Der rote Planet: Mars

The chances of anything coming from Mars,
are a million to one,
he said

Yes, the chances of anything coming from Mars,
are a million to one,
but still they come!

Orson Wells, War of the Worlds



Der Mars...

  1. Seine Atmosphäre
  2. Die Oberfläche
  3. Seine Monde

Die Mars-Atmosphäre

D
ie äußerst dünne Atmosphäre des Mars besteht zu 95% aus Kohlendioxid, welches auch sonst eine wichtige Rolle in den jahreszeitlichen Verändeungen des Anbilcks des Mars spielt.
Volumenprozent
Kohlendioxid 95,32
Stickstoff 2,70
Argon 1,60
Sauerstoff 0,13
Kohlenmonoxid 0,07
Wasserdampf 0,03
Neon 2,5 ppm
Krypton 0,3 ppm
Denn durch den geringen Atmosphärendruck, der auf der Marsoberfläche so gering ist wie in einer Höhe von 30 000 m über der Erdoberfläche, reagiert der Mars sehr schnell auf jahreszeitliche Veränderungen der Sonneneinstrahlung.
Die Häufigkeit der Gase schwankt je nach Jahreszeit und ist auch örtlich unterschiedlich. Sie stammen aber alle von den Vulkanausbrüchen in der Frühzeit des Mars dabei hauptsächlich von den Riesenvulkanen des Tharsisschildes. Wasserdampf enthält die Atmosphäre dagegen kaum, da dieser bei den extremen Temperaturen unterhalb der Marsoberfläche gefroren ist. Daß sich dieses Wasser aber auch einmal im flüssigen Aggregatzustand befunden haben muß zeigen die Gräben, die diese Schlammmassen auf der Oberfläche hinterlassen haben.
95% Kohlendioxid
Die dünne Atmosphäre kann kaum Wärme speichern, daher variieren die Oberflächentemperaturen zwischen 148 und 310 Kelvin. Hinzu kommt die größere Entfernung von der Erde, weshalb der Mars insgesamt sehr kalt ist. sehr kaltes Klima

Oberflächenstrukturen des Mars

Vulkane bestimmen die Oberfläche des Mars in vielerlei Hinsicht. Der Mars besitzt die größten Vulkane des Sonnensystems, die vorallem in der Tharsis-Region, die sich vom Äquator in die nördliche Hemisphäre erstreckt. Olympus Mons erhebt sich 25km über der Marsoberfläche, wobei er das 50- bis 100fache Volumen von Mauna Loa, dem größten Schildvulkan der Erde, besitzt. Vulkanlandschaft
Dazu dominieren riesige Canyons das Aussehen der Marsoberfläche. Das längste Talsystem ist das 4000km lange Valles Marineris, das sich südlich des Äquators zwischen 30º und 110º westlicher Länge erstreckt. An der tiefsten Stelle ist es 7km tief, einzelne Canyons sind bis zu 200km breit, während der Mittelteil mit drei beinahe parallelen Spalten etwa 700km breit ist. riesige Canyons
Olympus Mons
ragt rund 22km über die umgebenden Ebenen und hat einen Durchmesser von 550km und ist damit der größte bekannte Vulkan des Sonnensystems. Er ist dabei mehr oder weniger kreisförmig und gleicht so den Schildvulkanen Islands.
"Tränen-Inseln"
bildeten sich bei Strömungen um die Krater. Sie sind Indizien für Wasser- oder Schlammmassen, die sich über den Planeten bewegt haben müssen.

Weitere Bilder der Marsoberfläche werden folgen!!!

Nomenklatur der Marslandschaften

S
eit 1975, mit der Viking-Mission gibt es genauere Karten der Marslandschaft. Doch schon auf den Aufnahmen von Mariner 9 konnte man viele verschiedene Oberflächenformen erkennen. Dabei hielt man sich weitesgehend an die Bennenungen von Antoniadi, dessen Karte schon relativ gut den Raumsondenergebnissen entsprach. Antoniadi teilte die Oberfläche etwa in folgende Strukturen ein:

Catena Kette von Kratern
Chasma Canyon
Dorsum Rücken; längliche Erhebung
Fossa Graben; lange, enge Vertiefung
Labyrinthus Talkomplex
Mensa tafelförmige Erhebung mit Steilhängen
Mons Berg oder Vulkan
Patera unregelmäßiger Krater oder Kraterkomplex
Planitia Ebene; Becken
Planum Plateau
Tholus Hügel; alleinstehender Gipfel
Vallis Tal; "Kanal"
Vastitas ausgedehnte Ebene


Benennung nach Antoniadi

Die Begleiter des roten Planeten

I
m August des Jahres 1877 meldete Asaph Hall vom US Naval Observatory in Washington die Entdeckung zweier Marsmonde. Da nach der griechischen Mythologie Phobos (Furcht) und Deimos (Schrecken) die ständigen Begleiter des Kriegsgottes Ares waren nannte er die Monde ebenso. Hall konnte sie nur mit einem Trick finden, da sie sehr lichtschwach sind: Er blendete die Marsscheibe ab, damit diese die Monde nicht überstrahlt.
"Furcht" und "Schrecken"
Die geringe Entfernung der Monde vom Planetenrand macht die Entdeckung noch zusätzlich schwierig: Phobos steht nicht einmal einen Planetendurchmesser neben dem Mars, Deimos gerade einmal drei Marsdurchmesser neben diesem, Phobos ist etwa 9300 km und Deimos 23200 km vom Marsmittelpunkt entfernt. Daraus ergibt sich Umlaufenzeit von 7 Stunden 39 Minuten bei Phobos und von 30 Stunden 18 Minuten bei Deimos. Da die Rotationsperiode des Mars 24h 37min beträgt, geht Phobos für einen Beobachter auf dem Mars im Westen auf und im Osten unter, ein Marsmonat bezogen auf Phobos ist also weitaus kürzer als ein Marstag. sehr kurze Umlaufzeiten
Eine Besonderheit gibt es zu der Entdeckung der beiden Marsmonde: Rund 150 Jahre vor der Entdeckung der Monde durch A. Hall, im Jahre 1720, beschrieb Jonathan Swift in Gullivers Reisen die Entdeckung zweier Marsmonde mit einer Umlaufzeit von 10 Stunden und 20,5 Stunden. Zwar behaupten UFO-Anhänger zwar immer wieder Swift müsse diese Daten von anderen Zivilisationen haben, doch die Ahnlichkeit der Werte dürften wohl eher Zufall sein. Vorhersage der Monde von Jonathan Swift?

Daten der Marsmonde

Phobos Deimos
Mittlerer Abstand vom Mars 9270km 23400km
Mittlere Periode 7h 39min 26,6sec 30h 21min 15,7sec
Bahnexzentrizität 0,0210 0,0028
Bahnneigung 1,1º 1,8º
Größe 20 x 23 x 28 km 10 x 12 x 16 km
Masse 9,6 x 1015kg 20 x 1015kg
Mittlere Dichte 1,9 g/cm³ 2,1 g/cm³
Entweichgeschwindigkeit 15 m/s 10 m/s

Phobos

D
em Aussehen nach gleicht Phobos, wie auch Deimos, einem Asteroiden. Er ist kraterbedeckt und teilweise von Furchen überzogen, die zwischen 100 und 200m breit und 5-10m tief sind.
Phobos
Animation von Phobos
Der größte Krater ist Stickney mit einem Durchmesser von 10km, was im Vergleich zur Größe des Mondes sehr groß ist. Der Zusammenstoß, durch den der Krater erzeugt wurde, hat Phobos im Innern wahrscheinlich zerbrochen.
Phobos
Nahaufnahmen von Phobos
Phobos würde einem Beobachter auf dem Mars mit einer Helligkeit von -3,9mag erscheinen, was etwa der Helligkeit der Venus von der Erde aus gesehen entspricht. Bei seiner Überquerung des Marshimmels in 4,5 Stunden zeigt er mehr als die Hälfte seiner Phasen. Seine Bahn liegt gerade außerhalb der Rocheschen Grenze, also dem Abstand vom Mars, unter dem er von den Gezeitenkräften zerbrechen würde.
Krater und Rillen

Deimos

I
m Unterschied zu Phobos gibt es auf Deimos keine Krater größer als 3km. Die Krater sind auch unscheinbarer als die von Phobos. Deimos bleibt für einen Beobachter auf dem Mars 2,5 Marstage über dem Horizont. Doch seine Phasen sind für diesen Beobachter kaum erkennbar. Der Viking Orbiter 2 passierte Deimos mit einem Abstand von nur 28km.
Deimos
Deimos vom Viking Orbiter
glatte Oberfläche


Erstellung: Sebastian Fleischmann; letzte Änderung am 1.7.1997, Sebastian Fleischmann

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