Spieltelegramm:

Hannover 96 - VfL Bochum 2:0

Tore:
1:0 Daschner (31.)
2:0 Borodjuk (50.)
Besondere Vorkommnisse:
Rot Michalke (Bochum, 30. Minute) wegen groben Foulspiels (Notbremse)

Zuschauer: 12.135

Mannschaftsaufstellung: Uwe Gospodarek, Thomas Stickroth, Thorsten Kracht, Tomasz Waldoch, Thomas Reis, Mathias Jack, Peter Közle (64. Gaugler), Darius Wosz, Andrzej Rudy (64. Schmugge), Kai Michalke, Henryk Baluszynski

Bester Spieler: ???

Neuer Tabellenstand: Platz 1

Erneute Niederlage

Die Niederlagenserie hält weiter an. Mit 2:0 Toren unterlag der VfL überraschend im Niedersachsenstadion. Zudem verlor der VfL Kai Michalke in der 30. Minute durch einen Feldverweis.

Da waren sie hochgelobt worden in den vergangenen Wochen, die Bochumer Kicker. Von Klein-Amsterdam war da die Rede, "erschreckend gut" waren sie in den Vorbereitungsspielen gewesen. Und dann dies: 0:2 gegen eine Mannschaft, die seit 8 Spieltagen nicht mehr gewinnen konnte, keine nennenswerten Chancen erspielt, ein Mittelfeld, das keine Impulse setzen konnte.

Der VfL war nur die erste Viertelstunde überlegen, da sich die Niedersachsen ehrfurchtsvoll zurückzogen. In dieser Phase hätte man mehr Druck machen sollen, resümierte ein verärgerter Toppmöller nach dem Spiel. Doch es kam anders. Nach einer Ecke für Bochum leistete man sich einen Fehlpaß. Das anschließende Laufduell zwischen Michalke und Majak entschied der Bochumer Youngster nach Punkten für sich: er zog die Notbremse. Schiedsrichter Fleischer zückte die rote Karte und gab einen Freistoß, den Daschner zur 1:0-Führung verwandelte (ebendieser Daschner war in der Winterpause auch in Bochum im Gespräch).

Der VfL fand auch nach der Pause nicht zu seinem Spiel, vor allem das hochgelobte Mittelfeld konnte keine Akzente setzen. So blieb Baluszynski meist allein auf weiter Flur. Auch die Einwechslungen von Gaugler und Neuzugang Schmugge konnten die dritte Niederlage in Folge nicht mehr abwenden. Diese besiegelte Borodjuk mit dem zweiten Treffer kurz nach der Pause.

Fazit: Die Rückrunde hat nicht so begonnen, wie man sich das vorgestellt hatte. Der so souverän herausgespielte Vorsprung ist nun dahin, jetzt müssen die Bochumer wohl wieder die Ärmel hochkrempeln und vor allem eins tun: kämpfen. Das vermißten auch die mitgereisten 2000 Bochumer Anhänger.

Von unserem "Außenteam":

diesmal von Christian Meister

Eigentlich haette alles sehr schoen sein koennen: Wirklich ueberzeugend viele Bochumer hatten sich auf den weiten Weg ins Niedersachen Stadion gemacht. Deswegen mussten die Ordnungskraefte nach einer Weile gar den benachbarten Sitzplatzblock freigeben. Durch die "Riesenschuessel" - selbst wenn wenigstens 13000 Zuschauer da sind - hoert man vom "kleinen HSV" Anhang wirklich gar nichts. Nach der technisch ueberlegenen, aber genauso uneffizenten Anfangsphase des VfL waren die Hannoveraner immer weniger beeindruckt und zogen Ihr durchschnittliches/ ordentliches Spiel auf.

Was dann kam: Michalke: So eine fruehe rote Karte erschien vielen zu hart, vorallem wenn es sich nur um einen Rempler oder Halten handelt, aber warum musste gerade Michalke in dieser Situation letzter Mann sein? Weitere Schiedsrichterentscheidungen zogen bis zur Halbzeitpause den Zorn auf Schiedsrichter Fleischer. Vorallem ein klares Revanche-Foul eines Hannoveraners an Reis. Auch "Gertrud" hatte einige schwache Momente, der Bochumer Anhang wollte sie lieber "Am Herd" sehen.

Mit Verlauf der zweiten Halbzeit allerdings konnte von reiner Schiebung oder Fehlentscheidungen nicht mehr die Rede sein. Der VfL fand einfach ueberhaupt keine Mittel und war bisweilen trotz Rueckstand immer noch ueberheblich bis pomadig. Der schnelle und zugegebenermassen schoene Konter der 96er besiegelte sehr frueh alles. (Wenige Augenblicke spaeter kam es im Bochumer Block, sei es aus wuetender Enttaeuschung und nur wegen Prologehabe und Alkohol, auch noch zu einer ordentlichen Schlaegerei zwischen zwei "Herren" quer ueber alle Stufen). Auf dem Feld gab es kein richtiges Aufbaeumen, nur spaeter auf den Bochumer Raengen. Die vielen Bochumer Fans fingen etwa 20 Minuten vor Schluss an, einfach grundlos zu singen und zu feiern. Natuerlich, wie immer nach boesen Niederlagen, kam die Mannschaft noch nicht einmal zum "trotzdem Danke" sagen.

"Die Besten" soweit ich das noch sagen kann: Rudy versuchte spaeter wenigstens hier und da ein paar mehr oder weniger gelungene Torschuesse. Balu bemuehte sich, meist auf links, ziemlich redlich.


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