Axon = Fortsatz einer Nervenzelle (Ganglienzelle), ist umhüllt von Zellen, die Markscheiden bilden können. Axon mit Markscheide oder Hüllzelle = Neurit ( > ).
ACTH:
Abkürzung für adrenocorticotropes Hormon = Kortikotropin. Hormon des Hypophysenvorderlappens ( > ), welches die Nebennierenrinde stimuliert (anregt).
Adduktoren:
Die Beine zusammenführende Muskeln an der Innenseite der Oberschenkel (bei zentraler Lähmung Adduktorenspasmus).
Adiadochokinese:
Aufhebung der Feinbeweglichkeit, z.B. der Finger ( > Diadochokinese).
Adynamie:
Antriebslosigkeit.
Aetiologie:
Lehre von Krankheitsursachen oder die Krankheitsursache selbst.
afferent:
Aufwärts, in Richtung des Gehirns leitend, z.B. sensible Reize.
Affinität:
Anziehung, chemische Verwandtschaft, Neigung, einen bestimmten chemischen Stoff anzuziehen.
Ageusie:
Unvermögen zu schmecken.
Agnosie:
Unvermögen, trotz unversehrter Sinneswahrnehmung sinnliche Eindrücke richtig zu deuten, u.a.: Gehörtes: Seelentaubheit; Gesehenes: Seelenblindheit; Unfähigkeit des Wiedererkennens von Gegenständen. Verlust des Entfernungschätzens. Verlust des Erkennens von Gegenständen durch Betasten, ohne daß eine Störung des Tastgefühls vorliegt. Ursache: Organische Hirnerkrankung.
Agonist:
Gleichsinnig bewegende Muskeln, z.B. alle Muskeln, die das Bein strecken.
Agraphie:
Unfähigkeit zu schreiben, z.B. bei Verlust der Fähigkeit, Schriftzeichen in die richtige Reihenfolge zu bringen. Ursache: Organische Hirnerkrankung.
Akalkulie:
Verlust der Fähigkeit zu rechnen. Ursache: Organische Hirnerkrankung.
Akinese:
Bewegungsarmut, Bewegungsunfähigkeit bei fehlendem Antrieb.
Akkommodation:
des Auges, dessen Naheinstellung einhergeht mit Pupillenverengung; durch Veränderung der Linsenkrümmung Ermöglichung des scharfen Fern- und Nahsehens.
Akne:
Hauterkrankung, besonders im Gesicht, im Bereich des Halsausschnittes und am Rücken. Kortisonbehandlung kann Aknebildung vorübergehend fördern.
Albumin:
Gruppe von wasserlöslichen Eiweißkörpern, Transportmittel für Substanzen im Blut.
Allergie:
Veränderte Reaktionsweise des Organismus. Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber bestimmten Substanzen wie Samenpollen, Hundehaar, Chemikalien, Nahrungsmittel u. v. m., die u.a. zur Erkrankung der Haut oder der Atemwege (z.B. Asthma, Heuschnupfen) führen.
Alexie:
Schriftblindheit, aufgehobenes Verständnis für Schriftzeichen. Ursache: Organische Hirnerkrankung.
Amaurose:
Blindheit.
Amblyopie:
Schwachsichtigkeit. Oft angeboren auf einem Auge, Folge von Schielen.
Amnesie:
Erinnerungslosigkeit für einen bestimmten Zeitraum von Minuten, Stunden, Tagen, Wochen, Monaten. Bei Vergiftungen, Infektionen und traumatischen Schädigungen des Gehirns.
Analgesie:
Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzreizen in einem bestimmten Hautbezirk.
Anamnese:
Vorgeschichte einer Krankheit. Darstellung der Entwicklung der jetzigen und früheren Erkrankungen durch den Patienten.
Anästhesie:
Unempfindlichkeit gegenüber Berührungsreizen.
Anazidität:
Fehlen der Magensäure. Mit Magenbeschwerden verbunden.
Angiographie:
Röntgendarstellung der Blutgefäße durch Einspritzen eines Kontrastmittels unter Bildschirmkontrolle.
Angiographie, cerebrale:
Röntgendarstellung der Hirngefäße (Arterien, Venen, große venöse Blutleiter) mit Kontrastmittel.
Anfall:
(Iktus): Akute vorübergehende Veränderung des Bewußtseinszustandes, oft von Krämpfen begleitet (Epilepsie). Auch Kreislaufkollaps (Synkope) infolge plötzIichen Blutdruckabfalls.
Ankylose:
Gelenkversteifung.
Anosmie:
Ausfall des Geruchsvermögens.
Antacida:
Medikamente, mit denen die Salzsäure des Magens gebunden wird.
Antagonist:
Gegensinnig bewegende Muskeln, z.B. Beuger und Strecker.
Antigen:
Substanz, u.a. Viren, die eine Immunantwort auslöst. Der Körper reagiert mit Immunzellen (Lymphozyten) und Gegenprodukten (Antikörpern).
antikonvulsive Therapie:
Medikamentöse Behandlung zur Verhinderung des Auftretens epileptischer (Krampf-)Anfälle.
Antikörper:
Zur Vernichtung des den Organismus schädigenden Antigens gebildete Abwehrstoffe, u.a. Immunglobulin.
Anus:
After.
Aphasie:
Verlust der Sprache oder Störung im kommunikativen Gebrauch der Sprache; motorisch: Verlust der Fähigkeit, Laute, Silben, Worte, Sätze zu bilden; sensorisch: Verlust der Fähigkeit, Schrift- und Zahlensymbole zu erkennen; amnestisch: Verlust der Fähigkeit, Gegenstände, Begriffe, abstrakte Begriffe zu nennen. Sprechmuskulatur meist intakt.
Aphonie:
Stimm-, Tonlosigkeit.
Areflexie:
Nichtauslösbarkeit von Reflexen, (Muskeleigenreflexe).
Arterie:
Schlagader. Gefäß, in welchem Blut vom Herzen in die Körperabschnitte fließt. Liegt die Arterie unter der Haut, sind entsprechend dem Herzschlag ihre Pulsationen zu tasten (Puls).
Arthrose:
Nicht entzündliche degenerative, deformierende, meist schmerzhafte Gelenkerkrankung.
Aspirationspneumonie:
Lungenentzündung durch Aspiration (Einsaugen beim Einatmen, z.B. von Nahrungsbestandteilen oder Erbrochenem). Häufigste Ursache ist Schlucklähmung.
Ataxie:
(Ataxis = Unordnung im Bewegungsablauf.) Störung des geordneten Zusammenwirkens der Muskeln, wodurch das Zustandekommen einer zielgerichteten Bewegung gestört oder aufgehoben ist. Anderer Ausdruck für Koordinationsstörung ( > ). Gangataxie: Breitbeiniger, schwankender, unsicherer Gang (wie betrunken). Standataxie: Unfähigkeit, ohne Hilfe sicher zu stehen. Folge: Schwanken, Fallneigung nach einer oder mehreren Richtungen, Umfallen.
Ätiologie:
Lehre von den Krankheitsursachen, auch die Krankheitsursache selbst;
ätiologisch:
ursächlich.
atonisch:
> Tonus.
Atrophie:
Volumenminderung eines Organs (z.B. des Muskels) infolge von Schwund seiner funktionstragenden Zellen (Muskelfasern, Muskelsubstanz) durch Schädigung der den Muskel versorgenden motorischen Nerven, oder durch Inaktivität.
Augenhintergrund:
Rückwärtiger, innerer Teil des Augapfels: Aderhaut, Netzhaut, Blutgefäße (Arterien und Venen), Sehnervkopf, Macula (Stelle des schärfsten Sehens).
Augenspiegeln:
(Ophthalmoskopie). Mit Hilfe von optischen Instrumenten schmerzloses Betrachten und diagnostische Beurteilung des Augenhintergrundes.
Autoaggression:
> autoimmun.
autochton:
Am ursprünglichen Entstehungsort verbleibend.
Autogenes Training:
Bestimmte, genau festgelegte Übungen zur Selbstentspannung und damit zur psychovegetativen Selbstbeeinflussung. Mit dieser Methode, wenn sie perfekt erlernt ist, lassen sich Muskelspasmen ( > ), Muskelverspannungen, Bewegungs- und Haltetremor ( > ), spastische Harnverhaltung, vegetative Beschwerden (Kopf, Herz, Magen, Darm) günstig beeinflussen.
autoimmun:
Immunreaktion, die gegen körpereigenes Gewebe gerichtet ist ( > Immunaggression, Immunität).
Autoimmunerkrankung:
Erkrankung, die durch (fehlgesteuerte) autoimmune Reaktion verursacht ist.
Automatismen:
Unwillkürliche, nicht wissentlich beeinflußbare Bewegungen ( > auch Beugeautomatismen).
Autopsie (auch Sektion):
Medizinische Untersuchung einer Leiche.
Avitaminose:
Erkrankung infolge von ungenügender Zufuhr eines oder mehrerer Vitamine ( > Vitamine).
Axon:
> Achsenzylinder.
Azathioprin:
Immunsuppressivum. Unterdrückt Immunreaktionen, die auch gegen das eigene Körpergewebe gerichtet sind, u.a. auch gegen die Markscheiden ( > Beipackzettel).