Johannes Paul

und der letzte Kreuzzug (Teil 1)

von I.WAHN

Prolog

Wir schreiben das Jahr 1995 n.Chr. Die ganze Welt unterstützt die Bemühungen, in Bosnien Frieden herzustellen... ...die ganze Welt? Nicht ganz; tief in Rom gibt es noch einen Zwergstaat, der erbittert Widerstand leistet...

"...kann die katholische Kirche die Aggressionen der bosnischen Moslems gegenüber den schutzlosen Angehörigen der katholischen serbischen Armee nicht mehr hinnehmen. Daher habe ich mich gezwungen gesehen, unverzüglich einen Verband der Schweizer Garde zum Entsatz der von Sarajevo belagerten serbischen Truppen abzustellen und kann Ihnen nun stolz sagen: Seit 5 Uhr 45 wird zurückgeschossen."

Mit diesen Worten leitete Papst Johannes Paul II. in seiner Predigt auf dem Petersplatz in Rom das Eingreifen der katholischen Kirche in den Bosnien-Konflikt ein. Wie er ausführte, sei die Bedrohung von Mitgliedern des wahren Glaubens durch Andersgläubige und der gottlosen NATO und UNO (diese auch noch von einem Moslem geleitet!) für Ihn unaktzeptabel. Im Rahmen der für solche Krisen ausgearbeiteten Pläne des Vatikans wurde somit vom Propaganda-Kardinal Gobelio die gesamte katholische Christenheit zum heiligen Kreuzzug gegen die gottlosen Moslems auf, die eine Bedrohung für die strenggläubigen und friedliebenden bosnischen Serben darstellten. "Heute Bosnien, morgen vielleicht schon der Vatikan! Wenn wir nicht schnell handeln, weht schon bald der Halbmond über dem Petersplatz!"

Der Papst exkommunzierte gleichzeitig sämtliche Regierungschefs der in Bosnien engagierten Länder (zumindest die, die katholisch waren, für die anderen kündigte er Zwangstaufen an, um sie dann zu exkommunizieren). Er stellte klar, dass Staat und Kirche viel zu lange getrennt gewesen wären, während er in den entsprechenden Ländern Weihbischöfe und Kardinäle mit der komissarischen Führung der Regierungsgeschäfte beauftragte.

Weltweit wurde auf die Initiative des Vertreters Gottes auf Erden mit ungläubigen Staunen reagiert, als jedoch in Bayern der Gottesstaat ausgerufen wurde und Italien seinen Austritt aus der NATO und der UNO erklärte, wurde recht schnell klar, den katholischen Glauben in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf. Während in Moskau Jelzin zum Katholizismus konvertierte, wurde in den vereinigten Staaten der Islam zur Staatsreligion erklärt...

I.WAHN

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