TRONIC Media World

Neu Suchen

Aktuelle
Ausgabe

Archiv

Die
Redaktion

Leserforum

Abonnement

Feedback

09/96 - Spielfeld


Quake

Schau in meine Shotgun, Kleiner

Mit reichlicher Verspätung trudelte bei uns der 3D-Shooter schlechthin ein. Wer sonst als der Doom-Macher id-Software hatte da seine Finger im Spiel. Wir haben die Sharewareversion und die Vollversion durch unsere Teststrecke gejagt.

Tom und ich liefern uns in einem verwinkelten Gangsystem ein klassisches Shotgun-Gefecht. Gerade wollen wir uns beide gleichzeitig auf die neue Munitionskiste stürzen, da sehe ich im Laufen das Unheil von oben. Arndt steht auf einer Plattform und hat den Raketenwerfer im Anschlag. Zu spät. Zwei Rockets machen uns zum Meister im Synchronsterben. Doch auch Arndt hat nix zu lachen. Hinter ihm in einem Spalt steht Sandra und beharkt ihn mit der Supernailgun. Er folgt uns ohne großes Aufhebens ins Jenseits. Doch alle haben die Rechnung ohne Thomas gemacht, der belegt Sandra mit einem Teppich aus Granaten. Mit einem herzzerreißenden Schrei tritt sie vor ihren Schöpfer.

Keine Frage: Quake ist brutal, menschenverachtend - und supergeil. Seitdem bei uns die Sharewareversion reingerauscht ist, wird jeden Nachmittag unser Redaktionsnetzwerk bis an die Grenzen der Belastbarkeit ausgereizt. Deathmatches sind an der Tagesordnung. Von Duke Nukem ist in unserer Redaktion keine Rede mehr - obwohl es Referenzspiel ist. Und das liegt nicht daran, daß es mittlerweile auf dem Index gelandet ist.

Das Spielprinzip ist hinlänglich bekannt. Aus der First-Person-Perspektive muß der Spieler durch Dungeons hetzen, Monster beseitigen und den Ausgang zum nächsten Level finden. Dabei kann er zahlreiche Goodies einsammeln: Waffen, Rüstung, Munition, Health-Pakete und diverse Sonderitems für bestimmte Fähigkeiten.

Für die Sharewareversion hat id-Software acht Waffen zugelassen, wobei die letzte nur über die Konsole mit einem Cheat angewählt werden kann. Zur Konsole gibt es übrigens noch einiges mehr zu sagen, doch dazu später. Die Waffen sind im einzelnen eine Streitaxt, die obligatorische Shotgun, eine doppelläufige Schrotflinte, eine Nailgun, eine Supernailgun, ein Granat- und ein Raketenwerfer. Die Cheatwaffe ist natürlich die mächtigste Waffe, der Thunderbolt, sie schickt Stromstöße in Richtung Gegner. Bei der Munition haben die Programmierer auf Kompatibilität gesetzt. Nur vier verschiedene Typen sind in den Levels verteilt.

Die Steuerung ist erstaunlicherweise vereinfacht worden. Nur wenige Tasten sind belegt. Türen öffnen sich von selbst, Schalter werden durch einfaches Gegenlaufen oder durch einen gezielten Schuß betätigt. Ein Inventar existiert nicht. Goodies müssen gleich benutzt werden.

Ein besonderes Kapitel ist die Konsole, die während des Spiels problemlos angewählt werden kann. Außer Eingaben von Cheats können zahlreiche Parameter im laufenden Spiel verändert werden (Grafikauflösung etc.). Meist reicht dafür die Eingabe des Anfangsbuchstabens und ein Druck auf die Tab-Taste. Schon hat man komplexe Befehle aufgerufen. Ebenfalls völlig neu bei 3D-Shooties ist, daß man mit Quake eine komplette Netzwerkarchitektur bekommt (IPX, TCPIP, Modem, LAN).

Im Vergleich zu Duke bietet Quake auf den ersten Blick nicht viel Neues - wirkt sogar ein wenig dröger. Aber nur auf den ersten Blick. Zum ersten Mal steht für einen 3D-Shooty eine echte 3D-Umgebung zur Verfügung. Das bringt eine Menge Vorteile im Spiel mit sich. Optisch findet man sich jetzt bestens in den Dungeons zurecht. Diese sind durch die neue Spielengine um ein Vielfaches attraktiver geworden. Hervorragende Lichteffekte und geniale räumliche Tiefe lassen vergessen, daß Quake lediglich ein Spiel ist. Im Gegensatz zu den Semi-3D-Shooties, die mittlerweile indiziert sind, stimmen hier sämtliche Proportionen. Und Grafikfehler wie Clipping-Errors, die es bei Doom, Duke und Co. zuhauf gab, gehören bei Quake der Vergangenheit an. Egal wie heiß die Schlacht ist, die Engine läuft stabil und liefert saubere Bilder in 3D. Dazu kommen atmosphärische Sound-FX. Auf einen Soundtrack wurde bei der Sharewareversion verzichtet, dafür ist ein CD-Spieler für eigene Audio-CDs eingebaut.

Aber es gibt auch Dinge, die Quake im Gegensatz zu Duke nicht bietet, zum Beispiel den aberwitzigen Humor. D.s "Höhö, what a mess!" ist schlichtweg ohne Beispiel. Auch eingebaute Gags zum Thema Terminator und Indiana Jones sucht man bei Quake vergeblich. So gesehen ist der Neuling ein "ernstes" Spiel. Auch bei den Levels muß man bei Quake deutliche Abstriche machen. Die acht spielbaren Quake-Levels sind deutlich kleiner als jeder von seinem Konkurrenten. Doch ist zugute zu halten, daß es sich um eine völlig neue Engine handelt und daß es nur eine Frage der Zeit ist, bis die ersten gigantischen Levels auf den Markt kommen.

Unterm Strich verdient Quake trotz einiger Schwächen im Vergleich zum Referenzspiel die Höchstwertung. Daß dabei ein paar Vorschußlorbeeren mit einfließen, wird jeder verstehen, der sich etwas eingehender mit diesem Game auseinandersetzt und den Quake-Gedanken weiterspinnt. Herausragend sind auf jeden Fall die Grafik, die echte 3D-Engine (die wesentlich besser ist als die von Descent 2), die Netzwerkarchitektur, die Konsole und die Soundeffekte.

Die drei weiteren Episoden der Vollversion sind ausnahmsweise sehr abwechslunsgreich. Ob mittelalterlich, Hi-Tech oder Mystik, es scheint fast so, als hätten die id-ler in der Shareversion das Level-Layout geübt und erst in der Vollversion alles gegeben.

Marcus Höfer

Zurück zum Seitenanfang

Quakeomanie

Quake ist der genialste 3D-Shootie, den es je gegeben hat. Trotz einiger Nachteile, im Vergleich mit Duke Nukem kann das Game in allen Belangen überzeugen. Die völlig neue 3D-Engine liefert sagenhafte Bilder ohne Grafikfehler. Zusammen mit der eingebauten Konsole und der Netzwerkengine dürfte damit ein völlig neues Kapitel in dem Genre geschrieben werden.

Marcus

Zurück zum Seitenanfang

Die Cheats

Hier sind einige Cheats, die über die Konsole aufgerufen werden können:

  • GOD: Unverwundbarkeit
  • FLY: Möglichkeit zu fliegen
  • NOCLIP: Durch Wände gehen
  • NOTARGET: Die Gegner greifen nicht an
  • IMPULSE 9: Alle Waffen
  • GIVE 3 bis GIVE 8: Gibt die jeweilige Waffe
  • GIVE S xxx: Gibt xxx (Zahl) Shotgun-Munition
  • GIVE n xxx: Gibt xxx Nägel
  • GIVE r xxx: Gibt xxx Raketen
  • GIVE c xxx: Gibt xxx Thunderbolt Mun
Zurück zum Seitenanfang

Achtung Versionen!

Die Shareware-Ausgabe von Quake existiert in verschiedenen Versionen. Wer die wirklich guten Lichteffekte sehen will, sollte mindestens eine 1.0 Version des Spieles haben. Außerdem wurden die Menüführung in den neueren Versionen eindeutig verbessert.


Die Konsole

Wem selbst der versteckte Nightmare-Modus zu einfach ist, der kann sich für Qauke seinen ganz persönlichen Schwierigkeitsgrad bauen. Entweder man schreibt sich seine eigene Config, die aber nicht die Config.cfg von ID-Software ersetzen darf. Oder man verändert die Spielparameter direkt über die Konsole mit einzelnen Kommandos. Zum Beispiel können Laufgeschwindigkeit, Stoppgeschwindigkeit (Eisfläche), Gravitation, Sprunghöhe, Treffergenauigkeit, Drehgeschwindigkeit und ungefähr 2000 Dinge mehr frei verändert werden.

Zurück zum Seitenanfang

Extra-Level und Nightmare

In Quake ist ein Nightmare-Mode versteckt. Diesen erreicht man, wenn man bei der Levelwahl "durch" den Swimming-Pool springt und zwar so, daß man auf dem Balkengerüst landet. Von dort hüpft man durch die Öffnung in der Wand.

Den Extra-Level in der Sharewareversion erreicht man über die Konsole mit dem Befehl "MAP E1M8", oder man findet alle Schalter im Level "The Grisley Grotto" und taucht in die Grotte ab. Dort findet man eine Öffnung, hinter der ein Teleporter zum irrwitzig konstruierten Gravitationslevel ist.

Zurück zum Seitenanfang

Quake

Systemvoraussetzungen: 486/66, 8 MB RAM, Double Speed CD-ROM

PC-Spiel-Wertung:
Grafik:
Sound:
Komfort:

Was uns auffiel:

+ eingebaute Netzwerkengine
+ echte 3D-Grafik
+ alle Spielparameter sind frei einstellbar

- kleine Level

Hersteller: id Software, Preis: ca. 70 DM

Zurück zum Seitenanfang


Microsoft Internet Explorer 3.0


© 1996 TRONIC Verlag GmbH & Co. KG, Alle Rechte vorbehalten.
Letzte Änderung am 08 Aug 1996.
Bei Problemen mit dieser Seite wenden Sie sich bitte an
webmaster@tronic.de.