Im Berichtszeitraum wurde erstmals seit 1986 in St. Lucia wieder eine Person hingerichtet. Neue Todesurteile wurden nicht verhängt. Acht Gefangene blieben vom Vollzug der Todesstrafe bedroht.
Am 17.Oktober wurde der im Jahre 1994 wegen Mordes zum Tode verurteilte Joseph Solomon durch den Strang exekutiert. Damit fand erstmals seit April 1986 in St. Lucia wieder eine Hinrichtung statt. Joseph Solomon war bereits 1979 wegen Vergewaltigung und Mordes zum Tode verurteilt worden. Diese Strafe war jedoch in lebenslan-gen Freiheitsentzug umgewandelt worden, so daß er 1993 nach Verbüßen von 14 Jahren vorzeitig aus der Haft freigekommen war. Nach seiner Hinrichtung gab der Generalstaatsanwalt eine öffentliche Erklärung ab, in der er seine Auffassung deutlich machte, wonach die Wiederaufnahme von Hinrichtungen durch den Strang eine abschreckende Wirkung auf potentielle Straftäter haben würde.
Im Berichtszeitraum wurden keine neuen Todesurteile verhängt. Acht des Mordes für schuldig befundene Gefangene blieben vom Vollzug der Todesstrafe bedroht.
In einem Schreiben an die Behörden von St. Lucia vom Oktober zeigte sich amnesty international bestürzt über die Hinrichtung von Joseph Solomon. Die Organisation drängte die Regierung, sämtliche Todesurteile umzuwandeln und Schritte zur endgültigen Abschaffung der Todesstrafe einzuleiten.
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 11. September 1997 |