WINDOWS NS,

das Betriebssystem
für die nächsten tausend Jahre!


Ein ZYN!-Bericht von der CEBIT 94.

von SNORR

Schon im Vorfeld der ersten Pressekonferenz der Firma MicroSlasher wurde die Gerüchteküche heiß angerührt. Ein abtrünniger Programmierer o.g. Firma konnte sich aus der Programmierertodeszelle befreien und eine Vorabversion des neuen Betriebssystems WINDOWS NS mitgehen lassen. Durch mehrere undurchsichtige Kanäle, man sagt, daß auch diverse Konkurrenzfirmen wie ABM, die ihr NS/2 in einer neuen Version dieser Tage vorstellen wollen, daran beteiligt waren, konnte diese Vorabversion auf einigen Rechner auf dem Messegelände installiert werden. Was dort zu sehen war, sorgte für heftigen Diskussionsstoff, und schwitzende Gesichter bei der Konkurrenz. Unbeschreibliche Szenen spielten sich am Eröffnungstag auf dem Messegelände ab: Eliminierungstruppen der Softwarefirmen ABM und MS tilgten sich und ein paar Unschuldige gegenseitig aus, bei dem Versuch auf allen Rechnern ihr eigenes Betriebssystem zu installieren. Am Ende behielt MS mit 498:323 Punkten die Oberhand. Nun zurück zur Pressekonferenz.

"Die endgültige Lösung der Byte-Frage" proklamierte MS Chef Billy Göbels gleich zu Beginn. "Überflüssige Bytes werden selektiert, markiert und vernichtet." Zum Verbleib der 6 Millionen Beta-Tester konnte er sich allerdings auch nicht äußern. Schon damals schöpfte man Verdacht, als die 6 Millionen Beta-Tester aus Schwarzafrika in sogenannten Beta-Test-Lagern verschwanden. Lapidarer Kommentar von Billy Göbels war: "Und? Davon gibt es immernoch genug. Jedem das seine..."

Sogenannte Geheime Stapel Kommandos (GeStaKo) durchforsten Speicher nach Fremdprogrammen, die nicht nach den Nürnberger Richtlinien von MicroSlasher entwickelt wurden. Wird ein solches unreines Bytegewirr vorgefunden, wird es automatisch in das Lagerdirectory abgeschoben, welches defacto die Funktion der früheren Trashcan hat. MicroSlasher wird, nebem dem mitgeliefertem Standardlager, Lager von einer Vernichtungskapazität von 1600 cps bis 50000 cps ausliefern.

Sensationellerweise wird der gemeine PC-User nicht mehr mit Kapazitäten belästigt, die er sowieso nicht mehr überblicken kann, WINDOWS NS emuliert ihm einen Rumpfrechner in geeigneter Größe. Natürlich wird der PC trotzdem voll ausgelastet, so durchsucht ein Blockwart-Dämon in einer Garbage-Collection fortwährend die Maschine nach unerlaubten Prozessen, die dem Vernichtungsmanager überantwortet werden.

Das eingebaute Korrektursystem, das alle Eingaben über Tastatur überwacht, filtert solche Wortungetüme wie "multikulturelle Gesellschaft" oder "Völkerverständigung", und ersetzt sie durch einfachere, leicht verständliche Begriffe wie "Blutschande", oder "Blitzkrieg".

Natürlich ist WINDOWS NS behindertengerecht, Elektroden an den Augenlidern, unter den Fingernägeln und an den Genitalien dienen zur ständigen Kontrolle der Aufmerksamkeit des Benutzers. Ein 20000 Volt NMI erinnert ihn nötigenfalls an seine Pflichten WINDOWS NS gegenüber.

Die neue Rechnergeneration für WINDOWS NS basiert auf den, von MS selbst entwickelten, völlig neuartigen "R.I.P" Prozessoren, die sich besonders durch ihre einzigartige Fähigkeit auszeichnen, überhaupt nicht mit dem Motherboard verbunden zu sein. Durch diesen genialen Einfall wurden alle Bugs von TUNTEL unterbunden, und der Prozessor nicht unnötig aufgeheizt. Dafür sorgen jedoch die ca.12000 analogen Transistoren und ein kleiner Uran-Kern, der sich direkt vorne hinter dem ca. 10*20 cm. großen Lüfter- Loch befindet. Der Uran-Kern ist ein Spende der Preussag-Elektro AG. Durch dieses durchdachte Prinzip, ist es z.B. kein Problem die Geräusche eines Flughafens (der Lüfter der Marke JETSTREAM allein sorgt schon für mindestens 200dB Geräuschpegel), oder zersplitterndem, sich in lebendige kleine Kinder bohrenden Metalls, perfekt nachzubilden.

Ein besonderes Schmankerl ist der geburtenkontrollierende High-Radiation 25" EGAL-Monitor mit 5" nutzbarerer Bildoberfläche (links oben). Es werden spezielle Nackenstützen angeboten, die auch längeres Arbeiten ermöglichen. Ein Problem, an dem noch gearbeitet wird ist die sich ständig wechselnde Bildwiederholfrequenz von 5 bis 22 Hz (Random-Quadralaced). Die Herstellerfirma BLOOD-RED-EYES hat übrigens mit die meisten Beta-Tester verbraucht.

Nach all diesen Lobeshymnen fiel der Presse jedoch aus gut informierten Kreisen eine Liste der "Known-Bugs" in die Hände:

Es kursiert übrigens das Gerücht, da WINDOWS NS in Wirklichkeit ein ganz normales WINDOWS ist, nur mit gespiegelten Bytes, die vom Prozessor völlig willkürlich interpretiert werden. Desweiteren hat Billy Göbels eine weitere Version mit dem Namen WINDOWS FOR SUBHUMAN LIFEFORMS angekündigt.

Ein abschließender Kommentar von MS-Chef Billy Göbels: "Frage nicht, was WINDOWS NS für dich tun kann, frage, was du für WINDOWS NS tun kannst!"

Wir berichten in unserer nächsten oder übernächsten oder irgendwann mal erscheinenden Ausgabe zum Thema "Massenmörder nutzen WINDOWS NS zur Projektplanung". Die Serie "Nazis in Time" wird fortgesetzt.
Wir glauben daran, und wenn ihr nicht glaubt, müßt ihr weg!

(S)norr & (A)rtemis

Letzte Änderungen: [ am 6. April ]
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