Bauanleitung zum Rosenvogel
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Rosenvogel - Ein Stück vom EDDY
Rosenvogel bei Schnee und
Eis
1 Allgemeines
Die Form dieses Drachens ist von dem traditionellen Drachentyp Eddy abgeleitet.
An den ursprünglich geraden Kanten sind Einschnitte vorhanden, die
dem Drachen ein unkonventionelles Aussehen geben. Häufig wird diese
Form auch bei Drachenketten als Gespensterform eingesetzt. Die Idee stammt
aus einer Abbildung aus dem Drachenmagazin Heft 6 1996 S. 48, bei der Jürgen
Trapp sein "Indianisches Totem" vorstellte. Anscheinend hat aber schon
1992 Jose Sainz eine solche Drachenform als "Falke" gebaut und geflogen.
Für die Entwicklung wurde zunächst ein kleineres Modell mit
165 cm Spannweite und gebogener Querspreize gebaut und mehrere Veränderungen
vorgenommen. Der bekannt stabile Flug des Eddy´s mit gebogener Querspreize
ließ sich auch bei diesem Modell erreichen. Die Bauanleitung beschreibt
die Vorgehensweise zum Bau dieses Drachens und darf ausschließlich
nur für private Zwecke verwendet werden.
2 Flugeigenschaften Rosenvogel
Die seitliche Stabilität ist durch den Flächenwinkel von 150
Grad des Querverbinders gewährleistet, läßt sich aber auch
ohne Nachteile im Flugverhalten durch eine mit Spannschnur gebogenen Querspreize
erreichen. Ohne Schwanz tanzt der Drache allerdings leicht um die Längsachse.
Für die Stabilisierung zu einem vollständig ruhigen Flug genügt
wegen der gestreckten Form ein kurzer Schwanz, bestehend aus 3 bis 4 Bändern
von ca. 2 m Länge und 5 cm Breite oder einem ca. 8 m langem Schlauchschwanz.
Wenn die Waage möglichst flach eingestellt wird, ist der hintere Waageschenkel
ohne Spannung und der Leinenzug wird minimal. Der Drache läßt
sich problemlos aus der Hand starten und fühlt sich bei leichtem bis
mittlerm Wind am wohlsten.
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Bild 1: Rosenvogel im Flug
3 Daten
-
Spannweite 200 cm
-
Höhe 200 cm
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Längsstab geteilt 8 mm CFK
-
Querspreize geteilt 6 mm CFK, Flächenwinkel 150 Grad
-
Segellatten 2 mm
-
Segel Carington reine Segelfläche 1,4 m^2
-
Gewicht incl. Gestänge 250 g (Flächengewicht 180 g/m2 )
4 Materialbedarf
2 Stück 6 mm CFK-Stäbe 1000 mm (Querspreizen)
2 Stück 8 mm CFK Stäbe 1000 mm (Längsstäbe)
150 cm 2 mm GFK Stab für Segellatten
1,5 m^2 (mindestens) Spinnaker je nach Farbzusammenstellung und Applikation
70 cm Dacron 5 cm breit für die Verstärkungen
50 cm Gummischnur ca. 3 mm Durchmesser
1 Stück stabiler Eddy-Kreuzverbinder
1 Stück 8 mm Gummiendkappe
8 Stück 2 mm Gummiendkappen
2 Stück Spannnocken 6 mm,
1 Stück Spannnocke 8 mm, wenn möglich mit geschlossenem Auge
5 m Waageschnur ca. 40 daN
8 cm Alurohr 8 mm Innendurchmesser
4 cm Alurohr 6 mm Innendurchmesser
5 Übersicht zur Vorgehensweise
-
Mittelteil mit Umrandung zusammenfügen
-
Applikation auf das Segelmittelteil aufbringen
-
Verstärkungen und Taschen des Mittelstabes an der Spitze und am Ende
anbringen
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Saum an den Kanten des Vorderteils anbringen
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Saum an der den Kanten des Mittelteils bis kurz vor die Flügel anbringen
-
Flügel zusammensetzen und schwarze, 8 mm breite Streifen auf der Vorderseite
unter den Segellatten anbringen.
-
Flügel an den Außenkanten umsäumen
-
Taschen für die Segellatten auf der Rückseite der Flügel
anbringen
-
Dacronverstärkung an den Flügelspitzen und an dem Kreuzungspunkt
mit dem Mittelteil anbringen
-
Flügel an das Mittelteil annähen
Bild 2: Übersicht und Segelabmessungen
(ohne Saum! ) Details siehe Bild 3 bis 7.
6 Gestänge und Kreuzverbinder
Als Gestänge wurde für die Querstäbe 6 mm und für den
Längsstab 8 mm CFK-Rohr verwendet. Damit das Packmaß nur 1 m
beträgt, wurde der Längsstab in der Mitte mit Hilfe eines 8 cm
langen Aluröhrchens gemufft. Die Querstäbe sind in einem handelsüblichen
6 mm Eddy-Kreuzverbinder eingesetzt wobei das Loch für den Längsstab
auf 8 mm aufgebohrt ist. Die Querspreize ist in einem ca. 18 mm breiten
Tunnel geführt, das gleichzeitig auch die Vorderkante des Flügels
bildet. An den Flügelspitzen sind 5 mm breite Spinnakerlaschen angebracht
durch die eine Gummischnur zum Spannen des Segels gezogen werden kann.
Eine von den Nocken der Flügelspitzen über die Spitze des Drachens
führende Spannschnur verhindert, daß sich die Querstäbe
unter dem Winddruck nach unten verbiegen. Damit die Nocken beim Spannen
des Segels notfalls in die Taschen gleiten können, schrägt man
die Enden der Nocken leicht an.
7 Herstellung der Schablonen
Aus Bild 2 lassen sich die Maße des Flügels entnehmen und auf
einen Karton übertragen. Alle Maße sind ohne Saum angegeben!
Das Mittelteil und die 7 cm breite schwarze Umrandung braucht man wegen
der geraden Kanten nicht unbedingt aufzeichnen, sondern kann sie direkt
mit Hilfe von Linealen beschneiden. Wenn die äußere Flügelkontur
aufgezeichnet ist, kann man den Flügel in Paneelen einteilen und den
Karton in einzelne Schablonen zerschneiden. Die Aufteilung ist dabei unkritisch
und kann je nach Geschmack vorgenommen werden. Bei dem hier gewählten
Muster wurde allerdings die Lage der Segellatten mit berücksichtigt.
Die konkaven Kurven lassen sich mit Hilfe eines dünnen GFK-Stabes
zeichnen. Die drei konkaven Randkurven des Segels sind jeweils ca. 30 mm
tief eingeschnitten. Von den ausgeschnittenen Schablonen können die
Nahtlinien auf den Stoff übertragen werden (Fadenlauf nach Bild 3
beachten!). Dafür eignet sich sehr gut ein weicher, dünner Bleistift
damit die Segelteile nicht größer als die Schablonen werden.
(Vorteilhaft verwendet man einen 0,7 mm Druckbleistift in der Stärke
3B, weil das die weichste Mine ist, die es in der Stärke 0,7 mm gibt.)
Als Saumbreite gibt man bei den konkaven Kanten jeweils 4 mm; an den geraden
Kanten für die einfache Kappnaht 6 mm zu. An der Vorderkante der Flügel
und an den konkaven Außenseiten ist keine Saumzugabe erforderlich.
Wegen der einfachen Kappnähte und den einfachen Überlappungsnähten
an den konkaven Kanten ist es empfehlenswert, die Paneelen heiß auszuschneiden.
8 Anfertigung des Segels
Bei der Herstellung des Segels ist es günstig, eine linke und rechte
Hälfte herzustellen und diese zwei Teile dann in der Mitte mit einer
einfachen Kappnaht zusammenzunähen. Zunächst fügt man jeweils
für sich das linke und rechte Innenteil (Teil A in Bild 2) des Segels
zusammen. Anschließend wird die äußere 7 cm breite, schwarze
Umrandung angebracht. Man beginnt dazu mit der unteren und näht diese
mit einer einfachen Kappnaht an das Mittelteil. Nun wird der soeben angebrachte
Steifen B so beschnitten, daß die Kante von Streifen C in Bild 2
des Kopfteiles gerade durchläuft und deshalb später keine Falten
auftreten. Danach kann der Streifen C des Kopfteils angenäht werden,
wobei dieser an der Spitze soweit überstehen muß, daß
an der Mittellinie noch ein Saum stehenbleibt (Vergleiche dazu auch Bild
7).
Bevor die beiden Mittelteile zusammengefügt werden, sollte die
Mittellinie und die äußere Kante des Mittelteils so verlängert
werden, daß wieder gerade Kanten entstehen. Nun kann man beide Segelhälften
mit den Vorderseiten aufeinanderlegen und entlang der Mittellinie vernähen,
sowie anschließend die Kappnähte vervollständigen. Falls
eine Applikation aufgebracht werden soll, so sollte dies vor dem Anbringen
der Längsstabtasche geschehen.
8.1 Applikation des Segels
Auf die Applikation des Segels soll hier nur sehr kurz eingegangen werden.
Wegen Materialersparnis wurde eine Mischtechnik verwendet, bei der zunächst
Rose, Stengel und Blätter getrennt hergestellt wurden. Die Rosenteile
wurden dazu direkt auf der darunterliegenden Vorlage plus 2 mm Saum ausgeschnitten,
die Teile aufeinandergelegt, mit Klebestreifen fixiert und mit einem 4
mm breiten Zick-Zack- Stich vernäht. Der schwarze, 8 mm breite Begrenzungsrand
wurde extra ausgeschnitten und zunächst nur mit der Applikation durch
einen Geradstich vernäht. Bei den Blättern und dem Stengel wurde
zunächst die innere Kontur der schwarzen Umrandungen ausgeschnitten
bzw. aus einzelnen Teilen zusammengesetzt. Dies geschah mit Hilfe eines
Leuchttisches, mit dem die Vorlage und das auf der Vorlage liegende schwarze
Spinnaker durchleuchtet werden konnte. Zwischen die ausgeschnittene Umrandung
und die Vorlage wurde nun das grüne Spinnacker gelegt und dann die
äußere Kontur ausgeschnitten wobei schwarz und das darunterliegende
grün am äußeren Rand miteinander verschmolzen sind. Die
so vorbereiteten Einzelteile wurden auf dem Segel plaziert, mit Klebeband
fixiert und mit dem Segel durch einen 3-fach Zick-Zack-Stich vernäht.
Danach lassen sich wie üblich die hinter der Applikation liegenden
Segelteile mit einer kleinen Schere wegschneiden.
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Bild 3a: Applikation des Segels
Bild 3b: Fixierung der vorgefertigten
Applikationteile auf dem Segel
9 Längsstabtunnel
Der Längsstab wird größtenteils in einem Tunnel geführt,
das nur in den Bereichen des Kreuzverbinders, der unteren Waagebefestigung
sowie bei der Muffe des Längsstabes für jeweils ca. 10 cm unterbrochen
ist. Für die untere Waagedurchführung wird eine 50*70 mm große
Verstärkung aus weißem Dacron von hinten auf das Segel genäht
und heiß ein Loch mit ca. 3 Durchmesser durchstochen (Maß siehe
Bild 2). In der Nähe dieser Waagebefestigung unterbricht man das Längsstabtunnel,
damit man die Waage leicht befestigen kann. Für das Längsstabtunnel
verwendet man aus optischen Gründen vorteilhaft entweder weißes
Spinnaker oder man setzt den Stoff passend zu der darunterliegenden Applikation
zusammen. Die Tunneldecke wird aus einem 34 mm breitem Spinnakerstreifen
angefertigt. Bei schon eingezeichneten Nahtlinien faltet man den Tunnelsaum
nach innen um und punktet ihn mit dem Lötkolben fest (siehe Bild 3
und 4). Die Tunneldecke wird an der vorderen bzw. der hinteren Dacronverstärkung
mit ca. 5 mm Überlappung festgenäht.
9.1 Längsstabtasche vorne
Für den Längsstab wird an der vorderen Spitze eine 8 cm lange
Dacrontasche auf die Rückseite des Segels genäht (Bild 3). Man
faltet dazu einen 16 cm langen und 5 cm breiten Dacronstreifen in der Mitte
und schneidet senkrecht zu der gefalteten Kante von vorne her 5 mm tief
im Abstand von jeweils 10 mm zur Mittelachse ein (Bild 3). Nun wird parallel
zur Faltkante zwischen den Einschnitten im Abstand von 4 mm eine 3-fache
Naht so angebracht, daß ein kleines Tunnel entsteht. Durch dieses
Tunnel wird später die Spannschnur gezogen, die von der linken Flügelspitze
über die vordere Spitze zur rechten Flügelspitze verläuft.
An eine Seite der Dacronverstärkung wird nun die vorbereitete Tunneldecke
angenäht. Anschließend faltet man die Spitze des Segels soweit
auf die Rückseite zurück, daß vorne eine 20 mm breite Kante
entsteht. Nun kann die Seite des Dacronstreifens, an der die Tunneldecke
nicht angenäht ist, mit der zuvor angefertigten Naht bündig auf
die Kante gelegt und flächig mit dem Segel vernäht werden (die
hintere Seite des Dacrons noch nicht mit annähen !).
An der Spitze kann nun das direkt hinter dem Segel liegende Dacronstück
entlang der Segelkante bis zur 20 mm breiten Nase direkt an der Segelkante
eingeschnitten werden. Man faltet die nun vorne überstehenden Dacronreste
um die Segelkanten herum auf die Vorderseite. Erst danach wird das Tunnel
und die obere Dacronverstärkung abgenäht, wobei die beiden Nahtlinien
einen Abstand von 20 mm haben (Bild 3). Die dann auf der Vorderseite zwischen
den Tunnelabnähern überstehende Dacronteile werden dicht bei
den Nähten abgeschnitten.
Bild 3: Längsstabtasche an
der Spitze des Drachens.
9.2 Längsstabtunnel hinten
An der hinteren Spitze wird ebenfalls ein dacronverstärktes Tunnel
angebracht, durch das der Längsstab gesteckt werden kann. Dies muß
vor dem Anbringen des Saumbandes am Mittelteil geschehen. Die Vorgehensweise
unterscheidet sich nur wenig von dem bei der vorderen Tasche. Zunächst
wird ein 70*50 mm großes Dacronstück von hinten flächig
auf das Ende aufgenäht. Dabei kann man gleich die zwei Laschen für
die Gummischnur mit festheften (Bild 4). Danach wird die obere Dacronverstärkung,
an die schon die Tunneldecke angenäht ist, aufgelegt und vernäht.
Das außerhalb überstehende Dacron kann hier einfach entlang
der Segelkante abgeschnitten werden. Nach diesen Vorbereitungen kann auch
das Saumband bis ca. 10 cm vor den Beginn des Flügels und am Vorderteil
angebracht werden.
Bild 4: Längsstabtunnel an
der hinteren Spitze.
10 Flügelteile zusammenfügen
Nachdem die Flügelteile auf dem Spinnaker aufgezeichnet sind, kann
man sich an das Ausschneiden machen. Wegen der zum Teil stark gebogenen
Kanten läßt sich zwischen den Segelteilen nur eine einfache
Überlappungsnaht einsetzten. Man läßt dazu an jeder gebogenen
Kante einen 4 mm breiten Saum überstehen. Den Saum kann man mit Bleistift
im Abstand von 4 mm von der Nahtlinie einzeichnen oder auch gleich freihand
die Segelteile nach Augenmaß entlang der eingezeichneten Naht- linien
plus Saum mit dem Heißschneider herausschneiden. Die Segelteile werden
genau an der eingezeichneten Nahtlinie schuppenartig aufeinandergelegt
und mit Klebebandstückchen fixiert. Außerordentlich erleichtert
wird die anschließende Näharbeit, wenn man das Klebeband nur
an dem überstehenden Saum festklebt, daß man einfach mit einer
Geradnaht vorbeinähen kann. Wenn die Flügelteile auf diese Weise
zusammengefügt sind, werden die nun überstehende Säume der
gebogenen Kante mit einem 7 mm breiten dreifach Zick- Zack-Stich oder zwei
schmalen ZZ-Stichen von jeweils 3 mm vernäht. An den Linien wo die
Segellatten liegen, werden auf der Vorderseite des Segelsaus optischen
Gründen 8 mm breite schwarze Spinnakerstreifen mit aufgenäht.
11 Segellatten
Für die Segellatten werden 2 mm starke GFK Stäbe eingesetzt,
die in 9 mm breite Taschen auf der Rückseite der Flügel eingebaut
sind. Die äußeren Segellatten sind 45 cm lang und liegen auf
einer verlängerten Linie mit der Vorderkante des Segels (siehe L1
in Bild 2). Die Richtung der innen liegenden, 28 cm langen Segellatten
kann aus Bild 2 entnommen werden. Die Taschen wurden parallel zu den vorne
auf das Segel aufgenähte schwarze Streifen 9 mm breit abgenäht
wobei jeweils ein 2 mm breiter Saum übersteht. Ein einfaches, schwarzes,
13 mm breites Spinnakerband genügt für die Tasche. Zur Verstärkung
an den Enden faltet man das Band einfach doppelt (Bild 5). An jeweils einer
Stelle in der Nähe der Enden bleiben die Taschen seitlich offen, damit
man die Segellatten einschieben kann.
Bild 5: Längsschnitt der Taschen
für die Segellatten.
12 Vorbereitung der Flügel
Bevor die Flügel an das Mittelteil angenäht werden, sollte man
das Querstabtunnel vorbereiten. In den von 50 mm auf 25 mm Breite gefaltete
65 cm lange Spinnakerstreifen wird das Segel bis in den Kniff eingeschoben
und auf der Vorderseite der Flügel mit Klebeband fixiert (Bild 7).
Die Rückseite des Tunnels wird wieder weggefaltet. An der Flügelspitze
(Bild 6) und an der vorderen Verbindungsstelle Flügel/Mittelteil (Bild
7) werden Dacronstücke von jeweils 50*80 mm zwischen Querstabtasche
und Flügel geschoben. Danach näht man die vorderseite der Tunneldecke
und Dacronstücke am Flügel fest. An der Flügelspitze schiebt
man dabei auch noch die Lasche für das Spanngummi mit unter und vernäht
das Dacron am Rand ringsum mit der Tunneldecke. Die Lasche sollte ca. 5
mm über die Flügelspitze hinausragen.
Bild 6: Tunnel an einer Flügelspitze.
13 Verbindung der Flügel mit dem Mittelteil
Die einzige problematische Stelle beim Anbringen der Flügel an das
Mittelteil ist die obere Ecke wo die vordere Flügelkante mit dem Mittelteil
zusammentrifft, weil dort wegen der Belastung eine Dacronverstärkung
liegen muß und gleichzeitig die Querspreize durchläuft. Der
mit einseitig angehefteten Dacronstücken und Querstabtasche vorbereitete
Flügel wird mit der Vorderseite auf die Vorderseite des Mittelteils
gelegt, daß die künftige vordere Kante der Querstabtasche genau
mit der Ecke (E in Bild 7) des Mittelteils fluchtet (das Querstabtunnel
ist dabei noch offen !). Mit einem Geradstich näht man von der Ecke
E in Bild 7 beginnend in Richtung Drachenende. Danach wird der Flügel
in die Normalstellung umgeklappt; der Saum auf die Umrandung B umgefaltet
und vernäht. Die nun auf die Umrandung C überstehende Vorderseite
des Querstabtunnels wird an der inneren Kante C1 der schwarzen Umrandung
des Mittelteils schräg abgeschnitten und inklusive Dacron flächig
mit dem Mittelteil vernäht (Vorsicht, nur bis zur verlängerten
Vorderkante der Flügel nähen !) Danach kann die Querstabtasche
zurückgefaltet und auf der ganzen Länge von Mittelteil bis zur
Flügelspitze mit zwei parallelen Geradnähten geschlossen werden.
Bild 7: Verbindung Flügel-Mittelteil
und Querstabtunnel.
14 Waage, Spannschnur und Endmontage
Es wird eine dreischenklige Waage verwendet wobei die oberen zwei 1,20
m langen Schenkel an den Querspreizen; der untere 1,45 m lange Schenkel
an dem Längsstab befestigt sind. Damit die oberen Waageschenkel nicht
bei jedem Auf- und Abbau des Drachens von neuem an die Querspreizen geknotet
werden müssen, wurden in die Tunnel 2 cm lange Aluröhrchen geschoben
durch welche die 6 mm Querspreizen gesteckt werden können. Für
die Befestigung der Waageschnur wird das Tunnel an der Dracronverstärkung
bei eingeschobenem Aluröhrchen heiß durchstochen und das Aluröhrchen
mit einem Webleinenstek (zweifach) umschlungen (Bild 7). Das freie Ende
wird mit einem Zuziehknoten an dem Waageschenkel befestigt (siehe Bild
8). Es empfiehlt sich, das Aluröhrchen bzw. den Knoten mit einem Kleber
zu fixieren, damit es nicht herausrutschen kann. Der untere Waageschenkel
wird durch ein Loch im Segel geführt und mit einer kurzen Schlinge
direkt an dem Längsstab befestigt. Das Maß hierzu kann aus Bild
2 entnommen werden. Dazu fertigt man mit Hilfe eines Palsteks zunächst
ein Auge mit ca. 10 mm Durchmesser an. Durch dieses Auge wird der Waageschenkel
geführt und dann der Querstab durchgesteckt. Nach dem Festziehen liegt
der Knoten für das Auge auf der Rückseite des Längsstabes
(siehe Bild 8). Damit die Umschlingung des Längsstabes nicht verrutschen
kann, schiebt man zwei enganliegende ca. 5 mm lange Schlauchstückchen
auf den Längsstab und legt die Umschlingung zwischen die Schlauchstücke.
An der unteren Spannnocke kann der Schwanz über einen kleinen Wirbel
befestigt werden.
Bild 8: Knoten zur Befestigung
der Waageleinen.
15 Zusammenbau
Mit den hier gewählten Befestigungselementen für die Waage und
das Segel (aufsteckbare Nocke und Spanngummi) ist der Drache einfach und
schnell auf- und abzubauen. Die vier Segellatten der Flügel können
für den Transport in den Taschen verbleiben. Für den Aufbau werden
die Querspreizen durch die Tunnel geschoben und in den Kreuzverbinder eingesteckt.
Zur Spannung des Segels sind die über ein Spanngummi mit dem Segel
unverlierbar verbundenen Nocken auf die Querspreize aufgesteckt. Damit
das leicht geht, muß man eventuell die Nocken ein wenig aufbohren.
Der untere Längsstab wird in die am oberen Stab festgemachte Muffe
eingeführt und am unteren Ende die Nocke aufgesteckt, danach steht
dem Flug des Drachens nichts mehr im Wege. Beim Zusammenpacken kann der
untere Teil des Längsstabes in dem Tunnel verbleiben nachdem er aus
der Muffe herausgezogen wurde. Der unter Teil des Segels faltet man auf
den vorderen Teil, legt die Segellatten parallel zu den Längsstäben
und rollt das Segel zusammen mit den Querstäben zu einem Bündel
zusammen und kann so den ganzen Drachen in einer Tasche mit ca. 1 m Länge
verstauen.
Viel Erfolg beim Bau und Flug dieses Drachens.
© Copyright H. Vogelmann 16.01.1997
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