The Last Express
Spieletips24. Juli 1914, Europa am Vorabend des Ersten Weltkrieges. Mein Name ist Robert Cath. Begleiten Sie mich auf meiner turbulenten Reise im Orient-Express von Paris nach Istanbul. Es erwarten Sie schöne Frauen, weniger schöne Morde und eine verwickelte Spionagegeschichte. Abfahrbereit?
(Home)· Wenn die beiden Reisebegleiter im vorderen und hinteren Schlafwagen gerade mal nicht auf ihren Plätzen sitzen, wirft der neugierige Passagier einen flinken Blick in ihre Aufzeichnungen. Während einer der beiden die Übersicht der einzelnen Abteile verwaltet, kritzelt der andere hübsche Portraits der Reisenden aufs Papier.
· Zeit zum Schnüffeln in anderen Abteilen ist nur dann, wenn das gestrenge Auge des Schaffners nicht über den Gängen wacht oder wenn die Sicht des Aufpassers von einer vorbeigehenden Person versperrt wird. Übrigens: Den Gepäckwagen verläßt der Sicherheitsbeamte vorzugsweise, um das nächste Essen im Speisewagen anzusagen.
· Lesen bildet: Nützliche Informationen über den historischen Hintergrund des Jahres 1914 gibt die Tageszeitung, welche im Raucherwaggon ausliegt, preis.
· Reizthema Diskretion: Obwohl Sie sich im nobelsten Fortbewegungsmittel seiner Zeit aufhalten, halten es die Fahrgäste im Orient-Express nicht allzu genau mit der Diskretion. Beste Voraussetzung für den großen Lauschangriff vor den Kabinentüren auf diese Weise entgeht Robert Cath garantiert kein wichtiger Wortwechsel.
· Keine Angst vor der Echtzeit: Im Gegensatz zu herkömmlichen Adventures geschehen nicht alle Ereignisse zur selben Zeit oder am selben Ort, da die Protagonisten ihr computergelenktes Eigenleben führen. Auf sämtliche Handlungsalternativen geht unser kleiner Reisebegleiter natürlich genauso ein wie auf alle Rätsel- und Actioneinlagen, die es zu bestehen gilt.
· Wenn alle Stricke reißen: Auf der Cover-CD dieser Ausgabe befindet sich unter dem Namen Blue.egg der allerletzte Spielstand, den das Programm auf Festplatte bannt. Wer ihn in sein Last-Express-Verzeichnis kopiert, kann nicht nur die automatisch ablaufende Endsequenz genießen, sondern auch mit Hilfe der Karte im Hauptmenü an jede beliebige Station der Reise zurückspringen und von dort aus den Faden wieder aufnehmen. Das Savegame funktioniert sowohl mit der deutschen als auch mit der englischen Version.
(Home)Banausen im Umgang mit der Maus fahren mit folgenden Tips zu den Kampfszenen schmerzfrei bis nach Istanbul durch:
· Kampf 1 und 2 Milos/Vesna: Zwei Fights, eine Taktik: Ehe der Serbe zusticht bzw. schlägt, zuckt er kurz mit der rechten Hand. Es bleibt noch genug Zeit, den Attacken so lange auszuweichen, bis Cath den Kontrahenten automatisch entwaffnet und zur Rede stellt bzw. bis Anna mit der Pistole zu Hilfe eilt.
· Kampf 3 Der Serbe im Gepäckwagen: Auch hier gibt es wieder dieses charakteristische Armzucken vor dem versuchten Kinnhaken zu beobachten. Nach dem Ausweichen sofort zum Gegenschlag ausholen. Wer zuerst fünf Treffer landet, gewinnt.
· Kampf 4 Der Serbe mit der Eisenstange. Wer die Eisenstange am rechten Ende mit dem Cursor fixiert, tut sich leichter, den Angriffen auszuweichen, und kann schneller zum Fausthieb ausholen. Wildes Herumgeklicke führt genauso wie zu frühes Bücken zum schnellen Bildschirmtod.
· Kampf 5 Der Serbe mit dem Säbel: Um nicht gleich zu Schaschlik verarbeitet zu werden, sofort nach dem dritten Kampf umdrehen. Da der Gegner nur zwei Angriffstechniken über Kopf oder in Magengegend beherrscht, arten die Abwehrmanöver mit der Stange zur Geduldsprobe aus. Sobald sich der Kontrahent zu Boden wirft, tut Cath es ihm gleich. Nach dem stockfinsteren Tunnel wird der Widersacher automatisch vom Dach des Zuges befördert.
(Home) (Home)Warum wollte mich Tyler Whitney nach so vielen Jahren wiedersehen? Und warum gerade im nobelsten Fortbewegungsmittel der Gegenwart, dem Orient-Express? Antworten auf diese Fragen erhoffte ich mir in seiner Kabine, der Nummer 1 im hinteren Schlafwagen. Was ich dort vorfand, drehte mir den Magen um: Tyler lag blutüberströmt am Boden. Geistesgegenwärtig öffnete ich das Fenster und bugsierte seine Leiche hinaus.
Mein besudeltes Jackett tauschte ich gegen seine Jacke aus, die rechts vom Fenster auf dem Kleiderbügel hing. Ich nahm den schweren Koffer von der Ablage, öffnete ihn und entdeckte darin eine Schriftrolle mit kyrillischen Zeichen. Auf der Suche nach einem Übersetzer machte ich mich auf in den Speisewagen, belauschte vorher aber noch Sophie und Rebecca im Rauchersalon. Der untersetzte Herr am Tisch rechts hinten stellte sich mir als August Schmidt vor, ein Deutscher, der offenbar ein krummes Geschäft mit Tyler laufen hatte, in dem eine nicht unerhebliche Menge Gold die Hauptrolle spielte. Nachdem August verschwunden war, verwickelte ich Alexei in eine kurze Unterredung. Wenig gesprächig verließ der Serbe den Speisewagen, ohne seine Reiselektüre, Nietsches Also sprach Zaratustra" mitzunehmen. Mir fiel auf, daß er für den morgigen Tag die Zeit 10:40 markiert hatte. Wozu?
Tatiana und ihr Großvater Graf Vassili waren noch mitten in politische Diskussionen vertieft, als ich zu einem Rundgang durch die beiden Schlafwagen aufbrach. Auf dem Gang lief mir der kleine Francois Boutarel entgegen. Ich folgte dem Klang seiner Trillerpfeife bis vor Kabine D. Dort hatte der Dreikäsehoch nichts besseres zu tun, als seiner Mutter von einem anderen Fahrgast zu erzählen, der einen Toten aus dem Zug befördert hatte. Ein leichtes Kribbeln in der Magengegend, wartete ich im Speisewagen das Eintreffen der eleganten Österreicherin Anna Wolff ab, die sich mir gegenüber recht frostig zeigte. Auch Alexei war keine große Hilfe, als ich ihm im Raucherwagen die Schriftrolle zeigte. Ein russisches Märchen mit dem Titel Der Feuervogel" sei auf das Pergament gekritzelt, waren in etwa seine Worte. Ich startete zu einem neuerlichen Lauschangriff im Speisewagen. Meine Opfer waren diesmal Familie Boutarel und Anna, die mit August herumturtelte. Auf dem Weg zurück in Tylers Kabine überbrachte mir der Zugbegleiter eine Nachricht von Kronos. Wie gewünscht, wurde ich in seinem privaten Waggon vorstellig. Der sinistre Kunsthändler erzählte von einer sehr schweren Brieftasche und einem wertvollen Relikt, dem Feuervogel, welches er wohl mit Tyler austauschen wollte. Nach dem Abendmahl verließen der Graf und Tatiana ihren Tisch im Restaurant. Alexei hielt die beiden im Raucherwagen auf und stellte den Graf wegen seiner dunklen Machenschaften zur Rede. Sichtlich erregt, war der Heißsporn sodann zu keinem vernünftigen Wortwechsel mehr zu überreden. In Tylers ehemaliger Kabine wartete eine Überraschung auf mich. Milos ging mit gezücktem Messer auf mich los. Nachdem ich ihn entwaffnet hatte, spuckte er einige Informationen aus. Es sah ganz so aus, als hätte mein verstorbener Freund einen Waffendeal mit August geplant. Kurz vor der Ankunft in Epernay erwischte ich Tahina, Kronos´ rechte Hand, wie sie in den Abteilen der anderen Fahrgäste herumschnüffelte. Um 21:19 Uhr bestieg die französische Polizei den Zug, Whitneys Leiche war am Bahndamm entdeckt worden. Ich eilte in Kabine 1 und kletterte aus dem noch offenen Fenster, wo ich einige recht windige Minuten verbrachte, bis die Luft wieder rein war. Alternativ besteht hier übrigens die Chance, sich im Waschraum von Kabine A beim Graf zu verdrücken.
Wieder im Zug, hörte ich Familie Boutarel vor ihrem Schlafgemach mit dem Schaffner plaudern und unternahm einen weiteren erfolglosen Versuch. Anna in eine Unterhaltung zu verwickeln. Scheinbar hatte es die Frau in Rot eher auf den älteren August abgesehen, mit dem sie später noch im Rauchersalon Konversation betrieb. Gegen 21:50 beschloß ich, mich in Tylers Bett zur Ruhe zu begeben. Als ich aufwachte, trat ich hinaus auf den Gang, ging aber mangels irgendwelcher Anzeichen von Aktivität zurück ins Bett. Ich kann mich nicht mehr erinnern, aber wahrscheinlich hatte ich nur schlecht geträumt. Wie dem auch sei, nach dem Zwischenstopp in Straßburg war an Weiterschlafen nicht zu denken. In Annas Kabine (Buchstabe F) brannte noch Licht. Ich klopfte an, und die schöne Musikerin erklärte mir mit vorgehaltener Pistole, daß ich auf gar keinen Fall Tyler Whitney sei, was zugegebenermaßen genauso einen Schatten auf unsere Beziehung warf wie der aggressive Köter Max auf meine heimliche Liebe. Alarmiert von Rufen auf dem Gang lief ich zu Kabine A, wo der Graf gerade einen Herzanfall erlitt. Ich verordnete ihm einen Beruhigungstee und bemerkte, daß Tatiana und Anna miteinander sprachen. Anna brachte kurze Zeit später etwas bei der Nichte des Grafen vorbei; was es war, wollte sie mir (erwartungsgemäß) nicht verraten. Jetzt war es aber endgültig Zeit für ein Nickerchen.
(Home)Nach dem Aufwachen fand ich ein Halstuch in meinem Kämmerlein, das Tahina wohl beim Herumschnüffeln verloren hatte. Francois zeigte mir seine Trillerpfeife, als ich gerade zu Milos in Kabine G unterwegs war. Dort bestätigten sich meine Vermutungen vom Vortag. Der ominöse Feuervogel sollte gegen einen Koffer voller Gold getauscht werden, der wiederum zum Erwerb der Waffen für die serbischen Widerständler vorgesehen war. Francois erzählte seiner Mama, daß er für sein Leben gern mit einem der kleinen Käfer spielen würde, die im Raucherwagen über die Tische krabbelten. Ehe ich ein solches Tierchen fing, übergab ich Tatiana im Speisewagen die Schriftrolle. Aus Dankbarkeit für meine Hilfe in der gestrigen Nacht versprach sie, mir den russischen Text zu übersetzen.
Bei den Rauchern Sophie, Rebecca und August plauderten gerade nahm ich am Tisch unter der Uhr Platz und kramte die Streichholzschachtel aus meinem Inventar. Kaum waren die Streichhölzer beiseite gelegt, ging ich auf Käferjagd. Meinen kostbaren Fang in der Schachtel, lief ich über die Gänge, bis mir ein sichtlich erregter August entgegenkam. Beim Stopp in München gegen 10:28 beobachtete ich, wie die Waffenlieferung in den Gepäckwagen des Zuges geschafft wurde. Alexei und Tatiana verbrachten den Vormittag mit Schachspielen im Raucherwagen. Statt ihnen Gesellschaft zu leisten, belauschte ich den englischen Gentleman Mr. Abbot, der im Speisewagen mit dem Wachmann ein paar Worte wechselte. Beim ersten Mittagessen um 12:12 teilte mir der nervöse August mit, daß er seinen Teil der Abmachung erfüllt habe. Ich blieb cool und vertröstete ihn auf später. Anna nahm am Tisch Platz, und ich suchte Kabine C auf, wo Abbot und Monsieur Boutarel sich austauschten. Francois war von meinem Mitbringsel in der Schachtel zunächst nur bedingt beeindruckt. Wie schon so oft führten mich meine Füße in den Speisewagen, während ich bei allen sich bietenden Gelegenheiten die Ohren spitzte. Der Lunch mit Abbot entpuppte sich als aufschlußreich, auch der dezent zynische britische Spion wußte, daß ich nicht der richtige Tyler Whitney war, stand aber auf meiner Seite. Nach dem kurzen Aufenthalt in Salzburg (12:45) stattete ich Kronos einen Besuch ab. Ein Blick in das Buch auf dem Schreibtisch verriet Neues über den Feuervogel. Tahina und der Kunsthändler waren nach wie vor der Meinung, Anna habe das Relikt in ihrer Kabine versteckt. Ich dachte da anders, schließlich hatte die rothaarige Schönheit Tatiana erst vor ein paar Stunden irgend etwas anvertraut.... Apropos Tatiana: Sie hatte die Übersetzung unter der Tür von Kabine 1 durchgeschoben. Ich las den Text und war kein bißchen schlauer. Zwischen August und Anna schien sich so etwas wie ein Techtelmechtel anzubahnen: Erst gemeinsames Mittagessen, dann ein kleiner Abstecher in den Raucherwagen hatte es da wirklich gefunkt? Nach 13:00, das zweite Essen war gerade aufgetragen worden, arrangierte Kronos im Salon für den Nachmittag ein Konzert mit Anna. Als alle in ihre Kabinen zurückgekehrt waren, erweckte eine Unterhaltung zwischen Rebecca und Sophie meine Aufmerksamkeit. In der wahrscheinlich lesbischen Beziehung der beiden kriselte es. Erst nach einer kurzen Pause in Atthang (13:47) gelang es mir endlich, den Käfer bei Francois gegen die Pfeife einzutauschen. Wem dieser Handel zu lange dauert, der kann auch einfach bis kurz nach dem Kidnapping der Serben warten (siehe weiter unten) und dann das Trillerding im Raucherabteil so mitgehen lassen. Im vorderen Schlafwagen beschwerte sich Frau Boutarel über Fräulein Wolff´s lärmenden Hund Max. Kurz darauf wurde der Vierbeiner in den Gepäckwagen geschafft. Ich ging in Richtung Kronos´ Wagen, und erhielt prompt vom Zugbegleiter eine Einladung zum Konzert. Im Salonwagen versuchte ich, etwas Small talk mit der verbitterten Sophie zu betreiben, nachdem ihre Begleiterin verschwunden war. Gegen 14:30 sah ich, wie Anna ihre Kabine verließ und sich auf den Weg zu ihrem Auftritt machte. Tatiana tat es ihr kurze Zeit später gleich, Rebecca und Sophie setzten ihren Streit lautstark hinter verschlossener Tür in Kabine E fort. Ich hatte besseres zu tun und stahl mich in einem unbeobachteten Moment in das Refugium des Grafen. Unter dem Waschbecken stand in einem Schränkchen der Feuervogel, den ich selbstredend sofort an mich nahm. Wenige Kilometer hinter Linz deponierte ich das Fundstück in der Kiste unter dem Bett in Tylers Kabine. Es war etwa 15:10, als in Kronos´ Waggon das Konzert begann. Tahina zog es anfangs vor, weiter in den Kabinen herumzuschnüffeln, anstatt der klassischen Musik zu lauschen. Als sie zurück war, begab ich mich selbst auf einen Spaziergang, der mich geradewegs zu Kabine E führte. Rebeccas Tagebuch brachte etwas Licht in ihre Motive für diese Reise. Ich öffnete das Fenster und kletterte man gönnt sich ja sonst nichts hinüber in Annas kleines Zuhause. In der unteren Schublade der Truhe fand sich ein aufschlußreicher Brief. Noch besser: Ein Geheimfach der Schatulle verbarg den Generalschlüssel des Zuges, den Anna einem der Kontrolleure abgeluchst hatte. Zwischen dem hinterem Schlafwagen und Kronos´ Konzertsaal Kunstkenner werfen einen Blick auf das Gemälde von Franz von Stuck an der Wand schloß ich die rechte Tür auf und gelangte über eine Treppe auf das Dach. Ich lief zum Ende des Orient Express, wo ich die Glasscheibe über Kronos´ Schlafzimmer eintrat. Nach dem Zettel neben dem Nachttisch zu urteilen war Tyler bei der Abfahrt in Paris im Besitz des Feuervogels gewesen. Neben dem Kleiderschrank versteckte sich links unten in dem Gemälde ein Schalter. Selbiger öffnete das Versteck jenes ominösen Goldkoffers, auf den August so sehnlichst wartete. Reichlich unbekümmert durchquerte ich mitsamt den eingesackten Reichtümern das laufende Konzert und schob die sperrige Tasche unter Tylers Bett. Bei der Gelegenheit schnappte ich mir den Feuervogel aus der Truhe. Jetzt hieß es erst einmal warten, bis der Wachmann vor dem Gepäckwagen sein Kabäuschen verlassen hatte. An ihm vorbei ging es bis ganz kurz vor die Lok. Max wurde aus seinem Käfig befreit und das goldene Ei dort deponiert. Bei meiner Rückkehr versuchte Abbot im Raucherwagen gerade, Alexei irgendeinen Plan auszureden. Als der Serbe verschwunden war, schloß ich Kabine 3 mit dem Generalschlüssel auf. Der Brief in Augusts Abteil räumte alle Zweifel bezüglich des ach so freundlichen Industriellen aus dem Weg. Ich organisierte das Gold und wartete, bis das Konzert vorbei war. August und Anna plauderten noch ein wenig, dann suchte der Deutsche seine Kabine auf. Ich zeigte ihm das Gold. Kaum auf dem Gang zurück, zwang mich Tahina mit gezücktem Revolver, die Leihgabe" ihrem Arbeitgeber Kronos zurückzugeben,. der auch gleich noch das Halstuch an sich nahm. Milos schien von meinen Aktivitäten mit August Wind bekommen zu haben und hielt mich für einen Freund der Widerständler. Das erzählte er mir jedenfalls auf dem Gang im hinteren Schlafwagen und später in seiner Kabine mit dem Buchstaben G. Tatiana tat Anna kund, daß der Feuervogel entwendet worden sei. Von wem wohl? Abbot quetschte August im Salon etwas über seine Arbeit aus, was auch mich zu einem kleinen Plausch mit dem zwielichtigen Herrn bewog. Neugierig, wie die Waffenlieferung wohl aussähe, trottete ich zum Gepäckwagen und geradewegs in den offenen Lagerraum. Da standen auch schon die Kisten. Anna kam unverrichteter Dinge zur Türe herein und gab ihre Identität als österreichisch-ungarische Agentin preis. Nicht minder überraschend stürzte sich Vesna, ein Verbündeter von Milos, auf mich. Ich wich seinen Attacken so lange aus, bis Anna mir mit einem gezielten Schuß das Leben rettete. Unsere unterkühlte Beziehung kam langsam in Fahrt... Es war etwa 19:40, Wien lag hinter uns, und das erste Essen war serviert worden, als ich Annas Bleibe einen Besuch abstattete. Wie ich im Speisewagen erfahren mußte, hatte sie ihre Verabredung zum Dinner mit August kurzfristig abgesagt die Frau besaß doch Geschmack! Ich stand vor dem Kontrolleur im hinteren Schlafwagen, als ich bemerkte, daß Alexei und Tatiana verdächtig leise tuschelten. Alexei führte ein Bombenattentat im Schilde. Ich schlich, so schnell es ging, zu Kabine 2 und stibitzte den Zünder aus dem Koffer auf der Ablage. Beim Verlassen des Raumes lief ich geradewegs Abbot in die Arme, der kurze Zeit später in Kabine C mit Monsieur Boutarel die angespannte politische Lage debatierte. Ich ging in Tylers Kabuff und wartete, bis Tatiana klopfte. Sie machte mich auf August aufmerksam, der im Rauchersalon seinen Kummer hinunterspülte. Statt ebenfalls zu bechern, fiel mir nichts besseres ein, als mich aufs Ohr zu legen. Schlag 22:30 schreckte ich hoch und wurde in Kabine 1 Zeuge der letzten Worte Alexeis. Er nahm sich das Leben, nicht jedoch ohne vorher eine Bombe zwischen dem vorderen und dem hinteren Schlafwagen anzubringen. Deshalb also hatte er in seinem Terminplan 22:40 hervorgehoben! Da Eile geboten war, schnappte ich mir den Sprengsatz aus der Bedienungskonsole, brutzelte die Drähte mit einem Streichholz beiseite und drehte die Kiste um. Die Scharniere waren kein Hindernis. Ich quetschte Tylers Telegramm rechts neben die sich drehenden Rädchen, und die Gefahr war gebannt. Abbot beglückwünschte mich zu meiner Heldentat, und ich beschloß, meine Beziehung zu Anna weiter zu intensivieren. Sie war müde und verschloß sich zunächst allen Annäherungsversuchen. Als es endlich geklappt hatte, kaperten serbische Unabhängigkeitskämpfer den Orient-Express. Ich fand mich gefesselt auf dem Fußboden des Gepäckraums wieder. Durch zweimaliges Winden kullerte mein athletischer Körper geradewegs zu einem Streichholz, welches flugs entzündet wurde. Es folgte Kampf 3, danach konnte ich Anna befreien. Im Speisewagen lauerte ein tödlicher Säbelschwinger, also erklomm ich wie schon einmal das Dach des Zuges. Ich lief vor zur Lok und wurde in den vierten und fünften Fight verstrickt. Erschöpft, aber immerhin lebendig, berichtete ich im Restaurant von meinen Abenteuern.
Alle Passagiere kehrten in ihre Kabinen zurück, nur Tatiana und der Graf wollten bleiben. Ich tat ihnen den Gefallen, brachte den Rest der Fahrgäste aber in Sicherheit, indem ich die beiden Schlafwagen vorsichtshalber am Ende des Raucherabteils (Bodenklappe auf und fertig) abkoppelte. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß besonders August darüber alles andere als glücklich war. Auf der Lok ich nahm den bewährten Weg übers Dach kam es zu Zoff zwischen Milos und meiner Wenigkeit, den Anna mit Waffengewalt beendete. Ihre Vorstellung von einem glücklichen Ende der Reise teilte ich, obwohl sie mir gerade das Leben gerettet hatte, keineswegs. Als dem Zug der Dampf ausging, löste ich blitzschnell die Notbremse links unten in der Führerkanzel. Wieder in Fahrt, durchbrachen wir die serbische Grenze und hängten unsere Verfolger wie durch ein Wunder an einer morschen Brücke ab. Ich hetzte zum Passagierteil des Gepäckwagens, wo Anna schon wartete. Nach unserem Schäferstündchen ging ich am nächsten Morgen zu Kronos in den Speisewagen. Da der Feingeist nach dem Feuervogel verlangte, organisierte ich das Relikt aus dem Käfig im Laderaum. Just in dem Moment, als der Kunstmäzen mich bat, das goldene Ei zu öffnen, begannen die Zeilen des Märchens einen Sinn zu ergeben. Ich drückte auf die Edelsteine bei den entsprechenden Teilen der Weltkarte (Australien, Dänemark, China, der Insel im Südpazifik und dem Nahen Osten) und den sodann sichtbaren Mechanismus.
Mit ihrem Spiel auf der Geige erweckte Anna den Feuervogel zum Leben. Beeindruckt von der Vorführung, bat mich Kronos, das Schmuckstück wieder zu verschließen. Da dies unser aller Tod bedeutet hätte, zückte ich statt dessen die Trillerpfeife und bewegte sie auf den Feuervogel (kleines Icon im Inventar). Mir wurde schlagartig klar, warum Tyler sein Leben hatte lassen müssen, diesmal war Kronos das Opfer des mordlüsternen Tiers.
Anna und ich flohen mit einem beherzten Sprung aus dem Fenster, Hund Max schloß sich uns an. Tatiana bereitete ihrem jungen Leben ein Ende sie sprengte sich neben den Waffen in die Luft. Mir ging es den Umständen entsprechend gut, und ich vereinbarte ein Wiedersehen mit Anna in Jerusalem. Vielleicht erleben wir dort ja noch viele weitere Abenteuer.
(Home)Als Schwarzfahrer im klassischen Sinne hat es Robert Cath zunächst nicht leicht mit der Orientierung im luxuriösen Orientexpress. Die Karte hilft.
(Home)Wer wissen möchte, welche Person in welcher Kabine ihre Zelte aufgeschlagen hat, klaut dem Zugbegleiter im hinteren Schlafwagen kurzerhand seine Übersicht oder hält sich an unsere Kurzübersicht:
Kabine Passagier:
vorderer Schlafwagen:
A: . Graf Vassili
B: Tatiana
C: Monsieur Boutarel
D: Madame Boutarel und Francois
E: Rebecca und Sophie
F: Anna
G: Milos und Vesna
H: Zwei serbische Widerstandkämpfer
Hinterer Schlafwagen:
1: Tyler Whitney/Robert Cath
2: Alexei
3: August
4 9: Für das Spiel nicht von Bedeutung
Steckbrief: Die 6 wichtigsten Personen:
(Home)1. Robert Cath: Amerikanischer Lebemann mit Yale-Abschluß und unfreiwilliger
Schwarzfahrer im Orient-Express.
2. Anna Wolff: Österreichisch-ungarische Geheimagentin, im Nebenberuf als
Geigerin erfolgreich.
3. August Schmidt: Deutscher Waffenschieber, pardon Industrieller.
4. Kronos: Undurchsichtiger Kunstsammler, der Istanbul nicht lebend erreicht.
5. Alexei Dolnikov: Stets übellauniger serbischer Bombenleger.
6. Milos Jovanovic: Wie Alexei ein Serbe, aber einen Hauch kooperativer.