M I L L E R N T O R   ST.Pauli

                              30. Spieltag 1995/96
                      
                         20 654 Zuschauer (ausverkauft)
 
                       Freitag, 26.4.1996,     20.00 Uhr


           F C  S T.  P A U L I       -

                              F C   S C H A L K E   0 4

                          2 : 0    ( 2:0 )

           1:0 Driller (1.)
           2:0 Dammann (16.)

           Bes. Vorkommnis: Lehmann hält Foulelfmeter von Dammann (15.) 


  Aufstellungen:

  Pauli:     Thomforde - Damann - Trulsen, Pedersen - Pröpper, Gronau(71. Szubert),
             Driller(90. Stanislawski), Hanke, Springer - 
             Sobotzik, Schweissing(84.Scharping)



  S 04:                        Max       Mulder

       Anderbrügge  Dooley  Eigenrauch  Nemec    Latal

                            Müller     Linke
 
                                   Thon

                                 Lehmann

  
  Auswechslungen:  22.Min Büskens für Müller
                   60.Min Held für Latal
                   66.Min Wagner für Anderbrügge


  Gelbe Karten:

  Driller, Gronau (Pauli) - Mulder, Thon, Nemec (S04)
  

  Zum Spiel:

  Im erwartet schweren Auswärtsspiel am Millerntor konnte der FC Schalke 04
  mit einer sehr schwachen Leistung seine Serie von 10 ungeschlagenen Spielen in
  Folge nicht halten und steht nun erstmals seit mehreren Wochen nicht mehr auf
  einem UEFA-Cup Platz.

  Trainer Berger stellte Nemec in die Anfangsformation und lies Dooley links
  hinter Anderbrügge beginnen. Büskens und Kurz waren zunächst
  draußen.

  Das Spiel war schon frühzeitig entschieden: nach nur 33 Sekunden erzielte
  Martin Driller aus abseitsverdächtiger Position das 1:0. Die Fernsehbilder
  konnten das Abseits später bestätigen. In der 15. Minute gab es dann
  Foulelfmeter für Pauli, nachdem Lehmann angeblich einen Stürmer 
  umgerissen haben soll. Auch diese Entscheidung von Schiedsrichter Fandel muß
  als höchst zweifelhaft dargestellt werden.
  Jens Lehmann konnte den Elfer von Dammann zwar an den Pfosten lenken, aber dieser
  war dann im Nachschuß erfolgreich, als ihm der Ball direkt vor die Füße
  fiel.
  Nach 15 Minuten stand es also schon 2:0 für die Gastgeber und damit war das
  Spiel an diesem Tag schon entschieden. Berger stellte sein Team zwar um und brachte
  mit Büskens für Müller die gewohnte Formation auf der linken Seite, 
  aber Schalke konnte sich keinen nennenswerten Chancen herausspielen.
  Deshalb kann man im Nachhinein auch nicht dem Schiedsrichter die Schuld für die
  Niederlage geben, der mit zwei Fehlentscheidungen die Tore mit beeinflusst
  hatte. Die Mannschaft selber war es an diesem Abend, die wohl mit der schlechtesten
  Saisonleistung selbst einen Punkt nicht verdient hatte.
  Als nach der Pause Olaf Thon den Libero-Posten auflöste und mit nach vorne
  marschierte, bekamen die Blauen das Spiel zwar besser in den Griff, jedoch konnte
  man sich außer bei zwei Schüssen von Dooley und Max nicht vor dem 
  Tor auszeichnen.
  Wenn Jens Lehman nicht wieder einmal einen Klasse-Tag erwischt hätte, dann
  wäre die Niederlage sogar noch höher ausgefallen. Als Beispiel sei
  hier noch die starke Aktion erwähnt, als er dem einköpfenden Driller
  den Ball noch von hinten kommend wegspitzeln konnte.

  Trainer Berger sprach von einer sehr schwachen Leistung, besonders in der Anfangs-
  phase, nahm aber auch das Experiment mit Dooley auf links auf seine Kappe.
  Er hatte St.Pauli in Köln anders gesehen, als sie in diesem Spiel aufgetreten
  sind. Den Schiedsrichter machte Berger keinen Vorwurf, auch wenn die beiden
  Torszenen wohl Fehlentscheidungen waren.
  Besonders frustriert war Jens Lehmann, der wieder einmal eine starke Leistung bot,
  den Schiedsrichter aber als "ein bißchen blind" bezeichnete.

  Auf dem Platz boten diesmal Anderbrügge, Mulder und Nemec schwache Leistungen.
  Lediglich Lehmann und in der Offensive Olaf Thon konnten überzeugen. Die drei
  Auswechslungen, mit denen Trainer Berger nochmal alles auf eine Karte setzte,
  hatten keinen Einfluß auf den Ausgang des Spiels. 

  Insgesamt gesehen eine verdiente Niederlage, die im Kampf um einen UEFA-Cup Platz
  einen herben Rückschlag bedeutet. Da jedoch auch die Konkurenten Stuttgart,
  Bremen und 1860 gepatzt haben , hätte es noch viel schlimmer kommen
  können. Vielleicht hatte die Serie von 10 ungeschlagenen Spielen auch ein
  bißchen geblendet und es war ein Rückschlag zur rechten Zeit.
  Nun ist aus zehn ungeschlagenen Spielen direkt eine Serie von 5 Spielen ohne
  Sieg geworden. Auf jeden Fall zählen nun keine Unentschieden mehr,
  sondern man muß in jedem Spiel "Alles oder Nichts" gehen. 
  In den kommenden Begegnungen (Stuttgart(H), Frankfurt(A), Rostock(A)), in denen
  man auch auf direkte Konkurenten trifft, sind Leistungen wie bei diesem Spiel
  tötlich und wenn man nicht aufpasst, dann steht man am Ende des Jahres noch
  nicht einmal mehr auf einem Platz, der zur Teilnahme am UI-Cup berechtigt.

  Wollen wir hoffen, daß die Schalker am Dienstag im Heimspiel gegen den
  VfB Stuttgart zu alter Stärke zurück finden und sich nicht innerhalb
  von 14 Tagen die Ernte einer gesamten Saison kaputt machen.
 
  
  Hier gibt es den Spielbericht vom Hinspiel.