OLYMPIASTADION  M Ü N C H E N

                          16. Spieltag  95/96

                 Samstag, 2.Dezember 1995  15.30 Uhr 

                             61 000 Zuschauer
  
             B A Y E R N   M Ü N C H E N     - 
 
                                F C    S C H A L K E   0 4  


                    4  :  0       ( 1 : 0 )

             1:0 Sforza (22.)
             2:0 Scholl (54.)
             3:0 Nerlinger (62.)
             4:0 Kostadinov (84.)


        Aufstellungen :

        Bayern:   Kahn - Matthaeus -  Helmer, Babbel(71.Frey) - Ziege, Nerlinger
                  Sforza, Scholl(74.Witeczek), Hamann(66.Kostadinov) - 
                  Zickler, Klinsmann


     
        S04 :                      Max      Mulder

                Anderbrügge  Büskens  Eigenrauch  Nemec  Müller

                                  Kurz     Linke

                                        Thon

                                     Lehmann
 

        Auswechslungen:  57.Min Radek Latal für Marco Kurz
                          69.Min Michael Prus für Andi Müller
                          83.Min Oliver Held für Olaf Thon  

        Zum Spiel:

        Schalke kam, dem Ergebnis nach zu urteilen, in München ziemlich
        unter die Räder. Wer allerdings das Spiel gesehen hat, muß
        zugeben, daß Schalke zumeist gleichwertig war. Es fehlte den
        Schalkern an diesem Tag genau die Cleverneß, die die Bayern
        einfach besitzen. 
        Cleverneß zum einen bei der Ausnutzung der Torchancen (Schalke
        schoß 21 mal aufs Tor, Bayern nur 13 mal !) und zum anderen
        im Abwehrverhalten.
        Dieses Abwehrverhalten war diesmal der Hauptgrund für die hohe
        Niederlage. Kann man das 0:1 noch damit erklären, daß Marco Kurz
        außerhalb des Spielfeldes behandelt werden mußte und so
        Olaf Thon schon im Mittelfeld angriff, da ein Abwehrspieler fehlte,
        so sind die entscheidenden Tore zum 0:2 und 0:3 auf zum Teil gravierende
        Fehler beim Stellen der Abseitsfalle zurück zu führen.
        Da die Abseitsfalle immer vom Libero ausgeht, muß man hier
        eindeutig Olaf Thon die Schuld zuschieben, obwohl es zum Teil auch
        seine Mitspieler (Linke, Kurz) waren, die nicht rechtzeitig den Schritt
        nach vorne machten.
        Laut Trainer Berger wurde die Abseitsfalle im Training nie geübt 
        und auch nie als taktisches Mittel in Erwägung gezogen. Das Thon
        es dennoch probierte, zeugt zum einen zwar von Mut, zum anderen aber
        auch von Selbstüberschätzung der eigenen Leistung, zumindest
        an diesem Tag.
        So schlecht das Abwehrverhalten auch war, so gut lief es nach vorne.
        Einzig die oben erwähnte Chancenausnutzung lies zu wünschen
        übrig. Besonders eifrig im Spiel nach vorne setzte sich meiner
        Meinung nach Martin Max ein (Szenenfoto), mit dem
        Nationalverteidiger Babbel so seine Probleme hatte.
        Nemec und Anderbrügge konnten mich ebenfalls überzeugen.
        Jens Lehmann konnte einmal gegen Scholl glänzend parieren,
        hatte aber bei den Gegentoren immer direkt den Stürmer vor sich.
        Beim 2:0 der Bayern lief er meines Erachtens zu früh aus dem Tor,
        aber er war wohl selbst überrascht, wie man an der Mittellinie so
        eine Abseitsfalle aufbauen kann.
        Erfreulich ist diesmal nur die 5. Gelbe Karte für Youri Mulder, 
        die aber nicht ins Gewicht fällt, da er am Samstag wegen eines
        Nationalmannschafts-Einsatzes sowieso gefehlt hätte.
        Auf die Frage eines Reporters, ob er sich die 5.Gelbe extra geholt 
        hätte, antwortete er: "So ein Foul kann immer mal passieren." ;-)

        Schalke muß nun im letzten, sicherlich nicht leichten, Heimspiel
        gegen Werder Bremen, den Anschluß nach oben halten und so die
        dumme Niederlage in München vergessen machen.