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Kargon ist das neueste Spiel aus dem Vertrieb APC&TCP, der für seine
 vorherigen Produkte wie z.B. Databench, Marblelous oder Jaktar bekannt
 ist. Das Spiel wird auf zwei Disketten geliefert und läuft eigentlich
 auf jedem Amiga. Lediglich ChipRAM-schwache Besitzer sollten die Musik
 ausschalten, da die lustige Runde sonst durch Fehlermeldungen gestört
 werden könnte. Oh, und Festplattenbesitzer können sich freuen - Kargon
 kann auf HD genietet werden. Benutzt wird hierfür der hauseigene Easy
 Installer von Eric Hambuch. Und hier gleich mal ein kleiner Kritikpunkt,
 der beim Updaten berücksichtigt werden sollte: Dummerweise wird das
 angegebene Zielverzeichnis mit haufenweise Kargon-Files zugeschüttet.
 Wieso wird das Spiel nicht in eine eigene Schublade kopiert? Naja,
 wie auch immer... Doch, worum geht es in Kargon eigentlich?


 In einem fernen Land lebten die Menschen friedlich miteinander. Ihr
 Herrscher war Loli-Dama Deus, der Kargon. Doch er hatte einen furcht-
 bar eifersüchtigen Zwillingsbruder - Lo-Dama Deus. Dieser war zwar
 nur einige Minuten später geboren worden, als Loli, trotzdem wurde
 er für das Amt des Kargon, das von Generation zu Generation weiter-
 gegeben wird, ausgeschlossen. Das machte besagten Lo rasend vor
 Eifersucht, und so beschloß dieser, seinen verhaßten und privilegierten
 Bruder zu beseitigen. Er forderte Hilfe von der dunklen Seite an.
 Doch Ober-Bösewicht Pan-Terra war leider anderweitig mit bösen Taten
 beschäftigt, so daß seine Aushilfe namens Roi-Eff als Mörder herhalten
 mußte. Nachdem der arme Bruder gestorben war, wollte Lo gerade sein
 Amt besetzen und den Dämonen wieder zurückschicken, als dieser bemerkte,
 daß er ausgenutzt wurde. Seine Rache war furchtbar, zog er Lo doch mit
 in die Tiefe auf die dunkle Seite...


 Da nun niemand mehr für den Posten des Kargon verfügbar war, wurde
 kurzerhand ein Turnier ausgeschrieben. Tausende Anwärter kamen, doch
 bereits nach kurzer Zeit waren nur noch zehn von ihnen übrig. In die
 Rolle einer dieser zehn Bewerber schlüpft nun der Spieler und tritt
 dann um den Titel des Kargon an.


 In der Praxis sieht das Ganze dann so aus, daß sich ein bis vier Spieler
 gegeneinander oder gegen den in der Stärke beeinflussbaren Computer
 in ein Verlies begeben, um sich dort nach bester Raufboldmanier solange
 mit Zaubersprüchen, Fallen, Blitzen und Monstern zu bewerfen, bis alle
 außer einem keine Lebensenergie mehr auf dem Konto haben. Je nach
 Rundenanzahl wird dann derjenige mit den meisten Punkten zum Gewinner
 und zum neuen Thronbesetzer gekürt. Die Dungeons sind aus der Sicht des
 Spielers zu sehen. Es wird allerdings nicht dem Trend folgend gescrollt,
 sondern schrittweise bzw. in 90°-Schritten umgeblättert. Einerseits
 erinnert das an gute alte "Waxw..ks" oder "Dungeon Master"-Zeiten,
 andererseits steckt in einer 3D-Engine a la "Alien Breed 3D II" vielmehr
 Arbeit und Technik-Know-how. Es wäre also nicht möglich gewesen, Kargon
 einer so breiten Masse von Usern zugänglich zu machen.


 Die computergesteuerten Kontrahenten verhalten sich in punto Intelligenz
 und Fiesheit je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad mehr oder weniger
 hinterhältig. In jedem Fall aber zucken sie wie Heuschrecken durchs
 Labyrinth, was auf die Art der Grafikdarstellung zurückzuführen ist.
 Hat man die Feinde letztendlich erspäht, zeigt sich, wie gut man zuvor
 mit der Auswahl der Zaubersprüche kalkuliert hat. Setzt man seinem
 Widersacher ein Schleimmonster in den Weg, kann das auch in die Hose
 gehen - dann nämlich, wenn das Vieh auf einen selbst zustürmt und so
 an der eigenen Energieleiste knabbert. Man kann aber auch die hinter-
 hältige Tour wählen, indem man einfach ein fliegendes Auge losschickt.
 Stacheln, Eis- und Rotationsfelder können dem Ding nichts anhaben und
 wenn man das Ziel erstmal gefunden hat, braucht die Pupille nur noch
 abgeschossen zu werden. Aber alles hat seine Nachteile, so kann man,
 während man das Auge steuert, sich selbst nicht vor feindlichen
 Attacken schützen und ist den Mitspielern gewissermaßen hilflos ausge-
 liefert.


 Fazit: Kurz die Rede, lang der Sinn - Selten zuvor konnte man vier
 menschliche Spieler vor dem Amiga versammeln und so lange unterhalten.
 Es dauert zwar etwas, bis man den Dreh mit dem blitzschnellen Aufrufen
 der Karte und der Spruchleiste drauf hat, aber wenn man sich erst einmal
 in die Spielmaterie eingearbeitet hat, kommt man kaum mehr davon los.
 Zahlreiche einstellbare Optionen und eigentlich unzählige Varianten,
 das Spiel zu spielen, machen Kargon zu einem erstklassigen Dungeon-
 abenteuer, daß man jedem getrost ans Herz legen kann. Zudem man diese
 Gaudi für einen fairen Preis erwerben kann. Hier also die Wertung:


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                                        Grafik: |: 78% :|  
    Preis: 49,95 DM (10% Rabatt                 |::   ::|  
    für Clubmitglieder des APC&TCP)     Sound : |: 60% :|  
                                                |::   ::|  
    Disks: 2                            Gesamt: |: 87% :|  
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 Igor Vucinic