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              THE  SPERIS LEGACY
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 Ein etwas älteres Spiel, ja. Aber da Zelda-clones am Amiga
 wohl eher selten sind (Gibt`s außer Legends noch einen ?),
 werde ich mich hier mal drum kümmern. 

 Im Lieferumfang sind 4 Disketten, eine 4-sprachige Anlei-
 tung, ein Codebook (kennt ihr die Abfrage von Worms ?),
 und eine Registrationskarte von Bomico. Hier mußte mich
 ich gleich schon mal aufregen, wird doch auf dieser Karte
 der Amiga als Computersystem nicht mal erwähnt !

 Nur 386,486 und Pentium, aber mit sowas muß man heute
 wohl leben. Die Anleitung ist recht passabel, das Spiel
 wird ausführlich und mit Screenshots erklärt.

 Weiter gehts erstmal mit der Installation, die Anleitung ver-
 weist hier auf ein Readme-file auf Disk 1.
 Hier erwartet uns ein ziemlicher Schock, denn Klartext :
 Es gibt keinen Installer ! 


 Den kann man sich höchstens per Post von Team 17 
 schicken lassen. Würg ! Ich hasse es, wenn sich die Leute
 nicht die Zeit nehmen ein Produkt richtig zu vollenden !!!
 Doch halt...es gibt noch eine andere Möglichkeit, als der
 "Experten-Modus" geschildert und relativ ausführlich er-
 klärt. Einfach sämtliche (!) Files per Hand (!) in ein neu-
 erstelltes Directory schmeißen und mit Assigns die Disk-
 ettenabfrage umleiten. Lästig, aber ich habe die 2. Art
 gewählt, wie es denke ich jeder getan hätte, der ein
 kleines Bißchen weiß wie`s geht.

 Doch überspringen wir dieses leidliches Kapitel, und
 wenden uns dem ersten Start zu. Nachdem die Logos von
 Binary Emotions, Ocean und Team 17 sehr soft und edel ein-
 und ausgeblendet wurden, erscheint mit leisem Einsetzen
 der Anfangsmelodie (Die ist eher mies, sehr langatmig) das
 Titelbild. Mit Unbehagen stellen wir das Fehlen der Mög-
 lichkeit "Exit to DOS" fest. Was soll`s, wenigstens kann 
 man im Optionsmenü die gesamte Steuerung nach seinem
 Wunsch umgestalten (1-Button, 2-Button, CD32-Pad, Key-
 board). Wir wählen das Pad und starten.......


 Das Intro entpuppt sich als ein Bild in Superhighres, auf
 dem ein Text von unten nach oben scrollt, untermalt von
 recht schönen Fantasyklängen. Hier die Story im Kurz-
 format: Du bist der Bauernjunge Cho, und wirst durch
 einen Vertrag Thronerbe, sobald der elteste Sohn des re-
 gierenden Königs stirbt. Dies, weil der mittlerweile ver-
 bannte jüngste Sohn sich mit dunklen Mächten verbündet
 hat und seinem Bruder mehrmals Morddrohungen überbringen
 ließ. Als dieser nach 5 Jahren wirklich ermordet wird, gibt
 der König dir den Auftrag, Gaius (den jüngsten Sohn) zu
 finden und nach Sharma City (Hauptstadt) zurückzubringen.
 Und so machst du dich auf.......

 Das Spiel läuft auf einem Lowres-Schirm, was aber meistens
 nicht weiter auffällt. Die Steuerung ist recht simpel, und
 die Grafik meistens abwechslungsreich. Mit den Bewohnern
 der einzelnen Gebiete (8 insgesamt), lassen sich ganz nette
 Multiple choice-Gespräche führen, die aber nur wenig zur
 Stimmung beitragen. Und hier wären wir bei der riesigen
 Schwachstelle von Speris Legacy : STIMMUNG !!!


 Die beinahe unschaffbaren Rätsel, die lächerlichen Gegner
 und Endbosse könnte man noch ertragen, auch die Klauerei
 bei Zelda (Pegasus-Stiefel, Schaufel) ist nicht schlimm, 
 aber dieses Spiel bringt einfach keine gute Fantasy-
 stimmung auf ! 

 Leute, seht euch Zelda, Mystic Quest, Secret of Mana oder
 Lufia an ! Alles was ich von einem Zelda-clone erwarte, 
 ist Stimmung. Ich will uralte Legenden, mystische Schrift-
 rollen und magische Artefakte, den ultamtiv oberbösen
 Dämon, mich als den einzig möglichen Retter der irgend-
 eine längst vergessene Prophezeiung erfüllt...............
 Eben STIMMUNG ! 

 Leider hat Speris Legacy in meinen Augen versagt, vielleicht
 ist Legends ja besser. Ach ja ehe ich`s vergesse : Das 
 Spiel braucht AGA und kostet noch rund 40-50 DM.


 Zusammenfassung :     Titel : The Speris Legacy                
             
                   
                  Hersteller : Team 17, Binary Emotions 1995
                   Anforderungen : AGA, 2 MB
       
                           Grafik : befriedigend
                            Sound : gut
                     Spielbarkeit : gut
                       Motivation : mangelhaft
                       Gesamtnote : ausreichend

 positiv :   großes Spielareal, einige Mods ganz nett, 
             einfaches Handling
 
 negativ :    fast keine Stimmung, miese Installation,
              nervige Codeabfrage, keine "Exit to DOS"
              Funktion.
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Fazit : Fehlkauf
                                 Henning Wolf Knopp ( SAX )