Zuschauer: 23.500
Nach der Pause wurden die Uerdinger dann aktiver. Einem Warnschuß in der 52. Minute folgte dann die 1:0 Führung zwei Minuten später: Feldhoff angelte sich den Ball etwa 25 Meter vor dem Tor in halbrechter Position, konnte unbedrägt in den Strafraum eindringen und auf den Kasten von Wessels schießen. Der heranstürzende Waldoch fälschte den Schuß dabei noch unhaltbar für den Bochumer Keeper ab. Was dann folgte, war eine Mischung aus Unlust und Unfähigkeit (bestes Beispiel an diesem Tage Paolo da Palma) und festem Kampfeswillen (hier vor allem Wegmann, Wosz und Gudjonsson hervorzuheben). Zur Hälfte der zweiten Halbzeit glaubte keiner der in 38 Bussen, einem Sonderzug der Bahn und wer weiß wie vielen Autos angereisten Bochumer Fans, daß sich am Spielstand noch etwas ändern würde. Um so überraschender der Ausgleich in der 81. Minute: Peschel lupfte einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer in das Uerdinger Tor. Die Partie wurde nun hektischer, Schiedsrichter Dardenne hatte einige Mühe, die erhitzten Gemüter zu beruhigen. Daß er ein eindeutiges Handspiel eines Uerdingers im eigenen Strafraum übersah und einen Uerdinger Spieler nach einem Revanchefoul an Gudjonsson nicht vom Platz stellte, war zwar sicherlich eine Benachteiligung der Bochumer, die sich aber wohl selbst die Schuld an der vermeidbaren Niederlage geben muß, die der eingewechselte Krieg mit seinem Tor in der Nachspielzeit besiegelte. Die Uerdinger sind mit diesem Sieg fast gerettet, die Bochumer werden wohl den Gang in die zweite Liga antreten müssen.
In der anschließenden Pressekonferenz meinte ein sichtlich konsternierter Toppmöller, daß man Realist genug sei, um die Lage bewerten zu können. Dennoch wolle man die beiden letzten Spiele nochmals alles geben, um sich mit Anstand aus der 1. Bundesliga zu verabschieden.
Mannschaftsaufstellung: Wessels, Waldoch, da Palma, Reekers,
Stöver (Herrmann), Frontzeck, Wegmann, Wosz, Gudjonsson, Peschel,
Wohlfarth (Michalke)
Bester Spieler: Gudjonsson, Peschel, Wegmann
Neuer Tabellenstand: Platz 17.