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10/96 – Spielfeld


Z

ZRobot-Cowboys

Kaum ein Produkt kann auf vier Jahre Entwicklungszeit und so viele Vorschußlorbeeren zurückblicken wie der neueste Ausstoß von den Bitmap Brothers. Ob "Z" wirklich das hält, was versprochen wurde, haben wir genauestens für Euch gecheckt.

Eigentlich wollten wir schon in unserer letzten Ausgabe eine Review vom Bitmap-Brother-Game Z haben. Aber wir haben die Aktualität in den Wind geschlagen, um das Spiel genau unter die Lupe zu nehmen. Schließlich handelt es sich nicht um irgendein Spiel, sondern um das Spiel, das wohl mit dem meisten Vorablob seitens der Presse bedacht wurde.

Um es vorweg zu nehmen: Nach vier Jahren Entwicklungsarbeit haben wir mehr erwartet. Noch vor zwei Jahren wären wir von dem Ergebnis auch begeistert gewesen, aber in Zeiten, in denen Command&Conquer (C&C) und Warcraft 2 (W2) für Maßstäbe im Strategiegenre gesorgt haben, gibt es für "Z" in mehr als einem Punkt deutliche Abstriche.

ZDas Spielprinzip ist relativ simpel, so daß Steuerung und Zusammenhänge auch ohne Handbuch im Nu klar sind. Als Spieler tritt man mit seinen Armeen gegen den Computergegner auf einem in Sektoren untergliederten Terrain an. Die Besitzansprüche dieser Sektoren werden durch Fahnen geklärt. Der Sektor gehört demjenigen, der zuletzt seine Griffel an einer Fahne hatte. Und je mehr Sektoren man besitzt, desto schneller werden neue Einheiten in den Fabriken der eigenen Sektoren produziert. Man entscheidet dabei selbst, was produziert wird. Verschiedene Fußtruppen, Fahrzeuge und Geschütze stehen zur Auswahl.

Insgesamt müssen 20 Missionen auf fünf Welten erledigt werden. Einziges Spielziel besteht darin, den Gegner vom Platz zu fegen und das feindliche Fort in die Luft zu jagen. Soweit zum eindeutigen Spielprinzip.

Die Technik, die dahintersteckt, ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bietet "Z" den wohl gerissensten Computergegner des Genres; er analysiert die Lage auf dem Feld und agiert größtenteils extrem schlau. Auf der anderen Seite steht die Intelligenz der eigenen Truppen. Sie nehmen zwar eigenständig kleine Umwege von ihrer vorgegebenen Marschroute in Kauf, um Goodies einzusammeln, sind aber zu blöde, um kleinere Gebirge zu umgehen und bomben sich lieber zeitverschwendend direkt durch.

Und Zeit hat man in diesem Game nun überhaupt nicht. In fast allen Levels entscheiden nämlich nicht unbedingt strategische Planungen das Spiel, sondern schlichtweg die erste Minute Echtzeit. Hat man bis dahin nicht ungefähr die Hälfte der Sektoren erobert, kann man sich gleich die Kugel geben.

ZWirklich kaum zu verzeihen ist, daß das Basiskapitel "Mehrfrontenangriff" unter aller Kanone umgesetzt wurde. Selbst Alexander der Große und Napoleon wußten einen Zweifrontenangriff zu nutzen, und nur bei den Bitmap Brothers läßt sich das den Truppen nur schwer verklickern. Wenn zwei Formationen nicht aus grundsätzlich verschiedenen Richtungen kommen, ist es hoffnungslos, da sie immer den kürzesten Weg zum Ziel wählen und sich so direkt vor dem Target zu einer großen Truppe verbünden. Ein geschickter Treffer des Gegners kostet so nicht selten der halben Fußarmee das Leben.

Ein weiteres Manko ist die Eintönigkeit der Levels und der Aufträge. Abwechslung bieten letztendlich nur die verschiedenen Szenarien (Wüste, Lava, Schnee, Dschungel, Stadt).

Grafisch bietet "Z" wirklich hübsche Kost. Witzige Zwischenanimation zweier Loser-Robots, die sich lieber sprücheklopfend mit Rocket-Fuel besaufen als zu kämpfen, und ein Colonel, der ohne weiteres aus dem Kultstreifen Apocalypse Now hätte stammen können, bringen in den ersten vier Missionen nette Unterhaltung. Danach steht's wie mit dem Fernsehen: Wiederholungen sind angesagt.

Im Spiel selbst hat man bei den Bitmaps viel Liebe zum Detail walten lassen. Stehen zum Beispiel Robots nutzlos in der Gegend herum, ballern sie aus Langeweile auf die Flora und Fauna des Levels (Tannen und Pinguine), und fliegen Panzer in die Luft, dann wirbeln die Einzelteile dem Spieler entgegen, der das Geschehen aus der Vogelperspektive koordiniert. Nachteile dieses Gags: Es ruckelt ordentlich, und der Mauscursor ist häufig nur schwer wiederzufinden.

ZDer Soundtrack ist zwar ordentlich, aber die Sprachausgabe kann einem bald gehörig auf den Senkel gehen. Die ständigen Wiederholungen sind ein Manko, daß sich "Z" mit C&C teilt.

So oder so: Es fällt uns nicht leicht, Flagge zu zeigen und "Z" in die Kategorie "gutes Mittelmaß" abzuschieben. Aber in nur ganz wenigen Punkten machen die Bitmap Brothers einen Stich gegen C&C oder W2. Die Vorschußlorbeeren wären nur gerechtfertigt gewesen, wenn das Spiel vor zwei Jahren auf den Markt gekommen wäre. So empfehlen wir das Spiel nur den Leuten, die bereits C&C ausgiebigst gespielt haben und die es nach Neuem dürstet. Netzwerkspieler können sich auf die 15 Vierspieler-Multiplayerlevels freuen und einen halben Punkt auf die Bewertung draufschlagen.

Marcus Höfer

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Z wie "zwiespältig"

Es ist ein gewagtes Spiel, aus der Phalanx der einhelligen Lobeshymnen auszuscheren und Kritik zu äußern. Aber wir in der Redaktion zocken durch die Bank weg lieber ein ordentliches Match mit C&C. Die Monotonie des einzigen Auftrags im Spiel (Seek and Destroy), und die Dummbatzigkeit der eigenen Truppen verdient unserer Meinung nach keine Topwertung. Selbst wenn einige neue Features enthalten sind (starker Computergegner!), wird das Spiel nach zwei Tagen langweilig.

Marcus

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Von A bis Z?

Auch meine Erwartungen waren groß, denn die Meister der Actionspiele wollten einen Strategieknüller für den PC bringen. Die ersten Minuten waren auch noch sehr beeindruckend und die Videos recht cool, aber schon nach kurzer Zeit stellte sich Langeweile ein. Gegen Warcraft oder C&C bekommt "Z" einfach keinen richtigen Stich. Die Missionen sind mir zu eintönig, und der Spielspaß verbirgt sich hinter herumfliegenden Trümmerteilen. Insgesamt blieb das so hochgelobte "Z" doch weit hinter den Erwartungen zurück.

Arndt

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Zu lange hungrig ...

Ja, es macht Spaß – sogar eine Menge Spaß! "Z" ist kurzweilig, spannend und eine echte Herausforderung. Intro und Zwischensequenzen bringen außerdem ein paar wirklich gelungene Gags – und toll gemacht sind sie sowieso. Und doch: Nachdem man dem Game viele Monate lang regelrecht entgegengefiebert hatte, blieb am Ende der Testpartien doch das Gefühl, das dürfe noch nicht alles gewesen sein! – Keine Frage: Es wird Beachtliches geboten, aber irgendwie hatte ich mir alles noch viel großartiger und vielseitiger ausgemalt. So halte ich "Z" zwar für eins der besten Spiele des Monats, aber einen vorderen Platz in meiner "ewigen Rangliste" schafft es nicht.

Stefan

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Z

Systemvoraussetzungen: 486/66, 8 MB RAM, VGA, Doublespeed-Laufwerk

PC-Spiel-Wertung:
Grafik:
Sound:
Komfort:

Was uns auffiel:

+ schöne Grafikfeatures
+ superschlauer Computergegner
 
– monotone Aufträge
– unkreatives Leveldesign

Hersteller: Bitmap Brothers, Preis: ca. 90 DM

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Letzte Änderung am 04 Sep 1996.
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