Naja, schade, hat ja dann doch nicht alles so geklappt, wie wir uns das vorgestellt hatten. Zu dritt machten wir uns am Tage der deutschen Einheit in der Fruehe auf, um die Knappen in Lautern stimmkraeftig zu unterstuetzen. Die Hinfahrt verlief eigentlich otimal. Markus holten wir noch in Bochum ab. Er hatte sich die Reiseroute auf dem Computer ausdrucken lassen, so mit Uhrzeit und Abfahrten und so. Bei jeder Abfahrt konnten wir dann die Zeiten ueberpruefen und so sehen, ob wir noch gut in dieser liegen. Insgesamt hatten wir fuer die Strecke 3 h 12 min Zeit. Erst mal konnten wir gar nicht glauben, dass wir es so schnell schaffen koennten. Unser Fahrer Panzer bot uns erst einmal eine Wette an: Schafft er es in der vorgesehenen Zeit, so haette wir ihm zwei Bier ausgeben muessen, ansonsten wir ihm jeweils eins. Unterwegs war die Stimmung total klasse, die Lokalmatadoren und RuhrpottKanaken heizten uns mit ihrem PunkRock gehoerig ein. Und tatsaechhlich schaffte es Panzer sogar zwei Minuten unter der Zeit zu bleiben. In Lautern angekommen suchten wir zunaechst mal nach einer Uebernachtungsstaette. Das uns empfohlene Hotel zur Post glich aber mehr einem Aussiedlerlager, so dass wir es vorzogen nach etwas gepflegterem umzusehen. Immer noch hielt sich das Geruecht, dass die Schalker Mannschaft im Dorinth-Hotel direkt auf dem Betzenberg residierte. Das Dorinth-Hotel, wirklich allererste Wahl mit deftigen Preisen (345,-DM das Doppelzimmer), war fuer uns eigentlich `ne Nummer zu gross, aber mit viel Verhandlungsgeschick gelang es uns, den Studententarif zu bekommen, 180,- DM fuer`s Dreibett-Zimmer, wirklich seinen Preis wert. Leider stellte sich dann doch heraus, dass die Mannschaft sofort nach Spielende die Heimreise antrat. Dann also ersma auf`s Zimmer, Trikot anziehen. Am Betze war mittlerweile schon die Hoelle los. Direkt vor`m Stadion ist irgend so`ne Reithalle, die hatten `nen Bierstand aufgebaut, der von schaetzungsweise 80 Schalkern belagert wurde, die allesamt schon gut dabei waren. Dort trafen wir auch unsere alten Bekannten aus Kerkrade wieder (Mann, ward Ihr breit !!!). Am Stadion endlich angekommen ueberreichte uns Rolf Rojek die bestellten drei Sitzplatzkarten ("Sitzen ist fuer den Arsch"), direkt hinter`m Tor. Der Preis war auch echt O.K., 23,- DM, in anderen Stadien zahlt man fuer den gleichen Platz das 2-3fache). Naja, das Spiel werdet Ihr ja alle gesehen haben. Ausser Thon und Lehmann und mit Abstrichen Mulder war nicht allzu viel los in spielerischer Hinsicht. Das Gegentor in der Schlussphase der 1.Halbzeit kassiert und dann im Gegenzug nur den Pfosten getroffen, tja, Glueck muesste man haben. Und dann noch diese strittige Szene als Heynemann das Foul an Latal nicht ahndete, Wiesel laesst gruessen. Lamentieren nuetzt nichts mehr, war trotzdem `n ganz nettes Spiel. Nach`m Match ging`s ins Betzestuebchen im Hotel, wo wir Bits tranken, die wir auf die Zimmerrechnung schreiben liessen, Dekadenz pur !!! Ziemlich peinlich ist ja wohl da Lauterer Nachtleben, fuer`n Oberzentrum mehr als bescheiden. Alles so noble Gaststaetten, in denen wirklich immer nur 5-7 Personen sassen. Koennen die nicht alle in eine Kneipe gehen ? Discos Fehlanzeige, bzw. geschlossen. Einen Doener-Verkaeufer fragten wir, wo noch was los waer. "Schaut mal drueben im Cafe ...", meinte er, was uns nur ein unglaeubiges "Wir woll`n kein Kaffee trinken, wir woll`n Bier saufen" herauslockte. Die Pfaelzer leben echt hinter`m Mond. Um Mitternacht war echt ueberhaupt nichts mehr los, wir suchten also `ne Zelle, um ein Taxi zu alarmieren. Erst kam ueberhaupt keins, dann kamen drei auf einmal. So frueh war ich echt noch nie bei einem Auswaertsspiel in der Heia. Am Mittwochmorgen staerkten wir uns am reichhaltigen Fruehstuecksbuffett, wo uebrigen Gerhard Delling, ARD-Sportreporter, an unserem Nebentisch sass. Dann war`s auch schon Zeit zum Aufbruch, und fuer uns war klar, so schnell werden wir den Betzenberg wohl nicht noch einmal besuchen.