Jahresbericht 1997  -  Mehr zum Land
amnesty international: Jahresbericht 1997

Litauen (Republik)

Berichtszeitraum: 1. Januar 1996 - 31. Dezember 1996

Mindestens neun Personen waren vermutlich bei Jahresende vom Vollzug der Todesstrafe bedroht.

Nach den Wahlen im Oktober und November bestätigte das Parlament Gediminas Vagnorius als Ministerpräsidenten.

Im Februar trat Litauen dem Übereinkommen der UN gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe bei.

Im Juni verabschiedete die Parlamentarische Versammlung des Europarats Resolution 1097 (1996), mit der sie Litauen dringend aufforderte, »unverzüglich ein Hinrichtungsmoratorium zu verhängen«. Im Juni unterzeichnete Präsident Brasauskas ein Dekret, dem zufolge bis zur Debatte über ein neues Strafgesetzbuch im litauischen Parlament (Seimas) keine Hinrichtungen mehr vollzogen werden dürfen. Zum Zeitpunkt der Bekanntmachung des Dekrets waren nach vorliegenden Meldungen neun Gefangene vom Vollzug der Todesstrafe bedroht.

Während des gesamten Berichtsjahres setzte sich amnesty international in Appellen an die litauische Regierung für die Umwandlung sämtlicher anhängigen Todesurteile ein. Des weiteren drängte die Organisation die Regierung, das Zusatzprotokoll Nr.6 zur Europäischen Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten, das die Abschaffung der Todesstrafe zum Ziel hat, zu ratifizieren. In ihren Schreiben äußerte amnesty international Bedauern über die Hinrichtung von Alexandras Gudkowas, von der sie im Dezember 1995 Kenntnis erhalten hatte, und bat um genaue Informationen über Zeit und Ort der Hinrichtung, die dabei anwesenden Personen sowie darüber, ob die Exekution offiziell angekündigt oder darüber berichtet worden ist. Eine Antwort war bis Jahresende nicht eingegangen.
Letzte Aktualisierung dieser Seite: 28. August 1997

© amnesty international


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