Genki aus Seide
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Nachdem bei extrem schwachem Wind auch mein Open-Keel-Delta einfach nicht mehr fliegen wollte, schaute ich mich nach einem noch leichteren Drachen um. Die Wahl fiel dabei auf einen Genki. Angeregt durch die von meiner Frau betriebenen Seidenmalerei wurde als Segel Naturseide gewΣhlt, die sich sehr sch÷n bemalen lΣ▀t. Zur Freude meiner Kinder haben wir dann das allseits bekannte Motiv von Tiger, BΣr und Tigerente aus dem Kinderbuch von Janosch "Ach wie sch÷n ist Panama" gewΣhlt. Fⁿr Genki┤s gibt es mehrere Variationen [1, 2 und 3]. Auch der von mir gebaute Plano kann man in diese Familie einordnen.

Genki vor dem Flug
Die Daten des Drachens sind:
- LangsstΣbe 4 mm CFK
- Querstab 6 mm CFK bestehend aus 3 1m-Stⁿcken, die mit Alur÷hrchen zusammengesteckt werden k÷nnen. Der Querstab wird mit Hilfe von zwei BΣnder ⁿber den Kreuzungspunkten an den LΣngsstΣben festgebunden.
- Das Segel besteht aus Pongee-Seide der StΣrke 10
- Gewicht 230 g (Segel+GestΣnge)
- Die vier Waageschenkel fⁿhren direkt auf einen Waagering
Arbeitsschritte fⁿr die Anfertigung:
- RΣnder der Flossen vor dem Ausschneiden mit Bⁿgelfliess verstΣrkt
- Drei Segelteile und 4 Flossen getrennt bemalt
- Muster gr÷▀tenteils mit schwarzer Gutta aufgezeichnet
- Mit Seidemalfarbe ausgefⁿllt bzw. bemalt
- Dampffixieren der Segelteile
- Alle SΣume mit 5 mm breitem Bⁿgelfliess verstΣrkt
- Segelteile ausschneiden und Σu▀eren Saum mit einfach gefaltetem Spinackerband (gefaltet 8 mm breit) umsΣumt.
- Segelteile so zusammenfⁿgen, dass Taschen fⁿr die LΣngsstΣbe entstehen und die SΣume innen liegen.
- Taschen fⁿr die LΣngsstΣbe verschlie▀en. Am Ende die Naht etwas offen lassen damit man die LΣngsstΣbe noch einschieben kann.
Fⁿr Anfertigung des Drachens wurden ca. 30 Stunden aufgewendet.
Spezielle Probleme mit der Seide:
Die Seide verzieht sich beim Fixieren unterschiedlich in Schu▀- und Kettrichtung. Deshalb sollte die Stoffzugabe nicht zu knapp ausfallen, so da▀ man die vorgesehenen Ma▀e des Segels einhalten kann. Viele weiteren Tips zu Herstellung von Seidedrachen kann man aus [4] bzw. [5] entnehmen.

Das Bild zeigt den Genki beim Flug. Wegen der flatternden Flⁿgelspitzen sind diese auf dem Foto verschwommen.

In der Abendsonne bei leichten Wind gibt der Genki ein sch÷nes Bild ab.
Flugeigenschaften
- geeignet bis zu Windgeschwindigkeiten von ca. 20 km/h
- Der Leinenwinkel stellt sich bei ca. 75 Grad ein
- Der Drache lΣ▀t sich auch bei extrem wenig Wind "hochpumen". Es ist mir vorgekommen, da▀ der Drache bei scheinbarer Windstille am Boden sehr gut geflogen ist.
- Bei Thermik kann es vorkommen, da▀ der Drache den Piloten ⁿbersegelt und dabei in einem Flatterabsturz hinter dem Piloten zu Boden geht.
- Als Leine genⁿgt eine 15 daN Leine, da bei stΣrkerem Wind der Genki sowieso ungeeignet ist.
Literatur und Links zum Genki:
- [1] Rainer Neuner: Drachen - Spiel mit dem Wind. Bauanleitung zum Genki Seite 77-81.
- [2] Carl Crowell: Der Wolfgenki. Drachenmagazin Heft 7 1995, Seite 14-17.
- [3] Carl Crowell: Wolfgenki und normaler Genki sowie noch andere BauplΣne
- [4] Karin Huber: Lexikon der seidenmalerei. Falken Verlag.
- [5] Christoph Hartkamp: SeidigKite Tips zu Bearbeitung von Seide fⁿr Drachen. Drachenmagazin Heft 8 1995
- [6] Janosch: Ach wie sch÷n ist Panama. BΣlz Verlag
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