Fuer die arische Rasse

von VAN

Sonntag abend. Die Flimmerkiste laeuft. Nach etlichen Lui's (Prinzregent Luitpold Koeniglich Bayerisches Weissbier) und genervtem Kanaele-Zappen zeigt die Kiste dieses links-anarchistische, unteutsche Magazin ZAP. Der glatzkoepfige, nach einem Kuehlschrank benannte Moderator kuendigt einen neuen Beitrag an. Es folgt ein Report ueber unsere russischen Kameraden, die sich auch in reinrassig-arischen Organisationen zusammengefunden haben. Die Kamera zeigt eine kleine Runde heldenhafter, reinrassiger Russen, die zusammen an einem Tisch sitzen. Einige Typen, die so engstirnig sind, dass sie mit beiden Augen durch ein Schluesselloch gucken koennen, haben moderne Laeuse-Therapie-Haarschnitte (3mm Unkrautwuchs). Mit glasigen Augen, die Hand an der Flasche guten russischen Bieres, schwaermt jeder von den glorreichen Taten, die er einmal vollbringen will. Der Fuehrer dieser kleinen Gruppe menschlichen Abschaums erlaeutert seine Strategie zur Neuerrichtung der russischen Grossmacht, waehrend ihm ein 12-jaehriges mongolische Maedchen unter dem Tisch die entsprechende Eingebung besorgt. Als die Erleuchtung ihren Hoehepunkt erlangt, schreit er seine Parole heraus. Blitzschnell stehen seine alkohol-trainierten Kameraden auf und recken die rechte Hand zum Grusse, zackig und schnell ihrem Gegenueber ins Auge. Noch waehrend die Kameraden umfallen, erklaert ihr Fuehrer ungeruehrt nochmal seine Plaene zur Welteroberung.

Der Kuehlschrank erscheint wieder und sagt:
"Damit waeren wir wieder am Ende unserer Sendung. An dieser Stelle darf ich mich schon von Ihnen verabschieden. Aber einen letzten Beitrag haben wir noch fuer Sie: Das Thema der Woche."
Die Kamera zeigt ein neues teutsches Buch: 'Das Somalia-Buch'. Dazu erklaert eine Stimme:
"Ab sofort ist diese neue teutsche Buch im teutschen Buchhandel erhaeltlich. Zum Abschluss unserer teutschen Kolonialisierungsmission in Somalia ist es erschienen. Das Buch ist fuer jeden Somalia-Veteranen gegen Vorlage seines Kolonialisierungsbescheids zum halben Preis erwerbbar. Es ist ein sehr anspruchsvoller Bildband und zeigt mit seinen beeindruckenden Fotos die schwierigen Situationen, in denen sich unsere Kameraden befunden haben." Harte BW-Krieger sitzen in gleissender Sonne unter einem Hinweisschild 'Deutschland -> 5000km', und ziehen sich eisgekuehltes Bier rein. Wackere teutsche Soldaten zeigen sich in laessiger Haltung neben bedauernswerten somalischen Negerkindern. Teutsche Wuestenfuechse waehrend heldenhafter Mission in somalischem Wuestensand. Zu den Bildern erfolgreicher teutscher Kolonialisierung erklaert die Stimme:

"Die Somalis haben es bis heute noch nicht geschafft, eine Nation zu gruenden. Doch jetzt sind WIR da!"
Im Hintergrund hoert man eine Orgel und zackig-militaerische Trommeln aus Laibachs "Geburt einer Nation". Doch noch bevor der Saenger sein 'Gebt mir ein Leitbild!' anstimmen kann, wird ausgeblendet. Der Wunsch nach einem befriedigenden Tagesabschluss wird in mir wach. So knipse ich die Kiste aus und begebe mich auf einen kleinen Abendspaziergang. Es ist noch nicht sehr dunkel. Die Tage werden laenger und der Fruehling scheint befluegelnd auf diverse Triebe zu wirken, denn aus einer kleinen Seitenstrasse klingt leises Stoehnen. Doch dann hoere ich eine Stimme:
"Weichlinge! Hoert auf zu Stoehnen! Endlich haben wir euch. Ihr steht schon recht lange auf unserer schwarzen Liste, vor allem dich, Jake. Es ist soweit, die Endloesung der Jake-Frage einzuleiten..."
Ich ging um die Ecke und sah Jake und ein paar seiner engagierten antifaschisten Freunde wimmmernd und stoehnend auf dem Boden liegen. Vor ihnen standen, mit dem Ruecken zu mir, ein paar wahre Teutsche: breitbeinig (wegen BW-Pampers), Anti-Laeuse-Frisur, gruen gefleckte ALDI-Jacke, Springerstiefel Marke Thailand Hand-made und Basballschlaeger Marke Toys'R'Us Junior. Ich konnte mir ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. Jake sah mich und heulte:

"Bitte rette mich! Ich werde auch nie mehr etwas gegen dich sagen!"
Die stinkenden Kanaken-Jaeger drehten sich um. Der Fuehrer dieser Horde arbeitsunwilligen Abschaums laberte mich voll:

"Ach, wen haben wir denn da? Noch ein teutscher Schandfleck!"
Ich brachte ein Zitat aus Highlander:
"Egal, was ihr macht, ihr Krauts seid doch die Herrenrasse!"
Er sah noch kurz ein Projektil auf sich zukommen, bevor sein haesslicher Schaedel explodierte. Noch bevor die anderen sechs Helden reagieren konnten, spritzten auch ihre Schaedel auseinander. Jake bekam einen erleichterten hysterischen Weinkrampf:
"Ich danke dir, du hast mein Leben gerettet! Ich werde auch nie mehr etwas gegen dich sagen!"
"Dazu wirst du auch keine Gelegenheit mehr haben."
Innerhalb von zwei Sekunden klebten auch ihre Weichkoepfe zerlegt an den umliegenden Waenden. Ich sah meinen Spaziergang damit als erledigt an und ging wieder nach Hause. Ich traf noch einen alten Bekannten, Raffet. Raffet war ein Jugo und hatte frueher in der Asi-Siedlung in Snorrs alter Strasse gewohnt. Mittlerweile hatte er Karriere gemacht. Er kassierte gerade bei zwei seiner leicht bekleideten Maedchen ab und wollte in seinen Jaguar steigen, als er mich sah. Ich klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und meinte:
"Na Fuzzi, altes Haus! Hast ja echt 'nen tollen Job. Mach weiter so. Man sieht sich!"
Ich drueckte ihm noch einen IGT-Spezial-Kaugummi in die Hand und ging. An den wuergenden und erstickenden Geraeuschen hinter mir erkannte ich, dass er den Kaugummi probiert hatte und die geheime Fuellung mit Sekundenkleber gerade seine Luft- und Speiseroehre verschloss. Die Maedchen erledigten dann den Rest.

Als ich wieder zu Hause war und mir ein neues Lui zischte, wusste ich, dass ich an diesem Tag wieder mit erfolgreichen Taten etwas gegen Arbeitslosigkeit, Wohnungsproblematik und Muell auf deutschen Strassen getan hatte. Deutschland soll ja schliesslich sauber bleiben.

VAN

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