Snorr Oma-Bashing


Oma-Bashing

von Snorr

Viele von uns schleppen immernoch dieses Trauma aus frühester Kindheit mit sich herum: Es ist Samstags morgens. In Erwartung eines üppigen Frühstücks wird der künftige Koma-Leser zum Bäcker Brötchen holen geschickt. Da steht man nun in der langen Schlange, und glaubt, daß man gerechterweise auch bald bedient wird. Aber das ist ein Irrtum! Von allen Seiten dringen diese überalterten Fleischgebirge mit ihren gigantischen Einkaufstaschen in den Verkaufsraum ein, schubsen und drängeln mit fetten Ellbogen, denen das schwitzige Fleisch in Lappen herunter hängt, und rasseln stundenlange Aufträge an Backwaren für ihre, im Laufe eines zu langen Lebens zusammen gevögelte, Sippe herunter. Sollten sie dann endlich mit ihrer Beute verschwunden sein, bleibt oft nur noch die Information, daß der Geselle in einer Stunde mit einer neuen Fuhre Brötchen kommt.

Wem schon damals der Gedanke gekommen ist, daß das dritte Reich, die Royal Air Force und Zivildienstleistende unserer Gesellschaft zuviele Altlasten übrig gelassen haben, und man diese, mittels gezielter Rammstöße durch einen italienischen Kleinwagen, über die Auslagen eines Sanitätshauses verteilen sollte, der hat im Prinzip recht. Aber im Zeitalter einer zusammenbrechenden Ökonomie sollte eine Gesellschaft ihre Resourcen schonen. Auch wenn diese dauernd lauthals herumkeifen...

Nun ist Sklavenarbeit seit der bedauernswerten Niederlage der Südstaaten in der westlichen Hemisphäre geächtet, obwohl sie Anfang der 40'er Jahre dieses Jahrhunderts in Deutschland eine kurze Renaissance erlebte. Aber kleine Fehler in der geschichtlichen Entwicklung lassen sich korrigieren. Durch eine liberalere Gesetzgebung zur Altenarbeit lässt sich erreichen, daß Rentner nicht mehr ihre Zeit mit dem Erschrecken kleiner Kinder, bzw. deren Erschiessung mittels irgendwelcher Museumsstücke wegen angeblicher Lärmbelästigung, vertrödeln, sondern effektiv an der Erhaltung der Wirtschaft unseres Landes mitarbeiten.

Um wieviel leichter ließen sich die vielen Asylanten motivieren an großen landschaftsgestaltenden Aufgaben, wie z.B. dem Bau einer sechsspurigen Autobahn quer durch den Thüringer Wald, teil zu haben, wenn sie Seite an Seite gekettet mit unseren Vorvätern die Spitzhacken schwingen dürften! Schwere Maschinen sind natürlich tabu, denn die "hat's früher nicht gegeben". Dafür gibt es ein Liederbuch von Heinrich Spitta.

Wir brauchen keine Aufhebung der Ladenschlußgesetze! Einkäufe ließen sich auch nach Feierabend zügig abwickeln, wenn sich städtische Seniorenfänger um die überall sinnlos im Weg stehenden Omis kümmern würden. Diese können dann mit ihren gigantischen Einkaufstaschen zur Säuberung von Autobahnkreuzen eingesetzt werden. Ein Satellitensystem überwacht sie dabei, und weißt ihnen mit kleinen aufmunternden Laserstrahlen den Weg, sollten sie sich mal wieder auf die Fahrbahn verlaufen. Niemand soll jemals wieder behaupten, SDI sei umsonst gewesen! Das Zielwerfen auf diese Reinigungskräfte mit halbvollen Bierdosen vom Auto aus ist zwar durchaus als sportlich anzusehen, wird aber mit 20 DM wegen Beschädigung öffentlichen Eigentums als Ordnungswidrigkeit geahndet.

Um die alten Herren, die ihre Blechberge mit der gleichen Rücksicht kutschieren wie einst ihre Tiger, endlich von der Straße zu kriegen, dürfen sie an die Orte ihres früheren Wirkens (z.B. Serbien) zurückkehren. Ihre Eignung als schnelle deutsche Einsatztruppe für friedenssichernde Maßnahmen erweist sich aus zahlreichen Aussagen, die SS sei nichts anderes gewesen, als eine volkstümliche Trachtengruppe, die manchmal auch Kleidung und Zahngold für Waisenkinder gesammelt hätte.

Sollten historisch fehl informierte Ausländer uns die schnelle deutsche Einsatztruppe in Form von kleinen modischen Accessoires zurückschicken, so werden diese als Gimmicks dem Inhalt von Kaugummi-Automaten beigemischt. Es ist doch schön, wenn ein gelangweiltes blond gelocktes Kind mit dicken Bäckchen am Hebel dreht, ihm kleine bunte Kügelchen, und mehr, in das Händchen fallen, sein Gesicht sich begeistert aufhellt, und es strahlend zu seiner Mami läuft: "Opi... Opi..."

Wer schonmal diese neuartigen Roboter in Aktion gesehen hat, die quasi selbstständig im gefährlichen Terrain Aufgaben lösen sollen, der weiß, daß daraus in diesem und dem nächstem Jahrtausend nichts mehr wird. Eines dieser Spielzeuge sadomasochistisch veranlagter Informatiker in einen havarierten Kernreaktor zu schicken, käme dem Versuch gleich, die dringend nötigen Schönheitsoperationen an Weltranglisten-Tennisspielerinnen durch einem Orang-Utan mit Schlagbohrmaschine durchführen zu lassen. Falls dann mal eines dieser Wunderwerke unmathematischen Ingenieurswirkens in einer Röhre oder einem Tank mit aggressiven Chemikalien stecken bleibt, darf man drei hinterher schicken, die den millionenteuren Schrott, der jetzt alles verstopft, bergen. Oder auch nicht...

Hier setzt ein Gedanke von wunderbaren Altruismus an! Haben sich nicht schon immer freudig Alte geopfert, um ihre Jungen zu schützen, so opfern sie sich jetzt, um unsere Investitionen zu schützen. Und wenn das dann auch schief geht, dann reicht es, einmal kräftig durchzuspülen.