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Grossstadtgeflüster

Fahr mal wieder U-Bahn

Liebe Leser, und solche, die es werden wollen!
Wer von ihnen in einer Stadt wohnt kennt die Probleme, die so auftreten können. Sie sollten in einer Stadt wohnen, die mindestens so groß ist, daß ein U- bzw., S-Bahn-Netz mehr als 3 Stationen hat.
Ich wohne seit einem Jahr in Berlin (einer ziemlich großen Stadt).
Es ist zu meinem Hobby geworden, in der U-Bahn Leute zu beobachten.

Was sollte man auch sonst machen ... Zeitung lesen ?!
Das ist so eine Sache ...
Sie kaufen sich für teures Geld eine Zeitung und machen damit mindestens 3 Leute glücklich (das ist erfreulich, wenn sie ein wohltätiger Mensch sind). Der Nachbar links liest die linke Innenseite, der Nachbar rechts liest die rechte Innenseite und das gegenüber liest die Rückseite. Pech haben sie nur, wenn einer der Mitleser ein langsamer Leser ist. dann schaffen sie auf ihrer Strecke nicht die ganze Zeitung, was schon ganz schön ärgerlich ist.

Viel ärgerlich sind aber Kinder in der U-Bahn, vor allem in Gruppen sind sie schwer zu ertragen. Verstehen sie mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Kinder, nur was gegen Kinder in der u- bzw. S-Bahn. Der Geräuschpegel steigt schlagartig um mehrere 100 %, wobei das Verhältnis umgekehrt proportional zum Alter der Kinder ist.
In den neuen U-Bahnen von Berlin (ein durchgängiger Wagen) finden diese Quälgeister es offensichtlich besonders toll so schnell wie möglich von einem Ende zum anderen zu rennen. die Versuchung ist groß einfach den Fuß auszustrecken.
Die Krönung des Ganzen sind Kinder, in einer U-Bahn, in der alle Sitzplätze besetzt sind: fährt er Zug an, fallen alle, wie Dominostein nach hinten. Das gleiche Spiel, wenn der Zug hält (nur in die andere Richtung). Meistens ist es aber so, daß noch nicht alle Kinder wieder aufgestanden sind, wenn der Zug wieder hält. Dieser Prozeß kann sich soweit aufschaukeln, bis alle am Boden liegen.
Wenn sie Pech haben, müssen sie auch stehen und ein großer Haufen Gören liegt auf ihren Füßen und klammert sich an ihren Hosen oder sonstwo fest !!!

Wo wir gerade bei U-Bahnen sind ...
Jetzt meine ich allerdings die richtig Vollen, in denen es so richtig kuschlig ist (zum Beispiel in der Rush-hour).
Dort können sie nicht mehr umfallen! Da wird Körperkontakt noch groß geschrieben!
Sollten sie mal in so einen solchen Zug fahren wollen; achten Sie darauf, daß Sie ihre Schuhe auf keinen Fall vorher geputzt haben. Sie würden es bereuen.

In Zeiten, in denen Kuschelzüge verkehren kommt es vor, daß Verkehrsbetriebe (besonders die BVG) es besonders amüsant finden ihre Fahrgäste zu ärgern.
Dann heißt es plötzlich: "dieser Zug endet hier, bitte alles aussteigen."
Und alles steigt aus und wartet auf den nächsten Zug und dann quetschen sich ungefähr 1000000 Menschen in einen Zug, der mindestens doppelt so voll war...
Meine Vermutung ist : die BVG macht eine statistische Erhebung über Menschen in einer Sardinendose. (wahrscheinlich wollen sie ins Guinnessbuch der Rekorde).

Komische Leute findet man aber auch ganz leicht in der U-Bahn. da kann es ihnen schon mal passieren, daß ihnen, wenn sie durch ein Viertel wie Kreuzberg fahren, aus dem Ärmel des Nachbarn eine Ratte entgegen kommt; besonders lustig bei Nagetierphobie! Ob die auch Fahrgeld zahlen, oder ebenfalls schwarz fahren, wie ihre Besitzer?

Aber was ich letztlich erlebt hab, übertrifft alles:
ne ganz komische Type hab ich da in einer leeren U-Bahn getroffen, der kratzte sich immer so komisch am Gehänge und hörte gar nicht mehr auf. Das muß ganz schön anstrengend gewesen sein, denn der Typ hat immer schwerer geatmet. Und nach einer Weile hat's ihn immer noch gejuckt, aber da kam dann schon sein kleiner Freund raus und guckte mal nach, was so los ist.
ich hätte ja auch gerne gewußt, was da los ist, aber leider mußte ich aussteigen ...

MERKE :
  • lese grundsätzlich ausländische Fachliteratur!
  • fahre nie mit einer vollen U-Bahn!
  • fahre nie mit einer leeren U-Bahn!
  • fahre nie in einer U-Bahn mit kleinen Kindern!
  • Versäume auf keinen Fall mit der U-Bahn zu fahren, denn du erlebst echt coole Sachen...

B.H.
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B. Heide [97]