P A R K S T A D I O N    Gelsenkirchen

                             11. Spieltag  95/96

                 Samstag,  28.Oktober 1995    15.30 Uhr 

                     Zuschauer:   71098 (ausverkauft)
                  
           F C    S C H A L K E   0 4        -

                                  B O R .  D O R T M U N D


                      1  :  2        ( 1 : 1 )

           
           1:0  Youri Mulder (10.)
           1:1  Lars Ricken (44.)
           1:2  Michael Zorc (90.)


    Aufstellungen :

    S04:                      Lehmann

                               Thon

                       Linke        Eigenrauch

         Latal      Nemec    Müller   Büskens  Anderbrügge

                          Max     Mulder


    Auswechselungen:  46.Min Michael Prus für Ingo Anderbrügge
                      69.Min Marco Kurz für Andreas Müller 


    BVB:    Klos - Sammer - Cesar, Kohler - Reuter, Zorc, Freund, Berger,
            Reinhard - Ricken, Herrlich


    Kommentar:

    Zu Beginn des Kommentars ein Satz von Dortmunds Präsidend Gerd
    Niebaum: "Ich habe noch nie einen Sieg gesehen, der so unverdient ist..."

    Normalerweise darf ich über dieses Spiel gar nichts berichten,
    da ich sonst alles nochmal aufwärmen muß und ich mich wieder
    aufrege.

    Aber für alle die, die noch nichts vom Spiel gesehen oder gelesen
    haben (Hallo HO), hier nun doch eine Zusammenfassung:

    Olaf Thon konnte erfreulicherweise doch antreten, was auch gut war, da
    sich sein vertreter Waldemar Ksienzyk einen Bänderriß im
    Sprunggelenk zugezogen hat. Schalke spielte sonst in der von mir
    vermuteten Aufstellung, d.h. mit Mike Büskens und zunächst
    ohne Marco Kurz. Berger hat wohl diese offensivere Variante gewählt,
    da Andi Möller passen mußte.

    Schalke setzte die Dortmunder von Beginn an stark unter Druck und konnte
    fast alle Zweikämpfe für sich entscheiden. Schon mit dem zweiten
    Angriff konnte dann Youri Mulder, der sich sehenswert von Cesar löste,
    eine Flanke des sehr starken Andi Müller volley ins Netz schießen.

    Ein Auftakt nach Maß für die Blauen, die diesmal ganz in Weiß
    angetreten waren. Dieses Tor war der Anfang einer noch stärkeren 
    Drangperiode, in der zuerst Ingo Anderbrügge und dann Thomas Linke
    ganz alleine vor Torhüter Klos auftauchten, aber den Ball nicht
    unterbringen konnten.
    In der 25. Minute schoss der BVB das erste Mal auf das von Jens Lehmann
    gehütete Tor, was auch bis zur 44.Minute der einzige Schuß blieb.
    Zwischenzeitlich tauchte aber Jiri Nemec vor Klos auf, statt aber den 
    freistehenden Max zu suchen, versuchte auch er Klos zu überwinden,
    was an diesem Tag nicht mehr gelang.
    Als Heiko Herrlich kurz vor der Pause ausgetauscht werden mußte, 
    meinte man eigentlich, daß dies ein Vorteil für den S04 sein
    würde. Doch Ruben Sosa, für Herrlich im Spiel, bekam den ersten
    Ball direkt so vor die Füße, daß er nur noch Olaf Thon 
    vor sich hatte. Er legte zurück auf den heranstürzenden Ricken
    und dieser traf den Ball so geschickt, das er unhaltbar in den rechten
    Winkel traf. Der zweite Schuß war der erste Treffer!

    In der 2. Hälfte beschränkte sich der Meister(!) auf die 
    Defensive, was durch Zeitschinden und Rückpässe selbst den
    Dortmunder Fans zu wider wurde. Stefan Klos hatte im ganzen Spiel wohl
    mehr Ballkontakte als das gesamte Dortmunder Mittelfeld.
    
    Lediglich Sammer brachte etwas Linie ins BVB Spiel, wenn er jedoch vorne
    war, spielte Schalke immer wieder geschickt schnell aus der Deckung und
    kam so in der 2. Halbzeit wieder zu zwei guten Einschußmöglich- 
    keiten, die aber Max beide Male vergab. 
    Schalke wollte bis zum Schluß den Sieg, hatte aber durch die erneuten
    Verletzungen von Anderbrügge (Prellung) und Müller (Faserriß)
    in der Offensive Probleme.

    Dortmund schoß in der zweiten Halbzeit einmal (!!!) auf das Tor
    von Jens Lehmann, aber dieser Ball war drin...
    in der 90.Minute konnte Büskens das Kopfballduell gegen Berger
    nicht gewinnen, der Ball kam 5m vor Lehmann zu Michael Zorc und der
    Kapitän brauchte nur noch draufzuhalten.

    Das Eckenverhätnis war 9:1, das Chancenverhätnis 9:3.

    Was soll man noch sagen...Berger sprach von der bittersten aller
    Niederlagen, auch für die Fans.

    Wieder einmal wurden zig Chancen vergeben und der Gegner hatte diesmal
    den Papst in der Tasche.

    Was man positiv erwähnen kann ist die trotzdem starke Leistung der
    Mannschaft, die wieder einmal gezeigt hat, das man sich auch vor den
    Spitzenteams der Liga nicht zu verstecken braucht.
    Vielleicht kommt das Glück nun auch mal zu den Blauen, die wieder
    zwei Verletzte zu beklagen haben und zudem in Gladbach Jiri Nemec wegen
    der 5. Gelben Karte ersetzen müssen.
    Eine Niederlage in Gladbach scheint vorprogrammiert, aber immer dann waren
    die Schalker in diesem Jahr am stärksten.