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Neue Diphtherie-Antikörperbestimmung zur Abklärung des Diphtherie-Immunstatus

Wir berichten wir über eine neue Diphtherie-Antikörperbestimmung zur Abklärung des Diphtherie-Immunstatus. Es handelt sich um eine OIII-Leistung, abrechenbar auf Überweisungsschein. Das OI/OII-Budget wird nicht belastet.

Spezimen: Serum 2ml

Bestelltext: Diphtherie-Ak, die Leistung ist auf unserem derzeitigen OIII-Formular noch nicht verzeichnet

Befundbericht: Diphtherie Antitoxin-Titer in IE/ml

Interpretation: : <0,1IE/ml: kein Immunschutz, Grundimmunisierung erforderlich.

>0,1IE/ml ausreichender Immunschutz, Auffrischung erforderlich

Prozedere unter Einbeziehung des Einzelbefundes:

IE/ml Grundimmunisierung Auffrischung
<0,1 sofort -
0,1-1,0 - sofort
1,0-1,4 - nach 5 Jahren
1,5-2,0 - nach 7 Jahren
>2,0 - nach 10 Jahren


Technik der Diphtherie-Impfung:

Diphtherie-Adsorbat-Impfstoff Behring für Kinder®: Grundimmunisierung: 2 Injektionen in altersgemäßer Dosierung im Abstand von 6-8 Wochen. Eine dritte Injektion nach einem Jahr. Auffrischimpfung nach Grundimmunisierung im Kindesalter: Im 6.-8. und 11.-15. Lebensjahr mit Diphtherie-Impfstoff für Erwachsene.

Diphtherie-Adsorbat-Impfstoff Behring für Erwachsene®: Grundimmunisierung: 2 mal 0,5ml im Abstand von 4-6 Wochen. Nach etwa 12 Monaten eine dritte Impfung mit 0,5ml. Auffrischungen mit 0,5ml.

Sind Ihre Patienten ausreichend gegen Diphtherie geschützt?

Weshalb ist diese Frage derzeit von großer Bedeutung? Entgegen allen Hoffnungen und Annahmen ist die Diphtherie in Europa noch keineswegs ausgerottet. So findet seit geraumer Zeit in den Staaten der ehemaligen UdSSR eine Diphtherie-Epidemie von ungeahntem Ausmaß statt, die durch die "offenen Grenzen" auf Mitteleuropa übergreifen könnte. Welche Folgen das Einschleppen toxinbildender Diphtheriestämme nach Deutschland haben kann, hat sich bei den lokal begrenzten Diphtherie-Epidemien, die von 1975-1982 in Deutschland stattgefunden haben, gezeigt. Die Erkrankungszahl war dabei zwar relativ niedrig (100 Erkrankungen bei 8 lokal begrenzten Epidemien), die Letalität war mit 12 - 60% aber erschreckend hoch.

Was macht Diphtherie so gefährlich?

Die hohe Letalität der Diphtherie hat verschiedene Ursachen: Bei den Diphtherie-Bakterien, die für die Epidemien der siebziger und achtziger Jahre verantwortlich waren, handelte es sich um Stämme mit einer ungewöhnlich hohen Toxinbildung, so daß die niedrige Basisimmunität durchbrochen werden konnte. Dies könnte sich heute wiederholen. Hinzu kommt, daß viele Ärzte, bedingt durch die geringe Morbidität, dieses Krankheitsbild nicht kennen und auch nicht kennen können. Der vielleicht wichtigste Faktor ist die unzureichende Immunität in der Bevölkerung, insbesondere wenn man bedenkt, daß zur Vermeidung einer epidemischen Ausbreitung eine Immunbarriere postuliert wird, für die 70-90% der Bevölkerung eine sichere antitoxische Immunität haben müssen.

Welche Bevölkerungsgruppen sind besonders gefährdet?

Immunitätslücken sind in allen Teilen der Bevölkerung festgestellt worden. Bereits 10-25% der bis zu 5-jährigen sind nicht sicher geschützt. Bei den 16-20-jährigen vergrößert sich diese "Lücke" auf 30-50% und von den Erwachsenen besitzen schließlich 70% überhaupt keine oder eine nur unzureichende Immunität.

Warum ist eine Diphtherie-Antikörperbestimmung sinnvoll?

Der kritische Patient fragt beim Impfen nach der Notwendigkeit von Eingriffen in die körperliche Integrität. Die Diphtherie-Antikörperbestimmung kann diese Fragen beantworten. Abhängig von der ermittelten Konzentration können Sie sicher entscheiden, ob Ihr Patient eine Grundimmunisierung oder eine Auffrischung benötigt oder ob eine Impfung derzeit überflüssig ist.

Wie können Sie Ihr Diphtherie-Impfmangement verbessern?

Sie sollten bei allen Patienten mit unklarem Immunstatus bei nächster Gelegenheit eine serologische Diphtherie-Antikörperbestimmung durchführen lassen. Diese Untersuchung wird im Fachlaboratorium durchgeführt und ist als OIII-Leistung bei den Krankenversicherungen abrechenbar. Bei unzureichender Immunität sollten Sie eine entsprechende Impfmaßnahme (Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung) durchführen und bei ausreichender Immunität die ermittelte Konzentration und das Bestimmungsdatum im Impfpaß eintragen.


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