P A R K S T A D I O N Gelsenkirchen 9. Spieltag 95/96 Freitag, 13.Oktober 1995 20.00 Uhr F C S C H A L K E 0 4 - 1. FC K ' L A U T E R N 1 : 1 ( 0 : 1 ) 0 : 1 Olaf Marschall (40.) 1 : 1 Youri Mulder (82.) Aufstellungen: S04: Albracht Thon Linke Kurz Latal Nemec Müller Anderbrügge Eigenrauch Max Mulder Auswechselungen: 46.Min Mike Büskens für Marco Kurz 65.Min Waldemar Ksienzyk für Radek Latal 73.Min Martin Wagner für Ingo Anderbrügge FCK : Reinke - Brehme - Koch, Kadlec - Hengen, Wollitz, Wegmann, Lutz, Schäfer - Marschall, Kuka Zum Spiel: Schalke war Haushoch überlegen, konnte jedoch Torhüter Reinke nur einmal überwinden. 11 (!) Schalker Chancen standen lediglich 2 der Lauterer gegenüber. Wie vermutet ließ Interims-Coach Neu Mike Büskens zuerst auf der Bank und stellte Yves Eigenrauch auf seine Position. Ingo Anderbrügge kam für den verletzten Uwe Weidemann ins Spiel. Im Tor stand, nicht überaschend, der 31 jäihrige Jörg Albracht in seinem 1. Bundesligaspiel. Von Beginn an setzte Schalke die Lauterer unter Druck und spielte sich einige Chancen heraus, die der gute Torhüter Reinke jedoch alle parieren konnte. Besonders Andreas Müller tat sich im Mittelfeld mit eifriger Spielweise hervor und stand einige Male frei vorm Tor, hatte jedoch Pech und vergab einmal auch kläglich. Martin Max gewann fast jedes Duell gegen Harry Koch, aber auch er hatte beim Abschluß kein Glück. So kam in der 40.Minute ein Freistoß in den Schalker Strafraum, Olaf Marschall gab Linke einen kleinen Schubser, was Schiri Fleischer jedoch nicht sehen konnte, und der Ball wurde so unglücklich von Marschall abgelenkt, daß er Jörg Albracht auf die Schulter sprang und ins Tor hüpfte. Übrigens einer der einzigen Bälle die Schalkes Keeper zu halten hatte. Also ein sehr unglückliches Debut für den Ex-Wuppertaler. Meines Erachtens hätte es in diesem Spiel 3 Elfer geben können, was auch durch die TV-Bilder im nachhinein bewiesen wurde. Zwei davon (Kurz gegen Marschall -27.Min- und Koch gegen Max -67.Min- muß man nicht unbedingt pfeiffen, jedoch als der liebe Andi Brehme im 16er Andreas Müller umgrätschte, gab es keine andere Möglichkeit. Das sah Schiri Fleischer in seinem ersten Bundesligaspiel anders, wobei bemerkt werden muß, daß er auch bei vielen kleineren Entscheidungen (Abseits, Vorteil und Foul), sowie einer großen total falsch lag. Man muß den Verantwortlichen Schalkern jedoch zu Gute halten, in solch einer Situation so ruhig geblieben zu sein, wenn man sich auch im Nachhinein einige Bemerkungen nicht verkneifen konnte. Nun aber zurück zum Spiel. In der zweiten Hälfte kam Mike Büskens für den schwachen Marco Kurz und machte über links gehörig Druck. Schalke machte zu 75% das Spiel konnte die Überlegenheit aber nicht in Torerfolge umsetzen. Am Ende muß man, trotz zahlreicher Großchancen, noch mit dem 1:1 zufrieden sein, da man wegen des späten Ausgleichs auch noch hätte verlieren können. Wieder einmal Youri Mulder war es, der nach Ecke von Thon den Ball frei- stehend einköpfte und sein 5.Saisontor erzielte. Übrigens hat er jetzt schon einen Treffer mehr auf dem Konto als in der letzten Saison. Direkt nach dem Ausgleich erorberte sich Mulder erneut den Ball, lief auf Brehme zu, verhakte sich, konnte sich aber befreien und wurde von Brehme von den Beinen geholt. Schiri Fleischer pfiff und jeder Zuschauer war froh, daß Brehme, der letzter Mann in dieser Szene war, nun noch nachträglich seine Rote Karte aus dem Pokalspiel bekam. Fleischer bestätigte aber seine sehr schwache Leistung und zeigte dem Lauterer Glückskind nur Gelb, was allen wie ein Witz vorkam. Wenn er schon pfeifft, dann muß es auch Rot geben. Es gab nur einen Freistoß, den Müller zwar gut Abschloß der aber von Reinke wiederum pariert wurde. Die letzte Szene in einem Spiel, in dem der Schiedsrichter wiedermal zur entscheidenden Person wurde, in dem die Schalker sich aber auch selbst zuschreiben müssen, ihre Chancen nicht kaltblütiger ausgenutzt zu haben. Nach dem Spiel gab es dann noch hitzige Wortgefechte, die von Rausch und erstaunlicherweise von Andreas Brehme angestachelt wurden. Wenn ich schon so vom Schiri bevorzugt werde und das in zwei Spielen gegen denselben Gegner hintereinander, dann setze ich mich wenigstens ruhig in den Bus und halte meine Klappe! Brehme tat das nicht sondern er bezeichnete Trainer Neu noch als Brat- wurst und kleinen Mann, der noch nie Fußball gespielt hätte. und aufgrund seiner Größe die 70m entfernte Szene gar nicht gesehen haben konnte. Zum Glück hatte s Schiri Fleischer ja alles gesehen. So, nun genug der Hähme. Sollte in diesem Bericht das Wort Glück zu oft vorkommen, so ließ sich das nicht vermeiden. Schalke hat wohl nun einen neuen Lieblingsgegner gefunden und man darf hoffen, daß die Duelle in Zukunft wieder auf dem Platz ausgetragen werden.