═══ 1. 1 Einleitung ═══ Mit fontlib kФnnen Zeichensatzdateien (PK, PXL) zu einer Zeichensatzbibliotheksdatei (FLI) zusammengefaсt werden. ═══ 2. 2 Aufruf ═══ fontlib wird wie folgt aufgerufen: fontlib {Option} Bibliotheksdatei [Ausgabedatei] {Operation} wobei diese Anleitung folgende syntaktische Notation verwendet: {a} bedeutet beliebig oft (auch keinmal) a [a] bedeutet keinmal oder einmal a Die Standarderweiterung fБr die Bibliotheksdatei und die Ausgabedatei ist FLI. Bei Оnderungen an groсen Bibliotheksdateien wird empfohlen, eine Ausgabedatei auf einem anderen Laufwerk anzugeben, da die ganze Datei kopiert wird. Die alte Bibliotheksdatei wird in `Dateiname.BAK' umbenannt. Wird die Bibliotheksdatei nicht verДndert, so wird sie nicht kopiert. ═══ 2.1. 2.1 Optionen ═══ Die Optionen werden durch `/' oder `-' eingeleitet. /1 Altes FLI-Dateiformat benutzen. Dies sollte nicht verwendet werden, da die Treiber aus der dvidrv-Familie ab Version 1.4d nur noch das neue Dateiformat lesen kФnnen. Da die Treiber bis zur Version 1.4c nur das alte Dateiformat lesen kФnnen, benФtigen Sie diese Option, um neue FLI-Dateien mit den alten Treibern verwenden zu kФnnen. /2 Neues FLI-Dateiformat benutzen. Falls /2 angegeben ist, wird die Ausgabedatei im neuen FLI-Dateiformat geschrieben, auch wenn die Eingabedatei im alten Format ist. Wenn weder /1 noch /2 angegeben ist, wird die Ausgabedatei im gleichen Format wie die Eingabedatei geschrieben. Falls die Datei neu angelegt wird, wird sie (ohne /1) im neuen Format erzeugt. /b# GerДteauflФsung einstellen. Dies ist unbedingt erforderlich, wenn eine Bibliotheksdatei vom alten ins neue Format konvertiert wird oder wenn mit der Operation `&Bibliothek' eine alte Bibliotheksdatei hinzugefБgt wird oder wenn mit der Operation `Bibliotheksdatei' aus einer alten Bibliotheksdatei gelesen wird. Die mit /b# eingestellte AuflФsung erlaubt es, die ZeichensatzgrФсe (DPI) exakt aus der alten PXL-GrФсenangabe zu errechnen. Wenn /b# weggelassen wird, sind die GrФсenangaben in der neuen Datei mit erheblichen Rundungsfehlern behaftet. Auсerdem erlaubt /b# die Angabe von ZeichensatzgrФсen durch :0 bis :9 und :h (ohne Angabe der AuflФsung). Beachten Sie, daс nicht die AuflФsung der ZeichensДtze bei /b# anzugeben ist, sondern die des GerДtes (`magstep 0'). /c Es wird eine neue Bibliotheksdatei erzeugt (es darf keine Ausgabedatei angegeben werden). Wenn schon eine Datei mit dem angegebenen Namen existiert, wird gefragt, ob diese Бberschrieben werden soll (wenn /w angegeben wurde, wird die Datei ohne zu fragen Бberschrieben). Wenn /c nicht angegeben wurde, und die Bibliotheksdatei nicht existiert und keine Ausgabedatei angegeben wurde, wird gefragt, ob eine neue Datei angelegt werden soll. /d Beim Herauskopieren von ZeichensДtzen aus der Bibliotheksdatei werden nicht vorhandene Verzeichnisse angelegt. /f* Zeichensatzliste. Hier wird der Name einer Datei angegeben, welche eine Liste von ZeichensДtzen enthДlt. Jede Zeile enthДlt einen Zeichensatznamen, optional gefolgt von der Anzahl der in diesem Zeichensatz vorhandenen Zeichen. Der Hauptzweck dieser Datei ist es, die langen Zeichensatznamen (lДnger als 8 Zeichen) mitzuteilen. Bei der Operation +*.pk sind die Zeichensatznamen zunДchst auf 8 Zeichen gekБrzt, da DOS nur 8 Zeichen (ohne Namenserweiterung) fБr den Dateinamen zur VerfБgung stellt. fontlib kann der Zeichensatzliste den kompletten Namen des Zeichensatzes entnehmen: Alle Zeichensatznamen, die 8 Zeichen lang sind werden durch den Namen aus der Zeichensatzliste ersetzt, falls dessen ersten 8 Zeichen Бbereinstimmen. Der Eintrag lcirclew10 70 bewirkt, daс der Dateiname lcirclew.pk in den Zeichensatznamen lcirclew10 umgewandelt wird. Beim alten FLI-Dateiformat wurden Zeichensatznamen immer auf 8 Zeichen gekБrzt. Die Anzahl der Zeichen in einem Zeichensatz (im Beispiel sind es 70) wird zum ЪberprБfen der FLI-Datei (/t-Option) benutzt. Wenn die Anzahl der Zeichen nicht Бbereinstimmt, wird mit einer Fehlermeldung abgebrochen. Die Datei \emtex\data\fontlist enthДlt eine Liste aller mitgelieferter ZeichensДtze. fontlib sucht die Zeichensatzliste -- sofern kein Verzeichnisname angegeben ist -- im Arbeitsverzeichnis und im Unterverzeichnis `data' des emTeX-Verzeichnisses. Das emTeX-Verzeichnis wird durch die Environment-Variable EMTEXDIR festgelegt. Falls EMTEXDIR nicht gesetzt ist, ist das emTeX-Verzeichnis `\emtex', d.h., die Zeichensatzliste wird in `\emtex\data' gesucht. / i Nach Interpretation der Kommandozeile werden weitere Operationen erfragt. Es kФnnen jeweils mehrere Operationen in einer Zeile eingegeben werden. Die Eingabe wird mit einer Leerzeile beendet. Im interaktiven Modus kФnnen durch Eingabe eines `?' das momentan eingestellte Verzeichnis und die momentan eingestellte GrФсe angezeigt werden. /k In der Bibliotheksdatei werden schon vorhandene ZeichensДtze nicht ersetzt. Wenn weder /k noch /r angegeben werden, verlangt fontlib eine BestДtigung, falls ein Zeichensatz hinzugefБgt werden soll, der schon in der Bibliothek befindlich ist. /l Die Bibliotheksdatei wird aufgelistet. Wenn die Datei durch diesen fontlib-Aufruf geДndert wird, wird die neue Version aufgelistet. FБr jeden Zeichensatz wird der Name, die Position in der Datei und die LДnge angezeigt. /r In der Bibliotheksdatei schon vorhandene ZeichensДtze werden ohne Frage ersetzt. Wenn weder /r noch /k angegeben werden, verlangt fontlib eine BestДtigung, falls ein Zeichensatz hinzugefБgt werden soll, der schon in der Bibliothek befindlich ist. /t Wenn die Datei durch diesen fontlib-Aufruf geДndert wird, wird jeder kopierte Zeichensatz БberprБft, ob er korrekt ist. Wenn /t nicht angegeben wird, kФnnen beliebige Dateien in die Bibliothek aufgenommen werden. Wenn die Datei durch diesen fontlib-Aufruf nicht geДndert wird, werden alle darin vorhandenen ZeichensДtze БberprБft. Die Angabe von /t bewirkt eine erhebliche Reduzierung der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Es werden Zeichensatzdateien mit ID 89 (PK), 1001 (PXL) und 1002 (PXL) als gБltig anerkannt. Siehe auch /f*. ZusДtzliche Daten nach dem Ende der eigentlichen Daten werden als Fehler betrachtet. Dies ist ein Problem wenn Sie Zeichensatzdateien von gewissen Maschinen verwenden. /v Alle Verarbeitungsschritte werden auf dem Bildschirm angemerkt. Diese Option sollte immer verwendet werden. /w Schon existierende Dateien (Bibliotheksdateien, Zeichensatzdateien beim Herauskopieren aus der Bibliothek) werden ohne Frage Бberschrieben. /x* Kommentar der Bibliotheksdatei Дndern. Der Kommentar muс direkt auf /x folgen, ohne Leerzeichen dazwischen. EnthДlt der Kommentar Leerzeichen, ist der Kommentar in AnfБhrungszeichen zu setzen, z.B. /x"Dies ist ein Kommentar" Wenn /r und /k angegeben sind, wird nur die zuletzt angegebene der beiden Optionen beachtet. ═══ 2.2. 2.2 Operationen ═══ Die von fontlib durchzufБhrenden TДtigkeiten werden durch Operationen festgelegt. ZeichensatzgrФсe Festlegung der ZeichensatzgrФсe (DPI) fБr die folgenden Operationen. Wie bei dvidrv gibt es folgende MФglichkeiten: 328.63353 ZeichensatzgrФсe in DPI 300:h 300 DPI * 1.2 ^ 0.5 (Wert wie zuvor) :2 VergrФсerungsstufe 2 (nur mit /b#) [=]Verzeichnis Die Angabe eines Verzeichnisses legt das Standardverzeichnis fБr die folgenden Operationen fest. Um Verwechslungen vorzubeugen, sollten Sie ein Gleichheitszeichen voranstellen. Im Verzeichnisname kann %s und %r (ZeichensatzgrФсe bzw. PXL-GrФсe) verwendet werden. Bibliotheksdatei Die Angabe einer Bibliotheksdatei bewirkt, daс ZeichensДtze im folgenden nicht Einzeldateien sondern dieser Bibliotheksdatei entnommen werden. Im Pfadnamen darf kein Prozentzeichen vorkommen, da die Operation sonst als `=Verzeichnis'-Operation interpretiert wird. Wenn ein Verzeichnis angegeben wird, werden ZeichensДtze wieder aus Einzeldateien gelesen. +Name Es wird eine Zeichensatzdatei in die Bibliothek kopiert. Zuvor muс die ZeichensatzgrФсe festgelegt werden (siehe oben). Der Name darf ein Verzeichnis enthalten (sonst wird das Standardverzeichnis, s.o., verwendet). EnthДlt der Name keine Erweiterung, wird zunДchst nach der angegebenen Datei gesucht, dann nach Name.PK, dann nach Name.PXL. Die erste gefundene Datei wird in die Bibliothek Бbernommen. Der Name des Zeichensatzes ergibt sich aus dem Dateinamen ohne Laufwerk, Verzeichnis und Erweiterung, Groсbuchstaben werden in Kleinbuchstaben umgewandelt. Siehe auch /f*. Wurde eine Bibliotheksdatei selektiert, darf kein Laufwerk, kein Verzeichnis und keine Erweiterung angegeben sein. Ist der Zeichensatz schon in der Bibliothek vorhanden und wurde die /r-Option nicht verwendet, wird gefragt, ob der Zeichensatz ersetzt werden soll. Wurde /r verwendet, wird der Zeichensatz ohne zu fragen ersetzt. Wenn die Datei nicht gefunden wird, verkБrzt fontlib den Dateinamen nach dem 5+3.3-Schema, dann nach dem 8.3-Schema. -Name Dieser Zeichensatz der zuvor spezifizierten GrФсe wird aus der Bibliothek entfernt. Der Name darf weder ein Verzeichnis noch eine Erweiterung enthalten. &Bibliothek Alle in der hier angegebenen Bibliotheksdatei enthaltenen ZeichensДtze werden in die bearbeitete Bibliotheksdatei Бbernommen. Wenn /r angegeben wurde, werden schon vorhandene ZeichensДtze ohne zu fragen ersetzt. Standarderweiterung ist FLI, das mit der `=Verzeichnis'-Operation festgelegte Verzeichnis wird ignoriert. Falls diese Bibliotheksdatei im alten FLI-Format ist, sollte /b# und /f* verwendet werden. #Name Es werden ZeichensДtze aus der Bibliothek herauskopiert. Der Name darf ein Verzeichnis und eine Erweiterung enthalten, diese werden fБr die Zieldateien verwendet. Wenn kein Verzeichnis angegeben wird, wird das mit der `=Verzeichnis'-Operation festgelegte benutzt. Wenn keine Erweiterung angegeben wird, wird PK fБr PK-ZeichensДtze, PXL fБr PXL-ZeichensДtze und keine Erweiterung fБr andere Dateitypen verwendet. Der Verzeichnisname darf auch %s und %r enthalten, diese werden durch die ZeichensatzgrФсe (DPI bzw. PXL-GrФсe) ersetzt. Wenn /w angegeben wurde, werden schon vorhandene Dateien ohne zu fragen Бberschrieben. Wenn /d angegeben wurde, werden nicht vorhandene Verzeichnisse automatisch angelegt. Unter DOS wird der Zeichensatzname nach dem 5+3.3-Schema abgeschnitten. Unter OS/2 geschieht dies nur falls nФtig. Beim Herauskopieren einzelner ZeichensДtze entscheidet die Schreibweise von Name Бber die Art des Abschneidens; dies ist aber nur mФglich bei Verwendung einer Zeichensatzliste. Sie kФnnen dann `lcirclew10' als `lcirclew.pk' oder `lcircw10.pk' herauskopieren. Bei Verwendung von Wildcards (`?' und `*') kann die 8.3-Methode nicht angewandt werden. @Datei Es wird eine Antwortdatei aufgerufen. Die in dieser Datei stehenden Operationen werden ausgefБhrt. Die Antwortdatei darf weitere Antwortdateien aufrufen. Alle Namen dБrfen die Spezialzeichen `?' und `*' enthalten, diese werden gleich wie von MS-DOS und PC-DOS behandelt. Nota bene: bei der `+Name'-Operation muс bei Verwendung von `?' oder `*' die Erweiterung angegeben werden, `+*' z.B. fБgt nur Zeichensatzdateien, die keine Erweiterung haben, an; richtig ist `+*.pk' oder `+*.pxl'. Vorsicht: Groс- und Kleinschreibung in Zeichensatznamen wird unterschieden! Normalerweise wird Kleinschreibung benutzt. Bei Verwendung von `?' oder `*' zusammen mit der `+'-Operation sollte auch /f* verwendet werden. Wenn eine Operation als fehlerhaft erkannt wurde, wird automatisch die /i Option gesetzt, so daс noch interaktiv Оnderungen vorgenommen werden kФnnen. Wenn keine Ausgabedatei angegeben wird, darf die erste Operation kein Verzeichnis ohne `=' sein, sonst wird dieses als Ausgabedatei interpretiert. Man gebe also z.B. zuerst eine Zahl an oder setze ein `=' vor das Verzeichnis. ═══ 3. 3 Beispiele ═══ Neue Datei anlegen (ohne zu fragen), einige ZeichensДtze hineinkopieren. Dabei wird die AuflФsung auf 300 eingestellt (um :0 und :1 zu ermФglichen) und die Zeichensatzliste \emtex\data\fontlist verwendet, um kurze Dateinamen in lange Zeichensatznamen zu verwandeln. fontlib /c /b300 /ffontlist hplaser =pxl%s :0 +*.pk :1 +*.pk Drei Bibliotheksdateien (bib1, bib2, bib3) verbinden (Ausgabedatei newbib), Kommentar entfernen: fontlib /x bib1 newbib &bib2 &bib3 Alte Bibliotheksdatei in neues Format konvertieren, die GerДteauflФsung ist 240 DPI: fontlib /2 /b240 /ffontlist fx_1440 fx_1 Neue Bibliotheksdatei in altes Format konvertieren: fontlib /1 fx_1 fx_1440 Ein paar Zeichensatzdatei herauskopieren, alle Aktionen dokumentieren: fontlib /w /v /b300 /d myfonts =c:\pixel\%rdpi :0 #cm*.pk :1 #lasy10.pk Bibliotheksdatei auflisten und БberprБfen (auch die Anzahl der Zeichen in den in \emtex\data\fontlist mit Zahl aufgefБhrten ZeichensДtzen): fontlib /l/t/ffontlist hplaser GrФсere Оnderungen durchfБhren, interaktive Eingabe der Operationen, alle Aktionen dokumentieren, ZeichensДtze ohne zu fragen ersetzen, neuer Kommentar: fontlib /i/v/r /x"Neuer Kommentar" c:epsonfx d:epsonfx Komplette Bibliotheksdatei (300 DPI GrundauflФsung) aufbauen, mit Antwortdateien: fontlib /c/v/ffontlist /b300 newlib =c:\newfonts\%rdpi @all.rsp wobei all.rsp folgendes enthДlt: :0 +*.pk :1 +*.pk :2 +*.pk :3 +*.pk :4 +*.pk :5 +*.pk :h +*.pk