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Einziehfahrwerk


VON CHRISTIAN HOFFMANN

Der Artikel stammt aus der Zeitung "plus & minus" von Bruno Schmalzgruber. Leider wird dieses
Blatt, dass sich ausschliesslich mit Elektrisch motorisiertem Scale Modellflug beschaeftigt hat 
nicht mehr erscheinen.



Christian hat fuer seine Siebel Fh 104 mit einfachsten Mitteln ein Einziehfahrwerk gebaut.
Mit handelsueblichen "Zutaten" und einem einfachen "Maschinenpark" gelang es ihm ein 
zuverlaesssiges und leichtes Fahrwerk, das bis zu 6 kg Fluggewicht verkraftet, zu entwickeln
Er ueberliess mir seine Handskizzen und ein fertiges Handmuster, um es nachzuzeichnen.
Die Bemassung auf der Zeichnung blieb auf die wichtigsten Einzelteile beschraenkt 
um die Funktion des Fahrwerksbeines zu gewaehrleisten.
Alle anderen Masse nimmt man sich von der Zeichnung ab, so bleibt diese uebersichtlicher. 
Die anschliessende Bauanleitung soll dabei helfen, allen Bastlern zu einem preiswerten Einziehfahrwerk
 zu verhelfen.  
Verschiedene Bohrungen sind nicht angegeben, auch der Rohrdurchmessser nicht, denn wir muesssen das
vorhandene oder erhaeltliche Material einsetzen, da kann sich der Durchmessser aendern.


Bauanleitung fuer ein Fahrwerksbein.

Die beiden Seitenplatten Teil 1 aus 2mm Dural-Alu ausssaegen. 
Eines von den beiden 4mm Loecher bohren, beide Platten zusammenschrauben und zweites 
4mm Loch bohren. 
Der Bohrdurchmessser fuer die Befestigung der Winkel Teil 2 richtet sich danach, 
ob man Teil 2 mit Teil 1 vernieten, oder mit zwei M3 Schrauben verbinden will. 
Anschliessend Erleichterungsloecher bohren.Teile 3 vorbereiten, dabei ueberlegen ob fuer die Befestigung der 
Teile 6 ein M2 Gewinde geschnitten werden soll.
Die fertigen Teile werden mit einem Ms-Rohr Teil 4 verbunden, 
das 4,1mm Innendurchmessser haben sollte. 
Die handelsueblichen Rohre weisen aber 4,2mm auf  und der Aussendurchmessser betraegt 5mm-6mm. 
In den Teilen 3 eine runde Bohrung anbringen, ohne Rattermarken, so dass das 
verwendete Rohr Teil 4 streng eingefuehrt werden kann. 
Der Zusammenbau erfolgt mit dem 3mm Abstandhalter -"Teil 5. Diesen dreht man in das vorhandene Gewinde in Teil 3 soweit ein,dass der Aussenabstand 25mm betraegt.Die Teile 3 mit den M3 Muttern innen kontern und ausrichten. 
Rohr Teil 4 einpasssen und innen mit UHU-Plus Endfest vermuffen.Wer eine Drehmaschine sein Eigen nennt, 
kann das Rohr Teil 4 etwas laenger lasssen(ca.4mm) an den Enden einen Absatz drehen um mit den 
Teilen 3 zu vernieten.Teile 7 und 7a gemeinsam bohren,
der aus Silberstahl gefertigte Bolzen Teil 8 soll dabei wieder streng passsen und wird ebenfalls 
mit einer Leimraupe UHU-Plus versehen. 
Hier kann man auch wieder wie oben erwaehnt mit der Drehmaschine einen Absatz anbringen,
um ihn mit den Teilen 7 und 7a zu vernieten.Da ja Stahl bekanntlich wesentlich haerter ist, 
bohrt man auf den Stirnseiten ein 3mm tiefes Loch, so dass ca. 0,5mm Wanddicke stehen bleibt
(Rohrniet).Der Schwenkhebel 7,7a und 8 kann erst fertiggestellt werden,wenn die Fahrwerksaufnahme Teil 3 
richtig eingefaedelt ist. 
Achtung nicht zwei gleiche Schwenkhebel herstellen, sondern spiegelbildlich ausfuehren.  
Haben wir die beiden Abstandsbolzen Teil 9 und 10 fertig, beginnt der Zusammenbau wie folgt:In einem Teil 1
den vorbereiteten Bolzen 9 einfaedeln. 
Dabei ist zu beachten, dass nur bei dem Teil 9 innen die 3,2mm breite Mutter Teil 12 kommt. 
Unten und an den uebrigen Verbindungen sind die Muttern Teil 13 nur 2,5mm dick. 
Sind die Bolzen verschraubt, auf Teil 10 einen Stellring 11 schiebenden Klapperatismus 
auffaedeln und zwei Stellringe 11 innen auf Teil 9 bringen. Auf Teil 10 abermals einen 
Stellring 11 faedeln und die Muttern Teil 13 auf Teil 9 und 10 drehen.
Die Gegenseite Teil 1 aufstecken und beide Teile so verschrauben, 
dass ein Aussenabstand von ca. 52mm entsteht. Ist man ueberzeugt dass sich die Schwenkmechanik
leicht und spielfrei bewegen laesst, kann alles endgueltig festgezogen werden.Die 3mm Federbeine Teil 14 werden mit den Schellen Teil 6 befestigt, 
dabei genuegen M 2 Schrauben hoeherer Guete. 
Auf der Radseite reichen die 3mm Stahldraehte Teil 14 fast bis zur Mitte und werden durch ein
Messsingrohr Teil 15, auf dem das Rad laeuft, zusammengehaltenDas Fahrwerk von Christian hat eine Beinlaenge von 130mm, 
ein Rad mit 85mm Durchmessser und wiegt komplett 150g.Damit eine Rudermaschine die beiden Fahrwerksbeine bewaeltigt
ist noch eine Ausgleichfeder Teil 17 noetig. 
Die Federkraft haengt vom Radgewicht, aber auch von der Beinlaenge ab.
So muss ein Weg gefunden werden, dass bei waagrechter Stellung der Grundplatte 1 der 
Betaetigungshebel 7a senkrecht steht, und das Federbein ca. 45 Grad nach hinten zeigt.  
Betaetigt werden beide Fahrwerksbeine mit einer 2mm Stahllitze, die in einem Kunststoffrohr 
gefuehrt ist.Ich hoffe, mich in Zeichnung und Worte verstaendlich ausgedruckt zu haben,
dann kann ja nichts mehr schiefgehen

Stueckliste fuer ein Fahrwerksbein

T-Nr.	Bezeichnung  	 Anz.           Werkstoff


(1)	Seitenplatte		2	Dural 2.0
(2)	Befest.Winkel		2	Dural 2.0
(3)	Fahrw.Aufnahme		2	Dural 2.0
(4)	Lagerrohr		1	Ms-Rohr
(5)	Abst.-Halter		1	Stahl M3
(6)	Befest.-Schelle		4	Alu	1.0
(7)	Hebel			1	Dural	2.0
(7a)	Betaetig.-Hebel		1	Dural	2.0
(8)	Bolzen			1	Silberstahl
(9)	Abst.-Halter		1	Stahl 4.0
(10)	Abst.-Halter		1	Stahl 4.0
(11)	Stellringe.		4	Fertigteil
(12)	Mutter			2	M3, 3.2 dick
(13)	Mutter			8	M3, 2.5 dick
(14)	Fahrw.-Bein		2	Federstahl 3.0
(15)	Verbindungswelle	1	Ms-Rohr
(16)	Rad			2	Fertigteil
(17)	Ausgleichsfeder		1	Federstahl

* Hartaluminium (Handelsname: Dural) muss man vor dem Biegen ausgluehen, 
sonst bricht es unweigerlich. 
Dazu die Biegestelle mit einem weichen Bleistift anzeichnen
(Alu niemals mit einer Anreisssnadel misshandeln! ) und dann mit einem Loetbrenner vorsichtig solange erhitzen, 
bis ein an das Metall gehaltener Holzspan (Zuendholz) angekohlt wird. 
Danach das Werkstueck in kaltem Wassser abschrecken und mit einem nicht zu engen Biegeradius abkanten,
sonst kann es immer noch brechen.  Anschliesssend das Seil zum Entspannen nochmals warm machen
und dann langsam abkuehlen lasssen.  Dural haertet wieder aus, seine Endfestigkeit erlangt es aber erst 
nach einigen Tagen

Viel Spass beim Bau wuenscht Euch 

Christian und Bruno


Technische Zeichnung des FW