m August des Jahres 1877 meldete Asaph Hall vom US Naval Observatory in Washington die Entdeckung zweier
Marsmonde. Da nach der griechischen Mythologie Phobos (Furcht) und Deimos (Schrecken) die ständigen
Begleiter des Kriegsgottes Ares waren nannte er die Monde ebenso. Hall konnte sie nur mit einem Trick
finden, da sie sehr lichtschwach sind: Er blendete die Marsscheibe ab, damit diese die Monde nicht überstrahlt.
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"Furcht" und "Schrecken"
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Die geringe Entfernung der Monde vom Planetenrand macht die Entdeckung noch zusätzlich schwierig:
Phobos steht nicht einmal einen Planetendurchmesser neben dem Mars, Deimos gerade einmal drei Marsdurchmesser
neben diesem, Phobos ist etwa 9300 km und Deimos 23200 km vom Marsmittelpunkt entfernt. Daraus ergibt
sich Umlaufenzeit von 7 Stunden 39 Minuten bei Phobos und von 30 Stunden 18 Minuten bei Deimos.
Da die Rotationsperiode des Mars 24h 37min beträgt, geht Phobos für einen Beobachter auf dem Mars
im Westen auf und im Osten unter, ein Marsmonat bezogen auf Phobos ist also weitaus kürzer als ein Marstag.
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sehr kurze Umlaufzeiten
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Eine Besonderheit gibt es zu der Entdeckung der beiden Marsmonde: Rund 150 Jahre vor der Entdeckung der Monde durch
A. Hall, im Jahre 1720, beschrieb Jonathan Swift in Gullivers Reisen die Entdeckung zweier Marsmonde mit einer
Umlaufzeit von 10 Stunden und 20,5 Stunden. Zwar behaupten UFO-Anhänger zwar immer wieder Swift müsse diese Daten
von anderen Zivilisationen haben, doch die Ahnlichkeit der Werte dürften wohl eher Zufall sein.
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Vorhersage der Monde von Jonathan Swift?
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Daten der Marsmonde
| Phobos | Deimos |
Mittlerer Abstand vom Mars | 9270km | 23400km |
Mittlere Periode | 7h 39min 26,6sec | 30h 21min 15,7sec |
Bahnexzentrizität | 0,0210 | 0,0028 |
Bahnneigung | 1,1º | 1,8º |
Größe | 20 x 23 x 28 km | 10 x 12 x 16 km |
Masse | 9,6 x 1015kg | 20 x 1015kg |
Mittlere Dichte | 1,9 g/cm³ | 2,1 g/cm³ |
Entweichgeschwindigkeit | 15 m/s | 10 m/s |
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