R H E I N S T A D I O N Düsseldorf 20. Spieltag 95/96 Samstag, 24.Februar 1996 15.30 Uhr 23.000 Zuschauer F O R T . D Ü S S E L D O R F - F C S C H A L K E 0 4 2 : 0 ( 1:0 ) 1:0 Pancev (6.) 2:0 Seeliger (67.) Gelbe Karten: Winkhold, Bach - Müller Aufstellungen: Fortuna: Koch - Bach - Katemann, Werner - Winkhold, Buncol, Seeliger Glavas, Mehlhorn - Mill, Pancev S 04: Max Mulder Büskens Anderbrügge Müller Nemec Latal Eigenrauch Linke Thon Lehmann Auswechselungen: 55.Min Weidemann für Latal 69.Min Dooley für Müller 78.Min Kurz für Büskens Zum Spiel: Trainer Berger setzte bei der Aufstellung auf das altbekannte Duo Büskens - Anderbrügge auf der linken Seite und gab Andi Müller den Vorzug vor Tom Dooley im zentralen defensiven Mittelfeld. Weidemann und Dooley fanden sich auf der Bank wieder. War Anderbrügge noch einer der Aktivposten, so muß man Andi Müller einen schlechten Tag bescheiningen. Schalke nahm von Beginn an das Heft in die Hand und schnürte Fortuna in der eigenen Hälfte ein. Die ersten Chancen durch Max und Anderbrügge lagen dann eben- falls auf Seiten der Schalker, doch Torwart Koch zeigte sofort, das er einen guten Tag erwischt hatte. Der erste Fortuna Angriff führte dann in der 6.Minute sofort zum 1:0. Thomas Linke unterlief einen von Mill verlängerten weiten Einwurf und der ansonsten sehr schwache Darko Pancev hämmerte das Leder aus 7m unhaltbar für Lehmann unter die Latte. Die 15000 Schalker unter den 23000 Zuschauern, die bis dahin eine Super-Stimmung erzeugten, wurden sofort an das Hinspiel erinnert, wo die Fortuna auch früh in Führung ging. Schalke zeigte sich durch dieses Tor nicht geschockt, sondern spielte sich weitere Hochkarätige Chancen heraus. Für den Zuschauer war der Ausgleich eigentlich nur eine Frage der Zeit, da Schalke fast 80% in Ballbesitz war und zu dieser Zeit sehr viele Chancen hatte. Jedoch scheiterte man ein ums andere Mal am hervorragenden Keeper Koch, oder das Tor wurde wegen Abseitsstellung nicht gegeben, was zweimal passierte. Trainer Berger setzte nach der Halbzeit mit Weidemann für den nicht über- zeugenden Latal auf noch mehr Offensive. Und Tatsächlich hatte Schalke wieder durch Thon und einen Lattenkopfball von Linke einige gute Möglichkeiten. An der Null im Ergebnis änderte sich aber nichts. Nachdem die Abwehr nun mehr und mehr gelockert wurde, kam Fortuna ab und an zu Konterchancen und hätte schon kurz nach der Halbzeit auch das 2:0 machen können. Das passierte dann nach 67 Minuten, nachdem Eigenrauch von Seeliger ausgespielt wurde und dieser ins lange Eck einschieben konnte. Lehmann kam nicht mehr an den Ball. Hatte Schalke nach dem 0:1 noch Hoffnung, so war dieses zweite Tor der Todesstoß für die Mannschaft. Man bemühte sich zwar weiterhin die gute spielerische Linie zu halten, kam aber nun kaum noch in den 16 Meter-Raum der Fortuna, die hinten gut gestaffelt stand. In der 75.Minute mußte Mike Büskens mit einem Nasenbeinbruch ausscheiden, aber da war das Spiel schon gelaufen. Die vielen mitgereisten Fans waren sehr verärgert über den Spielverlauf, zudem Fortuna mit einer sehr schwachen und destruktiven Leistung 3 Punkte einfahren konnte. Schalke hatte es wieder einmal in der Hand, mit einem Sieg in der Tabelle weit nach oben zu kommen und versagte in dieser Situation, wie schon so oft, kläglich. Trainer Berger bemägelte dann auch in der Pressekonferenz die mangelhafte Auswertung der Chancen. Er meinte, daß man noch Stunden hätte weiterspielen können, ohne einen Treffer zu erzielen. Müller, Thon und Latal hatten einen schlechten Tag, der Rest bemühte sich redlich, aber es kam nicht mehr dabei raus. Alles durch die fehlende Spielpraxis zu entschuldigen, halte ich für falsch. Der Traum vom UEFA-Cup muß nun zunächst wieder einmal in weite Ferne geschoben werden. Man darf abwarten, ob die Schalker sich beim Nachholspiel in Rostock geschickter anstellen, was das Handeln im gegnerischen Torraum betrifft. Hier gibt es den Spielbericht vom Hinspiel. Hier gibt es die Statistik zur Begegnung.