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PC Spiel 8/96 – CD Report


Legend

Moderne Legende

Die Firma Legend wurde im Jahre 1989 gegründet und ist auf interaktive Geschichten spezialisiert. Mehr als ein Dutzend Titel gab es bisher, darunter Hits wie Shannara, Mission Critical und Death Gate. Das Projekt, an dem man zur Zeit arbeitet, nimmt sich „Callahans Welt" zum Schauplatz, so wie sie in sieben Romanen des Autors Spider Robinson beschrieben wird.

Josh Mandell (JM), einst verantwortlich für Games wie Space Quest VI oder Freddy Pharkas, hat nun bei Legend die Fäden des neuesten Projekts der Firma in der Hand. Unser Korrespondent Derek dela Fuente hatte Gelegenheit, sich mit Josh über die Arbeit an Callahans Crosstime Saloon zu unterhalten.

:Wenn man sich deine „Softografie" anschaut, dann scheint Humor die wichtigste Rolle zu spielen. Gilt das auch für „Callahans"?

Josh Mandell: Ja, alle meine Spiele bieten eine Menge Comedy, und das jüngste reiht sich da nahtlos ein.

:Und worum geht es genau?

JM: Callahans ist eine Bar auf Long Island. Was sie auszeichnet: Neben ganz normalen Menschen wird sie auch von Aliens, Robotern, Monstern und anderen bizarren Gästen besucht. Alle gehen äußerst freundschaftlich miteinander um.
Es gibt ein wenig Übernatürliches und ein bißchen Science-fiction im Spiel. Du übernimmst die Rolle von Jake Stonebender , ein ziemlich normaler Kerl, der sich auf sechs unterschiedliche Abenteuer einläßt. Eins ist eine Reise nach Transsylvanien, eins führt ins Weltall, eins in den brasilianischen Regenwald und ein weiteres in eine ganz und gar andere Dimension außerhalb unseres Universums.
Wie auch immer, du mußt eine Menge Probleme lösen – einfache, wie ein gebrochenes Herz zu reparieren, und größer angelegte, wie die Rettung des Universums zum Beispiel. Dahin führt jedenfalls das Spiel: Das Unsiversum ist eine riesengroße Ausstellung, und die Götter haben beschlossen, das ganze dichtzumachen und nicht länger zu subventionieren. Tun sie es tatsächlich, dann ist das Universum verloren.
Einer der Götter steht auf dem Standpunkt, die Welt sei es wert, gerettet zu werden, wenn es nur etwas Einzigartiges in ihr gäbe. Folglich kehrt er bei Callahans ein und findet genau das, was er gesucht hat. Begeistert schnappt er sich die ganze Kneipe und schleppt sie auf eine Reise quer durchs Universum.
Gerade fällt mir übrigens ein, was das sechste Abenteuer ist, das ich noch nicht erwähnt habe. Das Szenario ist eine Gerichtsverhandlung, wo Menschen und Götter um ihre jeweiligen Standpunkte streiten.
Ich habe versucht, alle möglichen Aspekte zu berücksichtigen. Es gibt eine Menge Lebensweisheiten in den Romanvorlagen, und hier und da habe ich versucht, diese im Spiel zu vermitteln: Geteilte Freude ist doppelte Freude, geteiltes Leid ist halbes Leid und so weiter. Die Stammgäste in Callahans zum Beispiel teilen Freud und Leid, und obwohl es eine Menge Action im Spiel gibt, geht es in erster Linie um Leute und ihre Beziehungen untereinander.

:Das hört sich aber weniger nach dem Ellbogenhumor wie in Space Quest an!

JM: Sehr gut beobachtet! In Callahans besteht das komische Element eher aus Wortspiel und Pointen. Es ist Satire, die mehr auf der „erwachsenen" Seite daherkommt. Ich denke, es wird das erste humorvolle Spiel, das mit etwas mehr Feinsinn davonzukommen versucht.

:Gut, das mag in Amerika und England funktionieren. Wie aber ist es mit Übersetzungen in andere Sprachen?

JM: Wir planen bereits eine deutsche Version, und die Übersetzung ist in der Tat nicht ganz einfach, wenn so viele Wortspiele dabei sind. Ich werde mir noch ein paar zusätzliche Dinge ausdenken müssen.
Die Version für den englischen Markt wird hoffentlich nicht so viel Arbeit machen, doch auch da besteht ja im Prinzip die Gefahr, daß ein paar Dinge nicht verstanden werden. Da gibt es zum Beispiel eine Szene in „Freddy Pharkas", wo es um einen „Kirchenschlüssel" ging. So wird in Amerika der Flaschenöffner im Volksmund genannt. In England hätte man mich dafür fast gesteinigt, weil niemand diese bestimmte Szene lösen konnte. Aber ich vermute, alle diese Dinge kann man gar nicht auflösen.

:Wenn du sagst, es geht in erster Linie um Wortspiele, dann vermute ich mal, es gibt Sprachausgabe!? Gibt es berühmte Synchronstimmen?

JM: Bei Sierra gab es immer Westküstendialekte, jetzt haben wir Ostküstenstimmen, einfach weil Legend auf der anderen Seite der USA arbeitet. Für die Musik haben wir bereits Verträge abgeschlossen: Leon Redbone und der leider verstorbene Harry Nilsson haben für je einen Abschnitt gearbeitet, in bezug auf die anderen verhandeln wir mit Randy Newman, Tom Waits, Monthy Python und möglicherweise mit Tori Amos.

Delek dela Fuente/Stefan Asef

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Letzte Änderung am 05 Jul 1996.
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