Posted-By: auto-faq 3.3.thh (Perl 5.006) Archive-name: de-net-abuse/email-header-faq Last-modified: 2003-11-08 Version: 1.2.09 Posting-frequency: monthly URL: http://www.th-h.de/faq/headerfaq.html FAQ: E-Mail-Header lesen und verstehen ====================================== Letzte ─nderungen ================= 2004-02-27: Punkt 6 ergΣnzt (Mozilla, Webmail). 2004-01-30: Punkt 7 ⁿberarbeitet. 2003-11-08: Punkt 6 ergΣnzt (Mozilla, Webmail). 2003-08-10: Punkt 6 ergΣnzt (Mozilla). 2003-05-29: Punkt 6 ergΣnzt (Lotus Notes 6). 2003-05-15: Punkt 2.1.1 ⁿberarbeitet. 2003-05-15: Punkt 3.3.2 ergΣnzt (VerfΣlschungen im HELO). 2003-03-14: Punkt 6 ergΣnzt (T-Online E-Mail). 2003-03-02: Punkt 6 aktualisiert (The Bat!). Inhalt: ======= 1. Vorwort 2. Aufbau und Zustellung einer E-Mail 2.1 SMTP-Envelope 2.2 Header 2.3 Body 2.4 Vorgehen bei der Zustellung 3. E-Mail-Headerzeilen im einzelnen 3.1 Anschrift, Absender u. Verwandtes - kurz: der Briefkopf 3.2 "Technische" Angaben 3.3 "Zustellvermerke": den Weg einer E-Mail nachvollziehen 3.4 Spezielle Headerzeilen 4. Hilfreiche Tools fⁿr die Headeranalyse 4.1 nslookup (host/dig) 4.2 whois 4.3 traceroute 4.4 Programmpakete und Bezugsquellen 4.5 Finger-Gateway auf info.belwue.de 4.6 Online-Tools 4.7 abuse.net 4.8 Blacklists auswerten 5. Beschwerden ⁿber unerwⁿnschte Massen-E-Mail 5.1 Wo kann ich mich beschweren? 5.2 Wie beschwere ich mich? 6. Headerzeilen anzeigen lassen 6.1 Mailclients 6.2 Webmail 7. Weiterfⁿhrende Hinweise 8. Credits ---------------------------------------------------------------------- 1. Vorwort ========== Zweck dieser FAQ ist es, grundlegende Informationen ⁿber den Aufbau einer Internet-E-Mail [1] und die Bedeutung der einzelnen Headerzeilen ("Kopfzeilen") zu vermitteln, um insbesondere den Weg einer E-Mail zurⁿckzuverfolgen, den Absender bzw. die beteiligten Mailserver herauszufinden und sich bei unerwⁿnschter Massen-E-Mail (Bulkmail oder UBE/UCE [2]) oder anderen unerwⁿnschten Zusendungen gezielt an den richtigen Stellen beschweren zu k÷nnen. Nicht beabsichtigt ist eine Zusammenstellung der standardisierten und/oder allgemein ⁿblichen Headerzeilen und ihrer Bedeutung [3] oder eine genaue technische Definition der jeweils erlaubten Inhalte [4] (vielleicht noch einschlie▀lich der hΣufigsten Verst÷▀e dagegen durch weitverbreitete Mailprogramme ;-)). Dafⁿr existieren bereits entsprechende Quellen, vgl. dazu Abschnitt 7. Nicht beabsichtigt sind ebenfalls weitergehende Hinweise zum Thema Bulkmail, UBE/UCE oder "Spam", denkbaren Gegenma▀nahmen usw. usf. Auch hierzu gibt es bereits spezialisierte Quellen, die in Abschnitt 7 dieser FAQ aufgefⁿhrt sind. Namentlich die dort genannte FAQ von de.admin.net-abuse.mail sei jedem Interessierten dringend ans Herz gelegt. Korrekturen, ErgΣnzungshinweise und VerbesserungsvorschlΣge nimmt der Autor gerne entgegen (). [1] wie in RFC 2822 definiert (URL: ) [2] UBE: unsolicited bulk e-mail, unverlangte Massen-E-Mail UCE: unsolicited commercial e-mail, unverlangte kommerzielle E-Mail [3] RFC 2076: "Common Internet Message Headers" (URL: ) [4] RFC 2822: "Internet Message Format" (URL: ) ---------------------------------------------------------------------- 2. Aufbau und Zustellung einer E-Mail ===================================== Eine E-Mail besteht aus mehreren Teilen. Wenn man den Vergleich mit einem konventionellen Brief suchen m÷chte, k÷nnte man sagen, es gibt einen Umschlag (den sog. "SMTP-Envelope"), einen Briefkopf (den sog. "Header" oder die "Kopfzeilen") und den eigentlichen Brieftext oder -inhalt (den sog. Body). 2.1 SMTP-Envelope [5] Diesen "Umschlag" bekommt der Nutzer im Normalfall nicht zu sehen; eigentlich gibt es ihn auch gar nicht wirklich. Man bezeichnet so die fⁿr die Zustellung einer E-Mail relevanten Informationen, die einem Mailserver (also dem fⁿr den Versand und Empfang von E-Mail zustΣndigen Computerprogramm) beim Versand vor der eigentlichen E-Mail ⁿbergeben werden. Diese Informationen gehen beim Einsortieren ins Postfach des EmpfΣngers normalerweise verloren, ganz analog zu einem konventionellen Briefumschlag, der in der Poststelle einer Firma ge÷ffnet und dann weggeworfen wird. Nur sein Inhalt, der Briefbogen (also Header und Body der Mail), erreicht den EmpfΣnger. Glⁿcklicherweise werden die Daten aus dem "Umschlag" oft aber - zumindest teilweise - in den Header der E-Mail ⁿbernommen, so da▀ man den Inhalt des Umschlags nachvollziehen kann. Die Daten fⁿr den Umschlag erhΣlt ein Mailserver ganz zu Anfang der Verbindungsaufnahme mit dem Einlieferer; diese Verbindung wird als SMTP-Dialog [5] bezeichnet, also als Dialog zwischen den beteiligten Mailservern, die sich dabei am "Simple Mail Transfer Protocol" orientieren. SMTP ist wie die meisten derzeit (auch) im Internet verwendeten Kommunikationsprotokolle menschenlesbar, besteht also aus festgelegten (englischen) Schlⁿsselworten oder Befehlen, die in bestimmter Folge verwendet werden. Dabei stellt der einliefernde Server sich vor (mittels HELO/EHLO [6]), gibt den Absender an ("Envelope-From") und nennt den oder die EmpfΣnger ("Envelope-To"). Danach folgt nach dem Kommando "DATA" der Briefbogen, also die E-Mail mit Headern und Body. Ein einzelner Punkt alleine auf einer Zeile signalisiert, da▀ die E-Mail fertig ⁿbertragen ist. Jetzt wird der empfangende Mailserver sie den genannten EmpfΣngern entweder ins Postfach stecken (wenn sie schon "am Ziel" ist), oder, falls n÷tig, an einen anderen Server weiterleiten, wenn er selbst fⁿr einen EmpfΣnger nicht zustΣndig ist, dessen Postfach also anderswo liegt. Die Angabe des einliefernden Servers nach "HELO" wird dabei weder ⁿberprⁿft noch hat sie heutzutage besondere Bedeutung. Der Absender auf dem Umschlag, d.h. der Envelope-From, wird fⁿr die Generierung von Fehlermeldungen u.Σ. verwendet, wenn die E-Mail bspw. unzustellbar ist. Der oder die EmpfΣngerangaben im Envelope-To werden zur Zustellung benutzt. Ein Beispiel eines solchen Dialogs sei im Folgenden dargestellt (in der obersten Zeile jeweils der sendende Mailserver, darunter die Antwort des empfangenden): 2.1.1 Die Vorstellung (HELO) Der Dialog beginnt damit, dass der sendende Mailserver (oder der Mailclient) Kontakt mit dem empfangenden aufnimmt, worauf dieser sich zunΣchst meldet: 220 Darauf folgt dann die eigentliche Vorstellung und Begrⁿ▀ung: | HELO ancalagon.rhein-neckar.de | 250 pri.owl.example Hello ancalagon.rhein-neckar.de [193.197.90.30], | pleased to meet you Der sendende Mailserver stellt sich vor ("HELO.."), der empfangende antwortet ("Hello ..., pleased to meet you"). Entscheidend sind dabei fⁿr die Rechner nur der Statuscode (250), nicht der Text; dieser kann frei gewΣhlt werden. Wichtig: Der sendende Mailserver kann ⁿber seinen Namen "lⁿgen"; deshalb schaut der EmpfΣnger-Server zumeist nach, wer denn wirklich da gerade mit ihm "redet", und merkt sich die sog. IP-Nummer des Einlieferers (hier 193.197.90.30). Dies ist eine eindeutige Nummer, mit der man jeden am Internet teilnehmenden Rechner identifizieren kann. Durch eine Abfrage beim DNS (Domain Name Server/Service) lΣ▀t sich diese Nummer dann wieder in einen Rechnernamen rⁿckⁿbersetzen; hΣufig tut das der Mailserver auch direkt selbst und ⁿbersetzt die Nummer in einen Namen. Nicht immer ist eine solche Rⁿckaufl÷sung allerdings konfiguriert, und es ist m÷glich, auch hier eine falsche FΣhrte zu legen. [7] Verlassen kann man sich daher nur auf die IP-Adresse; diese lΣ▀t sich einem bestimmten Provider (oder einer Firma oder Institution) zuordnen, und dieser Provider wiederum sollte sie seinerseits einem bestimmten Rechner oder Kunden zuordnen k÷nnen. Zu beachten ist dabei, da▀ IP-Nummer schon lange ein zu knappes Gut sind, um jedem Kunden permanent eine Nummer zuzuordnen. Sie werden daher hΣufig dynamisch vergeben, das hei▀t einem bestimmten Rechner immer nur fⁿr die Dauer einer Online-Sitzung zugewiesen. Da die entsprechenden Log-Dateien nach einer gewissen Zeit gel÷scht werden, ist es notwendig, sich zeitnah an den betreffenden Provider zu wenden. Mehr Hinweise dazu finden Sie weiter unten in Abschnitt 5. 2.1.2 Absender- und EmpfΣngerangabe | MAIL FROM: | 250 ... Sender ok | RCPT TO: | 250 ... Recipient ok Der Sender gibt die Absenderadresse an, der EmpfΣnger bestΣtigt; gleiches gilt fⁿr die Empfangsadresse. Die Absenderadresse kann auch hier "gelogen" sein und lΣ▀t sich nicht definitiv nachprⁿfen; statt nur eines EmpfΣngers k÷nnen auch (nahezu) beliebig viele angegeben werden, indem die RCPT-TO:-Angabe entsprechend wiederholt wird. | DATA | 354 Enter mail, end with "." on a line by itself Der "Umschlag" ist fertig, jetzt kommt der Briefbogen, bestehend aus Header und Body. [5] SMTP steht fⁿr "Simple Mail Transfer Protokol", den derzeit ⁿblichen Standard, nach dem E-Mail im Internet zwischen verschiedenen Servern ausgetauscht wird. Siehe dazu den RFC 2821: "Simple Mail Transfer Protocol" (URL: ) [6] Auf HELO folgt der eigene Rechnername, bei EHLO zusΣtzlich noch Parameter, die angeben, welche erweiterten Funktionen der Mailserver beherrscht. [7] Die Rⁿckaufl÷sung (aus der Nummer zum Namen) mu▀ nicht mit der ⁿblicherweise verwendeten VorwΣrtsaufl÷sung (aus dem Namen zur Nummer; notwendig, um bspw. aus dem Servernamen "www.provider.example" die dazugeh÷rige IP-Adresse zu erfahren und den Server ansprechen zu k÷nnen) konsistent sein. Ein b÷swilliger Anbieter "a-provider.example", der fⁿr den Server mit der IP-Nummer 193.197.90.30 zustΣndig ist, k÷nnte in der RⁿckwΣrtsaufl÷sung mit dieser Nummer den Namen des Mailservers seines Konkurrenten, "mail.b-provider.example" verbinden, auch wenn umgekehrt die Eingabe von "mail.a-provider.example" vorwΣrts zu der Nummer 193.197.90.30 fⁿhrt und "mail.b-provider.example" eine ganz andere IP- Adresse ergibt. So k÷nnen die Kunden jeweils mit der Angabe des Namens auf den richtigen Server zugreifen, weil sie zu dem Namen die korrekte IP-Nummer geliefert bekommen; wenn jedoch "mail.a-provider.example" mit der Nummer 193.197.90.30 sich mit irgendeinem anderen Server verbindet, wird dieser sowohl die IP-Nummer als auch den mit der Nummer verbundenen (falschen!) Namen "mail.b-provider.example" registrieren. 2.2 Header Der Header einer E-Mail bildet sozusagen den Briefkopf, dem man bspw. Absender, EmpfΣnger, Datum und Betreff entnehmen kann. Wichtig dabei: diese Angaben sind einerseits v÷llig beliebig durch den Absender einstellbar, andererseits mⁿssen sie nicht mit den Angaben im Umschlag ⁿbereinstimmen. Man kann also, um im Bild zu bleiben, den Briefbogen an adressieren, aber in einen Umschlag stecken, der (wie oben) an adressiert ist. An letzteren wird die E-Mail dann verschickt. So kann es passieren, da▀ man eine E-Mail erhΣlt, die scheinbar (!) an jemand ganz anderen adressiert ist. [8] Au▀er dem "Briefkopf", der schon vom Absender mitgeschickt wird, finden sich aber auch noch Headerzeilen, die von jedem an der ▄bertragung beteiligten Mailserver eingetragen werden, wenn die E-Mail bef÷rdert wird, sozusagen Zustellvermerke (die sich bei einem konventionellen Brief allerdings wohl eher auf dem Umschlag finden wⁿrden :-)). *Diese* Headerzeilen sind fⁿr die Rⁿckverfolgung einer E-Mail entscheidend. Fⁿr den Anfang soll dieser kurze ▄berblick genⁿgen; die einzelnen Header werden unten in Abschnitt 3 ausfⁿhrlich besprochen. [8] Sinnvoll ist dieses Vorgehen bspw. fⁿr Mailinglisten: als EmpfΣnger steht dann bpsw. "Alle Teilnehmer der Taubenfutter-Mailingliste" oder etwas anderes beliebiges im Header, die tatsΣchlichen EmpfΣnger stehen nur auf dem Umschlag. Der Vorteil: bei 100 Teilnehmern mu▀ blo▀ die Zeile "RCPT TO:" hundertmal (jedesmal mit einer anderen EmpfΣngeradresse) gesendet, die eigentliche E-Mail (der Briefbogen) aber nur einmal ⁿbertragen werden. Um die Zustellung kⁿmmert sich dann der empfangende Mailserver, der sozusagen aus der einen ⁿbertragenen E-Mail 100 Kopien fⁿr 100 verschiedene EmpfΣnger macht. Das spart immens Zeit und damit Geld. Daher gehen aus demselben Grund Bulkmailer (Spammer) ebenso vor - letzten Endes bedienen sie ja auch nur eine Mailingliste, allerdings eine Liste, deren unfreiwillige Teilnehmer sich nicht fⁿr diesen Verteiler angemeldet haben... Daher findet man beim Empfang von UBE/UCE hΣufig nicht die eigene Mailadresse auf dem Briefbogen (in der Headerzeile "To:" bzw. "An:"), sondern eine fremde oder beliebige. Spammer verwenden fⁿr ihre Zwecke dabei im ⁿbrigen gerne sog. "offene Relays" [9]. [9] Ein offenes Relay ist ein Mailserver, der nicht nur Mail von seinen eigenen Benutzern und Kunden an die ganze Welt und umgekehrt Mail von ⁿberall an die eigenen Kunden ausliefert, sondern von ⁿberall und jedermann Mail annimmt, die er auch nach ⁿberall wieder ausliefert. Frⁿher war das eine nette Geste, um ServerausfΣlle bspw. bei kleineren Providern abzufangen; heute werden offene Relays gerne mi▀braucht, um Bulkmail auszuliefern und landen deswegen auf "schwarzen Listen" mit der Folge, da▀ viele Systeme weltweit Mail von dort gar nicht mehr oder nur noch verz÷gert annehmen. 2.3 Body Nach einer simplen Leerzeile, die die Trennung zwischen Header und Body darstellt, folgt dann der eigentliche Text bzw. Inhalt der E-Mail. Dieser ist nicht mehr weiter untergliedert. 2.4 Vorgehen bei der Zustellung Wenn ein Mailserver eine E-Mail bekommt, ist es seine erste Aufgabe, festzustellen, ob und (bei mehreren) wenn ja fⁿr welche EmpfΣnger er selbst "zustΣndig" ist. Ist der Server selbst zustΣndig, legt er die E- Mail dem entsprechenden EmpfΣnger (oder den EmpfΣngern) ins Postfach (bzw. ⁿbergibt sie an ein anderes Programm auf derselben Maschine, das fⁿr die Verwaltung der PostfΣcher zustΣndig ist). Ist er nicht zustΣndig (oder bleiben danach EmpfΣnger-Adressen ⁿbrig, fⁿr die er nicht zustΣndig ist), ermittelt er den (oder ggf. die verschiedenen) zustΣndigen Mailserver [10], stellt zu diesem Server (oder diesen Servern) eine Verbindung her und liefert dann seinerseits die E-Mail an diese(n) Server aus, auf dieselbe Weise, wie er sie selbst bekommen hat, mit HELO/EHLO, MAIL FROM, RCPT TO und DATA. [10] Dazu wird im DNS der Eintrag fⁿr den sog. Mail Exchanger (MX) fⁿr die entsprechende Domain abgefragt. Als Antwort wird der Name eines oder mehrerer Rechner, die fⁿr den Mailempfang fⁿr diese Domain zustΣndig ist oder sind, zurⁿckgeliefert, nach PrioritΣt geordnet. ---------------------------------------------------------------------- 3. E-Mail-Headerzeilen im einzelnen =================================== ZunΣchst mal ein (schon etwas komplizierterer) Header "am Stⁿck". Die folgende E-Mail wurde von Heinz-Gustav Hinz an seinen Bekannten Karl-Heinz Schmitt verschickt. Letzterer hat eine Adresse bei dem E-Mail- Forwarder GMX, von dem er sich die eingehenden Mails an seine eigentliche Adresse weiterschicken lΣ▀t. | Return-Path: | Received: from mx3.gmx.example (qmailr@mx3.gmx.example [195.63.104.129]) | by ancalagon.rhein-neckar.de (8.8.5/8.8.5) with SMTP id SAA25291 | for ; Thu, 16 Sep 1998 17:36:20 | +0200 (MET DST) | Received: (qmail 1935 invoked by alias); 16 Sep 1998 15:36:06 -0000 | Delivered-To: GMX delivery to karl-heinz@gmx.example | Received: (qmail 27698 invoked by uid 0); 16 Sep 1998 15:36:02 -0000 | Received: from pbox.rz.rwth-aachen.example (137.226.144.252) | by mx3.gmx.example with SMTP; 16 Sep 1998 15:36:02 -0000 | Received: from post.rwth-aachen..example (slip-vertech.dialup.RWTH-Aachen.EXAMPLE | [134.130.73.8]) by pbox.rz.rwth-aachen.example (8.9.1/8.9.0) with ESMTP | id RAA28830 for ; Wed, 16 Sep 1998 17:35:59 | +0200 | Message-ID: <35FFDA4F.2BC2A064@post.rwth-aachen.example> | Date: Wed, 16 Sep 1998 17:33:35 +0200 | From: Heinz-Gustav Hinz | Organization: RWTH Aachen | X-Mailer: Mozilla 4.05 [de] (Win95; I) | To: Karl-Heinz Schmitt | MIME-Version: 1.0 | Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1 | Content-Transfer-Encoding: quoted-printable | Subject: Re: Hallo Nachbar! | References: <529471993@ancalagon.rhein-neckar.de> | Reply-To: hinz@provider.example | X-Resent-By: Global Message Exchange | X-Resent-For: karl-heinz@gmx.example | X-Resent-To: karl-heinz@ancalagon.rhein-neckar.de Die Reihenfolge der Headerzeilen ist ziemlich beliebig und von der verwendeten Software abhΣngig. Deshalb werde ich mich auch beim "Auseinanderpfriemeln" der einzelnen Headerzeilen nicht an der Reihenfolge, sondern am Sinnzusammenhang orientieren. 3.1 Anschrift, Absender u. Verwandtes - kurz: der Briefkopf Diese Headerzeilen sind weitgehend selbsterklΣrend: | Date: Wed, 16 Sep 1998 17:33:35 +0200 Das Absendedatum, eingetragen vom Mailprogramm des Absenders (kann, wenn fehlend, aber auch von einem der beteiligten Mailserver nachgetragen worden sein, meistens dem ersten, den die Mail passiert). | From: Heinz-Gustav Hinz Der Autor bzw. Absender. Wenn Autor und technischer Absender unterschiedlich sind (eine Mail bspw. von einer Mailingliste verschickt wird), steht der technische Absender ggf. in der zusΣtzlichen Headerzeile "Sender:". - Davon zu unterscheiden ist der bereits in Abschnitt 2.1 erwΣhnte "Envelope-From:", an den bspw. automatische Fehlermeldungen gerichtet werden. | Organization: RWTH Aachen Die Organisation (Firma, Hochschule, Verein ...) des Absenders. - Merke: "There is no 's' in Organization". ;-) | To: Karl-Heinz Schmitt Der EmpfΣnger. Hier k÷nnen auch mehrere oder viele Namen / Adressen stehen, jeweils durch Kommata getrennt. Au▀erdem kann es noch die Headerzeile "CC:" geben, die angibt, wer diese Mail in Kopie zur Kenntnisnahme erhalten hat. Der Unterschied ist rein administrativ, Σhnlich wie bei Rundschreiben mit "EmpfΣngern" und "Zur Kenntnis in Kopie an"; wie auch dort wird (vermutlich! - die Angaben in To:/CC: sind nur informativ und haben fⁿr die Zustimmung keine Bedeutung!) an jeden Namen / jede Adresse in beiden Kategorien jeweils ein Exemplar verschickt. Technisch gesehen werden beim Versand einer normalen E-Mail die Adressen, die im Mailprogramm des Absenders in die Felder "To:" und "CC:" eingetragen wurden, nicht nur zur Generierung dieser beiden Headerzeilen benutzt, sondern auch beim SMTP-Dialog als "RCPT TO:" ⁿbertragen, also sozusagen fⁿr den Umschlag abgeschrieben. Die meisten Mailprogramm bieten noch ein "BCC:"-Feld fⁿr "blinde" Kopien. Die hier eingegebene Adressen werden zwar in den Umschlag ⁿbernommen (jeder erhΣlt ein Exemplar der Mail), erscheinen aber im Header der E-Mail (auf dem Briefbogen) nicht; die anderen EmpfΣnger wissen also nichts von den EmpfΣngern dieser blinden Kopien. Mailinglisten (oder auch Bulkmail / Spam) werden hΣufig auf diese oder eine vergleichbare Weise verschickt. | Subject: Re: Hallo Nachbar! Der Betreff. | Reply-To: hinz@provider.example Die Adresse, an die geantwortet werden soll. Hier schickt Heinz-Gustav Hinz die E-Mail von seinem Account an der RWTH Aachen ab, m÷chte Antworten aber an seine private Mailadresse haben. Alle diese Zeilen k÷nnen beliebig durch den Absender bestimmt werden und sind demzufolge fⁿr eine Rⁿckverfolgung weitgehend wertlos. 3.2 "Technische" Angaben | Message-ID: <35FFDA4F.2BC2A064@post.rwth-aachen.example> | In-Reply-To: <529471993@ancalagon.rhein-neckar.example> | References: <529471993@ancalagon.rhein-neckar.example> Die Message-ID ist eine eindeutige Kennung der E-Mail (vergleichbar einer Seriennummer). Sie sollte aus einer unverwechselbaren Zeichenfolge vor dem "@" (meistens Datum und Benutzerkennung in einer kodierten Form) und einem Rechnernamen hinter dem "@" bestehen. HΣufig wird die Message- ID bereits vom Mailprogramm des Absenders erzeugt; ansonsten tragen die meisten Mailserver sie nach, soweit sie fehlt. Sie ist demnach kein Beleg fⁿr den tatsΣchlichen Absender. Wenn sich die E-Mail auf eine andere bezieht, diese also beantwortet, findet sich deren Message-ID in der Headerzeile "References:" oder "In- Reply-To:". Diese Angaben nutzen manche Mailprogramme, um die einzelnen E-Mails, bspw. aus einer Mailingliste, zu sortieren und einen "Thread", einen "Diskussionsfaden" (oder "-baum") daraus zu bauen (wie bei einem Newsreader). | MIME-Version: 1.0 | Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1 | Content-Transfer-Encoding: quoted-printable Diese Angaben beschreiben, welcher Art der Inhalt der Mail ist. Hier handelt es sich um reinen Text ("plain text") mit dem Zeichensatz "iso-8859-1" und der Sonderzeichenkodierung "quoted-printable". Diese Daten sind nur fⁿr das Mailprogramm notwendig, um bspw. Umlaute und Sonderzeichen richtig anzeigen und DateianhΣnge u.Σ. erkennen und behandeln zu k÷nnen. | X-Mailer: Mozilla 4.05 [de] (Win95; I) Alle mit "X-" beginnenden Headerzeilen sind nicht standardisiert und k÷nnen von verschiedenen Programmen (oder auch Benutzern) beliebig eingefⁿgt werden. ▄blich ist ein Header wie dieser, der die verwendete Software angibt. Ein anderes Mailprogramm produziert stattdessen vielleicht direkt mehrere X-Header, zum Beispiel > X-Priority: 3 > X-MSMail-Priority: Normal > X-Mailer: Microsoft Outlook Express 4.72.3110.1 > X-MimeOLE: Produced By Microsoft MimeOLE V4.72.3110.3 M÷glich ist auch die Verwendung des Headers "User-Agent" (der dann einer standardisierten Form genⁿgen mu▀). Bei weiteren Headern lΣ▀t sich meist aus dem Namen der jeweiligen Headerzeile schlie▀en, wofⁿr er denn gedacht sein mag; ansonsten finden sich die entsprechenden technischen Dokumente (RFCs) in Abschnitt 7 aufgezΣhlt. Der Hinweis, da▀ alle diese Header vom Absender beliebig gewΣhlt und damit auch gefΣlscht werden k÷nnen, ist an dieser Stelle vermutlich bereits fast ⁿberflⁿssig. 3.3 "Zustellvermerke": den Weg einer E-Mail nachvollziehen Die noch verbleibenden Headerzeilen lassen sich fⁿr die Rⁿckverfolgung einer E-Mail verwenden. Auch hierbei ist natⁿrlich ein wenig Vorsicht geboten, um nicht plumpen (und weniger plumpen) FΣlschungsversuchen aufzusitzen. | Return-Path: Diese Zeile sollte, wenn sie existiert, ganz am Anfang der E-Mail stehen. Sie enthΣlt den Envelope-From (also die Absenderangabe aus dem SMTP-Umschlag), die - wir erinnern uns - beliebig angegeben werden kann. Bringt fⁿr eine Rⁿckverfolgung also herzlich wenig. 3.3.1 "Received:"-Headerzeilen Die "eigentlichen" Zustellvermerke sind die "Received:"-Headerzeilen, die jeweils vor dem Weiterschicken einer E-Mail vom Mailserver vorne angefⁿgt werden. Man mu▀ sie also rⁿckwΣrts (!) lesen: die letzte Received:-Zeile ist die oberste (!). Daraus resultiert zweierlei: die oberste "Received:"- Zeile wurde vom eigenen Mailserver (bzw. dem des Providers) erzeugt - sie ist also vertrauenswⁿrdig. Und: die ⁿbrigen genannten Headerzeilen mⁿssen normalerweise unterhalb der "Received:"-Zeilen stehen, da sie ja schon bei der Einlieferung vorhanden waren. Andererseits k÷nnten natⁿrlich auch vorgeschriebene Headerzeilen bei der Einlieferung gefehlt haben, die dann erst spΣter von einem der empfangenden Mailserver ergΣnzt wurden und daher ⁿber der ersten "Received:"-Zeile stehen. Dennoch: Wenn "mittendrin" noch einmal "Received:"-Zeilen auftauchen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um FΣlschungen, die einfach vom Absender schon vor dem ersten Versenden eingefⁿgt wurden. Gleiches gilt, wenn sich "Lⁿcken" zwischen einzelnen "Received:"-Zeilen auftun. Eine "Received:"-Zeile gibt immer an, wer die Mail von wem empfangen hat. Das hei▀t: Wenn jetzt A die Mail von B bekommen hat, mu▀ als nΣchstes eine Zeile folgen, in der B die Mail von C bekommen hat. Beachten mu▀ man dabei allerdings, da▀ ein und derselbe Rechner durchaus mehrere "Namen" haben kann. So wird ein Rechner, der den E-Mail-Verkehr erledigt, vielleicht mail.domain.example hei▀en. Wenn derselbe Rechner auch fⁿr das WWW und News zustΣndig ist, hei▀t er vielleicht auch noch www.domain.example und news.domain.example - das ist aber immer noch derselbe Rechner. Genauer feststellen lΣ▀t sich das durch eine DNS-Abfrage (nslookup, vgl. Abschnitt 4); in diesem Fall mⁿ▀ten dort beide Namen fⁿr denselben Rechner, d.h. dieselbe IP-Nummer, registriert sein. 3.3.2 "Received:"-Headerzeilen im einzelnen | Received: from mx3.gmx.example (qmailr@mx3.gmx.example [195.63.104.129]) | by ancalagon.rhein-neckar.de (8.8.5/8.8.5) with SMTP id SAA25291 | for ; Thu, 16 Sep 1998 17:36:20 | +0200 (MET DST) Jetzt geht's ans Eingemachte. :-) Diese Zeile mu▀ nΣmlich wiederum in ihre Einzelteile auseinandergepflⁿckt werden. | by ancalagon.rhein-neckar.de (8.8.5/8.8.5) with SMTP id SAA25291 Der eigene Mailserver des EmpfΣngers (hier "ancalagon.rhein-neckar.de") hat diese E-Mail empfangen ("Received by"). Die Angabe in Klammern gibt dabei (Namen und) Version des dort laufenden Mailserver-Programmes (MTA) an. (Hier handelt es sich um das Programm "sendmail".) Empfangen wurde per SMTP mit der internen Kennnummer "SAA25291" (was fⁿr uns bedeutungslos ist). | for ; Thu, 16 Sep 1998 17:36:20 | +0200 (MET DST) Freundlicherweise wird hier der Envelope-To wiedergegeben (also die Anschrift auf dem SMTP-Umschlag). Au▀erdem findet sich das Datum und die Uhrzeit, zu dem die Mail einging. Ob diese Angaben hier stehen, ist einmal vom verwendeten MTA und zum anderen davon abhΣngig, ob die Mail nur an einen oder an mehrere EmpfΣnger auf demselben (!) Server ging. Im letzteren Fall fehlt die Angabe des EmpfΣngers aus dem "Umschlag" meist, da es ja die einzelnen EmpfΣnger nichts angeht, wer die E-Mail sonst noch bekommen hat, und die Liste ggf. auch etwas lang wⁿrde. :) | Received: from mx3.gmx.example (qmailr@mx3.gmx.example [195.63.104.129]) Hier steht jetzt, von welchem Mailserver die E-Mail empfangen wurde. Das Format dieser Zeile ist leider nicht ganz einheitlich. Immer gilt: die Nummer in (eckigen) Klammern ist die unverwechselbare IP-Nummer des einliefernden Rechners - hier "195.63.104.129". [11] Au▀erdem ist angegeben, wie dieser sich vorgestellt hat (die Angabe aus dem HELO) - hier "qmailr@mx3.gmx.example". Das hat unser Mailserver brav ⁿberprⁿft und festgestellt, da▀ die IP-Nummer tatsΣchlich zu "mx3.gmx.example" geh÷rt. Soweit also alles in Ordnung. Wenn HELO und RealitΣt ⁿbereinstimmen, wird der HELO-Parameter manchmal gar nicht angegeben. Dann findet sich nur die IP-Nummer und der (als richtig festgestellte) Name des einliefernden Servers. Andererseits geben manche MTA nur den (m÷glicherweise gefΣlschten) HELO-Parameter und die (echte) IP-Nummer an, ohne den zugeh÷rigen Namen nachzuschauen. Dann ist der angegebene Name gerade *nicht* wahr. Auch ist es m÷glich, da▀ die Reihenfolge der Angaben genau umgekehrt ist (zuerst HELO, dann tatsΣchliche Angabe). Schlie▀lich - und am schlimmsten :-( - gibt es Σltere MTAs, die noch an das Gute im Menschen glauben und au▀er dem (beliebig fΣlschbaren) HELO ⁿberhaupt nichts festhalten. Da ist dann guter Rat teuer. In diesem Falle hilft es nur noch, sich direkt an den Postmaster dieses Systems zu wenden, der dann m÷glicherweise ⁿber die automatisch gefⁿhrten Log-Dateien noch weitere Informationen ermitteln kann. Daher ergibt sich folgendes: Soweit man wei▀ oder ausprobiert hat, in welchem Format der eigene MTA bzw. der des eigenen Providers die Angaben in der Received:-Zeile macht, gibt es kein Problem. Wenn man sich nicht sicher ist, welcher der Rechnernamen jetzt der echte ist, hilft nichts anderes, als selbst nachzuschauen, welcher Name zu der angegebenen IP-Nummer pa▀t. Dazu gibt es bspw. das Tool "nslookup" (vgl. Abschnitt 4.1). [11] "Immer" ist dabei etwas relativ zu sehen - oft hindert nichts den einliefernden Rechner, sich beim HELO/EHLO nicht nur mit seinem Namen vorzustellen, wie er es eigentlich sollte, sondern eine nahezu beliebige Zeichenfolge abzukippen, die dann auch eckige Klammern enthalten oder gar andere Bestandteile der Received:-Zeile vortΣuschen kann. Ggf. kann es dann - je nach verwendeter Server- Software - vorkommen, da▀ das Ende der Received:-Zeile wegen des ⁿberlangen HELO/EHLO abgeschnitten wird. Diesen fiesen Trick sollte man also bei "seltsamen" Received:-Zeilen im Hinterkopf behalten. | Received: (qmail 1935 invoked by alias); 16 Sep 1998 15:36:06 -0000 Diese Zeile ist eine SpezialitΣt der bei GMX verwendeten Mailserversoftware "qmail". | Delivered-To: GMX delivery to karl-heinz@gmx.example Auch dies eine SpezialitΣt von GMX: eine E-Mail an diesen GMX-Kunden wurde ausgeliefert. | Received: (qmail 27698 invoked by uid 0); 16 Sep 1998 15:36:02 -0000 Wieder "qmail". Alle diese Software-spezifischen Zeilen sind fⁿr die Rⁿckverfolgung zunΣchst ohne Bedeutung. | Received: from pbox.rz.rwth-aachen.example (137.226.144.252) | by mx3.gmx.example with SMTP; 16 Sep 1998 15:36:02 -0000 Hier wird es jetzt spannend - diese Zeile wurde ja nicht mehr von unserem vertrauenswⁿrdigen eigenen Mailserver erzeugt. Schauen wir mal: | by mx3.gmx.example with SMTP; 16 Sep 1998 15:36:02 -0000 "mx3.gmx.example" hat die Mail empfangen. Das ist der Rechner, der sie dann an uns weitergereicht hat - stimmt also. Wundert eigentlich auch wenig; den Mailserver von GMX darf man wohl durchaus als vertrauenswⁿrdig bezeichnen. | Received: from pbox.rz.rwth-aachen.example (137.226.144.252) Bekommen hat er sie von "pbox.rz.rwth-aachen.example" mit der IP-Nummer "137.226.144.252". GMX gibt bei ▄bereinstimmung von HELO-Angabe und tatsΣchlichem Namen diesen nur einmal an. Anderes Beispiel: > Received: from hiper1-d87.cwnet.com (HELO mailer1.themailmachaine.net) > (205.162.108.87) by mx1.gmx.example with SMTP; 10 Sep 1998 23:29:25 -0000 Hier hat sich der einliefernde Rechner beim HELO als "mailer1.themailmachaine.net" vorgestellt; tatsΣchlich hei▀t er aber "hiper1-d87.cwnet.com". Wenn man die IP-Nummer "205.162.108.87" mittels "nslookup" nachschaut, kann man das feststellen. (NΣheres dazu weiter unten, Abschnitt 4.1). [12] Aber weiter im Text - wir waren stehengeblieben bei der Feststellung, da▀ GMX die Mail von "pbox.rz.rwth-aachen.example" hat. | Received: from post.rwth-aachen.example (slip-vertech.dialup.RWTH-Aachen.EXAMPLE | [134.130.73.8]) by pbox.rz.rwth-aachen.example (8.9.1/8.9.0) with ESMTP | id RAA28830 for ; Wed, 16 Sep 1998 17:35:59 | +0200 "pbox.rz.rwth-aachen.example" wiederum hat sie von jemandem, der sich als "post.rwth-aachen.example" vorgestellt hat, tatsΣchlich aber "slip- vertech.dialup.RWTH-Aachen.EXAMPLE" hei▀t. Da beides Rechnerbezeichnungen der RWTH Aachen sind und der letztere Name ("dialup") darauf hindeutet, da▀ es sich hier um einen Einwahlport handelt, dessen IP-Nummer dynamisch immer wechselnden Anrufern zugewiesen wird, macht auch das keinen ⁿbermΣ▀ig verdΣchtigen Eindruck. Auch der Zeitunterschied von nur 3 Sekunden zwischen "17:35:59 +0200" und "15:36:02 -0000" pa▀t ganz gut fⁿr die Entgegennahme und direkt folgende Weiterleitung einer E-Mail. Die E-Mail kam also von einem Einwahlport an der RWTH Aachen. | X-Resent-By: Global Message Exchange | X-Resent-For: karl-heinz@gmx.example | X-Resent-To: karl-heinz@ancalagon.rhein-neckar.de Diese unmittelbar aufeinander folgenden Header sind wiederum eine SpezialitΣt von GMX, die angeben, an welche GMX-Adresse die Mail geschickt wurde, und an welche tatsΣchliche Adresse sie dann weitergeleitet wurde. Auch sie sind fⁿr die Rⁿckverfolgung zunΣchst bedeutunglos. [12] Solche Beispiele sind natⁿrlich nichts anderes als eben Beispiele und bleiben daher auch nicht allzeit gⁿltig. Momentan (Juli 2001) hei▀t der betreffende Rechner mit der IP-Nummer "205.162.108.87" nicht mehr "hiper1-d87.cwnet.com", sondern "hiper4b-d87.stk.cwnet.com", und nΣchsten Monat vielleicht schon wieder ganz anders. Klar werden soll das Prinzip. 3.4 Spezielle Headerzeilen Einige recht hΣufig vorkommende Headerzeilen wurden noch nicht genannt. So ist zum Beispiel | Comments: Authenticated Sender is <....> recht verbreitet (wobei statt "<....>" natⁿrlich eine E-Mail-Adresse steht). Eigentlich sollte diese Zeile einmal angeben, wer denn nun tatsΣchlich der Absender dieser E-Mail war (wenn der Mailserver des eigenen Providers verwendet wurde bspw. durch Rⁿckgriff auf die bei der Einwahl ins System verwendete Nutzerkennung). Manchmal trifft das auch noch zu; hΣufig - bei unerwⁿnschter Bulkmail nahezu immer - ist diese Zeile aber zwecks Irrefⁿhrung gefΣlscht. Beliebt ist zunehmend auch die Headerzeile "X-Sender". Diese soll ebenfalls den tatsΣchlichen Sender angeben. Zumindest bei T-Online-Kunden funktioniert das anerkannterma▀en (natⁿrlich nur, solange auch einer der T-Online-Mailserver verwendet wird): | X-Sender: 06221168783-0001@t-online.de Die Angabe ist in diesem Fall die T-Online-Benutzerkennung, die bei Σlteren Kunden zu allem ▄berflu▀ auch noch mit der Telefonnummer identisch ist. In diesem speziellen Fall kann man eventuelle Nachfragen dann sogar telefonisch klΣren. ;-) Auch sonst lassen sich ⁿber das bei T-Online automatisch angelegte Impressum der Nutzer-Webseiten eventuell die pers÷nlichen Daten des Versenders ermitteln - wenn dieser Versender private Webseiten bei T-Online hat: es findet sich dann unter , im Beispiel also unter . Bitte beachten: auch ein X-Sender lΣ▀t sich natⁿrlich fΣlschen, wenn die E-Mail in Wahrheit gar nicht ⁿber einen Mailserer von T-Online verschickt wurde. Fⁿr andere Mailserver hat diese Headerzeile keine spezielle Bedeutung, so da▀ sie dafⁿr jeden Wert akzeptieren. Sie mⁿssen also ⁿberprⁿfen, ob die E-Mail auch tatsΣchlich vom T-Online Mailserver an Sie ausgeliefert wurde. Ein Beispiel: | Received: from mailout06.sul.t-online.com ([194.25.134.19]) | by mail.server.meines.providers.example with esmtp (Exim 3.36 #1) | id 17WcWQ-00032C-00 | for meine.adresse@meines.providers.example; Wed, 01 Jan 2003 00:10:53 +0100 | Received: from fwd06.sul.t-online.de | by mailout06.sul.t-online.com with smtp | id 17WcWQ-0001nK-02; Wed, 01 Jan 2003 00:10:48 +0100 | Received: from (06221168783-0001@[123.124.125.126]) by fwd06.sul.t-online.com | with smtp id 17WcWQ-0DlTD4C; Wed, 01 Jan 2003 00:10:34 +0100 Die beiden unteren Received:-Zeilen sind typisch fⁿr eine Auslieferung ⁿber T-Online. Sie erkennen aus der untersten Zeile, unter welcher IP- Nummer der T-Online-Kunde eingewΣhlt war (hier: 123.124.125.126, eine Fantasie-Nummer), und welche T-Online-Kennung er hat (hier: 06221168783-0001). Darauf k÷nnen Sie sich aber nur dann verlassen, wenn auch die darⁿberliegende (hier: die oberste) Received:-Zeile bestΣtigt, da▀ die E-Mail ⁿberhaupt wirklich ⁿber T-Online ausgeliefert wurde (und wenn diese Zeile von einem vertrauenswⁿrdigen Server erzeugt wurde, also bspw. von dem Ihres Providers, und nicht noch weitere angebliche Stationen dazwischenliegen). Also schauen wir uns das mal schnell an: die mitgeloggte IP-Nummer ist "194.25.134.19", und das ist, wie sich bspw. mittels nslookup schnell prⁿfen lΣ▀t, (derzeit - zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Textes) auch wirklich ein Server von T-Online: | [thomas@xerxes thomas]$ host 194.25.134.19 | 19.134.25.194.in-addr.arpa domain name pointer mailout06.sul.t-online.com. Also: stimmt, und der ▄beltΣter ist schnell identifiziert. ---------------------------------------------------------------------- 4. Hilfreiche Tools fⁿr die Header-Analyse ========================================== Ganz ohne Hilfsprogramme ist auch die Analyse eines E-Mail-Headers nicht m÷glich. Wichtig ist es insbesondere, herauszufinden, welche IP-Nummern welchen Namen zugeordnet sind, und wer hinter diesen Nummern/Namen tatsΣchlich hintersteckt. Die wichtigsten Tools sollen hier kurz vorgestellt werden. Bezugsquellen fⁿr die Programme folgen unten unter 4.4. 4.1 nslookup (host/dig) Dieses Tool erwartet die Angabe einer IP-Nummer oder eines Rechnernamens und liefert durch die Anfrage bei einem DNS-Server die fehlende Angabe zurⁿck. Das geht natⁿrlich nur online. Wir haben beispielsweise folgende Headerzeile: > Received: from hiper1-d87.cwnet.com (HELO mailer1.themailmachaine.net) > (205.162.108.87) nslookup liefert fⁿr hiper1-d87.cwnet.com zurⁿck: | [hiper1-d87.cwnet.com] | Translated Name: hiper1-d87.cwnet.com | IP Address: 205.162.108.87 Und eine Anfrage mit 205.162.108.87 ergibt: | [205.162.108.87] | Translated Name: hiper1-d87.cwnet.com | IP Address: 205.162.108.87 Wie bereits im Abschnitt 2.1 in Fu▀note [7] erwΣhnt, mu▀ die RⁿckwΣrtsaufl÷sung von der Nummer zum Namen hin nicht unbedingt funktionieren oder wahr sein. Es empfiehlt sich daher, sie ggf. durch eine VorwΣrtsaufl÷sung zu ⁿberprⁿfen: wenn "205.162.108.87" zum Namen "hiper1-d87.cwnet.com" geh÷ren soll, dann mu▀ umgekehrt die Abfrage auf "hiper1-d87.cwnet.com" wieder die Nummer "205.162.108.87" liefern. Hinweis: nslookup dⁿrfte zukⁿnftig von "host" bzw. "dig" abgel÷st werden. 4.2 whois Mit Hilfe von whois lΣ▀t sich beispielsweise herausfinden, wem bestimmte IP-Nummern, IP-Nummern-Bereiche oder Domains geh÷ren. Auf diesem Weg lassen sich nicht nur zusΣtzliche Beschwerdeadressen finden, interessant ist es hΣufig auch, festzustellen, wer hinter einem bestimmten Domain-Namen oder einer bestimmten IP-Nummer steckt. Manchmal sind das bereits "alte Bekannte", so da▀ von vornherein klar ist, da▀ Beschwerden dort keinen Erfolg haben werden ... Beispielsweise ergibt die Abfrage "whois 205.162.108.87" den Verantwortlichen fⁿr diese IP-Nummer bzw. denjenigen, dem diese Nummer respektive der ganze Nummernblock, zu dem diese Nummer geh÷rt, zugeteilt wurde. Bei der Angabe eines Domainnamens statt einer IP-Nummer wird der Eigentⁿmer der entsprechenden Domain zurⁿckgeliefert: "whois domain.name" ergibt entsprechend die Daten desjenigen, der diese Domain registriert hat. - Die Eigentⁿmer von Subdomains, bspw. von "irgendwas.de.vu", lassen sich in der Regel nicht ermitteln; jedenfalls nicht auf diesem Wege, sondern allenfalls ⁿber den ZustΣndigen fⁿr die Haupt-Domain (Second- Level-Domain), bspw. "de.vu". Bitte beachten: es gibt viele verschiedene Whois-Server, die jeweils nur fⁿr eine bestimmte Top-Level-Domain (bspw. "de" oder "at" oder "com") zustΣndig sind, und auch die ZustΣndigkeit fⁿr die IP-Nummern-Bereiche ist auf eine Handvoll Regional Internet Registries (RIRs) verteilt, insb. die von ARIN (amerikanischer Raum), RIPE (europΣischer Bereich) und APNIC (asiatisch-pazifischer Raum). Wenn daher keine vernⁿnftige Antwort auf eine Abfrage erfolgt, mu▀ stattdessen ein anderer, sprich der zustΣndige Whois-Server befragt werden. Man kann auch direkt einen der "intelligenten" Whois-Server wie whois.thur.de verwenden; diese leiten die Anfrage dann an den richtigen Server weiter. Als weitere Alternative siehe dazu auch die Online-Abfrageseiten im WWW unten unter 4.6. 4.3 traceroute Traceroute gibt den Weg an, den Datenpakete vom eigenen Rechner zum angegebenen Zielrechner zurⁿcklegen. So lΣ▀t sich der Uplink fⁿr den Zielrechner ermitteln, also sozusagen der "Provider des Providers". Falls Beschwerden beim Provider selbst stΣndig erfolglos und ohne Antwort bleiben, kann man auch daran denken, es eine Ebene h÷her zu probieren und sich an den Uplink zu wenden. 4.4 Programmpakete und Bezugsquellen Auf UNIX-Rechnern stehen die genannten Tools meist unter eben diesem Namen zur Verfⁿgung. Unter anderen Betriebssystemen ist das zumeist nicht der Fall - aber auch dort gibt es inzwischen Programmpakete, in denen die gebrΣuchlichsten Tools zusammengefa▀t (und hΣufig mit einer leicht bedienbaren grafischen BenutzeroberflΣche versehen) sind. Die Programme sind im allgemeinen Free- oder Shareware. Fⁿr Windows 95/98 (wahrscheinlich auch NT/2000): StandardmΣ▀ig existieren "ping" und "tracert" (=traceroute). DOS-Box ÷ffnen und "ping [hostname/IP]" oder "tracert [hostname/IP]" eintippen. + Sam Spade Dieses Programm ist speziell zur Rⁿckverfolgung unerwⁿnschter Bulkmail ausgelegt. Es bietet neben ping, nslookup, traceroute, IP-Blocks und weiteren Tools auch eine "automatische" Headeranalyse, die bei einem ersten Einstieg in die Materie sicher hilfreich ist, und liefert daneben auch einige hervorragende, allerdings englischsprachige FAQs, Links und Step-by-step-Anleitungen fⁿr die Absenderfeststellung und Beschwerde bei unerwⁿnschter Bulkmail mit. + Cyber Kit Bietet Ping, Traceroute, Finger, WhoIs, NS Lookup, QoD. Derzeit ist die o.g. Website nicht zugΣnglich. + Internet Maniac Bietet Host Lookup, Ping, Traceroute, Connect, Time, Finger, Whois, POP3, Listener, Scanner, Winsock, Raw connect, Speed check. Derzeit ist die o.g. Website nicht zugΣnglich. + NetScan Tools for Windows 95 Nslookup, Finger, Ping, Traceroute, Scanner, etc. + VisualRoute Graphisches Traceroute mit Whois-Abfragen und Portscan. Fⁿr OS/2: Es existieren standardmΣ▀ig "ping", "nslookup" und "finger" - diese Programme hei▀en auch so. "traceroute" hei▀t hier "tracerte". Desweiteren gibt es eine whois-implementation von Frank Ellermann zum Download unter Andere Programmpakete sind mir derzeit nicht bekannt. Fⁿr Amiga: + Fⁿr Ataris: (Zur Zeit keine URLs bekannt.) Fⁿr MacOS 9: + IPNetMonitor: Shareware, $20 + Interarchy (ehemals MAC TCP Watcher): Fⁿr MacOS X: Es existiert serienmΣ▀ig das "Network Utility" bzw. "Network Dienstprogramm", welches unter "Applications/Utilities" zu finden ist. Funktionsumfang: Netstat, Ping, Lookup, Trace, Whois, Finger, Portscan. 4.5 Finger-Gateway auf info.belwue.de Wer ⁿber keines dieser Programme verfⁿgt, aber Zugriff auf einen finger-client hat, kann stattdessen das finger-Gateway auf info.belwue.de verwenden. Eine Hilfe dazu gibt es, wenn man help@info.belwue.de anfingert: | BelWue finger-gateway, available services: | ping,traceroute,whois,nslookup,dnslist,acronym,translate,schwob,dfn, | date,test | | You may specify arguments by adding them with an ':', examples: | finger traceroute@info.belwue.de | finger traceroute:www.bofh.net@info.belwue.de | finger whois:belwue.de@info.belwue.de | finger acronym:RTFM@info.belwue.de 4.6 Online-Tools Schlie▀lich gibt es die kleinen Helferchen inzwischen auch vielfach als Formular im WWW, mit dem man entsprechende Anfragen stellen kann. Eine Zusammenstellung vieler guter Tools findet sich auf Empfehlenswert auch der allgemeine whois-Dienst auf sowie der whois-Dienst von Eine umfangreichere Liste findet sich in der FAQ der Newsgroup de.admin.net-abuse.mail; vgl. dazu die weiterfⁿhrenden Hinweise in Abschnitt 7 dieser FAQ. 4.7 abuse.net Das "Network Abuse Clearinghouse", , sammelt Kontaktadressen von Providern, unter denen man die jeweilige Beschwerdestelle erreichen kann. Die Kontaktdatenbank lΣ▀t sich auf dreierlei Weise abfragen: Im WWW: Per finger: finger example.com@abuse.net [mit der betreffenden Domain statt "example.com", natⁿrlich] Per whois: whois example.com @whois.abuse.net [mit der betreffenden Domain statt "example.com", natⁿrlich] ErgΣnzungen dieser Datenbank kann jedermann einreichen; insbesondere dann, wenn die - eigentlich vorgeschriebenen - Adressen "abuse" oder "postmaster" nicht existieren, ist es interessant, welche anderen Adressen bei dem betreffenden Provider fⁿr Beschwerden brauchbar sind. Dazu genⁿgt eine Mail an , die die entsprechende(n) Adresse(n) m÷glichst in folgender Form enthΣlt: | domain.example: beschwerde.hier@domain.example weitere.beschwerde@domain.example Wenn nicht direkt klar ist, woher diese Angaben stammen, sollte eine kurze Begrⁿndung angegeben werden, warum das Kontaktadressen fⁿr Beschwerden ⁿber diese bestimmte Domain sind, bzw. wie man sie gefunden hat - in Englisch, bitte. :-) Mehr dazu unter . 4.8 Blacklists auswerten Diverse Anbieter fⁿhren (schwarze) Listen, in denen bestimmte Rechner (IP- Adressen) und/oder Domains gefⁿhrt werden, die bestimmte Voraussetzungen erfⁿllen, insbesondere negativ aufgefallen sind. Eine manuelle oder automatisierte Auswertung dieser Listen kann durchaus sinnvoll sein - sei es, da▀ man feststellen m÷chte, ob ein bestimmter Rechner bereits als offenes Relay (vgl. dazu Fu▀note 9) aufgefallen ist, oder da▀ man darauf aufbauende automatische Filter verwenden m÷chte, die bspw. Mail von bestimmten Rechnern kennzeichnen oder gar nicht mehr annehmen (zum Thema Mailfilterung wie auch ⁿber Blacklists siehe die Verweise in der FAQ von de.admin.net-abuse.mail, genannt in Abschnitt 7 dieser FAQ). Wichtig bei der Verwendung solcher Listen ist es aber, sich zuvor zu informieren, nach welchen Kriterien dort Rechner gelistet werden, und wie verlΣ▀lich die Anbieter sind. Es gibt Listen von Rechnern, ⁿber die unerwⁿnschte Massenwerbung verschickt wurde, von Rechnern bei Providern, die auf solche Beschwerden reagieren, von sog. offenen Relays, aber auch Listen der IP-Nummern-Bereiche von Einwahlkunden (die deshalb nicht notwendigerweise Spammer sind) oder von Providern, die bestimmte Beschwerdeadressen nicht eingerichtet haben. Diese Listen sind teilweise gut gepflegt, teilweise enthalten sie aber auch falsche EintrΣge oder werden gar fⁿr pers÷nliche Feden zwischen dem Betreiber und anderen Institutionen benutzt. Die meisten dieser Blacklists sind ⁿber spezielle DNS-Server realisiert: man fragt dort nach dem Namen eines bestimmten Rechners oder einer Domain, und wenn ein Eintrag existiert, dann steht dieser Rechner oder diese Domain in der jeweiligen Blacklist. Teilweise kommt auch dem Inhalt der zurⁿckgelieferten Antwort eine Bedeutung zu. Wie nun genau diese Abfrage erfolgt, ist listenspezifisch; ⁿblich ist die Angabe der IP-Adresse in umgekehrter Reihenfolge der Ziffernbl÷cke oder des Domainnamens, jeweils gefolgt vom Namen der Blacklist. Um also den Rechner mit der IP-Nummer "a.b.c.d"" bei der - inzwischen abgeschalteten - Blacklist relays.osirusoft.com abzuchecken, verwendet man eine Abfrage der Form "host d.c.b.a.relays.osirusoft.com" (oder ein anderes Tool, wie nslookup, bzw. ein Programmpaket, was dies beherrscht, siehe dazu Abschnitt 4.4). Ggf. mu▀ man zu einem Rechnernamen erst noch die IP-Nummer(n) ermitteln, bevor man die Abfrage starten kann: | [thomas@xerxes thomas]$ host moutvdom.kundenserver.de | moutvdom.kundenserver.de has address 195.20.224.131 | moutvdom.kundenserver.de has address 195.20.224.200 | moutvdom.kundenserver.de has address 195.20.224.149 | moutvdom.kundenserver.de has address 195.20.224.130 | | [thomas@xerxes thomas]$ host 131.224.20.195.relays.osirusoft.com | 131.224.20.195.relays.osirusoft.com has address 127.0.0.4 Die genaue Bedeutung des Abfrageergebnisses lΣ▀t sich in diesem Falle der jeweiligen Webseite entnehmen. Mit dem unter verfⁿgbaren Tool lΣ▀t sich die Abfrage von solchen Listen vereinfachen. Alternativ verfⁿgen die meisten Blacklists auch ⁿber WWW-Formulare fⁿr solche Abfragen. Links dazu finden sich am ehesten in der FAQ von de.admin.net-abuse.mail, die in Abschnitt 7 referenziert ist. ---------------------------------------------------------------------- 5. Beschwerden ⁿber unerwⁿnschte Massen-E-Mail ============================================== Der hΣufigste Grund, sich ⁿber den tatsΣchlichen Absender einer E-Mail informieren zu wollen, ist der, da▀ man den bzw. die Verantwortlichen fⁿr eine unerwⁿnschte, massenhaft verschickte (Werbe-)E-Mail ("unsolicited commercial/bulk email", kurz UCE bzw. UBE) ausfindig machen m÷chte, um sich dort zu beschweren. Womit sich die Frage stellt: Wo und wie beschwert man sich? Dazu sollen hier nur einige grundlegende Hinweise gegeben werden; Verweise auf weitere Informationsquellen finden sich unten unter Punkt 7 ("Weiterfⁿhrende Hinweise"). Insbesondere die Lektⁿre der FAQ der Newsgroup de.admin.net-abuse.mail sollte fⁿr diese FΣlle ein Mu▀ sein. 5.1 Wo kann ich mich beschweren? 5.1.1 Beim Versender der UCE. Wenig sinnvoll - meist sind die Absenderadressen gefΣlscht, und wenn die Beschwerde ankommt, fⁿhrt das im Zweifelsfall nur dazu, da▀ Deine Absenderadresse als tatsΣchlich existent vorgemerkt wird (was zu einer Vermehrung der Werbeflut fⁿhren kann). Ausnahmen kann man vielleicht bei UCE aus deutschen Landen machen, insb. dann, wenn man ohnehin rechtliche Schritte erwΣgt, oder wenn man den Eindruck hat, der Betreffende wisse gar nicht, was er gerade anrichtet. Das Risiko, die eigene Adresse als "gut" zu bestΣtigen, bleibt. 5.1.2 Beim Hersteller o.Σ. des beworbenen Produkts. Auch das nur sinnvoll, wenn es sich um eine namhafte Firma handelt, die entweder von dieser "Werbekampagne" gar nichts wei▀, oder zumindest keine Ahnung hat, wie sehr sie gerade ihrem Ruf schadet. 5.1.3 Beim (tatsΣchlichen) Provider des UCE-Versenders. Die meisten Provider m÷gen keine UCE-Versender unter ihren Kunden und reagieren entsprechend mit Verwarnungen, Accountentzug und/oder Vertragsstrafen, sofort oder im Wiederholungsfall (manche allerdings auch gar nicht). Die Adresse fⁿr Beschwerden ist (sollte sein) abuse@.....; sofern diese Adresse nicht existiert, ersatzweise postmaster@..... Darauf sollte auf jeden Fall eine Antwort kommen, meist eine automatische BestΣtigung oder der Hinweis, da▀ fⁿr UCE u.Σ. spezielle Beschwerdeadressen existieren. - Falls diese Adressen nicht existieren, kann der betreffende Provider bei gemeldet werden; dort wird eine (schwarze) Liste solcher Provider, die technische Standards (RFCs) nicht befolgen, gefⁿhrt. Diese kann man natⁿrlich auch selbst zuvor abfragen, vgl. dazu die genannten Webseite und Abschnitt 4.8 dieser FAQ. Vereinfachen lΣ▀t sich dieses Vorgehen ⁿber (siehe dazu auch Abschnitt 4.7 dieser FAQ). Dort wird eine Datenbank mit Beschwerdeadressen gefⁿhrt; E-Mail an provider.domain@abuse.net (bspw. aol.com@abuse.net) wird automatisch an die passenden Beschwerdeadressen weitergeleitet. Bei Providern, die erfahrungsgemΣ▀ nicht reagieren, geht eine Kopie der Beschwerde an den Uplink (s. unten). Falls auf keine der genannten Weisen eine Antwort erfolgt, kann man noch versuchen, sich an den "Administrative Contact" (Admin-C) der Domain zu wenden. Dessen Erreichbarkeit (auch Telefon- und Faxnumemr sowie Anschrift) lΣ▀t sich mittels des Tools "whois" herausfinden. 5.1.4 Beim Uplink des Providers. Wenn ein Provider lΣngere Zeit nicht reagiert, bleibt die M÷glichkeit, sich eine Stufe h÷her beim Uplink (also dem "Provider des Providers") zu beschweren. Wer das ist, lΣ▀t sich bspw. mit Hilfe des Tools "traceroute" (s. oben, Abschnitt 4.3) herausfinden. 5.1.5 Bei offenen Relays. UCE wird meist nicht direkt verschickt, sondern bei einem (unbeteiligten) Mailserver "abgekippt", der so gutglΣubig ist, nicht nur E-Mail von eigenen Benutzern nach ⁿberall und von ⁿberall an die eigenen Benutzer zuzustellen, sondern von ⁿberall nach ⁿberall weiterzuleiten. Das mag einmal sinnvoll und hilfreich gewesen sein, ist aber heutzutage nur eine Einladung zum Mi▀brauch. Insofern sollte man auch dort den zustΣndigen Postmaster auf den Mi▀brauch hinweisen und ihn bitten, seinen Mailserver "relayfest" zu machen. Unter gab es einen einfachen Test (zur Zeit wegen Mi▀brauchs leider deaktiviert), um festzustellen, ob ein Mailserver fⁿr jedermann relayed oder nicht; stattdessen finden sich dort jetzt Verweise auf andere Testm÷glichkeiten. Auch kann man (wenn man Zugriff auf den betreffenden Server hat, d.h. sich dort mindestens als User einloggen kann) mittels eines "telnet mail-abuse.org", ausgefⁿhrt auf dem betreffenden Mailserver, ebenfalls feststellen, ob dieser relayfest ist. Es wird dann automatisch ein Relaytest gegen diesen Server, von dem aus man sich eingeloggt hat, gefahren. Das eignet sich in der Regel eher fⁿr Administratoren. Unter lΣ▀t sich ein einfaches Tool herunterladen, um zu prⁿfen, ob der betreffende Server bereits in eine Blacklist (bspw. als offenes Relay) eingetragen wurde. Das kann ggf. einen eigenen Test ersparen. Fⁿr eine tiefergehende ErlΣuterung und weitergehende Links verweise ich auf die FAQ der Newsgroup de.admin.net-abuse.mail, vgl. Abschnitt 7 dieser FAQ. 5.1.6 Bei E-Mail- und Webspace-Providern. Die meisten Anbieter von (kostenlosen) E-Mail-Adressen, wie gmx.net, hotmail.com etc. verbieten die Verwendung dieser Adressen in Zusammenhang mit UCE, sei es als Absender, sei es als im Body angegebene Adresse fⁿr weitere Infos, und l÷schen auf Hinweis solche Accounts ("Dropboxen") sofort. Auch manche Webspace-Provider reagieren, wenn Webseiten per UCE beworben werden. 5.2 Wie beschwere ich mich? Auf jeden Fall *h÷flich*; der Provider kann meist nichts fⁿr seine Kunden, und selbst wenn: durch Beschimpfungen erreicht man nichts. Nach M÷glichkeit *kurz*; meist kommt nicht eine Beschwerde, sondern Dutzende bzw. Hunderte. Immer unter Beifⁿgung des *vollstΣndigen Headers* - nur dann kann der Beschwerde nachgegangen und etwas unternommen werden. Im Zweifelsfall auf englisch. Und letztlich: bitte immer beim *richtigen* Ansprechpartner, nicht wahllos bei allen irgendwo in der E-Mail genannten Adressen und Domains. ---------------------------------------------------------------------- 6. Headerzeilen anzeigen lassen =============================== Bei vielen Mailclients werden standardmΣ▀ig gar keine oder zumindest nicht alle Headerzeilen angezeigt. Wie man dennoch an den vollstΣndigen Header einer E-Mail kommt, lΣ▀t sich normalerweise der Dokumentation des Programms oder der Online-Hilfe entnehmen. Hier finden sich dementsprechend nur kurze Hinweise fⁿr die gebrΣuchlichsten Programme (in alphabetischer Reihenfolge). 6.1 Mailclients AK-Mail: "Ansicht", "Kopf-Zeilen" Hinweis: Dieser Menⁿpunkt steht nur zur Verfⁿgung, wenn der Mail-Body sichtbar ist. Crosspoint: Taste Hinweis: Crosspoint speichert den Header im ZConnect-Format; um an den originalen RFC-Header zu kommen, bedarf es eines Umwegs: (1) Unter edit boxen edit diverses Verschiedene Einstellungen Filter Eingang \XP\BACKUP.BAT $PUFFER eintragen. (2) Datei \XP\BACKUP.BAT anlegen mit folgendem Inhalt: @echo off cls REM :: Puffer mit Mails in Sicherheit bringen, da er bei REM :: ESC-Abbruch gel÷scht wird! copy /B \XP\spool\*. \XP\backup\. REM :: Mail kommt noch mal extra damit suchen schneller geht copy /B \XP\spool\D-N*. \XP\backupN\. REM :: MIMEs extrahieren hier REM :: XP-Filter hier (3) Die Mails finden sich als einzelne Dateien in \XP\backupN\ Das Verzeichniss sollte man von Zeit zu Zeit aufrΣumen. Zur Suche empfiehlt es sich, die Message-ID bei "find" oder "grep" anzugeben, es gibt auch kleines Tool, das einem die Suche von XP aus erlaubt. elm: Taste XEmacs VM-Mail: (1) Taste (2) Alternativ kann man in der $HOME/.emacs eine Zeile der Art (setq vm-invisible-header-regexp "X-.*") einfuegen. Dann werden alle Header bis auf die, die mit X- beginnen, angezeigt. Wirkt erst nach einem Neustart des emacs. Eudora 3.0: 'BlahBlah'-Button in der Toolbar anklicken Forte (Free) Agent: Taste Gnus: Tasten - (im "Summary Buffer" auf der Zeile der Mail einzugeben) oder (im "Summary Buffer") Lotus Notes (vor Version 6): Die L÷sung ist etwas kompliziert - folgende zwei M÷glichkeiten bestehen: (1) Fⁿr einzelne Headerzeilen: Wenn die Mail in Notes zur Ansicht ge÷ffnet ist, im Menⁿ "Datei / Eigenschaften: Dokument" auswΣhlen, in dem erscheinenden Fenster den zweiten Reiter von links ("Felder") auswΣhlen: man sieht die einzelnen Headerzeilen wie MessageID usw. (2) Fⁿr den kompletten Header: Wenn man sich im View (z.B. "Inbox") befindet: den Fokus auf die Mail stellen, "Datei / "Export..." auswΣhlen und "Structured Text" als Exportformat auswΣhlen. Im nachfolgenden Dialog "Selected Documents" auswΣhlen und man erhΣlt eine Klartext-Datei mit allen Headerzeilen und dem Body am Stⁿck. Funktioniert nur im View, nicht wenn die Mail zur Ansicht ge÷ffnet ist! Aus dieser Datei die uninteressanten Notes-Header zu l÷schen ist meist einfacher als die relevanten Header aus der "Properties"-Box einzeln zu kopieren. Lotus Notes 6: Fⁿr den Notes-6-Client gibt es eine einfachere L÷sung: Die EMail bildschirmfⁿllend oeffnen (Doppelklick auf die EMail in der Inbox) und im (engl.) Menu dann "View" --> "Show" --> "Page View" anwΣhlen. Die dann angezeigte Seite lΣ▀t sich problemlos in die Zwischenablage kopieren. MacSOUP: Taste oder Tasten Befehl+ Mozilla: 1. "View", "Headers", "All" (funktioniert im Ggs. zu alten Netscape-Versionen besser; allerding werden m÷glicherweise lange Headerzeilen am Zeilenende abgeschnitten) 2. View", "Page Source" (Anzeige der Mail mit allen Headern im Editor) 3. Installation von mnheny () und dann entsprechende Konfiguration zusΣtzlich anzuzeigender Header 4. Ctrl-U (bzw. Strg-U) MS Outlook: "Ansicht", "Optionen" MS Outlook 97: "Datei", "Eigenschaften", "Internet" MS Outlook Express: "Eigenschaften", "Details" oder Tasten + mutt: Taste Netscape 4.x: "Ansicht", "Seitenquelltext" Hinweis: Netscape zermanscht bei eingeschalteten Headern ("View", "Headers", "All") die einzelnen Headerzeilen durch Einrⁿckungen etc. zu einem wilden Brei. "View", "Page Source" ("Ansicht", "Seitenquelltext") liefert den Header in lesbarer Formatierung. Netscape 7.x: siehe "Mozilla" Novell GroupWise: Pegasus-Mail: Tasten + pine: Taste Ggf. mu▀ man vorher die Option Main Menu -> Setup -> Config -> enable-full-header-cmd aktivieren. Sylpheed Claws: "Ansicht", "Zeige alle Kopfzeilen" oder Tasten + The Bat! 1.61: "Special", "View Source" (oder ) "View", "RFC-822 header" aktivieren (oder ++) T-Online E-Mail: Im Kontextmenⁿ "Alle Kopfzeilen anzeigen" wΣhlen (also mit der Maus in die Mail klicken, rechte Maustaste, "Alle Kopfzeilen anzeigen"). 6.2 Webmail Die zunehmende Nutzung von Webmail-Diensten lΣ▀t auch da die Frage entstehen, wie man die WeboberflΣche dazu bewegen kann, die vollstΣndigen Header herauszurⁿcken. GMX - E-Mail ÷ffnen - Briefumschlag-Icon (rechts oben) mit Titel "Ausdruck der Header- Informationen" klicken - Zusatzfenster mit kompletten Header ÷ffnet sich IMP 3 - "Quelltext" oder "Message Source" in dem Zusatzmenⁿ ⁿber dem Nachrichtenfenster anklicken (direkt ⁿber der Datumszeile). web.de - E-Mail ÷ffnen - Klick auf "erweiterten Header anzeigen" - Reload der Seite, diesmal mit Anzeige der vollen Header ---------------------------------------------------------------------- 7. Weiterfⁿhrende Hinweise ========================== Einfⁿhrung in das Thema E-Mail an sich: -- E-Mail-Einfⁿhrung -- Mail - eine Einfⁿhrung -- Reading Email Header -- Transport von E-Mails - RFC 2821 http://www.daniel-rehbein.de/rfc2821.html -- RFC 2076: "Common Internet Message Headers" -- RFC 2822: "Internet Message Format" ) -- RFC 2821: "Simple Mail Transfer Protocol" ) E-Mail-Mi▀brauch: -- FAQ, Abkuerzungen: de.admin.net-abuse.mail -- Teergruben-FAQ -- Newsgruppe de.admin.net-abuse.mail news:de.admin.net-abuse.mail -- vereinfachtes Auffinden der richtigen Beschwerdeadresse(n) -- Script zur Header-Analyse (online) inkl. Vorbereitung / Versenden von Beschwerden Insbesondere die FAQ von de.admin.net-abuse.mail sei jedem, der sich mit unerwⁿnschten Werbemails herumschlΣgt, ans Herz gelegt. Es erscheint mir nicht sinnvoll, die dortigen Informationen und insbesondere Links hier alle zu wiederholen. ---------------------------------------------------------------------- 8. Credits ========== Die Idee zu dieser FAQ kam ursprⁿnglich von Hermann Roth. Fⁿr hilfreiche Tips, Hinweise und Korrekturen geht ein Dankesch÷n an * Claus Assmann * Florian Bannasch * Jens Baumeister * Theo Baumeister * Stefan Bion * Ralf Borchert * Philipp Buehler * Christoph Conrad * Andreas Croll * Christoph Daldrup * Matthias Damm * Felix Deutsch * Frank Ellermann * Hubert Englmaier * Daniele Frijia * Ulf Herbers * Ulli Horlacher * Ludwig Huegelschaefer * Jochen Klein * Albert Koellner * Helmut Reininger * Hermann Roth * Johannes Sempert * Otto Stolz * J÷rg Strohmayer * Olaf Titz * Rainer Zocholl * Michael Zolk * und andere Diese FAQ wird in de.admin.net-abuse.mail und de.answers gepostet und steht auf in der jeweils aktuellen Fassung auch im WWW zur Verfⁿgung. Thomas Hochstein * *