In’side Shareware 3/96

Noch mehr Power für Windows 95

Der neue Speed Commander für Windows 95 wartet mit vielen Funktionen auf, die dem Explorer von Microsoft noch fehlen. So bietet er beispielsweise drei verschiedene Packerroutinen und einen schnellen Dateibetrachter an.

Der Speed Commander setzte bereits in der Version III als schneller Dateimanager für Windows 3.1 Maßstäbe. Jetzt wagt sich die neue 32-Bit-Version IV an die Aufgabe heran, Microsofts Explorer vom Sockel zu stoßen und alle anderen Filemanager auf die Plätze zu verweisen.

Das Bildschirmfenster des Speed Commander ist zweigeteilt. Jede Hälfte zeigt jeweils den Verzeichnisbaum eines Datenträgers an, der in einer Buttonleiste per Mausklick ausgewählt wird. Mit der rechten Maustaste lassen sich mehrere Dateien oder Verzeichnisse gleichzeitig markieren und anschließend per Drag&Drop von einem Datenträgerfenster ins andere verschieben oder kopieren. Zwischen den beiden Fenstern sind außerdem noch Icons untergebracht, die beim Arbeiten mit den Dateien sehr hilfreich sein können. Schiebt man etwa Dateien mit der Maus auf den schematisierten Papierkorb, so werden sie umgehend gelöscht – und tauchen im „Mülleimer" von Windows 95 wieder auf. Weitere Icons laden Texte oder Bilder in einen schnellen Betrachter oder in einen Editor. Die dafür notwendigen Windows-95-Utilities liegen dem Speed Commander IV bereits bei.

Viele Anwender werden sich über die Kompressions- und Entpackfunktionen des Dateimanagers freuen, die ebenfalls per Mausklick über Schaltflächen zugänglich sind. Die Packroutinen für ZIP-, LZH- und ARJ-Files gehören bereits fest zum Programmcode des Speed Commander, so daß man diese Packprogramme nicht extra bestellen muß. Hier weist der neue SC einen klaren Vorteil gegenüber dem in der Shareware-Szene besonders beliebten WinZip auf, das nur eine Kompressionsroutine eingebaut hat.

Der Speed Commander behandelt Archive in seinen Fenstern übrigens wie Verzeichnisse: Per Mausklick kann man hineinschauen. Eingepackte Dateien lassen sich dann sofort und ohne Umwege etwa in einen Viewer laden.

Die Schnellansicht

Da wir gerade beim Thema „Betrachten" sind: Im Modus Schnellansicht verwandelt sich das rechte Datenträgerfenster in eine Infowand, die den gespeicherten Inhalt von markierten Text- und Bilddateien anzeigt. So können Sie ein Bildmotiv, den Inhalt einer Datenbank oder einen Text sichten, ohne zuvor das dazugehörige Programm laden zu müssen. Zwei weitere Modi dienen dazu, eine Festplattenstatistik oder den Laufwerksstatus in die rechte Fensterhälfte einzublenden.

Anwender, die ihre Tastatur sozusagen bereits im Schlaf bedienen können, aktivieren die vom Norton Commander her bekannten Tastenkombinationen oder übernehmen die Hotkeys vom Explorer, um alle Funktionen möglichst schnell aufzurufen. Eingefleischte Optimierer können freilich auch ganz eigene, für ihre speziellen Bedürfnisse maßgeschneiderte Tastenkombinationen festlegen. Positiv fallen weiterhin eine Runner-Zeile mit Memory-Funktion, ein Tool zur Manipulation von Dateiattributen, ein kontextsensitives Popup-Menü (aufzurufen mit der rechten Maustaste) und die ausgetüftelten Suchsysteme auf.

Die Testversion des Speed Commander IV ist vom Leistungsumfang her nicht eingeschränkt, allerdings verweigert sie nach 30 Tagen ihren Dienst.

Carsten Scheibe

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Letzte Änderung am 05 Jul 1996.
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