Irgendwann wird das Geschrei Ihrer PartnerIn von einem neuen Stimmchen abgelöst werden, und die Hebamme wird Ihnen freudig mit zwei Bündeln entgegen gelaufen kommen. Jetzt heißt es aufpassen, in einem davon befindet sich die Nachgeburt, welche an die Pharma-Industrie verramscht wird. Gelingt es Ihnen unauffällig, beide Bündel zu vertauschen, so sind Sie ein freier Mann und aller Sorgen ledig!
2.) Babys erster Eindruck...
...ist oft der beste! Schauen Sie sich das Baby genau an! Überall
läuft das Blut Ihrer PartnerIn an ihm herunter, sein Atem geht
stoßweise und aus seinen schmalen Augenschlitzen werden Sie mit
rollenden Pupillen mißtrauisch abgeschätzt. Ist es nicht niedlich?
3.) Babys Ernährung
Vergessen Sie alles, was Sie über das Stillen gehört haben! Es ist
keinesfalls romantisch zuzusehen, wie sein Mund Dinge mit den
Brustwarzen Ihrer PartnerIn macht, von denen Sie allenfalls in
durchwachten schwülen Nächten träumen konnten. Abgesehen von den
Spätfolgen der, mit zahlreichen Hinterlassenschaften der Industrie
angereicherten, Muttermilch. Kein Polizeiarzt würde Ihnen nach der
Obduktion der kleinen Sondermülldeponie glauben, daß das nicht ein
Fläschchen-Cocktail aus Rattengift und Pflanzenschutzmittel war.
4.) Babys Sprache
Bevor Sie der kleinen Sirene, die immer dann losgeht, wenn Sie gerade
schlafen oder essen, den Mund zubetonieren, sollten Sie in der
folgenden Tabelle nachschlagen, was Ihr Baby Ihnen mit seiner äußerst
differenzierten Sprache mitteilen will.
5.) Babys Säuberung
Bei der Entschärfung von Tretminen, und der Handhabung nackter Babys
gilt dasselbe Wort: "VOORRRSICHT!" Niemals darf irgendeine
Körperöffnung des Babys auf Sie gerichtet sein. Es wurden schon Babys
mit einer Reichweite von sieben Metern beobachtet. Ansonsten einfach
in, exakt bei 36.5 Grad temperiertes, Wasser tauchen, bis genügend
Fettaugen obenauf schwimmen, oder es aufhört zu zappeln.
6.) Babys Spiele
Seine ersten spielerischen Neigungen, alles anzupacken und in den Mund
zu stecken, werden nur Päderasten entzücken. Später erreicht sein
Intellekt mit den Spielen "Gegenstände werfen" oder "Behälter
umkippen" ungeahnte Höhenflüge.
7.) Babys Streicheleinheiten
Zeigen Sie dem schutzbedürftigen kleinem Wesen, wie lieb Sie es haben,
obwohl es gerade zum fünften mal über Ihr Hemd gesabbelt hat, und nach
neuer Milch schreit. Nehmen Sie es behutsam auf den Arm, und zeigen
Sie seinen kugelrunden weit offenen Augen, wie klein die Welt doch von
der Balkonbrüstung im vierten Stock aussieht. Es wird den Hinweis
verstehen.
8.) Babys Krankheiten
Um Gottes willen, wirrr wollen doch niemanden verschrecken! Doch es
gibt einige, teils zivilisationsbedingte, Phänomene, die hier nicht
verschwiegen werden sollten.
Paranoisches Baby: Liegt mit überquellenden Windeln zitternd versteckt unter seinem Bettdeckchen, erwartet Sie mit Axt, an der noch Mamis Hirnmasse klebt. Manisch depressives Baby: Verbeißt sich in die Gitterstäbe von seinem Bettchen, in die Gitterstäbe von seinem Kinderkäfig, in die Gitterstäbe an der Balkontür, oder auch schon mal in Ihre Nase. Die Schmerzen, die seinem zahnlosen Kiefer dabei entstehen, schreibt es Ihnen zu. Schizophrenes Baby: Ebennoch freundlich lachend, verwandelt sich sein Gesicht ohne äußere Einwirkung in eine verzogene, zerknitterte rote Fratze. Stündliche unkontrollierte Wutanfälle sind die Regel, es ändert seine Vorlieben täglich. Meistens kann nur ein Präparator ein dauerhaftes Grinsen auf sein Gesicht zaubern. Lepröses Baby: Fällt auseinander. Nationalsozialistisches Baby: Anhänger der NSDAP, meist in braunen Windeln anzutreffen. Spielt mit Negerpüppchen "Köpfen", und zündet gerne irgendwelche Dinge an.Das wars wieder! Und wenn Sie wieder zum fünften mal eines von diesen Minimonstern umziehen müßen, dann denken Sie an diese Anziehpuppe in Ihrer eigenen Kindheit, der plötzlich ein Arm und ein Bein fehlten. Und dann lächeln Sie.