Durch geschickte Ausnützung von Minderwertigkeitskomplexen bzw. Größenwahnanfällen war es dem Autor dieser Zeilen möglich fast alle ZYNiker der ersten Stunde wieder in die Schreibzellen zu sperren. Ok, erst mußte Snorrs Frau erschossen, und das Pferd vergewaltigt werden - aber er schreibt wieder! Selbst I.WAHN findet manchen klaren Moment, und wenn er endlich einen Laptop hat dann wird er auch die Zeit auf dem Weg zur, bzw. aus der Kneipe zum schreiben nutzen können.
Also, macht einen Bogen um israelische Handys, und viel Spaß!
Bis bald,
SAMMY
[ZYN!-Redaktion]
[1] | Kinderbekämpfung, aber richtig! | von SNORR |
[2] | Mitarbeiter des Monats | von Andreas Bach |
[3] | Religion für Anfänger | von I.WAHN |
[4] | Spaß im Alter | von Rainer Lelle |
[5] | Schwarzer Donnerstag | von SAMMY |
[6] | Was verbirgt sich hinter Kelly-Songs? | von Ulrich Stamm |
[7] | MAKLER (1987) | von SNORR |
[8] | AD, Die künstliche Dummheit | von I.WAHN |
[9] | ZYN!-Impressum | 10/96 |
Eigentlich sind sie immer ein Problem, aber besonders Weihnachten fallen sie unangenehm auf: Kleine Kinder! Während sie feist grinsend unter dem kitschig geschmückten Tannenbaum mit überflüssigem bunten und teurem Krimskrams um sich werfen, weiß man nicht mal, wovon man seinen nächsten Mac bezahlen soll.
In einer Welt, wo das Töten von alten Omis, Schnauzbart-Trägern, Rad- und BMW-Fahrern und anderem menschlichen Geröll dank neoreformerischer Kräfte wie "ZYN!" weitestgehend legalisiert wurde, denkt man natürlich: Diese Erde ist von unseren Kindern nur geborgt, und sie werden sie niemals wieder sehen. Also weg damit!
Leider braucht man sich, falls man erwischt wurde, um einen gefüllten Arsch nie wieder Sorgen zu machen. Unnütze Subjekte im Gefängnis machen sich Ihre niedrige Rangordnung zu nütze, um an ihnen Triebe auszuleben, die ihnen eine wesentlich modernere Gesetzgebung schon lange hätte weg operieren lassen.
Also müssen sie wie von selbst zu kleinen Engelchen werden:
Gewöhnen Sie sich an, Ihre Elektrogeräte grundsätzlich mit dem Stecker ein- und auszuschalten. Schon bald wird sich ein kleiner Nachahmer finden, und Ihr örtliches Kraftwerk gibt ihm dann den Rest. Nicht umsonst sind die deutschen Elektrizitätsgesellschaften nun auch in das Entsorgungsgeschäft eingetreten. (Anbei eine kleine Broschüre der Bürgerinitiative "480 Volt" für mehr Haushaltsspannung)
Kaufen Sie sich einen nostalgischen alten "Killer-Kühlschrank" in Design und Funktionalität der guten alten Sixties. Die Dinger lassen sich von innen nicht öffnen, und halten Ihren Liebling und fünf Kästen Bier einige Jahre lang frisch. Aus US-Beständen sind immernoch welche zu haben.
Schmeißen Sie wacklige Stühle, Beistelltischchen oder alte Pappkartons nicht weg! Babys bauen sich die schönsten und effektivsten Todesfallen oft selbst. Sein letztes Bauwerk kann eine Rampe zum offenen Fenster oder zur Balkonbrüstung im sechsten Stock sein. Oder zur museumsreifen Mikrowelle "Made in the Peoples Republic of China". Oder in das oberste Fach des Sperrholzschrankes mit Plastikfurnier "Pygmäenhaut", in dem Papi seine alte Autobatterien-Sammlung aufbewahrt.
Erwähnen Sie regelmäßig, wie schön Ihr Leben vor seiner Geburt war. Wie gut Sie sich mit Ihrem Partner verstanden haben, und daß er sowieso nur ein Fehltritt war, den bereinigen zu lassen sich die Krankenkassen weigerten. Und daß viele junge Leute ihr Glück auf See gemacht haben, um nach dreißig Jahren ihre Eltern als stolzer Kapitän zu überraschen. Erwähnen Sie nicht, was dreißig sexuell ausgehungerte Matrosen auf einem griechischen Öltanker nach zwei Monaten auf See mit ihm anstellen werden. Das Universum ist bonbonfarben...
Erwerben Sie aus dem "Third Reich Goodies"-Recycling-Programm des Schwarzen Punktes einen britischen 10-Zentner Blindgänger Marke "Dresden Overkill", und verbuddeln Sie ihn im örtlichen Sandkasten. Beim Erstkontakt mit einem Schäufelchen, und anschließendem neugierigem Draufhämmern, lösen sich anschließend Ihr kleines Problem, ein verwilderter Spielplatz und einige Anlieger in Wohlgefallen, bzw. einen roten Sprühregen auf.
Kleine Kinder halten sich prinzipiell für unsterblich. Unterstützen Sie das, und schenken Sie ihm einen Super-Sammy-Anzug. Damit kann man fliegen und mit der bloßen Hand einen holländischen 38-Tonnen-LKW aufhalten. Sie werden vom Ablauf der Ereignisse positiv überrascht sein.
Erzählen Sie Jungens beiläufig am Frühstückstisch, daß nur verhaltensgestörte perverse Schweine morgens diese gelben Flecken im Schlafanzug und Bettzeug haben. Dann erwähnen Sie die Möglichkeit der Kastration mit anschließender Sicherheitsverwahrung, bevor diese potentiellen Sexualstraftäter öffentlich in der U-Bahn wichsen, und zu einer Gefahr für die Gesellschaft werden.
Erzählen Sie Mädchen beiläufig am Frühstückstisch, daß nur mit Ebola-B Infizierte, einem Virus, der durch Neger, Affen und Sextouristen übertragen wird, morgens diese roten Flecken im Schlafanzug und Bettzeug haben. Dann erwähnen Sie die Möglichkeit, daß dieser Virus den Vaginalbereich derart aufweicht und zersetzt, daß zusätzlich zu den Blutungen auch noch der Brei, der von Gebärmutter und anderen inneren Organen übrig ist, nachrutscht. Ein äußerst schmerzhafter und viehischer Tod, der nicht aufzuhalten ist.
Vergessen Sie die letzten beiden Vorschläge, wenn Sie von Ihrem Teenie bereits gefragt wurden, ob Sie sich vorher auch immer mit Zungenschlecken und offenen Cola-Flaschen heiß machen, und dabei Stichwort "vaginaler Pepsi-Test" fiel. Sie lesen diesen Ratgeber dann viel zu spät.
Wenn "New Fix On The Block" und ähnliche belanglose Gruppierungen Konzerte geben, liegt die Quote totgetrampelter Teenies, die recycelt als Flüssigdünger nach Hause zurück kehren, lediglich bei ca. 3 Prozent. Sichern Sie sich einen gesunden Rasen! Erhöhen Sie die Sterberate um 97 Prozent. Wissen Sie, was zwanzig Liter TIP-Nagellackentferner in der Klimananlage großer Konzerthallen anrichten können? Besonders, wenn Sie noch die ganzen bunten Pillen, die Ihr Teenie in seinem Zimmer gehortet hatte, darin aufgelöst haben.
Zum Schluß noch der versprochene Anhang:
Aber ist es auch genug? Nach dem Zusammenbruch des ostischen Reiches überschwemmt uns eine Welle slavischer Schwerverbecher. Als erster Schritt der Eindämmung der polnisch-russischen Gefahr, und der Erschließung neuer Spannungsquellen im Osten, empfiehlt sich dringenst eine Erhöhung der Haushaltsspannung von 220 auf 480 Volt!
Einige weitere Vorteile dieser, auch von zahlreichen Prominenten unterstützten, Maßnahme:
Der Mitarbeiter gibt nicht auf: "Dann rufen Sie dochmal die Internet-Seite von Protel ab...da steht das alles drauf". Jetzt sollten sie ganz langsam anfangen, Tabletten einzunehmen, oder sie nehmen einen harten Gegenstand in ihrer Nähe und schlagen Ihn sich gegen den Kopf...na gut, dann erklären Sie dem Mitarbeiter eben GANZ freundlich, daß sie ja nicht ins Internet kommen, und deshalb auch keine Internet-Seite abrufen können!!! Danach beruhigen Sie sich wieder und überlegen scharf, ob nicht irgendein Bekannter ein Fax hat...geben sie doch einfach mal die Faxadresse der Firma, wo ihre Eltern arbeiten, an. Dann legen sie auf und verkneifen es sich, auf die Anzeige zu schauen, wo die Gesprächsdauer einem hämisch ins Gesicht grinst. Werfen wir nun einen Blick in die besagte Firma. Mitarbeiter X geht am Faxgerät vorbei. Huch, ein Fax. Schnell schauen, ob es die neue Beate Uhse-Preisliste ist, die er bestellt hat, hehe, wenn D A S jemand raus findet....naja, Mitarbeiter X in seinem von Mutti gestrickten Wollpulli war immer schon SO ein Schlingel...oooch, es ist ein dummes Fax, wo INTERNET draufsteht... so ein Mist..und jetzt schauen wir uns die Gedankengänge unserer Mitarbeiters an: er hat folgende Möglichkeiten
Tja, in Anbetracht der ausgegebenen Telefonkosten, der Wartezeit und der Tatsache, daß man seit ziemlich langer Zeit keine Post abgeholt hat, ist das schon die Auszeichnung "Mitarbeiter des Monats" wert. Herzlichen Glühstrumpf!
(Das ist so oder ähnlich wirklich passiert :)
Schlonski registrierte dies mit einem zufriedenen Laecheln, und machte sich eine geistige Notiz, in Zukunft immer mehrere Baerenfallen mitzunehmen. Mit einem guetigen Laecheln rammte er dem zusammengekruemmten Mutha-Juenger gleichzeitig sein Knie in den Magen und seinen Ellenbogen in das Genick, was dieser mit einem entruecktem Roecheln quittierte. Ja, der Weg zur Erleuchtung war dornenreich und mit Baerenfallen gepflastert.
Waehrend Schlonski noch vor dem am Boden liegenden Juenger stand und ueberlegte, ob er ihm zuerst in die Weichteile oder unter das Kinn treten sollte, frohlockte neben Ihm eine heitere und geloeste Stimme: "Frieden und wahre Wahrheit sei mit Dir, Bruder, nimm einen der gluecklichen Glueckskuchen und reihe dich ein in die Linie der wahren Wahrheitssucher!" - Waehrend Schlonski dem an Ihn herangetretenen Mutha-Juenger mit einer geuebten Handbewegung den rechten Arm auskugelte, strich seine andere Hand an seinem unrasierten Kinn entlang. Er hatte schon lange keine Religion mehr gehabt, seit er damals als Messdiener den Pfarrer vergewaltigt, und ihn vor der Sonntagsmesse nackt auf den Altar gefesselt hatte. Ja, eigentlich konnte ein wenig Religion nicht schaden, ausserdem wuerde das etwas Abwechslung in seinen Alltag als Berufskiller bringen. Als er laechelnd auf den letzten der drei Mutha-Juenger zuging, verliess diesen jede froehliche Geloestheit und er wandte sich zur Flucht.
Schlonski, der sich entschlossen hatte, sich jetzt seine Portion Religion zu holen, zog die von Charles Manson signierte Luger aus der Tasche seines schmutzigen grauen Mantels, und verteilte das rechte Knie des Mutha Juengers ueber eine entnervte Mutter, welche zwei quengelnde Kinder hinter sich herzerrte, die unbedingt die neuen Splatter-Master-Puppen haben wollten. Erstaunt stellte Schlonski fest, dass er die Luger doch mit den selbstgegossenen Dum-Dum-Geschossen geladen hatte. Waehrend er gemuetlich auf den leise wimmernden Mutha-Juenger zuging, nickte er der entnervten Mutter verstaendnisvoll zu und leerte das restliche Magazin in die beiden Kinder.
"Ich will bei Euch mitmachen!" sagte Schlonski, waehrend er den Mutha-Juenger mit einem gezielten Tritt in die Rippen zum Stillstand brachte. "Ich weiss nicht, ob Du die richtige Einstellung hast, Bruder..." presste der Mutha- Juenger zwischen den Zaehnen hervor, ergaenzte jedoch, als Schlonski die Luger erneut durchlud, "... aber der Meister wird auch Dich auf den Pfad der Erleuchtung bringen, Bruder! Ja Bruder, sicher! Bestimmt! Ich weiss es genau!"
Schlonski laechelte zufrieden und erschoss auch noch die hysterische Mutter - rumkeifende Frauen waren ihm schon immer auf die Nerven gegangen. Waehrend er den Mutha-Juenger mit einer Hand hochzog und in eine Seitenstrasse zerrte, zog er mit den Zaehnen noch schnell den Sicherungsstift aus einer seiner Splittergranaten und warf sie mit dem Hinweis "Fang!" einem der mittlerweile eingetroffenen Polizisten zu. Dieser war gerade aus dem Streifenwagen gestolpert, nachdem er auf dem Weg durch die Fussgaengerzone sechs Passanten ueberfahren hatte. Diese hatten es nicht geschafft, dem 120 km/h schnellen Streifenwagen auszuweichen, der sich aus strategischen Gruenden ohne Blaulicht und Sirene genaehert hatte.
Waehrend der Polizist sich noch ueberascht durch die Fussgaengerzone verteilen sah, war Schlonski schon auf dem Weg in den wahren Wahrheitstempel des universellen Glaubens der wahren Wahrheit...
- Ende Teil I -
Für die etwas Fortgeschrittenen geht es dann um das Verschlingen von 5 Tellern Spaghetti Bolognese. Hier wird der Sieger nach Addieren der unzähligen Soßenflecken ermittelt. Die Miraculi-Familie tritt hierbei hilfreich in Erscheinung. Das Tragen von roten Kleidungsstücken gilt als unsportlich und wird mit 3 Extraportionen Parmesan pur bestraft. Die John Wayne's der Tattergreise versuchen sich dann an einem Spezialmenue. Als Vorspeise gibt es Backerbsensuppe (natürlich sind es Schrotkugeln, aber ohne Brille merkt das ja keiner). Nach diesem köstlichen Mahl wird ein würziges Hühnchen serviert. Dieses sollte nun möglichst schnell verzehrt werden. Da bei diesen Wettkampfhähnchen der Anteil Knochen : Fleisch ca. 5:1 beträgt, ist Spannung garantiert. Auch weil nach der letzten Novelle der Wettkampfregeln das Benutzen der Zähne in der 3. Klasse nicht mehr erlaubt ist.
(Kl. Anm. : Nachdem die im letzten Jahr verwendeten Deutschländer-Würst- chen aufgrund ihrer (im Nachhinein betrachtet) doch etwas zu harten Füllung (wieso Gips ?) auf teilweise negative Resonanz stießen, hat uns dieses Jahr freundlicherweise die Fa. Wiener- wald mit ihrer frischen Tagesware versorgt. Herzlichen Dank nochmals.)So, das war ein kleiner Auszug aus unserem Programm. Rufen Sie uns an, solange sie noch lesen können oder bevor sie 30 sind. Sie werden es nicht bereuen (oder es nicht merken).
Ihre
Deutsche Ruinen e. V.
i. A. Mengele
MOM (Ministry of Mania) in 1995.
Gegen 10 Uhr begann sich der grosse Presse-Saal langsam mit Reportern, Kamerateams, und gelangweilt dreischauenden Journalisten zu fuellen. Die Minister, Referenten und Angestellten des Kanzleramtes standen immer noch im Raum, und um den langen Tisch herum, wo sie lachend und scherzend irgendwelche Interna und Anekdoten besprachen. Verteidigungsminister Volker Ruehe sass bereits an seinem Platz, blaetterte in Akten und Unterlagen, und bekam derweil staendig irgendwelche Informationen von einem Assistenten in sein Ohr getuschelt. Kanzleramtsminister Bohl stand bei den Journalisten, und unterhielt sich mit einem Redakteur der "Frankfurter Rundschau". Ab und zu blinzelte er nervoes in Richtung der Tuer durch die der Kanzler bald kommen sollte. Frau Leutheusser-Schnarrenberger wirkte ein wenig genervt, was zu verstehen war, da man Ihr in den letzten Wochen stark zugesetzt hatte. Sie sass direkt zur linken des Bundeskanzlers, welcher ihr wiederholt beigestanden hatte, bei den aktuellen harschen Angriffen auf ihre Person. Zur rechten sass natuerlich Wolfgang Schaeuble, welcher mit seinem Rollstuhl ebenfalls bereits seinen speziellen Platz eingenommen hatte.
Punkt 10 Uhr ging dann die Tuere auf, und das uebliche Pressezeremoniell rund um Bundeskanzler Helmut Kohl entfaltete sich aufs Neue. Die Kameras des gemeinsamen Vormittagprogramms von ARD und ZDF fingen an zu laufen, und die Pressekonferenz begann. Frau Matthaeus-Maier, SPD, welche weiter hinten Platz genommen hatte sollte spaeter aussagen: "Es war wirklich voellig normal! Er hatte wie immer sein leicht veraechtliches Laecheln auf dem Gesicht, das er bei solchen Anlaessen immer gerne zeigte!" Frau Dr. Angela Merkel, CDU, welche ganz in ihrer Naehe sass, meinte hingegen einen "Ganz und gar unvertrauten Blick" in den Augen des Kanzlers bemerkt zu haben." Die Aerzte der Adenauer-Klinik in Bonn kaempfen noch in diesen Stunden um das Leben der Ministerin.
Holger Bernau, Redakteur der Koelner Rundschau, stand unmittelbar neben einer Kamera des Nachrichtensenders NTV, und wurde daher lediglich an der linken Schulter, und im rechten Oberschenkel verletzt. Er hatte sehen koennen wie der Bundeskanzler mitten in einer Antwort auf die Frage eines MDR-Reporters verharrte, noch einmal ansetzte um dann fuer Sekunden ganz zu verstummen. "Es waren gespenstische Momente", sagte Bernau spaeter aus, "er hatte einen ganz und gar unwirklichen, irgendwie entrueckten Gesichtsausdruck."
Kanzleramtsminister Bohl, wie immer rechts aussen am Tisch sitzend, sah in diesen Sekunden zum Bundeskanzler. "Man konnte eine Stecknadel fallen hoeren, und wie aus heiterem Himmel bekam ich eine Heidenangst!" Noch bei der Befragung im Krankenhaus stockt der rechten Hand des Kanzlers beim wiedererleben dieser Momente der Atem, als er sagt: "Tja, und dann habe ich sie gesehen. Die Waffe.."
Jene Waffe, die nun unvermittelt, und bemerkenswert geschmeidig, von Helmut Kohl unter dem Tisch hervorgeholt wird, ist eine Spezialanfertigung der israelischen Marke "UZI", mit speziell angefertigter Munitionszufuhr. Wie spaeter anhand von Inventarslisten festgestellt werden konnte, war dies ein Geschenk des israelischen Premiers Rabin an Helmut Kohl bei einer seiner Nahostreisen gewesen. Bislang hatte sie in einem Regal seines Bueros im Kanzleramt gelegen, doch nun begann der deutsche Regierungschef ruhig und gezielt zu schiessen.
Als ersten traf es Wolfgang Schaeuble, dessen gesamte obere Schaedelpartie vom ersten Feuerstoss des Kanzlers fortgerissen wurde. Noch waehrend der engste Vertraute des Kanzlers tot in seinem Rollstuhl zusammensank, schwenkte Helmut Kohl die toedliche Waffe feuernd durch die Runde. Zwei Kabeltraeger des Westdeutschen Rundfunks bekamen mehrere Brust- und Bauchschuesse, und ein Reporter des NDR, sowie der Chef des Ressort "Innenpolitik" der Sueddeutschen Zeitung wurden durch mehrere Kopfschuesse sofort getoetet. Noch standen alle Anwesenden unter Schock. Die ganze Angelegenheit hatte noch keine 3 Sekunden gedauert. Doch Helmut Kohl war nun auf seiner linken Seite angelangt, wo er, immer noch auf Dauerfeuer, Frau Leutheusser Schnarrenberger den Kopf zerfetzte. Dabei erhielt auch Volker Ruehe, fassungslos den Kanzler anstarrend, mehrere Feuerstoesse in der Oberkoerper und sackte tot zusammen.
Kanzleramtsminister Bohl hatte mehrere Treffer in die Beckengegend, und den rechten Unterarm abbekommen, aber er lebte noch. Er war es auch der als erster anfing zu schreien. "Ich weiss wirklich nicht mehr was ich da gerufen habe. Ich sah ueberall nur noch Blut, und muss wohl kurz darauf ohnmaechtig geworden sein." Der Zufall wollte es, dass Bohl zusammengesackt hinter Schaeubles Rollstuhl vergleichsweise in Sicherheit war.
In der entstandenen Panik war Bundeskanzler Helmut Kohl mittlerweile auf den Tisch gestiegen, hatte die Waffe auf Einzelschuss gestellt, und nachgeladen. Nun begann er ruhig und gezielt Journalisten, Politiker und Angestellte zu erschiessen. Dr. Friedbert Pflueger, Geschaeftsfuehrer der CDU, berichtete spaeter: "Es war gespenstisch diese eiskalte Zielsicherheit zu beobachten die unser Bund... die Kohl hier an den Tag legte. Er zielte immer nur kurz auf die Koepfe, und hatte schon in dem Moment ein neues Ziel als er abdrueckte!"
Das Chaos im doch recht kleinen Presseraum des Bundeskanzleramts war nun vollkommen. "Alles draengte schreiend zu den Ausgaengen" erzaehlt Dr. Ruettgers, Zukunftsminister der CDU. Er selber hatte ganz links aussen gesessen, und mitansehen muessen wie Verteidigungsminister Ruehe von den Kugeln des Kanzlers zerrissen wurde. Wie durch ein Wunder hatte ihn nur eine Kugel in die rechte Wade getroffen, so dass er sich hinter den Tisch hatte werfen koennen. "Der Kanzler hatte nun wieder auf Dauerfeuer gestellt, und schoss auf die sich draengenden Menschen vor der Tuer. Es war fuerchterlich, ueberall Blut und Geschrei! Ich werde das mein Lebtag nicht vergessen."
Nach weiteren 5 Minuten waren die meisten Menschen im Raum tot, oder hatten sich durch Tueren und eingeschlagene Fenster retten koennen. Nun stieg der Bundeskanzler ruhig und konzentriert vom Tisch herunter, und schritt auf den Korridor hinaus. Mittlerweile hatte der Sicherheitsdienst des Kanzleramts reagiert, und auch Beamte des Bundesgrenzschutzes betraten das Gebaeude welches sie von aussen hatten sichern sollen. Hier im Korridor sah Wachmann Harald W. wie zwei seiner Kollegen eiskalt erschossen wurden. "Man konnte meinen Kollegen ansehen, dass sie zoegerten den Bundeskanzler mit der Waffe zu bedrohen" sagte er spaeter vor dem Untersuchungsausschuss. "Aber mein Gott, es war doch UNSER BUNDESKANZLER!"
In den Gaengen der Kanzleramtsbueros hatten sich nun doch einige BGS-Leute dazu entschlossen zurueck zu schiessen. Peter M., BGS-Truppenfuehrer, traf bei dieser Schiesserei den Bundeskanzler in den Arm. "Das war schon ein wildes Gefuehl sich mit unserem gewaehltem Staatschef ein Feuergefecht zu liefern!" Peter M. ist nach wie vor vollkommen eingenommen von den Ereignissen. "Er schoss verdammt gut, und hat noch zwei meiner Leute mitgenommen bevor ihn einer der Wachleute von hinten ueberraschen konnte." Werner F. war der besagte Wachmann, welcher sich aus dem zerschossenen Pressezimmer, in das er durch ein Fenster gelangt war, an den Regierungschef herangeschlichen hatte. "Ich trat in den Korridor, und sah wie der... der.. der Kohl an seiner Waffe herumfummelte. Irgendwie schien er Probleme mit den Fingern zu haben. Dann muss er mich doch noch gesehen haben, denn er riss die Waffe zu mir herum. Da habe ich geschossen." Der erste Treffer traf die Halsschlagader des Kanzlers, welche voellig zerfetzt wurde. Der zweite traf ihn mitten ins Herz. Was heute in der Boulevardpresse als "Kanzlerschuss" gefeiert wird, war nach heutigen Erkenntnissen bitter notwendig zur Abwendung groesseren Schadens.
BGS-Truppenfuehrer Peter M.: "Wir fanden spaeter unter seiner Leiche mehrere Streifen spezieller Explosivmunition fuer die UZI. Waere es ihm gelungen sie gegen mich und meine Leute einzusetzen, dann saesse ich wohl nicht hier."
Die Ereignisse welche zum "Schwarzen Donnerstag" fuehrten, und die Bundeskanzler Kinkel "Eine Zaesur in der Geschichte unseres Landes" nannte, sind auch weiterhin ungeklaert, und werden die deutsche Oeffentlichkeit wohl noch lange beschaeftigen.
Sicher haben sie sich auch schon gefragt, WAS um Himmels Willen dieser kleine blonde Junge da singt. Es ist sicherlich für Kinder schwer, wenn sie zweisprachig aufwachsen und sich in sämtlichen Umständen des Lebens für eine von beiden Sprachen entscheiden müssen, schwerer ist es, wenn der junge Blondling aber im schwersten Stimmbruch ist und Unverständliches krächzt.
Nach langen Recherchen und 1.000 fachem Hören des Songs "An Angel", sowie dem Herausfiltern überflüssiger Nebengeräusche wie Musik und Background-Chor, ist es uns gelungen, die eigentlichen Textzeilen zu restaurieren:
Während durch den Wald ich geh,
tut mir mein rechter Fuss so weh,
da komm ich an eine Schlucht
und denke "springen wär' ne Wucht"
Sometimes I wish I were an angel,
sometimes I wish I could fly,
sometimes I wish I were an angel,
dann wär's mit mir noch nicht vorbei.
Während ich hinunterfall,
und ein letztes Liedchen lall,
schau ich wehmütig hinauf
und dann schlag ich auch schon auf..
Sometimes I wish I were an angel,
sometimes I wish I could fly,
sometimes I wish I were an angel,
dann wär's mit mir noch nicht vorbei....
Also, angefangen hat es 1996, eigentlich waren wir ja damals schon fast am Ende, als das schwarz-rot-gelbe Buendnis sich der gruenen Opposition nicht mehr erwehren konnte. Alle ueblichen Mittel der Regierung, deren Kanzler sich selbst aLs den Neffen Kohls, des Legendaeren, bezeichnete und der im Volksmund nur noch 'die Fahne' genannt wurde, was doppeldeutig zu verstehen war, also alle ueblichen Mittel als da waeren: Antiterrorgesetze gegen Demonstranten, Antiterrorgesetze gegen Asylanten, Antiterrorgesetze gegen Hacker, Versprechen von neuen Antiterrorgesetzen, bzw Verschaerfung der Alten usw, drohten zu versagen, neuer Ansporn fuer das Volk musste gesucht und gefunden werden. Frage niemand wie die darauf kamen, jedenfalls kramten sie im Erbe der zusammengebrochenen EG und fanden Saenger.
Saenger war ein Transportsystem zum Satellitentransport und nicht ganz billig, aber die Finanzierung fuer Forschung und Werbung wurde auf uebliche Art und Weise in die Wege geleitet, ich glaube nicht, dass ich mich darueber naeher auslassen muss. Milliarden wurden da reingesteckt, schmackhaft zubereitet durch Werbespots wo man hinsah, ein Plakat, Jung-Siegfried hat gerade den Drachen niedergemacht und blickt nach oben, wo gerade Saenger in die Sonne fliegt, natuerlich mit Bundesfahne an den Tragflaechen, Fernsehspots, laechelnder Fahne laesst sich mit Forschungsminister den Fortschritt bei MBB vorfuehren und wohnt einem Triebwerkstest bei, das einzig zuendene am ganzen Spot, und erzaehlt was von weiterso, Deutschland, im Radio, ein Chor singt, improvisiert, zum Ritt der Walkueren, einen Text zu unsaeglich um zitiert zu werden ('Saenger, tapferer Saenger... Wer kneift ist ein Haenger...'), der Werbefeldzug war ekelanregend, ein Tiefschlag wider der Aesthetik und darum erfolgreich.
Nach vier Jahren Propaganda und undefinierbarer Forschung brachten sie das Ding irgenwie in den Weltraum, aber nicht so glatt, wie es sich anhoert. Zwanzig Startverschiebungen, ein Skandal wegen Steuerhinterziehung mit einem Hauch von Bestechung, drei Grossdemonstrationen mit Massenverhaftungen aufgrund des verschaerften Antiterrorgesetzes gegen Demonstranten, ein Hackereinbruch in das Rechenzentrum von MBB mit Virusfolgen, der Rechner musste ersetzt werden, und ein misslungener Mordanschlag auf Fahne standen noch dazwischen, aber es klappte rechtzeitig vor dem neuen Jahrtausend und vor den neuen Wahlen.
Ich verfolgte die Uebertragung des Startes live, das heisst der Start wurde vor wenigen Stunden erst aufgenommen und das Filmmaterial zensiert, mit. Er nahm mehrere Stunden in Anspruch, da die Industrie fuer Werbezeit in dieser Liveuebertragung Spitzenpreise zahlte. Fahne hielt eine Rede ueber die technische Grosstat des deutschen Volkes, der Leistungsgaehigkeit des deutschen Volkes, der grossartigen Leistung der deutschen Fuehrung des deutschen Volkes, alles schon mal gehoert, ich weiss nur nicht so genau wo.
An Bord von Saenger befand sich ein Satellit und an Bord des Satelliten ein leistungsfaehiges deutsches Teleskop. Die Sensationsmeldung kam erst nach der Wahl, aber Fahne kam auch so gut ueber die Runden, die Gruenen erreichten nur 46 Prozent. Ich sah gerade Werbung und fragte mich, wann es Pflicht wird, als der 'Rent-a-Dent' Spot unterbrochen wurde und Fahne mich ueber den Bildschirm in voller Farbe und Groesse angrinste.
Ein Planet sei entdeckt worden, bewohnbar, wahrscheinlich ein Paradies fuer Menschen, ein uralter Traum sei erfuellt, neue Welt, bla bla bla. Die Bundesrepublik Deutschland hat selbstverstaendlich alle Rechte an 'Eden'. Gezeigt wurde noch ein Photo mit ziemlich vielen weissen Punkten verschiedener Groesse, wovon einer durch einen Pfeil hervorgehoben wurde, fein, ich wollte schon immer wissen, wie das Paradies aussieht. Am naechsten Tag brachten es alle Zeitungen, sie brachten auch das Photo mit der Ausnahme eines gewissen auflagenstarken Blaettchen, welches mehrere Farbaufnahmen abdruckte, worauf sogar Kontinente zu erkennen waren. Wie sich spaeter herausstellte, waren sie gefaelscht. Einige Tage geschah nichts Erwaehnenswertes, einige Tote an den verminten Strommasten, ein Anschlag auf ein Rechenzentrum, verpruegelte Demonstranten, das Uebliche.
Ploetzlich kamen sie ueberall raus, die grossformatigen Anzeigen des Maklerbueros M&M, sie hatten der Regierung Eden abgekauft und ihn in Parzellen unterteilt, die sie zum Verkauf anboten. 'Werden auch Sie Grossgrundbesitzer, herrschen Sie unumschraenkt ueber ihr kleines Reich, kaufen sie noch heute Ihren Besitz auf der deutschen Kolonie (!) Eden.' Kaum zu galuben, M&M hatte alles gergelt bis zum Grundbuchamt, Eden war garantiert deutsch, die Parzellen gab es zu ertraeglichen Preisen (50.000DM/Hektar, ein Ei kostete 20DM), die Grundstuecke gingen weg wie warme Semmeln, der Protest der DDR, von wegen deutsche Kolonie, wurde von Fahne und von M&M ignoriert angesichts hoher Einnahmen fuer Staat und Wirtschaft. Es entwickelten sich Folgeindustrien, Aktiengesellschaften, die sich dem 'Terraforming' widmeten oder profanere Projekte wie zum Beispiel Traktoren, die auch bei 0.1g zufriedenstellend pfluegen ohne 8 Meterspruenge koennen.
Diese Aktiengesellschaften wirtschafteten natuerlich unter der Voraussetzung der Entdeckung weiterer Planeten, so dass fuer alle Umweltbedingungen Geraet entwickelt werden sollte. Diese Voraussetzungen wurden von anderen Staaten erfuellt, die nichts eiligeres zu tun hatten, als ihre eigenen Raumfahrtprojekte aufzuwaermen. Saenger entdeckte einen weiteren Planeten, 'Walhalla', der ebenfalls von M&M vermarktet wurde, obwohl andere Makler sich bemuehten. Der Handel mit den Parzellenscheinen nahm ungeahnte Ausmasse an, als ich mir ein neues Auto kaufen wollte, verlangte der Haendler von mir 4 Hektar auf Eden, Deutschmarks waren ihm zu unsicher. Der gesamte Himmel wurde unter Protest der nicht raumfahrtfaehigen Staaten kartographiert und verteilt, wer zuerst entdeckte erhielt den Zuschlag, wobei die USA mit ihrem Material sich dreiviertel vom Kuchen unter den Nagel rissen.
Meine Firma ging in Konkurs und ich bekam durch Zufall einen neuen Job bei einer dieser Gesellschaften zur Nutzung interplanetarischer Ressourcen, deren Aufstieg nicht mehr aufzuhalten war, ich wurde dort in Parzellen auf Victory IV bezahlt, die mein Autohaendler dankbar annahm. Fahne beglueckwuenschte das deutsche Volk zum dritten Wirtschaftswunder, verteilte Seitenhiebe auf andere Staaten, die sich dem Boom angeschlossen hatten und machte Platz fuer seinen Finanzminister, der das Ende der deutschen Mark verkuendete, sie wurde durch die sogenannte Parzelleneinheit ersetzt, ihre alte Waehrung wird gerne durch alle oeffentlichen Banken bis zum 31. 3. eingewechselt.
Nun ja, in einem SF-Magazin wurde ein Artikel veroeffentlicht, 'Probleme bei dem Versuch zur Ueberschreitung der Lichtgeschwindigkeit', der nichts anderes aussagte, als das, dass es nicht geht, je mehr Energie, die du sowieso nicht hast, du in dein Triebwerk reinstopfst, desdo geringere Beschleunigung bekommst du bei steigender Geschwindigkeit, eine Formel, die fuer x gegen unendlich gegen Lichtgeschwindigkeit geht. Aber das war das geringste der Probleme, um ueberhaupt in diesen Bereich zu kommen muss bei akzeptabler Reisezeit eine Beschleunigung gebracht werden, die die gesamte Raumschiffkonstruktion in eine Art Pfannekuchen verwandelt. Daneben eine Modellrechnung die nichts anderes besagte, dass wir zum naechsten Stern, der eh unbewohnbar ist, 40.000 Jahre brauchen.
Der Autor dieses Artikels verschwand auf bis heute ungeklaerte Weise, M&M wird damit in Verbindung gebracht, aber erste Verunsicherungen (= Massenpaniken) traten auf, das SF-Magazin wurde wegen pornographischen Darstellungen verboten und Fahne deutete unvorsichtigerweise an, dass interstellare Reisen problematisch werden koennten. Der Rest kam ziemlich schnell, die Bundesbank weigerte sich strikt fuer Parzelleneinheiten Gold oder andere Edelmetalle rauszuruecken, andere Banken quittierten dies mit ihrem Zusammenbruch, bei M&M kamen diverse Ungereimtheiten zum Vorschein, die Mitteilhaberschaft von Fahne und anderer Regierungsmitglieder, die Tatsache, dass im Durchschnitt 214 Prozent Planetenoberflaeche veraeussert wurden, was gewisse Fragen aufwarf, M&M wurde auf ein Mehrfaches seines Stammkapitals verklagt und erbot sich in Parzelleneinheiten zu zahlen, noch in der gleichen Nacht brannte deren Buerogebaeude bis auf die Grundmauern nieder, die Feuerwehr sah sich zum Eingreifen nicht genoetigt.
An den Boersen fanden sich die Aktien der Gesellschaften fuer Terraforming und Aehnliche im Keller wieder und zogen andere Aktien mit und die vorlaeufige Schliessung der Boersen nach sich, die Folgeindustrien brachen zusammen, danach ihre Zulieferer, ich fand mich mit Heeren von Arbeitslosen auf der Strasse wieder, wo mir die Fetzen von Parzelleneinheiten ins Gesicht geblasen wurden. Die letzte Nachricht im Fernsehen war, dass Fahne einem Horrorvideofanclub zum Opfer gefallen ist, die Bundeswehr sich als letzte Staatsorganisation aufgeloest hat, der Sold wurde in Parzelleneinheiten ausgezahlt, und dass es den anderen Industriemaechten nicht besser erging und wir Deutschen diesmal als erste Vorreiter eines neuen Trends waren.
Ich glaube mehr kann ich dazu nicht sagen, Genosse, kann ich jetzt zurueck in den Betrieb, ja, volkseigenen Betrieb, ja, ich bin dankbar, dass sich Ihre Nation sich so um den verarmten Westen, ja, verantwortungsloser Kapitalismus, bemueht, ja, DANKE.
Nun sind diese Systeme nicht ganz unproblematisch - jeder, dem der Diagnose-Computer im Krankenhaus einen Austausch des Katalysators verordnet hat weis, wovon ich spreche - es treten halt ab und zu doch einige kleine Fehler auf, die z.B. dazu fuehren, dass der Dollar an saemtlichen Boersen der Welt innerhalb von Sekundenbruchteilen auf einen negativen Wert faellt und Fidschi-Muscheln zur neuen Leitwaehrung erklaert werden muessen, da Sie als einzige einen stabilen Wert haben.
Um diesen laestigen Beschwerlichkeiten beim Einsatz kuenstlicher Intelegenz endgueltig ein Ende zu setzen, hat die Abteilung FD&V - Forschung, Design & Verstuemmelung der I.I.I. - I.WAHN INDUSTRIES INTERNATIONAL - sich mit der Problematik auseinandergesetzt und nach dem Verlust von vier Forschungskomplexen durch Nuklearexplosionen, sich oeffnende Erdspalten, Ueberflutung mit fluessiger Lakritze und durch mutierte Meerschweinchen, endlich ein Ergebnis erzielt:
Das Verfahren der kuenstlichen Dummheit (auch kurz AD - Artificial Dumbness) basiert auf der konsequenten Beobachtung menschlicher Verhaltensmuster. Auch hier werden neuronale Netze verwand, die aber nicht dem menschlichen Gehirn, sondern dem menschlichen Vedauungstrakt nachempfunden sind. Dadurch sind die Ergebnisse nach der Verarbeitung durch das sogenannte neuranale Netz schon im voraus absehbar. Bei einem neurOnalen Netz erhielt man am Ende einen unvorhersagbaren Haufen Scheisse - bei neurAnalen Netzen hingegen laesst sich das Ergebnis schon bei der Eingabe absehen.
Durch dieses revolutionaere Prinzip ist es endlich moeglich, Computer in wirklich verantwortungsvollen Positionen einzusetzen - so wird z.B. die Abteilung Auslandsannektionen der I.I.I. von einer AD geleitet - mit wachsendem Erfolg. Laut Jahresplan 1995 soll noch im 3. Quartal Australien heim ins Reich gefuehrt werden. Hier zeigt sich die wahre Leistungsfaehigkeit von Kuenstlicher Dummheit.
Aber auch im alltaeglichen Leben bringt AD viele Erleichterungen. Waehrend die heutzutage so beliebten Showview-Programmierer noch auf einem simplen Zufallsgenerator fussen, birgt die neue, mit AD ausgestattete Generation, Arbeitstitel SHOWPANIC, wesentlich bessere Moeglichkeiten. Beim Einsatz von Showview ist es fuer jede Oma moeglich, durch Eingabe einer einfachen Zahlenkombination Ihren Videorecorder ins ewige Nirvana (hallo Curt) zu schicken - mit SHOWPANIK ist die selbe Oma in der Lage, durch Eingabe einer einfachen Zahlenkombination z.B. einen atomaren Erstschlag gegen den Vatikan zu fuehren.
Selbstverstaendlich mussten im Laufe der Entwicklung auf einige Rueckschlaege hingenommen werden, die zum Teil immer noch durch die Netze geistern - so eine AD namens CFC, die der menschlichen Leber nachempfunden wurde, oder eine AD namens SAMMY, die dem Wurmfortsatz nachempfunden wurde - die Folgen sind dem geneigtem Leser sicherlich bekannt, aber es soll auch nicht verschwiegen werden, dass ein aeusserst erfolgreiches Freiland-Experiment einer AD seit mehreren Jahren Papst ist...
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6. Mai 1996
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