McKult
oder: Die konsequente Plünderung von Buffets
von SNORR
McKult, yeah...
Es spricht zu Ihnen Dr. Snorr in einer wichtigen ernährungspsychotischen
Frage:
Die vollständige und konsequente Plünderung von Buffets.
Zur Motivation:
Wer kennt dieses alptraumhafte Geschehen nicht? Eingeklemmt zwischen alten
Nazis und Young Urban Professionals lauscht der dynamische User andächtig
den Unschuldsbeteuerungen des IG-Farben Vorstands. Bis dieser sich seriös
räuspert und bemerkt, dass das Buffet im Nachbarraum nun eröffnet ist.
Kalter Schweiss, Angst, Nervösität, während sich eine Herde ideologisch
nicht ganz so gefestigter Spekulanten zum Objekt der Begierde ergiesst. Noch
während der Vorstandsvorsitzende über die fehlgeleitete Motivation seiner
Aktionäre jammert, bemerkt man aus den Augenwinkeln die ersten
rausgeschleppten Plastiktüten. (Die natürlich sofort von der draussen
rumlungernden antifaschistischen Bewegung zugunsten Bedürftiger in der
dritten Welt konfisziert werden.) Was tun? Hilfe und Aufklärung bietet wie
immer der SSS (Snorr's Secret Service).
Die richtige Ausstattung:
Neben der Grundausrüstung effizienter Feuer- und Stichwaffen, die allein
schon zwecks korrekter Einhaltung des Kommunikationsprotokolls mit Skinheads
nötig ist, empfiehlt sich eng anliegende Baumwollkleidung. Diese bleibt
nirgendwo hängen, und Fett- oder Blutflecken lassen sich mit Mr. Siff
((c) Kauf-Dies GobH) leicht entfernen. Dazu bequemes, aber festes Schuhwerk!
Wer einmal die schweren Zehquetschungen eines Öko-Jesuslatschen Trägers
durch Trittkontakt mit einer übergewichtigen Rentnerin gesehen hat, weiss
warum. Kevlar Schutzwesten und alte Wehrmachtshelme verleihen zwar ein
weiteres Gefühl von Sicherheit, sollten aber nur getragen werden, wenn man
sich damit stundenlang ohne Ermüdungserscheinungen bewegen kann.
Die Vorbereitung:
Zuerstmal die alte Faustregel: Nie mit leerem Magen antanzen! Um
hundertprozentige Auslastung des Verdauungsapparates zu gewährleisten, muss
dieser einige Stunden vorher etwas angefüttert werden. Multikulturell
aufgeschlossene User verzehren dazu ein Döner Kebab, der Rest frisst eine
Currywurstpommes. Wer meint noch etwas körperlich-mentales Training
notwendig zu haben, verbringt die Nacht vor einem Asylantenwohnheim.
(Grundausstattung s.o. nicht vergessen!)
Die günstigsten Startvorraussetzungen:
Trivial! Natürlich in der Nähe des Buffets, wo sich die Tische der Speisen
wegen durchbiegen werden. Während diese dort aufgebaut werden, gilt es den
Vorgang unauffällig auszuspähen. Wo ist das köstliche Filet, wo ist
dieser schreckliche Thunfischsalat, dessen geschmackliche Komposition
sadistischen Foltermethoden des tiefsten Mittelalters entsprungen ist?
Primär ist natürlich die Lokalisation buffetentscheidender Ressourcen,
Teller & Besteck.
Der Nahkampf:
Zuerst gilt es natürlich den zwanghaften Trieb zu unterdrücken, sich an
Schlangen jedweder Form einzureihen. Schon zu Zeiten des untergegangenen
Ostblocks sollen im real existierenden Sozialismus Leute beim Anstehen
verhungert sein. Am elegantesten angelt man sich mit einem forschen "Ich
darf doch mal?!" durch die Schlange einen grossen Teller, um sich dann an
der falschen Seite anzustellen. Während man dann den Teller kegelförmig im
45-Grad Winkel aufhäufelt immer daran denken: Die Idioten hier sieht man
wahrscheinlich nie wieder! (Ausnahmen beachten: Bei Firmenfeiern ist es auf
lange Sicht günstiger sich zu benehmen, und später bei der Gyrosbude
nachzufassen.)
Tricks:
Was ist zu tun, falls sich vor den ersehnten Spargelröllchen in
Grillschinken ein fürchterlicher Fleischberg von Kaffeeklatschtante
aufgebaut hat? Andeutungen über den letzten Lebensmittelskandal, wo
niedliche kleine Fadenwürmer in die Blutbahnen der Betroffenen gelangt
sind, um diese von innen heraus zu fressen, nützen in heutigen
schmarotzerischen Zeiten nichts mehr. Es sei denn, man hat die Photos der
Opfer (mit der Multimedia-Ausstattung aus Horrorvideos oder "Ein Krankenhaus
am Rande der Stadt" gewonnen) gleich bei sich. Man darf sich nicht scheuen
direkt vorzugehen! Sollten einige höflich gehaltene Andeutungen, wie z.B.
"Sie müssen ja eine flotte Verdauung haben!" oder "Nett, dass sie gleich
für ihren ganzen Tisch was mitbringen!", keine erkennbare Wirkung zeigen,
beseitigt man das Problem diskret mit Hilfe geeigneter Chemikalien und
Werkzeuge, und rollt die Überreste UNTER den Buffettisch.
Der Verzehr der Beute:
Vor allem eines: Langsam und genussvoll! Hastiges Aufschlabbern bringt einen
nicht nur um den Lustgewinn, der eigentlich erzielt werden soll, sondern
beschert auch Magen-Darm-Beschwerden, die geeignet sind für einen
Ausschluss vom weiteren Geschehen zu sorgen. Es geht nicht um sportliche
Höchstleistungen, sondern um das Essen. Von selbst verbietet sich auch die
Mitnahme von Speisen ins traute Heim. Neben der Gefahr von Lesern dieses
Textes auf dem Rückweg mit zwei prallen Plastiktüten "auf der Flucht"
erschossen zu werden: Wer isst diese Pampe aus versifften Tüten, die
überdies nach Kunststoffen aller Art stinkt, denn noch wirklich? Das Zeug
wird im Mülleimer landen, und dort streunende Katzen und Hunde anlocken,
von anderem Gesocks ganz zu schweigen!
Langfristige Strategien:
Gottes Planet hält glücklicherweise eine reichhaltige Fauna für uns
bereit, die wir uns untertan (aufgegessen) gemacht haben. Geschickter
Einsatz einiger kleinerer Vertreter derselben erlöst uns von einem Teil
der lästigen Mitbewerber. So ist die Phobie vor kleinen weissen Mäusen
kein Gerücht, sondern eine Möglichkeit sich effizient von dem
empfindlicheren Teil der Damenwelt zu trennen. Weisse Mäuse sind günstig
bei jedem Zulieferer pharmazeutischer Labors erhältlich. Um dem robusteren
Teil beizukommen, impft man einige Speisen, die man auch im Falle des
drohenden Hungertodes nicht anrühren würde (Hühnchensalat mit
halbgegartem Reis, wässriger Ananas und Curry, Salate in süssem
Sahnedressing, usw.) mit kleinen schwarzen Käfern. Diese gibts beim
Anglerbedarf. Hartnäckigen Fällen kommt man mit anerkannt toxischen
Präperaten der IG-Farben Töchter bei.
Kurzfristige Fehler:
Dazu zählt jedwede Aktion, deren Folgen man nicht überblicken kann. Das
Auslösen der Sprinkleranlage vermittels einer guten Zigarre wird auf lange
Sicht die Speisen verwässern, und jedweden Nachschub unterbinden. Auch das
Mitbringen von Anhängern obskurer Ideologien oder Musikrichtungen wird
dahingehend enden, dass die Meute alles selbst vertilgt, und die Reste
gleichmässig auf Wänden und Fussboden verteilt.
In diesem Sinne: Ran an den Feind!
SNORR
Letzte Änderungen: [ am 6. April ]
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