. Herausragend war das Engagement einer Schule in Kamp-Lintfort. Die Klassen der Gesamtschule der Stadt trugen Material und Geld für vierzig Pakete zusammen. Für die Aktion gingen die Schüler mit Sammelbüchsen auf die Wochenmärkte und Straßen der Stadt. An die Eltern ergingen Spendenaufrufe. Firmen wurden um Sachspenden gebeten.

Ein Lehrer koordinierte die Maßnahmen für die ôSchul-Paket-Aktionö, die Ende November abgeschlossen wurde. Noch vor Weihnachten sollen die Pakete nach Sarajewo transportiert werden, zusammen mit 80 anderen, die in den Räumen des Jugendrotkreuz in Düsseldorf lagern.

Der Landesverband Nordrhein plant zudem, bis zum Sommer 1997 etwa 320 weitere Pakete in bosnische Städte und in die Ukraine zu schicken. Bislang hat der Verband 50 Pakete zu Schulen in der Ukraine gebracht.

Spendenverwendung:

Ich m÷chte spenden Die Sammelaktion wird vom Jugendrotkreuz-Landesverband in Düsseldorf organisiert und dauert noch bis zum Ende des laufenden Schuljahres. Mit Spendengeldern in Höhe von 14.000 Mark wurden zu Anfang des Projekts 3.000 Werbebroschüren, Plakate und Aufkleber gedruckt. Derzeit bringen ehrenamtliche Mitarbeiter das Material regelmäßig aus den 32 Kreisverbänden nach Düsseldorf. Hier helfen sie beim Packen der Pakete. Eine Spedition hat sich bereit erklärt, die Kisten unentgeltlich nach Sarajewo zu befördern. Im kommenden Schuljahr wird der Landesverband sich mit der gleichen Aktion an 300 Grundschulen in seinem Arbeitsbereich wenden.


(c) Deutsches Rotes Kreuz, Bonn, Generalsekretariat, 1997