P A R K S T A D I O N Gelsenkirchen 21. Spieltag 95/96 29 300 Zuschauer Samstag, 2. März 1996 15.30 Uhr F C S C H A L K E 0 4 - H A M B U R G E R S V 3 : 0 ( 2:0 ) 1:0 Ingo Anderbrügge (6.) 2:0 Martin Max (13.) 3:0 Martin Max (48.) Aufstellungen: S 04: Lehmann Thon Dooley Linke Latal Nemec Müller Anderbrügge Eigenrauch Max Mulder Auswechselungen: 3.Min Marco Kurz für Andi Müller 56.Min Uwe Weidemann für Ingo Anderbrügge 80.Min Oliver Held für Radek Latal HSV: Golz - Hartmann - Henchoz, Fischer, Hollerbach(56. Schnoor) - Kmetsch, Albertz, Spörl, Breitenreiter - Ivanauskas, Bäron Gelbe Karten: Kmetsch (HSV) Zum Spiel: Trainer Berger verzichtete auf einen Einsatz von Mike Büskens und lies statt- dessen Yves Eigenrauch auf der linken Außenbahn spielen. Tom Dooley sollte für ihn die Manndeckerrolle übernehmen. Nach nur 3 Minuten mußte diese Taktik schon über den Haufen geworfen werden, nachdem sich Andreas Müller in einem Zweikampf mit Bäron das Nasenbein brach. Tom Dooley ging ins zentrale Mittelfeld und der eingewechselte Marco Kurz auf die Manndecker-Position. Von Beginn an agierte der S04 hochkonzentriert und kam schon in der 6. Minute durch einen von Anderbrügge verwandelten Freistoß (Hollerbach hatte Latal umgestoßen) zum 1:0. Dieses Tor war der Anfang einer starken Schalker Drangperiode, in der weitere Hochkarätige Chancen (Max, Eigenrauch, Mulder) herausgearbeitet wurden. War noch in der letzten Woche die schlechte Chancen- auswertung zu beklagen, so konnte diesmal Martin Max seine zweite Chance in der 13.Minute zum 2:0 nutzen, nachdem ihn Youri Mulder mit einem herrlichen Pass bedient hatte. Die Hamburger agierten in der 1.Hälfte zu unkonzentriert und gingen nicht richtig in die Zweikämpfe, so daß Trainer Magath in der Pressekonferenz von der "schlechtesten Halbzeit, seit er in Hamburg ist", sprach. Schalke aber ging aggressiv in die Zweikämpfe und hatte so gut wie keine Ballverluste im Mittelfeld. Die Hamburger mußten nach dem 0:2 natürlich aufmachen, was den Schalkern eine Menge Platz zum Kontern gab. In der zweiten Halbzeit wollten die Hanseaten dann nochmal alles auf eine Karte setzen, aber die Schalker ließ auch jetzt nichts anbrennen. In der 48. Minute war Anderbrüge links allein durch und spielte eine genaue Flanke auf den mitgelaufenen Max, der das Leder zum vorentscheidenden 3:0 an Keeper Golz vorbeischieben konnte. Max stand 5 Minuten später, nachdem er seinen Bewacher Henchoz überlaufen hatte, erneut frei vor Golz, doch diesmal konnte der Torwart abwehren. Ab der 60. Minute schaltete Schalke zwei Gänge zurück und die Hamburger kamen besser ins Spiel. Sie konnten sich dabei auch einige gute Chancen herausspielen, doch Jens Lehmann war an diesem Tag nicht zu bezwingen. Als ein Schuß von Ivanauskas doch an Lehmann vorbei ging, konnte Tom Dooley, der sehr stark spielte, mit dem Kopf auf der Linie retten. Das Spiel endete mit einem hochverdienten Schalker 3:0 - Sieg und die 30.000 Zuschauer konnten zufrieden nach Hause fahren. In der Pressekonferenz lobte Trainer Berger seine Mannschaft, die das umgesetzt hat, was man sich in der ganzen Woche vorgenommen hatte. Man ging voll in die Zwei- käpfe und war immer voll konzentriert bei der Sache. Zudem war diesmal die Chancenauswertung besser, obwohl ein noch höherer Sieg möglich war. Berger nahm die Truppe, die ab der 70. Minute nicht mehr so ins Spiel fand, in Schutz, da ein großer Kräfteverschleiß festzustellen war. Er hatte mit der Mannschaft gesprochen und die bestätigte ihm, daß das aktive Zweikampfverhalten sehr an den Kräften gezehrt hat. Spielerisch lobte er besonders die beiden Außenbahnen, die er als der Schlüssel zum Sieg bezeichnete. Außerdem hätte sich Marco Kurz glänzend in das Spiel integriert. In Bezug auf das nächste Heimspiel gegen Köln fordert er nun von der Mannschaft die gleiche knzentrierte, zweikampfstarke Leistung und hofft, das der Kräfteverschleiß bis Dienstag wieder ausgeglichen werden kann. Nominell fielen mir besonders Yyyves Eigenrauch und Martin Max auf, die wohl ihr bestes Saisonspiel lieferten. Auch Lehmann, Thon, Latal,Anderbrügge, Dooley und Nemec wußten zu gefallen. Youri Mulder ackerte wie immer und war diesmal eher der Vorbereiter für Max, als der Vollstrecker. Linke lies gegen den sehr Kopfballstarken Bäron nichts anbrennen. Schwach war meiner Meinung nach nur Uwe Weidemann, der in den 30 Minuten, die er im Spiel war überhaupt nicht zu seiner Leistung fand und sich so auch nicht für einen Stammplatz empfehlen konnte. Für das nächste Heimspiel am Dienstag gegen Köln bleibt nun zu hoffen, daß die Leistung von Hamburg eine Forsetzung findet und das endlich mal der Bann gebrochen werden kann, in der Tabelle nach oben zu springen, wenn es rechnerisch möglich ist. Hier gibts den Spielbericht vom Hinspiel. Hier gibts die Statistik zum Spiel.