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Neue Tetanus-Antikörperbestimmung zur Abklärung des Tetanus-Immunstatus

Wir berichten über eine neue Tetanus-Antikörperbestimmung zur Abklärung des Tetanus-Immunstatus. Es handelt sich um eine OIII-Leistung, abrechenbar auf Überweisungsschein. Das OI/OII-Budget wird nicht belastet.

Spezimen: Serum 2ml

Bestelltext: Tetanus-Ak, die Leistung ist auf unserem derzeitigen OIII-Formular noch nicht verzeichnet

Befundbericht: Ak-Titer

Interpretation: < 0,2 IE/ml: kein Immunschutz, Grundimmunisierung erforderlich

> 0,2 IE/ml: kein ausreichender Immunschutz, Wiederauffrischung erforderlich

Prozedere unter Einbeziehung des Einzelbefundes:

IE/ml Grundim-
munisierung
Auffrischung
< 0,2 sofort -
0,2-0,5 - sofort
0,5-1,0 - nach 3 Jahren
1,0-5,0 - nach 5 Jahren
5,0-10,0 - nach 8 Jahren
> 10,0   nach 10 Jahren

 

Grundimmunisierung: je 0,5ml Tetanus-Toxoid 75IE im Abstand von 4-8 Wochen.

3. Injektion von 0,5ml Tetanus-Toxoid nach 6-12 Monaten

Auffrischung: 0,5ml Tetanus-Toxoid 75IE

Kennen Sie den Tetanus-Immunstatus Ihrer Patienten?

Warum ist eine Tetanus-Antikörperbestimmung sinnvoll? Durch die Antikörperbestimmung haben Sie die Möglichkeit, den Tetanus-Immunstatus Ihrer Patienten festzustellen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn bei der aktiven Immunisierung die korrekten Impfabstände nicht eingehalten wurden, keine Impfdokumente zur Verfügung stehen oder nach einer Impfung unerwünschte Impfreaktionen aufgetreten sind. Ist Ihnen der Immunstatus bekannt, können Sie sicher entscheiden, ob Ihr Patient eine Grund- oder Auffrischungsimpfung benötigt oder ob eine Impfung derzeit überflüssig und mit dem Risiko einer Nebenwirkung verbunden ist. Impflücken werden somit erkannt, unnötige Impfungen werden vermieden und die Häufigkeit von unerwünschten Impfreaktionen wird vermindert.

Wie kann der Tetanus-Immunstatus festgestellt werden?

Der Immunstatus kann durch eine serologische Bestimmung der Tetanus-Antikörperkonzentration festgestellt werden. Da bekannt ist, in welchem Maße der Tetanus-Antikörper-Titer im Laufe der Zeit absinkt, ist es möglich, die Dauer des Impfschutzes und den Zeitpunkt für zukünftige Auffrischungsimpfungen abzuschätzen.

Welche Patienten sollen serodiagostisch untersucht werden?

Alle Patienten mit unklarem Immunstatus, insbesondere wenn sie Gruppen angehören, bei denen Immunitätslücken festgestellt wurden. Dies ist im verstärktem Maße bei älteren Menschen, Frauen im gebärfähigen Alter, Männern, die keinen Wehrdienst geleistet haben, immunsupprimierten Patienten und immer häufiger bei Kindern der Fall. Eine serologische Bestimmung der Tetanus-Antikörperkonzentration ist auch bei Patienten mit anamnestisch bekannten unerwünschten Impfreaktionen sinnvoll.

Was bedeutet "Serodiagnostische Prophylaxe"?

Darunter versteht man die prophylaktische Bestimmung der Tetanus-Antikörperkonzentration, mit deren Hilfe der Immunstatus beurteilt und im Impfausweis dokumentiert oder nach einer Auffrischungsimpfung aktualisiert werden kann. Sie sind dadurch in der Lage in Ihrer Praxis ein differenziertes Impfmanagement zu betreiben

Wie können Sie als Arzt Ihr Impfmanagement noch verbessern?

Da es bei einer im Verletzungsfall akut notwendigen Tetanus-Impfung durch die Tetanus-Antikörperbestimmung nicht zu einer Verzögerung der Impfung kommen darf, sollten Sie bei allen Patienten mit unklarem Immunstatus bei nächster Gelegenheit eine serologische Tetanus-Antikörperbestimmung durchführen lassen und die ermittelte Konzentration sowie das Bestimmungsdatum in den Impfpaß eintragen. Durch diese "Serodiagnostische Prophylaxe" ist Ihnen und anderen Ärzten der Tetanus-Immunstatus Ihrer Patienten jederzeit bekannt. Sie sind damit in der Lage, im Rahmen der Tetanus-Prophylaxe für jeden Patienten die individuell richtige Maßnahme zu ergreifen und dadurch die Akzeptanz für notwendige Impfungen zu erhöhen.

Andererseits erfährt der Patient hierdurch auch etwas von der Kompetenz des ihn betreuenden Arztes. Denn zur Impfung gehört immer auch die Impfberatung.


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